Religion in China - Ausprägung ?

Für alle, die an der Erstellung eines gemeinsamen deutsch-chinesischen Buches mitwirken wollen. Ziel des Buches ist es, als Ratgeber die jeweilig andere Mentalität,Lebenseinstellung und Sichtweise zu verstehen.
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Topas
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Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Topas »

Durch einen Spiegelartikel wäre mal ein Vergleich gut, wie denn Chinesen zum Glauben ( sei es nun christlich, muslimisch o.ä ) stehen. Die protestanten sollen in der Mehrzahl sein ? Auch Erfahrungen, die gemacht wurden wären mal ganz interessant ?
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Pinyin
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Pinyin »

Also in Qingdao gibt es chinesische Christen; sowohl Katholiken als auch Protestanten. Die Gottesdienste sind auch auf Chinesisch.
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ingo_001
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von ingo_001 »

Wobei zwischen der offiziell geduldeten (kontrollierten) Kirche, die in erster Linie der chin. Regierung untersteht und den Inoffizellen (unabhängigen) "Untergrund-Kirche" unterschieden werden muss.
Letztere wird man nicht in den Gotteshäusern, sondern nur in Wohnungen etc. finden.
Das dürfte für alle Glaubensrichtungen gelten.
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von ingo_001 »

gelöscht
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von RoyalTramp »

Meine These: Die Protestanten sind in der Mehrheit, denn missionarische Arbeit wurde nicht auch zuletzt zumeist von amerikanischen oder englischen Geistlichen geleistet. Der Katholizismus ist hingegen eher zweitrangig, zumal er sich durch seine Institutionalisierung ungleich schwerer tut, sich an die chinesische Gesetzgebung anzupassen, als es der stets zur Adaption neigende Protestantismus, der sich da wesentlich "unbefangener" gibt. Es würde mich allerdings nicht wundern, sollte im Bereich der Untergrundkirche, das Verhältnis Protestantismus/Katholizismus genau umgekehrt sein.

Mein Eindruck: Das Christentum scheint in China generell stark auf dem Vormarsch zu sein, da den Menschen das soziale Engagement hier sehr imponiert und die (offizielle) Kirche damit hier bei den Leuten den Nerv der Zeit trifft, da sie dort versucht zu helfen, wo die chinesische Regierung bisher "verschläft".
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Laogai »

Religionen: 100 Mio. Buddhisten, 30 Mio. Daoisten, 20 Mio. Muslime, 15 Mio. Protestanten, 4 (nach Schätzungen 13-14) Mio. Katholiken; Konfuzianismus weit verbreitet
Quelle: Der Fischer Weltalmanach 2009

Wobei viele Chinesen oft einen ganz anderen Bezug zu religiösen Vereinigungen haben als bei uns in Europa. Morgens einen Kotau vor Shakyamuni in einem buddhistischen Kloster machen, Mittags Räucherstäbchen in einem daoistischem Tempel anzünden und Nachmittags sich vor dem Meister im Konfuziustempel verbeugen ... gar kein Thema!
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Linnea »

ingo_001 hat geschrieben:Wobei zwischen der offiziell geduldeten (kontrollierten) Kirche, die in erster Linie der chin. Regierung untersteht und den Inoffizellen (unabhängigen) "Untergrund-Kirche" unterschieden werden muss.
Letztere wird man nicht in den Gotteshäusern, sondern nur in Wohnungen etc. finden.
Das dürfte für alle Glaubensrichtungen gelten.
Theoretisch müsste man diese Unterscheidungen auch in anderen Ländern, z.B. in Deutschland, machen. Wie viele Menschen sind zwar entweder evangelisch oder katholisch getauft, würden sich jedoch nicht als Christen bezeichnen? Und wie viele Menschen sind beispielsweise Mitglieder von Freikirchen ohne auf dem Papier einer der beiden großen Konfessionen zugehörig zu sein und würden sich dennoch Christen nennen?
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Bernhard »

Linnea hat geschrieben: Theoretisch müsste man diese Unterscheidungen auch in anderen Ländern, z.B. in Deutschland, machen. Wie viele Menschen sind zwar entweder evangelisch oder katholisch getauft, würden sich jedoch nicht als Christen bezeichnen? Und wie viele Menschen sind beispielsweise Mitglieder von Freikirchen ohne auf dem Papier einer der beiden großen Konfessionen zugehörig zu sein und würden sich dennoch Christen nennen?
Das kann man nicht vergleichen. Die chinesischen "patriotischen" Christen praktizieren häufig sehr wohl; die deutschen Mitglieder von Freikirchen werden nicht verfolgt.
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Grufti »

Topas hat geschrieben:Durch einen Spiegelartikel wäre mal ein Vergleich gut, wie denn Chinesen zum Glauben ( sei es nun christlich, muslimisch o.ä ) stehen. Die protestanten sollen in der Mehrzahl sein ? Auch Erfahrungen, die gemacht wurden wären mal ganz interessant ?
chinesiche Buddhisten oder Daoisten oder Kommunisten "glauben" wohl nicht ???

Eine äußerst einseitige westliche Sichtweise , die ich in diesem Forum NICHT erwartet hatte.. :evil:

RICHTIG,:

DAS verstehe ich NICHT !!
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Linnea »

Bernhard hat geschrieben:[Das kann man nicht vergleichen. Die chinesischen "patriotischen" Christen praktizieren häufig sehr wohl; die deutschen Mitglieder von Freikirchen werden nicht verfolgt.
Natürlich kann man es vergleichen - wenn man danach fragt, wo die Zahlen über die Religionszugehörigkeit herkommen. Und nur darum ging es mir, nicht um Verfolgung oder Hinderung an der Religionsausübung. Dass die offiziellen Zahlen andere sind als die, die beispielsweise Open Doors veröffentlicht, steht außer Frage.
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von ingo_001 »

Grufti hat geschrieben:chinesiche Buddhisten oder Daoisten oder Kommunisten "glauben" wohl nicht ???

Eine äußerst einseitige westliche Sichtweise , die ich in diesem Forum NICHT erwartet hatte.. :evil:

RICHTIG,:

DAS verstehe ich NICHT !!
Wie jetzt?
Mir ging es da um die für die meisten Chinesen "exotischen" Glaubensrichtungen (Christentum und Islam).
Dass die heimischen Glaubensrichtungen weit verbreiteter (und Teil der chinesischen Kultur sind) steht doch wohl ausser Frage und muss doch hoffentlich Niemanden hier erklärt werden.
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von Topas »

Bei den anderen Glaubensrichtungen wäre das Gegenteil interessant : Inwieweit den Konfuzianismus, Daoismus etc in Deutschland verbreitet sind. Auch eine gegenüberstellung, ob etwa Deutschland "durchdrungener " von asiatischen als China von europäischen Religionen ist ?

zu Linnea : Ich denke schon, dass die Einstellung bei Chinesen noch mehr zu Tage treten. damit meine ich, dass wenn ein chinese glaubt, dieser noch eher "echt" glaubt, anstatt es bei europäern der Fall wäre. Die Ursache dürfte - ähnlich dem Familienverständnis ( bzw -bindung ) - kulturelle Hintergründe haben.

@ Grufti: Ich finde es ja nett, dass du Erwartungen in diesem Thread setzt. Es wäre allerdings hilfreich diese auch umzusetzen, wenn du deine Postings mit Inhalten zur Thematik füllst, gerne auch kritisch zu meiner Ausgangsfrage. Allerdings sollten persönliche Befindlichkeiten per PN geklärt werden. Bitte nicht hier.
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von RoyalTramp »

Also, wenn ich die oben zitierten Zahlen nehme (fast 20 Mio. Christen in China), dann dürfte es wohl eher weniger anzunehmen sein, dass es 20 Mio. Buddhisten/Daoisten/Konfuzianer/(Lamaisten) in Deutschland gibt...das wäre demnach ja jeder 4te. :P

Aber interessant wäre es dann, ein Verhältnis einzubringen, um den Grad der Verbreitung "chinesischer" ("asiatischer") Weltanschauungen ein wenig zu beleuchten...demnach wären in China von ca. 1,3 Mrd. Menschen 20 Mio. Christen, also ca. 1,5% der Bevölkerung...das klingt nicht nach sehr viel... Wie sähe es jetzt in Deutschland bei ca. 80 Mio. Menschen aus...? Die Deutsche Buddhistische Union (wiedergegeben in Wikipedia) nennt eine Zahl von ca. 250.000 praktizierenden Buddhisten in Deutschland...das wären demnach ca. 0,3%...mit einigem Goodwill und wenn man noch Daoismus also einbezieht, wohl fast ca. um die 0,5%. Damit geht der Pokal wohl eindeutig an China. Aber das ist kaum wunder, denn während z.B. der Buddhismus keine Missionsarbeit leistet und sich anderen förmlich aufdrängt, wird hier in China aktiv missioniert, dass sich die Balken biegen. Ich wage zu prophezeien, dass sich in Deutschland wesentlich mehr Menschen zum Buddhismus bekennen würden, würden buddhistische Gruppierungen in Deutschland missionarisch tätig werden.

Übrigens ein Aspekt, den ich hier in China scharf verurteile und wo ich versuche, dem entgegenzuwirken, wenn möglich. So war es z.B. während meiner Zeit in Zhangjiajie so, dass in diesem Jahr 2 Mal ausländische Studentengruppen aus Australien zu Gast waren. Offizieller Anlass war ein Sprach- und Kulturaustausch, bis ich dann in einer 5-Minuten Pause Zeuge eines Gesprächs zwischen chin. Studenten und einigen "Aussies" geworden bin, worin es (natürlich auf Englisch...von daher hat das Ganze als Sprachaustausch schon irgendwo seine Berechtigung) dann um einige Aspekte des christlichen Glaubens ging. Ich dachte erst, dass sie vielleicht gerade im Englischunterricht beim Thema "Glauben und Religion" angekommen wären und sie sich darüber unterhielten. Aber als ich an 3 aufeinanderfolgenden Tagen solche Gespräche auf den Fluren des Schulgebäudes vernehmen konnte, bin ich doch skeptisch geworden. Ich habe dann eine neuseeländische Kollegin gefragt, die bereits seit 5 Jahren an dieser Uni unterrichtete, die meine Befürchtung leider bestätigte: diese Jugendlichen aus Australien betrieben zwar tatsächlich so etwas wie einen "Sprach- und Kulturaustausch", aber deren ursächlicher Anlass, nach China zu kommen, sei in erster Linie das Missionieren. Dazu würden sie eine kleine 1-monatige Rundreise durch Zentral- und Südchina machen...1 Woche mal hier...1 Woche mal da...und überall über den Hebel des Sprachaustausches versuchen, die chinesischen Studenten in Gespräche über Glauben und Gott zu verwickeln. Und das mehrmals im Jahr mit unterschiedlichen Gruppen.

Da war ich ein wenig baff und habe dann am nächsten Tag meinen Studenten erzählt, dass sie im Umgang mit den australischen Jugendlichen vorsichtig sein sollten.

Aber soooooo dreist! Die wissen ganz genau, dass an solchen "remote" Universitäten wie in Zhangjiajie die Studenten keine Gelegenheiten haben, irgendwie in Kontakt mit englischsprachigen Ausländern zu gelangen, da es keine Ausländer dorthin verschlägt und schon gar nicht zum studieren (allenfalls um da 1 oder 2 Tage durch den Nationalpark zu klettern), und die chinesischen Studenten daher fast schon verzweifelt jede Gelegenheit wahrnehmen, mit jemanden ins Gespräch zu kommen, die sich ihnen bietet. Und diese "Not" der Studenten an einer solchen Universität ausnutzen, um zu missionieren, ist in meinen Augen unter aller Sau! :(
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von bossel »

Topas hat geschrieben:Auch eine gegenüberstellung, ob etwa Deutschland "durchdrungener " von asiatischen als China von europäischen Religionen ist ?
Hmm, welches sind denn europäische Religionen? Auch das Christentum kommt schließlich aus Asien.
damit meine ich, dass wenn ein chinese glaubt, dieser noch eher "echt" glaubt, anstatt es bei europäern der Fall wäre.
Genau wie in Deutschland ist der Glaube in China individuell höchst unterschiedlich ausgeprägt.
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Re: Religion in China - Ausprägung ?

Beitrag von RoyalTramp »

Sind es nicht gerade die "Konvertiten", die einen besonderen Glaubenseifer an den Tag legen? ;)
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