Taxigespräche...wie ich sie vermisst habe! ^^

[ijontichy]

Ein mehr oder weniger zackiges "Hai Schitteler" bekommt man in China zum Thema Deutschland immer wieder mal zu hören.

Kenne ich auch so. Ich hab mir angewoehnt, mit einem zackigen "Mao zhu xi wan sui!" zu antworten. Dann lachen alle, und das Thema ist vom Tisch.

In China habe ich eigentlich noch keine echten "Unwohl"-Gefuehle beim Thema Nazis und Hitler gehabt. Schwieriger fand ich es, wenn in Indonesien mir Taxifahrer erklaert haben, wie toll Hitler war, weil er alle Juden getoetet hat.

[beowulf]

Ein mehr oder weniger zackiges "Hai Schitteler" bekommt man in China zum Thema Deutschland immer wieder mal zu hören.

Kenne ich auch so. Ich hab mir angewoehnt, mit einem zackigen "Mao zhu xi wan sui!" zu antworten. Dann lachen alle, und das Thema ist vom Tisch.

In China habe ich eigentlich noch keine echten "Unwohl"-Gefuehle beim Thema Nazis und Hitler gehabt. Schwieriger fand ich es, wenn in Indonesien mir Taxifahrer erklaert haben, wie toll Hitler war, weil er alle Juden getoetet hat.

Schätze einmal der Indonesier war Moslem und betrachtet die Sache aus dem Licht/Kontext des Nahost Konfliktes.

[Mathias]

In China habe ich eigentlich noch keine echten "Unwohl"-Gefuehle beim Thema Nazis und Hitler gehabt.

Ich habe den Grundsatz, im Ausland möglichst nur Themen anzuschneiden, die ich dann auch sprachlich bewältigen kann Damit fährt man immer ganz gut (nicht nur Taxi). "Unwohl"-Gefuehle kommen meist nicht wegen der Thematik auf, sondern, wenn man sich verbal verheddert.

Schwieriger fand ich es, wenn in Indonesien mir Taxifahrer erklaert haben, wie toll Hitler war, weil er alle Juden getoetet hat.

Als Deutscher genießt man genau aus diesem sehr speziellen Grund in fast allen islamischen Ländern fast unbegrenzte Narrenfreiheit. Ein Umstand, den viele Geschäftsleute in bare Münze und so manche "Repräsentanten" schon in gute Beziehungen umgesetzt haben.

[Aremonus]

Als Deutscher genießt man genau aus diesem sehr speziellen Grund in fast allen islamischen Ländern fast unbegrenzte Narrenfreiheit. Ein Umstand, den viele Geschäftsleute in bare Münze und so manche "Repräsentanten" schon in gute Beziehungen umgesetzt haben.

Deswegen hat also der grösste Scharia-konforme Fonds seinen Hauptsitz in München Zumindest nicht überall auf der Welt müssen die Deutschen wegen ihrer Vergangenheit Abstriche machen...

[ijontichy]

Ich kenne die arabische Welt leider zu wenig. Allerdings, innerhalb der anderen islamischen Laender, in denen ich mehr Zeit verbracht habe, hat man zwar sicher eine "freundliche Einstellung" gegenueber Deutschland, aber so "krass" formuliert wie in Indonesien habe ich die Aussagen weder in der Tuerkei noch im Iran zu Gehoer bekommen. Ich denke, in Indonesien ist es vielleicht die Kombination aus a) relgioes vorgegebener Parteinahme, b) Ferne vom eigentlichen Geschehen/ vollstaendig fehlender Kontakt mit Juden, und c) Unwissen ueber die "deutschen Befindlichkeiten", die solche offen ausgesprochenen Gedanken in Indonesien wahrscheinlicher machen, als in der Tuerkei oder im Iran.

Um das Thema vielleicht auf eine forumskonforme Diskussion zurueckzubringen: In China herrscht, soweit ich das beurteilen kann, eher eine positive Grundeinstellung zu Juden (und auch zu Israel) vor. Wenn ich aus dem statistisch nicht-relevanten Sample in meinem Bekanntenkreis schliessen darf, gibt es auch erstaunlich viele juedisch-chinesische Ehen.

[beowulf]

zu China und Juden - irgendwann ist in China mal ein Buch über den Erfolg der Juden auf den Bestellerlisten gelandet. In einem deutschen Zeitungsartikel (ich glaube SZ) war man zutiefst schockiert über den "chinesischen" Antisemitismus, der Juden als "geldgeile" und "gerissene" "Manipulierer" darstellte.
Typischer Fall von deutscher "Schablone".
Dabei hätte man hier die chinesische "Schablone" anlegen müssen, bei der Finanzgeschick, Raffinesse und diplomatisches Durchsetzungsvermögen als durchaus positiv und strebenswert angesehen werden. Was auch der Grund für den Erfolg des Buches war - die Chinesen wollten daraus lernen und nicht ihre "Vorurteile" gegenüber Juden bestätigen, wie man das aus deutscher Sicht wahrgenommen hat.
Nicht umsonst sagt man zu Chinesen oft die Juden Asiens. Und es ist auch kein Zufall, dass die Chinesen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Tüchtigkeit oft Opfer von Prognomen waren. z.B. Phillipinnen, Indonesien aber auch in Tibet und in Xinjiang spielt dieser Punkt eine wichtige Rolle.

In eine ähnliche Falle ist ein Südkoreanischer Professor und Kinderbuchautor getappt. Der hat über verschiedene Länder Kinderbücher herausgebracht und in einem USA Band die Information (nicht wertend) vermerkt, dass Hollywood fest in jüdischer Hand ist.
Der Skandal war perfekt


@indonesischer Taxler - naja, vielleicht hatte der auch generell nen Schaden oder er war wegen irgendetwas sehr aufgebracht. Vielleicht gab es zu dem Zeitpunkt wiedereinmal eine israelische Offensive oder so. Oder er hatte einen Hass auf Chinesen (wirtschaft) und hat das auf die Juden übertragen.

[Laogai]

zu China und Juden - irgendwann ist in China mal ein Buch über den Erfolg der Juden auf den Bestellerlisten gelandet.

Currency Wars (货币战争).

[beowulf]

zu China und Juden - irgendwann ist in China mal ein Buch über den Erfolg der Juden auf den Bestellerlisten gelandet.

Currency Wars (货币战争).

Könnte auch "Why Are the Jews Capable of Making Money? Unlocking the World’s Foremost Merchants’ Money-Making Secrets.” gewesen sein.

http://www.newyorker.com/online/blogs/e ... ood-f.html" target="_blank

[Ni_hao]

@ Royaltramp:
Habe jetzt erst diesen Thread von Dir entdeckt.

Weil mir das Thema "positive Bemerkungen von Chinesen über Hitler" trotz wirklich guter mentaler Vorbereitung durch Dich keine Ruhe lässt , kam mir da eine - vielleicht auch seeehr entlegene (?) - Idee, und zwar kurz nachdem ich verschiedene Seiten im www über
die Art und Weise gelesen habe, wie diplomatisch Chinesen kommunizieren, und wie wichtig ihnen dabei Harmonie - bei noch so gegensätzlichen Standpunkten in der Diskussion - ist.

Könnte es nicht (also, bei manchen Chinesen, wohl gemerkt) so sein, dass wir sie einfach unterschätzen und ihnen das auch ganz lieb ist, weil sie dann in Ruhe ihre Beobachtungen (unserer Reaktionen) machen können ?
Was das jetzt mit dem Thema "Hitler" zu tun hat .. hm, ich stelle mir vor, dass gebildete und vor allem jüngere Chinesen durchaus sehr differenziert und frei von Schablonen denken können. Das hieße für mich, sie wären durchaus in der Lage zu beurteilen, wie
peinlich und taktos (zumindest für die meisten Deutschen) so eine positive Bemerkung über Hitler sein dürfte. Wenn sie sie also dennoch machen, könnte das zwei Gründe haben:
Entweder sie kategorisieren uns Deutsche dann nach unserer Reaktion auf diese Bemerkung, die sie diplomatisch als Kompliment verpackt vorgebracht
haben, also nicht als offene Provokation, o d e r - und das hielte ich jetzt für wahrscheinlicher - sie wollen mit diesem "Einstieg" das ihnen wohl bekannte Denken und womöglich auch noch Sprechen von "Westlern" über ihre Tabu-Themen gleich im Keim ersticken, indem sie uns in aller Freundlichkeit darauf hinweisen, uns um unsere eigenen "Leichen im Keller" zu kümmern.

Nur mal laut gedacht ... kann natürlich auch nur selten mal so sein - trotzdem denke ich, es schadet nichts, es zumindest für möglich zu halten, vor allem, falls es in China auch Studenten gibt, die Taxi fahren, so wie bei uns ??

[beowulf]

@ Royaltramp:
Habe jetzt erst diesen Thread von Dir entdeckt.

Weil mir das Thema "positive Bemerkungen von Chinesen über Hitler" trotz wirklich guter mentaler Vorbereitung durch Dich keine Ruhe lässt , kam mir da eine - vielleicht auch seeehr entlegene (?) - Idee, und zwar kurz nachdem ich verschiedene Seiten im www über
die Art und Weise gelesen habe, wie diplomatisch Chinesen kommunizieren, und wie wichtig ihnen dabei Harmonie - bei noch so gegensätzlichen Standpunkten in der Diskussion - ist.

Könnte es nicht (also, bei manchen Chinesen, wohl gemerkt) so sein, dass wir sie einfach unterschätzen und ihnen das auch ganz lieb ist, weil sie dann in Ruhe ihre Beobachtungen (unserer Reaktionen) machen können ?
Was das jetzt mit dem Thema "Hitler" zu tun hat .. hm, ich stelle mir vor, dass gebildete und vor allem jüngere Chinesen durchaus sehr differenziert und frei von Schablonen denken können. Das hieße für mich, sie wären durchaus in der Lage zu beurteilen, wie
peinlich und taktos (zumindest für die meisten Deutschen) so eine positive Bemerkung über Hitler sein dürfte. Wenn sie sie also dennoch machen, könnte das zwei Gründe haben:
Entweder sie kategorisieren uns Deutsche dann nach unserer Reaktion auf diese Bemerkung, die sie diplomatisch als Kompliment verpackt vorgebracht
haben, also nicht als offene Provokation, o d e r - und das hielte ich jetzt für wahrscheinlicher - sie wollen mit diesem "Einstieg" das ihnen wohl bekannte Denken und womöglich auch noch Sprechen von "Westlern" über ihre Tabu-Themen gleich im Keim ersticken, indem sie uns in aller Freundlichkeit darauf hinweisen, uns um unsere eigenen "Leichen im Keller" zu kümmern.

Nur mal laut gedacht ... kann natürlich auch nur selten mal so sein - trotzdem denke ich, es schadet nichts, es zumindest für möglich zu halten, vor allem, falls es in China auch Studenten gibt, die Taxi fahren, so wie bei uns ??

Ganz ehrlich - nein, glaube ich nicht. Es soll zwar angeblich inszenierte Situationen geben, die den Chinesen dabei helfen sollen, den anderen besser einzuschätzen. Aber das dürfte sich höchstens auf geschäftliche Beziehungen und Partnerschaften beziehen. Noch einmal, eine wirklich positive Äußerung über Hitler habe ich bis jetzt noch nie gehört. Was mir untergekommen ist, war eher Unwissenheit und vor allem Unbeholfenheit. Wobei hier eher Unwissenheit über die Einstellung der heutigen Deutschen zu dem Thema vorherrschte, als Unwissenheit über das Thema an sich. Mich erinnert das ganze an eine Geschichte in der ein Österreicher das Thema Kamikaze Flieger gegenüber einen Japaner auf den Tisch brachte. Dem fiel halt nichts besseres zu Japan ein. War da wirklich sehr erstaunt, wie dieser da plötzlich ein Kompliment über den Mut der Kamikazepiloten machte. Auch der japanische Freund von mir war kurz irritiert.

Besonders erstaunt war ich, da dieser Österreicher an sich immer eher eine pazifizistische Einstellung an den Tag gelegt hatte. Und mit Sicherheit kein "Militärschädel" war und auch wusste, dass Kamikaze Piloten entweder Fanatiker oder in den meisten Fällen junge Burschen waren, die nur die Wahl zwischen Erschießungskommando und ehrenhaften Kamikaze Flug hatten.

Gut, dass Kompliment löste sicher nicht die gleiche Bestürzung aus wie das Erwähnen von Hitler, das liegt aber mehr daran, dass Japan einen anderen Umgang mit seiner Vergangenheit hat. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

[Wang]

Naja, ich finde, dass die Chinesen in der Hinsicht oft falsch verstanden werden, was daran liegt, dass uns Deutschen in der Beziehung grundsätzlich ein eindimensionales Bild eingetrichtert wird. Und wer sich daran nicht hält, ist sofort ein Nazi, auch wenn er noch so oft beteuert, dass er die schlimmen Sachen ja anerkennt und für grausam hält. Ich bringe nur das Beispiel Eva Herman, die nur sagen wollte, dass eben nicht ALLES im dritten Reich schlimm war. Obwohl sie noch so oft betont hat, was sie sagen wollte, wurde sie von selbstgefälligen Intelligenzbestien wie Mario Barth oder Margarethe Schreinemakers (heißt die so?) fertig gemacht und dann von Kerner aus der Sendung geworfen. Das ist auch sowas von lachhaft, da Deutsche durch diese einseitige Sicht offensichtlich die Position angenommen, jeder der das Naziregime nicht zu 100% verurteilt, ist sofort ein Nazi. 99,99999% reichen nicht aus, um ein vernünftiger Mensch zu sein.

Chinesen haben halt eine etwas differenzierte Sicht. Ich hab auch schon des öfteren dieses Thema angesprochen und meinte, dass es mich etwas wundert, wenn manche Chinesen Hitler noch "bewundern". Darauf kam dann meistens auch, dass man ihn größtenteils nicht bewundert (die gibt's natürlich auch, aber nicht nur in China, sondern überall auf der Welt), sondern einfach sagt, dass jeder Mensch gute und schlechte Seiten hat. Selbst jemand wie Hitler. Es kam mir noch kein Chinese, der wirklich etwas Positives über Hitler sagte. Nur: dass er eben nicht zu 100% schlecht war, sondern zu 99% oder 99,9%. Trotz aller schlechten Taten, war er aber auch nur ein Mensch und hatte auch mehr oder weniger positive Seiten. Wobei man sich dann meistens auf die Verringerung der Arbeitslosigkeit bezieht usw.

Deswegen sollte man diese Äußerungen auch nicht zu ernst nehmen und diejenigen Chinesen für Hitlerunterstützer halten, sondern einfach mal von seinem typisch deutschen, starren Denken absehen und die andere Seite verstehen.

Außerdem noch etwas: Eine Chinesin sagte mir vor kurzem, dass Hitler irgendwie mal, als er jung war, bei einem Chinesen wohnte oder so. Daher sei er Chinesen gegenüber recht gut eingestellt gewesen und hätte keinen Hass auf diese gehabt.
Ich bezweifle diese Story aber irgendwie und hab das noch nie gehört. Habt ihr da schonmal etwas von läuten hören?

[Taiyang]

Deswegen sollte man diese Äußerungen auch nicht zu ernst nehmen und diejenigen Chinesen für Hitlerunterstützer halten, sondern einfach mal von seinem typisch deutschen, starren Denken absehen und die andere Seite verstehen.

Auf jeden Fall.
Allerdings würde ich hierbei "typisch Deutsch" mal außen vor lassen... weil "Hitler=schlecht und du bist ein Nazi wenn du etwas anderes sagst" wird einem in Deutschland ja regelrecht eingetrichtert, Gehirnwäsche sozusagen. Daher ist es ja schon schwer, sich eine reflektierte andere Meinung zu bilden
Chinesen helfen allerdings dabei, weil bevor mich ein Kollege fragte "warum hängen eigentlich keine Hitler-Portraits in Deutschland" hatte ich noch nie aus der Sicht darüber nachgedacht.

Zum indonesischen Taxifahrer... meistens ist Hitler oder irgendwer aus dem Sportbereich (Beckenbauer, Schumacher) das einzige, was sie über Deutschland wissen (bezogen auf Menschen mit einfacher Bildung) & daher ist es natürlich toll, wenn man damit vor seinem deutschen Fahrgast etwas "angeben" kann. Einer meiner Freunde dort ist auch mal mit Nazigruß vor mir her marschiert und war auch verwirrt als ich ihm sagte, dass er das in Deutschland besser nicht machen sollte.

[Wang]

Auf jeden Fall.
Allerdings würde ich hierbei "typisch Deutsch" mal außen vor lassen... weil "Hitler=schlecht und du bist ein Nazi wenn du etwas anderes sagst" wird einem in Deutschland ja regelrecht eingetrichtert, Gehirnwäsche sozusagen. Daher ist es ja schon schwer, sich eine reflektierte andere Meinung zu bilden

Stimmt. Ein Beispiel wäre auch noch: Israel hat totale Narrenfreiheit bei Deutschen, weil Deutsche ja Juden früher mal die Grausamkeiten angetan haben.
Ich hab mich auch mal kritisch über Israel geäußert (nicht über Juden selber, sondern über den Staat Israel), weil ich es von denen einfach ätzend finde, dass andauernd mit dem Finger auf uns gezeigt wird. Deutschland hat sich schon so oft entschuldigt, aber denen kann man es nicht recht machen. Es wird nicht gesagt "Es ist jetzt okay", sondern immer "Ja... wir hoffen, dass diese Haltung weiter beibehalten wird..."
Andererseits... was macht denn Israel mit Palästina. Es wurden einmal etliche Kindergärten bebombt, angeblich aus Versehen. Dass Israel aber über schlechte Waffen verfügt, ist wohl eher unwahrscheinlich, da sie sooo stark von den Amis unterstützt werden.

Mir ist natürlich bewusst, dass Israel nicht gleich "die Juden" ist und "die Juden" nicht gleich Israel. Ich wollte nur sagen, dass mir dieses scheinheilige Getue von denen ziemlich auf die Eier geht. Und sobald ich das sage, (extra mit 4maligem Betonen, dass ich die Verbrechen des NS genauso schrecklich finde wie alle Anderen) kriege ich schiefes Gucken. Weil es einfach einem Deutschen verboten ist, etwas Kritisches über Israelis oder Juden zu sagen, aufgrund unserer Vergangenheit.

Okay, das war jetzt etwas offtopic, musste ich aber mal loswerden

Noch was: Außerdem ist der Massenmord im dritten Reich immer mit dem Mord an Juden gleichgesetzt. Natürlich wurden viele Juden umgebracht, aber die anderen Bevölkerungsgruppen scheinen nicht zu interessieren. Die Sinti und Roma, Schwule, Regimegegner oder sonstige werden immer nur beiläufig erwähnt. Auschwitz = Mord an den Juden, nicht Massenmord allgemein

naja, ich weiß auch nicht, wieso ich das jetzt noch so ausgeführt hab.

Wenn wir jetzt hier nicht in einem Chinaforum wären, wo ein Großteil wahrscheinlich etwas geschulter darin ist, differenzierte Meinungen zu verstehen (wäre zumindest von Vorteil, ist aber trotzdem auch oft nicht so), werde ich jetzt hoffentlich nicht sofort als Judenhasser abgestempelt. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

[Taiyang]

naja, ich weiß auch nicht, wieso ich das jetzt noch so ausgeführt hab.

mh, das weiß ich auch nicht
Wahrscheinlich weil das Thema an sich spannend ist, und vor allem, weil sonst in der Form ja nicht drüber diskutiert wird. (obwohl natürlich sicherlich mehrere so denken, mir inklusive)

Das "mit dem Finger drauf zeigen" ist ja allerdings auch nicht nur bei Deutschland so. Sei mal Japaner in China, oder Chinese in Indonesien, oder Iraker in Amerika, oder sag mal was als Amerikaner gegen Afroamerikaner... Da wird auch schnell verallgemeinert bzw. die jetzige Generation für den Verlauf der Geschichte verantwortlich gemacht.
Was mich aber in Bezug auf "Deutschland und die Juden" stört, ist dass Deutschland zb. im Vergleich zu Japan x-Mal bereits auf Knien rumgerutscht ist und "die Juden" bzw Israel sich immer noch in der Opferrolle sehen. Aber gut, denen wird es mit dem Eintrichtern auch nicht anders gehen als den oh-so-bösen Deutschen...

[RoyalTramp]

Könnte es nicht (also, bei manchen Chinesen, wohl gemerkt) so sein, dass wir sie einfach unterschätzen und ihnen das auch ganz lieb ist, weil sie dann in Ruhe ihre Beobachtungen (unserer Reaktionen) machen können ?

Nein...das schließe ich jetzt mal spontan aus, denn ich fürchte, dass es einem Taxifahrer recht schnuppe ist, wie man irgendwo auf irgendwas reagiert, es sei denn, der Fahrer wäre einmal Psychologiestudent gewesen. ^^

Glaube es mir: Wenn Chinesen so etwas sagen, dann tun sie das ohne irgendwelche hintergründigen Absichten.

Wenn sie sie also dennoch machen, könnte das zwei Gründe haben:
Entweder sie kategorisieren uns Deutsche dann nach unserer Reaktion auf diese Bemerkung, die sie diplomatisch als Kompliment verpackt vorgebracht haben, also nicht als offene Provokation, o d e r - und das hielte ich jetzt für wahrscheinlicher - sie wollen mit diesem "Einstieg" das ihnen wohl bekannte Denken und womöglich auch noch Sprechen von "Westlern" über ihre Tabu-Themen gleich im Keim ersticken, indem sie uns in aller Freundlichkeit darauf hinweisen, uns um unsere eigenen "Leichen im Keller" zu kümmern.

Nein, nein und nochmals nein! Wenn sie von so etwas anfangen zu reden, dann tun sie das ganz unverfänglich und sich nicht im Geringsten darum bewusst, dass man mit diesem Thema bei Deutschen in ein Fettnäpfchen treten könnte. Ganz ehrlich...ganz direkt...ein wenig naiv halt.

P.S.: Ich habe direkt auf Hitler bezogen auch noch kein gutes Wort gehört, aber auch kein schlechtes. Worüber ich jedoch schon häufiger ein gutes Wort gehört habe, wie es einem solchem Land wie D, nachdem es bereits einmal komplett am Boden lag, in so kurzer Zeit gelungen sei, halb Europa in den Kriegsbann zu ziehen und so lange so erfolgreich gegen alle äußeren Feinde militärisch zu bestehen. An dieser Stelle übrigens auch noch eine Info an dich: Das Militär in China hat einen völlig anderen Stellenwert in der Gesellschaft, als in Deutschland...und wenn ich sage "völlig anderen", dann ist das wirklich "völlig anders".