Mal im Ernst. Wenn vorher nicht das ganze Trara um Olympia und Tibet gewesen wäre, wäre das Erdbeben in Sichuan nicht viel mehr als eine Randnotiz in China geworden. So hat die Regierung es geschickt genutzt, von allen anderen Unannehmlichkeiten abzulenken. Zu oft wurde gezeigt, wie der PM Kinder geknuddelt und Mut zugesprochen hat. Im chinesischen Fernsehen absolut verständlich, denn dann macht man dem Volk Mut. Aber auch international wurde es als Medienspektakel durch die KP ausgeschlachtet.ingo_001 hat geschrieben: Wir alle rieben uns verwundert die Augen, wie OFFEN die chinesische Regierung mit dieser schweren Katastrophe umging,
Nur so nebenbei - die von dir angesprochenen Schulen stehen sicher nicht in einem Erdbebengebiet. Das Erdbeben in China war an einer Stelle, an der es in den 70er(?) Jahren schon ein verheerendes Erdbeben gab.Rainbowbuilder hat geschrieben: Wenn ich mir die Schulen in Europa ansehe, möchte ich nicht, dass da ein Erdbeben passiert, damit wir sehen, ob sie gut gebaut waren. Viele sind es ganz sicher nicht.
China hat die Spezialisten, sonst hätten sie es wohl nicht feststellen können, oder? Stellt sich nur die Frage - wer macht die "Wareneingangskontrolle". Und welche Vorraussetzungen haben in China Firmen zu erfüllen, die Nahrungsmittel herstellen?Rainbowbuilder hat geschrieben: Um nur ein einziges Problem wie Melamin in Nahrungsmitteln zu lösen, braucht man (in China) Tausende von Spezialisten, die die nötigen Analysen vornehmen können. Wenn man die nicht hat, muss man sie zuerst ausbilden.
Interessante Einstellung. Zum Wohle der Geschwindigkeit wird eben mehr gepuscht und ein bisschen Schwund bei Menschenleben ist offensichtlich auch ok. AuweiaRainbowbuilder hat geschrieben: Am Bau wird gepfuscht, kostet auch viele Menschenleben. Da braucht man Tausende von Fachleuten, die heute Häuser bauen, die aber eigentlich Baustellen inspizieren müssten. Dann werden eben weniger Wohnblocks, Schulhäuser, Krankenhäuser usw. gebaut, die aber solider sind.
Und dann stelle man sich vor, diejenigen, die sowas überprüfen und dagegen vorgehen wollen würden einfach verschwinden, verprügelt, verhaftet etc. Was aber in China sicher nicht passiert.Rainbowbuilder hat geschrieben: Trinkwasser ist ebenfalls verseucht. Da braucht man ebenfalls tausende von Fachleuten, um überall Analysen durchzuführen. In Spielzeugen gibt es bleihaltige Farbe, und noch viele andere mögliche (und tatsächlich vorhandene) Schadstoffe.
Ausserdem, warum noch Fachleute wenn sogar du darüber schreibst? Irgendwie muss das dann doch auch der Regierung klar sein, oder?
Und auch von den cinesischen Medien so gefördert. War, glaube ich, gestern auf CCTV9. Ein Gespräch mit einem chinesischen Professor aus Singapur. Thema war, dass die westlichen Medien immer auf China rumhacken. Immer wenn der Professor "von der Spur abkam" und anfing, die Chinesen sollten lockerer mit der Thematik umgehen, wurde er vom Moderator unterbrochen und mit den nächsten Provokationen gefüttert. Also, ist in China nicht anders als hier.Rainbowbuilder hat geschrieben: ... Das ist eine gesunde Entwicklung. Indem man jedoch den Chinesen mangelnden Mut und mangelndes Selbstbewusstsein vorwirft, kommt man auch nicht schneller weiter. Das wird meistens nur als westliche Arroganz aufgefasst.
Aber von einer "gesunden Entwicklung" zu reden, wenn jährlich tausende aufgrund von Sicherheitsmängeln am Bau zu tode kommen, weitere tausende in Firmen aufgrund von Sicherheitsmängeln verkrüppelt werden etc. Sorry, das ist arrogant. Das bedeutet, dass ein Menschenleben nichts wert ist.
Natürlich ist es für uns "Westler" leicht zu sagen, das muss in China anders werden. Und natürlich wissen alle, dass es Zeit braucht. Aber man muss solche Dinge aktiv angehen und nicht vertuschen bzw. mit roten Umschlägen zudecken.