Re: Ein guter Ehemann
Verfasst: 12.10.2008, 08:23
Oje
Ging mir regelmässig ähnlich, wenn ich aus China nach Deutschland zurückgekehrt war.Sleepy hat geschrieben:Ich meine, es fühlt sich komisch an, wieder in Deutschland zu sein. Bin sehr ungern zurückgeflogen.
Das ist exakt das, was ich meine. Könnte es nicht besser beschreiben.ingo_001 hat geschrieben:[...]Aber abgesehen davon (der geradezu warmherzigen Atmosphäre bei meiner späteren Schwiegerfamilie u. a.) war ich auch von dem Umgang der Menschen miteinander faszieniert.
[...]
Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass - obwohl in den Straßen täglich mehr "Gewusel" herrscht als hier zur Vorweihnachtszeit - dort niemand griessgrämig rumläuft. Es herrscht dort trotz aller Geschäftigkeit
eine ... ich nenne es mal "innere Ausgeglichenheit", die ich hier doch des Öfteren sehr vermisse.
Und die Arbeitstage haben dort nicht selten auch 10 Stunden und mehr. Und TROTZDEM trifft man sich am späten Abend häufig zum BBQ, KTV oder Einkaufen - soll heissen, bei aller Hektig wird immer darauf geachtet, dass - nach Möglichkeit - auch die Freizeit nicht vernachlässigt wird.
Chongqing insbesondere bei Nacht. Ich war am 1. Oktober dort angekommen (Nationalfeiertag, da war richtig was los). Kaum zu beschreiben... Die Lichter, die Leute, die Laternen, die zum Himmel steigen...ingo_001 hat geschrieben:Ausserdem ist augenfällig, dass dort wirklich alles farbenfroher ist als hier. Angefangen von der Natur, über die Kleidung der Menschen, bis zur Gestaltung des Straßenbildes (z. B. der Gehwege).
Ja, unsere Zeit war auch viel zu kurz, wir hatten nur vier Tage zusammen, auch wenn ich fast zwei Wochen in China war. Und diese Trennung tut auch verdammt weh. Aber was ich mit "komisch" (also komisches Gefühl, dort weg zu sein) meinte, ist genau das, was ich oben von Dir zitiert habe.ingo_001 hat geschrieben:Der Hauptgrund war sicher, dass ich mich jedesmal von meiner Verlobten trennen mussste, weil die Urlaubswochen immer zu schnell vergingen.
Kopf hoch - das wird schon wiederSleepy hat geschrieben: Ja, unsere Zeit war auch viel zu kurz, wir hatten nur vier Tage zusammen, auch wenn ich fast zwei Wochen in China war. Und diese Trennung tut auch verdammt weh. Aber was ich mit "komisch" (also komisches Gefühl, dort weg zu sein) meinte, ist genau das, was ich oben von Dir zitiert habe.
Danke Dir auf jeden Fall für Deine Zeit.Haima hat geschrieben:Nun habe ich fast eine Stunde meiner "wertvollen" Zeit für dich eingesetzt und deine Geschichte gelesen. Wieso? - Hat mich stark an meine eigene erinnert.
Sicherlich hat das bei uns einen völlig anderen Start gehabt. Und sicherlich wäre es besser gewesen, wenn wir uns mehr Zeit gelassen hätten, bevor wir irgendwie auf's Thema Heiraten gekommen wären (ich weiß nicht mal mehr so genau, wie das genau passiert ist.)Haima hat geschrieben:Nur hatte ich das Glück, es etwas schlauer angehen zu können. [...]
Naja, das kann ich ja zumindest von mir auch behaupten (wenn auch "Entscheidung" vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist). Unklar ist aber das Wie.Haima hat geschrieben:Wir haben unsere Entscheidung getroffen und nicht die Eltern, Verwandten oder wer auch immer.
Naja, das Ganze ist ein Prozess, und in der Zeit seit meinem ersten Post hier hat sich auch durchaus einiges getan. Und dass sie nicht von heute auf morgen alle Sitten und Bräuche mal eben über Bord wirft, ist irgendwo verständlich. Vielleicht tut sie das ja noch.Haima hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dies muss wenn man heiraten will, möglich sein. Auch bei einer Chinesin. Nun kenne ich die Sitten und Bräuche in China auch. Wenn aber eine Frau oder ein Mann nicht bereit ist, diese mindestens grösstenteils über Bord zu werfen, ist meiner Meinung nach eher nicht an Heirat mit einem Ausländer oder einer Ausländerin zu denken. Das funktioniert einfach nicht. Ich kann nicht so recht beurteilen, wie weit da deine Freundin ist, es scheint aber ein wenig, dass schon noch einiges fehlt.
Werden wir. Auch wenn es wohl in nächster Zeit schwierig sein wird, sich zu sehen, da sie (fast allen) ihren Verwandten zugesichert hat, den Kontakt mit mir abzubrechen. Ich habe Angst vor dem Moment, wo sie ihnen erzählt, dass sie es doch nicht getan hat.Haima hat geschrieben:Mein Tipp: Nutzt nun die Zeit, euch etwas kennen zu lernen.
Naja, so ganz von vorne beginnen ist immer schwierig.Haima hat geschrieben:Schreibt über die Erlebnisse und versucht herauszufinden, was nicht so gut gelaufen ist, und.................. beginnt nochmals von vorne.
Genau das würde ich ja gerne (und sie sicherlich auch). Aber im Moment: siehe oben.Haima hat geschrieben:Verbring ein paar Wochen mir ihr, aber ohne Eltern und Verwandte. Lade sie auf eine ausgiebige Chinareise ein (oder einfach nur drei bis vier Wochen Beijing) und lerne sie besser kennen. Ev. braucht das in ihrem Alter halt auch zwei oder drei Wiederholungen.
Sie hat auch schon mal nachgefragt, ob sie in Deutschland Jobchancen hätte, also ist ihr der Gedanke wohl auch nicht völlig fremd. Aber ich denke das braucht auch noch etwas Zeit. (Du schreibst ja selbst "später".) Zudem will ich sie nicht dazu drängeln, und im Moment ist es auch garnicht das, was ich selbst will.Haima hat geschrieben:Auch würde ich ihr dann später mal eröffnen, wie es wäre, in D zu leben. Sie muss bei einer Heirat mit dir dazu bereit sein. Sonst wird's nichts.
Genau das wollen wir ja auch. Fehlt eben nur der Plan, ihnen überhaupt erstmal zu verklickern, dass wir eben nicht den Kontakt und vor allem nicht unsere Gefühle füreinander beendet haben.Haima hat geschrieben:Wenn ihr euch dann über eure Gefühle und Entscheidungen einig seit, geht wieder zu ihren Eltern und plant das ganze Zusammenkommen etwas besser. So klappt's dann auch.
Wie gesagt, will sie ja, sie weiß nur noch nicht, wie sie das anstellen soll.Haima hat geschrieben:Sorry, dass ich das schreibe: Wenn sie das nicht kann und die Entscheidung vor ihren Eltern nicht vertreten kann, ist eine Heirat kaum drin.
Muss sich noch rausstellen...Haima hat geschrieben:Noch was: Ich würde den Zeithorizont für eine Heirat in max. drei bis vier, eher fünf Jahren veranschlagen. Meiner Meinung nach ist das sonst schon zum Vornherein zum Scheitern verurteilt. Frage dich: Haben du und sie die nötige Geduld?
Klar. Danke Dir!Haima hat geschrieben:Wollte dir einfach mal meine Meinung und Erfahrungen Kund tun. Vielleicht ist ja da was dabei, das dir helfen kann.
GlückwunschHaima hat geschrieben:Meine Frau und ich haben übrigens gerade die ersten zehn Ehejahre geschafft, ist schon mal was....
Danke. Eigentlich bin ich ja sehr geduldig. (Aber eben im Moment auch immer noch ziemlich durcheinander.)Haima hat geschrieben:Wünsche dir auf alle Fälle alles Gute und viel Geduld
Dann stehts nach Ehejahren 10:2 für EuchHaima hat geschrieben: Meine Frau und ich haben übrigens gerade die ersten zehn Ehejahre geschafft, ist schon mal was....
Haima
Um mich da nochmal einzumischen: Hast Du nicht irgendwo geschrieben, sie hätte Angst vor Dir? Wie paßt das jetzt mit "unsere Gefühle füreinander" zusammen?Sleepy hat geschrieben:Fehlt eben nur der Plan, ihnen überhaupt erstmal zu verklickern, dass wir eben nicht den Kontakt und vor allem nicht unsere Gefühle füreinander beendet haben.
Wie wäre es, wenn sie versucht, die Zustimmung zu einem Studium in D zu bekommen? Dann hat sie zum einen Zeit, etwas Distanz zu ihren Eltern zu gewinnen, & Ihr habt zum anderen Zeit, Euch etwas näher kennenzulernen (um vielleicht die Angst abzubauen?).Sleepy hat geschrieben:Wie gesagt, will sie ja, sie weiß nur noch nicht, wie sie das anstellen soll.Haima hat geschrieben:Sorry, dass ich das schreibe: Wenn sie das nicht kann und die Entscheidung vor ihren Eltern nicht vertreten kann, ist eine Heirat kaum drin.
Dem Braten werden ihre Eltern wohl nicht trauen.bossel hat geschrieben: Wie wäre es, wenn sie versucht, die Zustimmung zu einem Studium in D zu bekommen? Dann hat sie zum einen Zeit, etwas Distanz zu ihren Eltern zu gewinnen, & Ihr habt zum anderen Zeit, Euch etwas näher kennenzulernen (um vielleicht die Angst abzubauen?).
Sie werden, wenn ich mal Deine Schilderungen zugrunde lege, nicht gerade die Vorzüge der "Langnasen" hervorheben - eher das Gegenteil. Um Deine Freundin in ihrem Sinn zu beeinflussen.Sleepy hat geschrieben: Ich weiß nicht, was Ihre Verwandten ihr in der Hinsicht so über Langnasen erzählen...
Hört sich manchmal wirklich so anserenita hat geschrieben:Manchmal habe ich Gefühl, wenn ich Geschichten über Deutsch-Chinesische Liebschaften lese, dass es sich bei den Frauen nicht wirklich um Frauen sondern Männchen/oder Frauchen ähm Frauchen?! vom Mars handeln müsste, jedenfalls so, als stammten sie nicht von diesem Planeten. Eine Verhaltensweise, die sowohl hierzulande als befremdend gilt als auch drüben in China. Warum eigentlich?
Das beruhigt mich ungemein!ingo_001 hat geschrieben:
Wobei es aber auch genug Beispiele gibt, bei denen es nicht "marsianisch" abläuft.