Chinaseite.de Forum

Aus gegebenen Anlass ( durch Zufall auf eine Diskusion im "Cri-Forum" gestossen, sowie selbst journalistisch aktiv )
stellt sich mir die Frage, warum denn überhaupt Streitpunkte ( "böser Spiegel vs zensierende Xinhua " ) entstehen.

Häufig kommen Diskusionen auf , angefangen von subjektiven Artikeln über staatliche Lenkung hinzu terroristischen Staatsuntergrabung. Wenn etwa der Spiegel über "gelbe Spione" berichtet, kommt ein Aufschrei, das deutsche die chinesische Eigenart des Staatssystems nicht akzeptieren und deshalb negativ Berichten zwecks negativem Images um das Systemzu ändern. Umgekehrt wird vorgeworfen, dass alles was aus vermeintlich sicherheitsrelevanten Gründen im Netz gesperrt wird, in Wahrheit dazu diene, ungewünschte Kritiker zu unterdrücken.

Die Frage ist nun, gibt es da Unterschiede, rein objektive und jetzt mal ohne Staatslenkerei in der Auffassung, was objektiver Journalismus ist ? Wäre nicht schlecht, wenn wir eine Gegenüberstellung hinbekommen würden....

Topas hat geschrieben:Die Frage ist nun, gibt es da Unterschiede, rein objektive und jetzt mal ohne Staatslenkerei in der Auffassung, was objektiver Journalismus ist ? Wäre nicht schlecht, wenn wir eine Gegenüberstellung hinbekommen würden....

Objektiver Journalismus ist die unzensierte Berichterstattung ohne Wertung.

Aber das wäre doch so oder so nur ein kleiner Teil des Journalismus, das reine Nachrichtenwesen. Alles andere ist fast immer auch mit einer gewissen Wertung verbunden (was wohl auch so vom Publikum gewünscht wird).

Leider wird heute zumeist "vorgekauter" Journalismus betrieben und unters Volk gebracht - speziell von den privaten Medien, die ja ein direktes wirtschaftliches Interesse daran haben (je reisserischer, destso besser verkauft sich die jeweilige Meldung). Da sind fundierte Background-Infos eher nicht gefragt.

Besonders lange Artikel sind wohl für die meisten langweilig zu lesen, wenn nicht in irgendeine Richtung polarisiert wird. Eine einfach Auflistung von Fakten ist langweilig, da man dann ja selbst denken muss um sich eine Meinung zu bilden. Da ist es doch bequemer gleich beim Lesen einen heftigen Denkanstoß in eine gewisse Richtung zu bekommmen ganz ohne selbst denken zu müssen....

bossel hat geschrieben:Objektiver Journalismus ist die unzensierte Berichterstattung ohne Wertung.

Sehr gelungen! Stammt der Satz von dir?

Was folgt daraus? Es gibt keinen objektiven Journalismus!

Objektiv bin ich - ist aber ne subjektive Aussage, die i.d.R. zutrifft, wenn man bestimmte Ausnahmen ausser Acht lässt, die im Auge des jeweiligen Betrachters objektiv erscheint, wenn er denn meine subjektive Sichtweise teilt.

Alles klar?

laogai hat geschrieben:

bossel hat geschrieben:Objektiver Journalismus ist die unzensierte Berichterstattung ohne Wertung.

Sehr gelungen! Stammt der Satz von dir?

Von wem sonst?

Was folgt daraus? Es gibt keinen objektiven Journalismus!

Nicht zwangsläufig. Im reinen Nachrichtenwesen findet man durchaus sehr oft ziemlich objektiven Journalismus. Sobald aus einer Nachricht aber etwas anderes wird, zB ein Bericht oder eine Reportage, ist eine Wertung teilweise natürlich gar nicht zu vermeiden bzw sogar gewünscht.