Ich bin in der 13.Klasse und habe mir für meinen Leistungskurs Politik das Thema "China" ausgesucht. Diese Seiteb hat mich schon um Einiges weitergebracht, aber trotzdem habe ich noch Einige Fragen. So auch zum "Konfuzianismus". Abgesehen davon, dass ich als unerfahrene Schülerin davor nicht mal wusste, was es mit dem Konfuzianismus auf sich hat, weiß ich nicht mal, ob ihm im Zusammenhang mit China heutzutage noch solch eine große Bedeutung zuzumessen ist. Ich habe die Informationen aus einem Heft der Bundeszentrale für politische Bildung, allerdings aus dem Jahre 1997. Für das Referat habe ich nur einige Informationen herausgeholt und sie zusammengefasst. Ich bin über China sonst nicht wirklich gut informiert (das Wichtigste weiß man aus den Nachrichten). Ich stelle einfach mal meinen Text hier rein. Oberflächlich betrachtet, würde ich sagen, dass das mit dem Bild, das viele über China haben, übereinstimmt. Aber stimmt es auch wirklich? Hier geht es um die "Tradition" Chinas. Es wäre wirklich nett, wenn ihr mir helfen könntet. Mein Text:
In den westlichen Medien wird das Regierungssystem meist als starre kommunistische Diktatur bezeichnet und es wird behauptet, dass die Gesellschaft und die Politik so nicht wandelbar seien. Tatsächlich ist es so, dass die alten Wertvorstellungen und Ordnungsvorstellungen, sowie normen und Verhaltensmuster starken Einfluss auf die Weltansicht und die Verhaltenweisen den Chinesen ausüben. Die Ordnungstradition Chinas wurde von dem Konfuzianismus geprägt. Kennzeichnend für diese Grundordnung ist ist ein patriarchalischer, autoritärer Grundzug. Dieser verhindert vor allem, dass liberale demokratische Prinzipien sich durchsetzen. Vor allem das Verhältnis zwischen der Regierung und dem Volk, sowie das Rechtsverständnis werden von den traditionellen Wertvorstellungen beeinflusst. Im chinesischen Kaiserreich beispielsweise (1911) sah man das Volk nicht als souveräne und eigenständige Personen, sondern als „unwissende Kinder, die autoritär zu erziehen und zu bevormunden, ja nötigenfalls mit Strafen zu züchtigen waren“.
Prägend sind vor allem auch folgende Prinzipien der chinesischen Ordnungstradition:
- Misstrauen der Regierung gegenüber inoffiziellen gesellschaftlichen Organisationen und ein Vorgehen gegen jede Form der Opposition
- Anstreben einer gesellschaftlichen Harmonie und der politischen Einheit und somit eine Abwertung und Abneigung gegenüber jedem politischen Kontroll- und Ordnungsverlust
- Staatliche Macht und die Souveränität gehören zusammen und müssen durch Hierarchie realisiert werden
Das Ziel ist im traditionellen Ordnungsverständnis die Stärkung des Staates. Politik und Recht werden nicht getrennt. Zudem fehlen organisierte Kräfte, die für eine Herrschaftsbegrenzung sorgen sollten. Das traditionelle Gesetzesrecht war nie dazu da, die individuelle Freiheit vor staatlichen Eingriffen zu schützen. Gleichheit vor dem Gesetz war in der konfuzianischen Soziallehre nicht von Bedeutung, da Menschen als Träger ungleicher sozialer Rollen verstanden wurden, mit denen auch ungleiche Rechte und Pflichten einhergingen. Auch heute verstehen viele Chinesen unter der Justiz und dem Reche noch eine Bedrohung, die von der Regierung ausgeht. _____
Die Autorität in der konfuzianischen Lehre wurde von den chinesischen Kommunisten fortgeführt. Und obwohl diese Ordnungslehre heute noch eine zentrale Rolle spielt, kommt es immer mehr zu einer Modernisierung und zu einer Öffnung Chinas und zu einem Wandel der überkommenen Wert- und Ordnungsvorstellungen. Schon in den 90ern kam es zum Beispiel bei de Bauern schon zu Protesten und auch die städtische Mittelschicht übt Kritik an der Herrschaftspraxis und der Kommunistischen Partei. Und auch in den politischen Führungskräften kommt es zu der Forderung nach einer demokratischen Erneuerung der Regierungs- und Rechtssystems. Allerdings sind diese Stimmen bislang nicht durchsetzungsfähig. Sie werden jedoch durch den sozioökonomischen Wandel und die Öffnung zur Außenwelt immer stärker.
Ich wäre euch wirklich dankbar für jeden kleinen Hinweis und jede Antwort