VR China - quo vadis?

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Petermedia
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Petermedia »

otternase hat geschrieben: 24.08.2022, 14:17
otternase hat geschrieben: 07.08.2022, 20:06
TomXian hat geschrieben: 04.08.2022, 16:25 Ich denke Pelosis Besuch kam zur rechten Zeit.
vorwiegend für Pelosi selbst:
Sie steht seit einigen Monaten aufgrund des Verdachts von Insidergeschäften unter Druck, sie soll angeblich ihrem Mann Paul Pelosi Interna über bevorstehende politische Entscheidungen zugesteckt haben, der dies für sehr gewinnbringende Geschäfte genutzt hat:

https://nypost.com/2022/06/07/paul-pelo ... ft-shares/
https://nypost.com/2022/07/23/nancy-and ... hypocrisy/

Und Pelosi blockiert, gegen ihre Partei, einen Gesetzentwurf, der Kongressangehörigen und deren Ehepartnern den Handel mit individuellen Aktien verbieten würde:

https://www.cnbc.com/2021/12/15/house-s ... mbers.html

Ich betrachte den "Stunt" von Pelosi daher vorwiegend als ihren Versuch, für Ablenkung zu sorgen...

Es tut mir leid für die Chinesen in Taiwan wie Mainland, die nun darunter leiden müssen!
offenbar hatte Pelosi noch einen zweiten Grund, um von negativen Schlagzeilen zu ihrer Familie ablenken zu wollen und hat dazu Taiwan "missbraucht":

Paul Pelosi hat am 28. Mai im besoffenen Zustand einen Verkehrsunfall verursach, siehe hier:
https://www.foxnews.com/us/california-h ... cmp=tw_fnc

Nun wurde er zu fünf Tagen Gefängnis, 3 Jahre Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt.
Nun auch wenn ich ihren Besuch zu dieser Zeit für nicht sehr klug gehalten habe und ihr auch vorwerfen, dass sie persönliche Motive mit vermeintlichen politischen Motiven vermengt glaube ich kaum, dass eine fünftägige Gefängnisstrafe da ein wirkliches zusätzliches Motiv war.
Zumal ich misstraue 🦊 News und deren Motiven maximal.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

Petermedia hat geschrieben: 24.08.2022, 15:20 Nun auch wenn ich ihren Besuch zu dieser Zeit für nicht sehr klug gehalten habe und ihr auch vorwerfen, dass sie persönliche Motive mit vermeintlichen politischen Motiven vermengt glaube ich kaum, dass eine fünftägige Gefängnisstrafe da ein wirkliches zusätzliches Motiv war.
Zumal ich misstraue 🦊 News und deren Motiven maximal.
1. die Tatsachen stimmen, das berichten auch andere Medien, zB. BBC https://www.bbc.com/news/world-us-canada-62654667
Ich hatte nur auf Foxnews verlinkt, weil dort das Video der Polizei gezeigt wird.

2. Nein, ganz sicher nicht wegen der fünf Tage Gefängnis, zumal zwei schon als verbüsst angerechnet wurde, zwei wegen guter Führung erlassen wurden und der eine fehlende in Sozialstunden umgewandelt wurde.
Aber es geht um Schlagzeilen: Pelosi ist ganz sicher lieber in der Presse, weil sie "mutig ein Zeichen gesetzt hat mit einem Besuch in Taiwan", als deshalb, weil ihr Mann besoffen einen Unfall verursacht hat und weil ihr Mann und sie beide unter dem Verdacht von Aktien-Insidergeschäften stehen und weil sie sich entgegen der Mehrheit ihrer Partei gegen ein Aktienhandelsverbot für Abgeordnete ausspricht!
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 23.08.2022, 22:46 Hallo TomXian

das waren ja gleich mehrere umfangreiche Antworten.

1)
Vielem kann ich auch zustimmen, nur eines scheint mir unlogisch, und an der Stelle fällt in meinen Augen Dein ganzes Erklärungsmodell in sich zusammen:

Wenn ein Staat Umtauschkurse zwangsweise festsetzt, diese also nicht dem freien Wirken der Märkte unterliegen, so ist dies sehr gut möglich in die Richtung, eine Unterbewertung einer Währung zu erzwingen. So, wie Du es ja auch ganz korrekt aufführst anhand Beispielen, zB. dem Umtauschkurs vor 1995 und 2005, die Abwertung im Sommer 2015 als Antwort auf die stärkste Bewertung des RMB, um die Wirtschaft zu stützen, oder eben der Drohung, als Antwort auf Handelhemmnisse den RMB zu entwerten.
Aber ein zwangsweise festgelegter Umtauschkurs kann keine Überbewertung einer Währung erzwingen, kann eine Währung nicht stärker machen als sie ist! Sowas wurde zwar immer wieder versucht, zB. der Zwangsumtausch in der DDR mit dem festgelegten Umtauschkurs DM-West zu Mark-Ost 1:1. Aber Folge war dann eben ein Schwarzmarkt, verdeckte Devisengeschäfte usw., die den Zwangskurs umgingen. Wenn meine Erinnerung richtig ist, war der wahre Umtauschkurs so etwa DM-Ostmark 1:4
Mit dem RMB gibt es hingegen keinen nennenswerten Schwarzhandel zu deutlich anderen Umtauschkursen!

Kurzum: der RMB ist nicht überbewertet, wenn der RMB gegenüber Dollar und ganz besonders gegenüber Euro an Wert gewinnt, dann tatsächlich, weil die Währung stärker wird!
Grund ist auch ganz einfach, die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von China ist größer als umgekehrt die Abhängigkeit Chinas vom Ausland, sicher auch erzwungen durch staatliche Restriktionen, wobei die Lockdowns sicher geholfen haben.

Natürlich weicht auch bei anderen Währungen der nominale (börsengehandelte) Wechselkurs vom realen Wechselkurs ab, der durch den Vergleich von genormten Warenkörben entsteht. Der reale Wechselkurs bestimmt die Kaufkraft und damit die relative "Stärke" einer Währung im eigenen Land.

Die Abstände zwischen realem und nominellem Wechselkurs sind i.a.R. jedoch klein, im einstelligen Prozentbereich. Hauptgrund für Schwankungen beim nominellen Wechselkurs sind (Leit-) Zinsen, weil höhere Zinsen eine Währung als Anlagewährung attraktiver machen.

Ich hatte ja geschrieben, dass Weltbank, IWF usw. einen "realen" Wechselkurs von 3,8 RMB : 1 USD errechnen.
Diese Werte werden übrigens nicht von China-Hassern errechnet, sondern die Preisangaben (Warenkorb, Produkte, Dienstleistungen, Einkommen) werden vom chinesischen Wirtschaftsministerium selbst an die genannten Institutionen gemeldet!

Der nominale Kurz wurde heute von China auf 6,8477 RMB : 1 USD festgesetzt.
Das entspricht einer Abwertung von 42%.

Beispiel: Ein Produkt, dass 380 RMB kostet und deshalb international für 100 US Dollar (3,8:1) angeboten werden müsste, kostet durch diese drastische Abwertung nur 55,48 US Dollar.
Diese 55,48 US Dollar ergeben wieder 380 RMB.
Würde ein deutscher Anbieter das gleiche Produkt für 100 EUR produzieren, könnte Olaf Scholz nicht mal eben den Wechselkurs zum Dollar auf 2:1 festsetzen (2 EUR : 1 USD oder auch 1 EUR = 0,5 USD), damit das deutsche Produkt dann nur noch 50 USD kostet und damit den chinesischen Preis unterbietet. Deshalb ist solche Abwertung nach den UN Regeln verboten!

In der guten, alten Zeit als Währungen noch goldgedeckt waren (180 Jahre Britisches Pfund, 28 Jahre US Dollar - bis 1973), wurden die beiden UNO Institutionen Weltbank und internationaler Währungsfond (IWF) gegründet. "Es sollte vor allem verhindert werden, dass es zu einem Abwertungswettlauf zwischen den Nationen kam wie in der Phase zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.". Damals lösten diese Währungs-Wirrungen eine Weltwirtschaftskrise aus.

Hauptaufgabe der UNO (China ist Gründungsmitglied!) ist, in der Nachkiegsordnung für Frieden, Stabilität, eine faire wirtschaftliche Zusammenarbeit (WTO) und verlässliche Finanzkreisläufe (Weltbank, IWF) zu sorgen. Darauf haben sich 190 Staaten geeinigt.

Mit der jahrzehntelangen Abwertung der eigenen Währung, die in diesem Umfang nur möglich ist, weil China den RMB Handel verbietet (kleine Ausnahmen gibt es), tut China genau das, was 189 Staaten verhindern wollen.

Eine ausschließlich auf taktisch-wirtschaftlichen Gründen beruhende Abwertung nennt man auch einen "Währungskrieg".

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungskrieg

Der RMB war noch nie auch nur in der Nähe seines realen Wechselkurses. Stets hat man stark abgewertet (6,0 : 1 USD), oder drastisch (6,8 : 1 USD) oder grenzwertig (7,2 : 1 USD). Abgewertet wurde immer. "Grenzwertig" deshalb, weil die weitere Abwertung das auch in Fremdwährung verschuldete China (mit Staatsbetrieben) an den Rand eines Staatsbankrotts getrieben hätte.

Diese drastischen Abwertungen führen dann natürlich auch zu einem Handelsüberschuss, die Dollars kommen ins Land, welche dann China verzinslich in den USA als Staatsanleihen angelegt hat. Importe werden dadurch natürlich teurer, aber das spürt ja nur das Volk auf der Straße und nicht die Partei-Milliardäre in Beijing.

Ein Vergleich mit der DDR ist hier nicht möglich. Ich kann mich erinnern, dass der reale Wechselkurs zur D-Mark bei etwa 1:7 lag. Der nominelle Wechselkurs im innerdeutschen Handel war mit 1:1 natürlich drastisch überbewertet. Aber auch hier galt, dass nicht konvertierbare und damit international wertlose Währungen immer ein Spielball der jeweiligen Regierung ist. Aktuell trifft dies auch auf den Rubel zu.

Inflation hat natürlich Einfluss auf eine Währung, vor allem wenn es sich um eine lokale Inflation handelt (geringe Produktivität, zu hohe Löhne).

Das chinesische Volk ist dahingehend besonders gebeutelt. In den 1990er Jahren erreichte die Inflation in China bis zu 24%!
In den 2000er Jahren hatte man die Inflation besser im Griff, durchschnittlich wurden etwa 5-6% ausgewiesen.
Und jeder, der ein paar Jahre in China zugebracht hat, hat gesehen, dass sich in den letzten 10 Jahren die Preise für Lebensmittel, Mieten, Kaufpreise für Wohnungen, Kindergartengebühren, Eintrittspreise, Flug- oder Zugtickets oder das simple 烤肉 (BBQ Grillfleisch) um die Ecke, sich verdoppelt und verdreifacht haben.

Setzt man für China eine Inflationsrate von >10% in jedem der letzten 10 Jahre an, ist man sicher nicht weit weg von der Wahrheit.

Aber: Kurz nach Xi Jinpings Amtsantritt wurde auf einmal der Warenkorb geändert!
Posten für Wohnung (mieten/kaufen), Transport (Bahn, Flug, Autokauf), Reisen, usw. wurden deutlich untergewichtet, Gemüse, Schweinefleisch, (nicht importierte) Kleidung viel stärker gewichtet. Durch diese Manipulation konnte China mit niedrigen Inflationsraten strahlen, die eine völlig Verzerrung der Wirklichkeit waren.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

China investiert 1.100 Milliarden RMB in Infrastrukturmaßnahmen

Etwas überraschend, macht Beijing neue Schulden und investiert 1,1 Billionen frisch gedruckte RMB (nominell 160,4 Milliarden US Dollar) in Infrastrukturprojekte.

Nachdem alle anderen Maßnahmen seit einem Jahr nicht greifen, muss man weiter in die Schulden, obwohl man dies erkennbar nicht wollte.

Die mittlerweile dritte Zinssenkung der CN Zentralbank ist ohne Wirkung geblieben, trotz des billigen Geldes will niemand investieren.
Zwischenzeitlich hatte Beijing das "Kreditnehmerprofil" gesenkt, es sollte auch dann verliehen werden, wenn die Rückzahlung unsicher sei.
Wütend wurde jetzt bei den Banken angerufen, warum nicht mehr Kredite vergeben werden.

https://www.reuters.com/world/china/chi ... 022-08-26/

Warum werfen sie das Geld nicht mit dem Helikopter ab? Diese Idee hatte schon einmal ein Chef einer Zentralbank.

China dürfte nun (Staat und Staatsbetriebe) der höchstverschuldete Staat der Welt sein.

Gleichzeitig gibt es kleine Hinweise, dass die seit 1,5 Jahren sinnlose Null-Covid-Strategie - also die heilige Jinping-Kuh - aufgeweicht wird.
Man steht mit dem Rücken an der Wand, bläst aber die Trompete wie ein Feldmarschall.
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Beitrag von Laogai »

TomXian hat geschrieben:China investiert 1.100 Milliarden RMB in Infrastrukturmaßnahmen
Etwas überraschend, macht Beijing neue Schulden und investiert 1,1 Billionen frisch gedruckte RMB (nominell 160,4 Milliarden US Dollar) in Infrastrukturprojekte.
Das ist interessant! Abgesehen von deiner wilden Fantasie mit den "neuen Schulden" und den "frisch gedruckten RMB", kann man irgendwo Einzelheiten über diese Infrastrukturmaßnahmen/Infrastrukturprojekte nachlesen?
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

Laogai hat geschrieben: 26.08.2022, 22:54 Das ist interessant! Abgesehen von deiner wilden Fantasie mit den "neuen Schulden" und den "frisch gedruckten RMB", kann man irgendwo Einzelheiten über diese Infrastrukturmaßnahmen/Infrastrukturprojekte nachlesen?
Aber gern.

Zunächst ein sehr detaillierter Bericht von Bloomberg. Dieser wird Dir gefallen, da der Grundtenor positiv ist und der Autor das Ganze in die grüne Umweltpolitik Chinas einbettet.

https://www.bloomberg.com/news/features ... st-economy

Alternativ ein sicher eingefärbter Bericht, der die Erfolgschancen der Maßnahmen anzweifelt:

https://www.cnbc.com/2022/08/26/china-p ... muted.html

Eine neutrale, österreichische Meinung:

https://www.institutional-money.com/new ... us-218022/

Leider wird in keinem dieser Berichte das große Ganze verständlich dargestellt, auch das Parteiblättchen Global Times verliert sich in Phrasen:

https://www.globaltimes.cn/page/202208/ ... html?id=11

Ich wage deshalb einmal, die Sache unbewertet zusammenzufassen:

Der Staatsrat unter Führung von Li Keqiang hat beschlossen, unverzinsliche Staatsanleihen in Höhe von 1000 Milliarden Yuan herauszugeben. Diese werden von der PBoC angekauft. Die Laufzeit dieser Anleihen ist nicht bekannt, müssen aber wohl irgendwann zurückgezahlt werden.

400 Milliarden Yuan des dann zur Verfügung stehenden Geldes plus 100 Milliarden nicht abgerufenen Geldmitteln aus dem letzten Jahr, zusammen 500 Milliarden, werden in einen bereits seit Jahren bestehenden, staatlichen Infrastrukturfond eingezahlt, der danach ein Volumen von fast 4000 Milliarden Yuan hat.

An diesen Fond können Städte und Kommunen eigene Anleihen (Schuldverschreibungen) verkaufen und so die Geldmittel abrufen. Auch diese Anleihen müssen irgendwann zurückgenommen und damit zurückgezahlt werden.

Weitere 300 Milliarden werden als zinsfreie/zinsarme Darlehen an Banken gewährt. Banken können diese abrufen, um besonders günstige Angebote Investoren/Unternehmen zu unterbreiten.

Schließlich stehen weitere 300 Milliarden als Kreditvolumen für Großprojekte zur Verfügung. Die Gelder können über Kreditverträge mit den Zentralbanken auf Provinzebene abgerufen werden.

Die Verwendung der Gelder wird somit lokal vor Ort durch Politik und Banken entschieden, was ja im Grunde eine gute Sache ist.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Laogai »

TomXian hat geschrieben:
Laogai hat geschrieben:Das ist interessant! [...] kann man irgendwo Einzelheiten über diese Infrastrukturmaßnahmen/Infrastrukturprojekte nachlesen?
Aber gern.
Vielen Dank für die Links zu den Maßnahmen!
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Laogai »

TomXian hat geschrieben:Eine neutrale, österreichische Meinung:
https://www.institutional-money.com/new ... us-218022/
Diesen Artikel habe ich mir mal etwas genauer angesehen. Darin heißt es:
institutional-money.com hat geschrieben:Ökonomen äußerten sich relativ zurückhaltend zu den Maßnahmen
Und weiter:
institutional-money.com hat geschrieben:[...] so Ökonomen um Maggie Wei
TomXian, du kannst uns doch sicherlich die in dem Artikel erwähnten, aber ungenannten Ökonomen benennen! Sonst hättest du den Artikel hier nicht aufgeführt, richtig?

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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 26.08.2022, 13:39 Gleichzeitig gibt es kleine Hinweise, dass die seit 1,5 Jahren sinnlose Null-Covid-Strategie - also die heilige Jinping-Kuh - aufgeweicht wird.
Da stimme ich Dir voll zu: China zerstört gerade mit der Null-Covid-Politik wirtschaftliche und gesellschaftliche Erfolge von zwei Jahrzehnten. Und dass China nun auch noch die Fehler der Zentralbanken der Industrienationen zu wiederholen scheint, durch Geldschwemme wirtschaftliche Probleme übertünchen zu wollen, ist sicherlich eine schwer zu überwindene Hypothek für die Zukunft.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

Laogai hat geschrieben: 27.08.2022, 17:30
TomXian hat geschrieben:Eine neutrale, österreichische Meinung:
https://www.institutional-money.com/new ... us-218022/
Diesen Artikel habe ich mir mal etwas genauer angesehen. Darin heißt es:
institutional-money.com hat geschrieben:Ökonomen äußerten sich relativ zurückhaltend zu den Maßnahmen
Und weiter:
institutional-money.com hat geschrieben:[...] so Ökonomen um Maggie Wei
TomXian, du kannst uns doch sicherlich die in dem Artikel erwähnten, aber ungenannten Ökonomen benennen! Sonst hättest du den Artikel hier nicht aufgeführt, richtig?

Viele liebe Grüß, ein Ökonom/Experte/Augenzeuge/Unbeteiligter/
Nun ja, ich hatte ja ganz bewusst "unbewertet" verschiedenen Artikel verlinkt, damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann.
Das österreichische Blättchen ist für "institutionelle Anleger", also nicht für Lieschen Müller, sondern für die Großbanken und Sparkassen und stock konservativ.

Die ungenannten Ökonomen werden doch im weiteren Verlauf genannt. Zum einen Goldman Sachs (44.000 Mitarbeiter, 60 Milliarden USD Umsatz) und Jones Lang LaSalle (92.000 Mitarbeiter, 18 Milliarden USD Umsatz).

Und was machen diese "Investmentbanken"?

Sie bilden große Teams von hochqualifizierten Volks- und Betriebswirtschaftlern , die sich die Geld-verdien-Chancen in einzelnen Ländern ansehen und bewerten. Oft mit mehr Sachverstand als andere und vor allem - skrupellos. Es geht nur ums Geld, Menschenrechte, Krieg, Gewalt und Ausbeutung spielen keine Rolle. Dort macht man auch Geschäfte mit dem Teufel, wenn es sich lohnt.

Deshalb sollte man deren Meinung einbeziehen und wenn die bei China abwinken, sehr vorsichtig werden.
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Wieder 65 Millionen Chinesen im lockdown

Beitrag von TomXian »

Die Tagesschau meldet:

"Nach Angaben des chinesischen Wirtschaftsmagazins Caixin befinden sich derzeit mehr als 30 chinesische Städte in einer Art Lockdown, mehr als 65 Millionen Menschen sind demnach von den Maßnahmen betroffen."

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... n-101.html

Obwohl in weiten Teilen Chinas noch Sommer herrscht. Man mag sich gar nicht vorstellen was passieren wird, wenn der Winter kommt und der Virus mehr Fahrt aufnehmen dürfte.

Die Wirkung des chinesischen Billionen RMB schwere Hilfspaket zur Wirtschafts-, Energie- und Schuldenkrise wird von Analysten inzwischen einhellig als schwach eingestuft. Ein größerer Teil des Geldes wird wohl schlicht die Schuldenlöcher der Städte und Immobilienunternehmen stopfen, ein weiterer Teil wird für Infrastrukturmaßnahmen (neue Toilettenhäuschen bauen, Parks abholzen und neu bepflanzen, neue Bus-Wartehäuschen, Straßen neu teeren) verwandt, um ein paar Millionen Arbeitslose für ein paar Monate zu beschäftigen. Etwa 25% sollen in "moderne" Projekte investiert werden.
Das alles ist natürlich BIP (BRUTTO Inlandsprodukt), aber unproduktiv und natürlich auf Pump.

Dabei wäre es gar nicht so schwierig, einige der Probleme zu überwinden.
Man müsste sich dazu lediglich von der ideologisch geprägten Misswirtschaft und sinnlosen Propagandaprojekten abwenden und sich zu einer professionell verwalteten Markwirtschaft entwickeln. So etwas funktioniert auch in Ein-Parteien-Diktaturen, wie die Nuller-Jahre eindrücklich bewiesen haben.
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CN COVID Strategie

Beitrag von TomXian »

Gestern hat Bloomberg ein weiteres Mal die chinesische COVID-Strategie im TV diskutiert, diesmal mit Leuten aus Hong Kong.

Es scheint sich mehr und mehr zu bestätigen, dass die Wegsperr-Maßnahmen so lange beibehalten werden, bis ein eigener nRNA-Impfstoff entwickelt wurde. Diese - wohl künftig offiziell genutzte - Ausrede ist volkswirtschaftlich wie auch gesundheitstechnisch blanker Unsinn.

Der dahinterstehende, tatsächliche Grund sei vielmehr, dass Beijing eine Verschärfung der eigenen Wirtschafts- und Schuldenkrise im kommenden Jahr - wenn nicht Jahren - erwartet und COVID nicht nur als dankbare Ausrede nutzen will, sondern auch als Kontrollinstrument.

Dies sei bereits vor rund einem Jahr so entschieden und seitdem durchgehalten worden.

Für mich klingt dies mehr als logisch und erklärt auch das Verhalten von Beijing, auf das die Welt voller Unverständnis blickt.

Seit fast 2 Jahren hat die Welt gute Impfstoffe, mit zunehmender Impfquote und einer Quasi-Durchseuchung in den Industrienationen wurde bereits eine belastbare Grundimmunität erreicht. Hingegen hat China bis heute keine Impfkampagne gefahren und die Impfquote insbesondere bei Älteren ist viel zu niedrig. Ein nachvollziehbarer Grund dafür kann nur sein, dass man selbst an die Wirksamkeit des eigenen Impfstoffs nicht glaubt.

-----
Die WHO hat bereits vor Jahrzehnten definiert, was zu tun ist, falls länderübergreifend und in großer Anzahl ein unbekannter Virus auftritt, der Todesfälle verursacht:

A. Kontaktbeschränkungen bis hin zur Isolation in Abhängigkeit zur Verbreitungsgeschwindigkeit in den Grenzen der medizinischen Versorgungslage.

B. Bereitstellung, Ausweitung und Absicherung medizinischer Hilfen für Betroffene analog zur erwartbaren Anzahl Betroffener.

C. Entwicklung von Wirkstoffen, die eine adaptive Immunantwort im menschlichen Immunsystem auslösen und von diesem aufrecht erhalten werden.

D. Aufhebung der Beschränkungen analog zur Entwicklung der Grundimmunisierung bis zum Wegfall von Sterblichkeit und schweren Folgeschäden.

E. Einführung eines zyklischen Behandlungsplans zur langfristigen Aufrechterhaltung einer belastbaren Immunisierung.

Wie man unschwer erkennt, hat China die Stufe A nie wirklich verlassen.

Es ist klar belegt, dass der chinesische Impfstoff nichts taugt. China hat anderen Ländern vertraglich untersagt, Studien zu diesem Impfstoff zu erarbeiten. Die einzigen drei bekannten Studien (davon zwei von der Universität in Hong Kong) bescheinigen dem Impfstoff geringe, schnell verfallende Wirkung, im Falle Omikron sei der Impfstoff sogar fast wirkungslos. Eine kleinere Studie aus Singapur hat dies Anfang 2022 bestätigt, aber auch darauf hingewiesen, dass unter optimalen Bedingungen, schwere oder tödliche Verläufe bei der D-Variante reduziert werden, aber bei weitem nicht das Schutzniveau von mRNA-Impfstoffen erreichen.

Sinopharm und Sinovac haben sämtliche ihrer internationalen Zulassungsverfahren abgebrochen und zurückgezogen. Während andere Impfstoffhersteller zweistellige Milliardenbeträge verdienen, haben sich die chinesischen Pharmariesen vollständig zurückgezogen.
Dies wäre extrem unlogisch, falls diese Unternehmen über einen guten Impfstoff verfügen.
Sinopharm hat bereits vor fast einem Jahr eingeräumt, nicht in der Lage zu sein, einem mRNA-Impfstoff herstellen.
China hat es seit 47 Jahren nicht mehr geschafft, ein eigenentwickeltes Medikament auf einen internationalen Markt zu bringen.

Die zu erwartende, gigantische Propaganda-Show am 16.10. wird das alles nicht beeinflussen.

Xi wird mit der COVID-Politik den Sieg über das Virus erklären und damit den Beweis, dass die Parteidiktatur den Demokratien überlegen ist,
Er wird die Chinesen zur neuen Herrenrasse erheben und sich selbst zum Halb-Gott.

Den wirtschaftlichen Absturz von China wird dies vermutlich aber nicht verhindern.
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Re: CN COVID Strategie

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 10.09.2022, 12:07
A. Kontaktbeschränkungen bis hin zur Isolation in Abhängigkeit zur Verbreitungsgeschwindigkeit in den Grenzen der medizinischen Versorgungslage.

B. Bereitstellung, Ausweitung und Absicherung medizinischer Hilfen für Betroffene analog zur erwartbaren Anzahl Betroffener.

C. Entwicklung von Wirkstoffen, die eine adaptive Immunantwort im menschlichen Immunsystem auslösen und von diesem aufrecht erhalten werden.

D. Aufhebung der Beschränkungen analog zur Entwicklung der Grundimmunisierung bis zum Wegfall von Sterblichkeit und schweren Folgeschäden.

E. Einführung eines zyklischen Behandlungsplans zur langfristigen Aufrechterhaltung einer belastbaren Immunisierung.

Wie man unschwer erkennt, hat China die Stufe A nie wirklich verlassen.
man soll den Tag nicht vor dem Abend loben: ich halte es keineswegs für sicher, dass Europa diese Stufe wirklich hinter sich gelassen hat, dass nicht im kommenden Winter wieder Lockdowns drohen und wir wieder in Stufe A zurückfallen...
Unser Gesundheitsminister jedenfalls hat zwar Lockdowns ausgeschlossen, dies aber gleich mit dem Nachsatz garniert "...es sei denn, wir kämen zurück in die pandemische Lage." Und die liesse sich ja mangels korrekt erfasster Daten und mittels Panikmache in den Medien sehr schnell wieder herbeiphantasieren...
TomXian hat geschrieben: 10.09.2022, 12:07 Den wirtschaftlichen Absturz von China wird dies vermutlich aber nicht verhindern.
das wird noch ein spannendes Rennen, wessen wirtschaftlicher Absturz schneller und tiefer kommt, der Chinas oder der Europas, speziell Deutschlands aufgrund ideologischer Aussen- und Energiepolitik...
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Re: CN COVID Strategie

Beitrag von deralex2985 »

otternase hat geschrieben: 10.09.2022, 12:28

das wird noch ein spannendes Rennen, wessen wirtschaftlicher Absturz schneller und tiefer kommt, der Chinas oder der Europas, speziell Deutschlands aufgrund ideologischer Aussen- und Energiepolitik...
Ach Unsinn, sowohl die aktuelle Aussen- als auch Energiepolitik ist aufgrund externer Faktoren notwendig. Nix davon wird zum wirtschaftlichen Absturz kommen.

Das ist wieder nur eine pauschalisierte polemischen Grünen-Kritik hier
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

VisualPolitik - ein wirklich empfehlenswerter Informationskanal - hat mal versucht, die Lage in China zusammenzufassen.
Lohnt sich!

https://www.youtube.com/watch?v=M0AwiZ7oUwc

Kein Nischenkanal, sondern 35.000 Aufrufe in 5 Stunden.
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