VR China - quo vadis?

Über aktuelle Nachrichten und Artikel über China diskutieren.
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Widerlicher Russland Troll unterwegs

Beitrag von TomXian »

Ajiate hat geschrieben: 02.10.2022, 16:20 From Suicide to Dead and Buried… Germany Now Provokes China
Finian Cunningham
September 23, 2022

Not content with committing its nation to economic suicide from deteriorating Russian relations, the German government now wants to bury the corpse by sabotaging trade relations with China.

https://strategic-culture.org/news/2022 ... kes-china/
Primitivste Russland-Propaganda.
Übelste Täter-Opfer-Umkehr.


Und dann noch von dem Komplett-Idioten Finian CUNNINGHAM geschrieben (Mitarbeiter von RT Deutsch, dem in Europa verbotenen Desinformationskanal Russlands und veröffentlicht seinen Müll auch im "Sputnik" und "Russian Insider".
Ein Hetzer, Lügner und Verbreiter von absurden Verschwörungstheorien.

"strategic-culture.org" wurde auf Facebook und Twitter verboten, es laufen Strafverfahren seit 1,5 Jahren wegen Wahlbeeinflussung und Bestechung. Wird vom Russia’s Foreign Intelligence Service finanziert.

Das ist unterstes AfD (Alternative für Dumme) Niveau.

Widerlich.

Habe den Beitrag gemeldet. Wir sollten solche Trolle nicht durchgehen lassen.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 02.10.2022, 17:07 Naja, die Abhängigkeit von China, sowohl als Lieferant als auch als Abnehmer, zu verringern, ist ganz sicher nicht verkehrt. Große Abhängigkeit von einem Staat, egal ob Russland, China oder auch USA etc. ist immer eine Gefahr.

Aber wirtschaftliche Abhängigkeit überwindet man mit wirtschaftlicher Stärke, nicht indem man, wie die Grünen es glauben, die noch vorhandene Wirtschaft in Deutschland auch noch kaputt macht…
Im Jahre 2021 exportierte Deutschland Waren und Dienstleistungen im Volumen von 1.375 Milliarden US Dollar insgesamt.
Ganze 7,4 % davon (103 Milliarden) wurden in die Volksrepublik China exportiert.
Dieser Anteil wird in 2022 nochmals geringer ausfallen.

Da gibt es wichtigere Handelspartner als China, allen voran die EU.

Wichtiger sind die Auslandsinvestitionen. Es gibt ohnehin nicht mehr viele Länder, die nennenswert in China investieren.
Die größten Investitionen (mehr als 1/3 aller Auslandsinvestitionen) kommt aus einem Land: Deutschland :( .

Offensichtlich hat man grundsätzlich keine Probleme mit Terrorregimen wie Russland und China, wenn's ums Geld geht.

Da im Falle eines Handelskonflikts mit China sofort damit gerechnet wird, dass China ausländische Betriebe verstaatlicht, Bankkonten einfriert, Fremdwährung zwangskonvertiert, Handelsverbote ausspricht, etc., um all dies als "Waffe" zu benutzen, wurden diese Investitionen bislang durch Staatsbürgschaften (HERMES) abgesichert. Diese Staatsbürgschaften haften für diese Investitionen.
Allerdings hat die jetzige Bundesregierung beschlossen, solche Staatsbürgschaften für China nur noch in Einzelfällen zu übernehmen.

Was die Abhängigkeiten in der Produktionskette angeht, hat das IFO Institut schon 2018 gesagt, dass 80% der in CN anfallenden Tätigkeiten von ungelernten/angelernten Mitarbeitern erledigt werden :wink: . Christbaumkugeln oder Kabelstränge für PKW kann man auch woanders herstellen.
Und dies geschieht ja bereits.

Die Wachstumsraten anderer Staaten in Südostasien wie etwa Vietnam, Malaysia, Singapur oder Philippinen sind seit Jahren höher als die von China.

Die Karawane zieht seit 2017 längst weiter. Das dauert zwar alles ein paar Jahre, ist aber unumkehrbar.

Deutsche Unternehmen scheinen dies - wie immer - als letzte zu bemerken. Und begeben sich damit in Risiken, die andere Länder längst nicht haben. So ähnlich wie mit dem Gas aus Russland.

Viele ausländische Firmen, die vor Ort in China tätig sind, sind nur noch deshalb dort, weil sie von China erpresst werden.
Wer geht, verliert seinen Marktzugang. Das ist zwar alles strafbar nach der WTO, aber die hat China ja noch nie ernst genommen.

Ich hatte ja hier: viewtopic.php?t=35480&start=105 schon einmal geschrieben, welche neuen und große Wachstumsbranchen bereits am Entstehen sind:
  • alternative Energiegewinnung, Transport und Bereitstellung
  • nachhaltige Nahrungsmittelindustrie,
  • Robotik und künstliche Intelligenz,
  • neue Verkehrs- und Mobilitätsrechnik
  • Medizintechnik
Gerade in diesen Themen hat Europa deutliche Entwicklungsvorsprünge (auch gegenüber den USA) und könnte zu einem Technologieführer werden.

Gott sei Dank wird dies von der jetzigen Bundesregierung genauso gesehen und auch gefördert (besonders durch die Grünen), während Andreas Scheuer in der alten Bundesregierung nur bei einem 12-Zylinder-BMW eine Erektion bekam.

Von China ist hier nichts zu erwarten, die Halbleiterindustrie in China hinkt 10-20 Jahre hinterher.
Staatliche Wirtschaftsspionage, Patentraub, illegale Nachbauten ... das alles kostet eben wertvolle Zeit.

Die Gesamtverschuldung Chinas (Staat und Kommunen, Staatsbetriebe und privater Sektor) liegt bei mehr als 50 Billionen US Dollar, da kann einem nur schwindelig werden. Auch das lähmt.

Alles wird gut!
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
Benutzeravatar
Saiber
Old China Hand
Old China Hand
Beiträge: 856
Registriert: 05.09.2008, 11:31
Wohnort: Hong Kong
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Saiber »

Und ich dachte ich waere bei ihm auf "ignorieren".

:lol: :lol: :lol: :lol:

(natuerlich kann man da wieder Zeile fuer Zeile zerpfluecken).
Echtes Wissen ist, wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
deralex2985
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 382
Registriert: 06.04.2013, 18:09
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

Re: Das nächste Schauermärchen?

Beitrag von deralex2985 »

nidoboran hat geschrieben: 04.10.2022, 15:47
deralex2985 hat geschrieben: 30.09.2022, 23:13
otternase hat geschrieben: 30.09.2022, 22:52
Aber das ist doch nur ein Argument dafür, dass man eben bei solchen Typen noch vorsichtiger sein muss!
solchen typen? Wie sieht denn der gemeine Terrorist aus und wie erkennt man ihn vorher?
Sven Lau vermittelt dir sicher ein ganz gutes Bild davon, wenn auch der Uigurenterror nicht dem Salafismus, sondern dem der Al-Qaeda nahestehenden ETIM-Spektrum zuzuordnen ist. Wobei die ideologische Grundlage all' dieser Gruppierungen stets der Dschihad ist. Gegen solche Leute darf und muss mit allen verfügbaren Mitteln vorgegangen werden. Ob dir das passt oder nicht - irrelevant.
Natürlich passt mir Terrorismus nicht, aber dieser Rassismus hier ist unverschämt
otternase
VIP
VIP
Beiträge: 1504
Registriert: 06.02.2007, 15:53
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: Das nächste Schauermärchen?

Beitrag von otternase »

deralex2985 hat geschrieben: 04.10.2022, 23:00 dieser Rassismus hier ist unverschämt
wer kommt denn mit "Rassismus", "Aussehen", "Herkunft", "Volk", "Ethnie"?

Wie schon zuvor geschrieben: Seit wann ist "Islamist" eine Ethnie, Rasse o.ä.?
otternase
VIP
VIP
Beiträge: 1504
Registriert: 06.02.2007, 15:53
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

Lesenswerter Artikel in der NZZ:

https://www.nzz.ch/international/wie-ti ... ld.1667535
Seit zehn Jahren steht er an der Spitze Chinas, potenziell kann er auf Lebenszeit regieren. Doch die Welt weiss erstaunlich wenig über Xi Jinping. Eine Annäherung über seine eigenen Worte.
Xi zeigte sein wahres Gesicht schon früh. Im April 2013 zirkulierte ein geheimer Text unter den kommunistischen Parteieliten: der neunte Bericht des Zentralkomitees. Das «Dokument Nr. 9» erklärte den Westen und seine Werte zum ideologischen Feind, mit dem sich China in einem «intensiven Kampf» befinde. Sieben dieser «falschen» Ideologien wurden konkret beim Namen genannt: rechtsstaatliche Demokratie, universelle Werte, die Zivilgesellschaft, Neoliberalismus, die westliche Auffassung von Journalismus, Kritik am Sozialismus chinesischer Prägung und «historischer Nihilismus» – also Interpretationen der Geschichte, die nicht der Parteilinie folgen.

Xis Mission ist es, der Partei ihre frühere ideologische Legitimationskraft wiederzugeben, die sie unter Mao hatte und die unter dem Primat des Wirtschaftsaufschwungs unter Deng Xiaoping verlorengegangen war. Ideologische Kontrolle ist angesagt, Zensur und hartes Vorgehen gegen liberale Strömungen in Partei und Gesellschaft. Die Parteiführer müssen es «wagen, ihre Schwerter zu zeigen», um sicherzustellen, dass «Politiker Zeitungen führen», sagte Xi etwa an seiner ersten nationalen Konferenz zur Propagandaarbeit am 9. August 2013. Obwohl das «Dokument Nr. 9» im Herbst 2013 an westliche Medien durchsickerte, überrascht Xis Hardliner-Kurs viele Beobachter bis heute.
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Wie lange noch bis zur Staatspleite Chinas ?

Beitrag von TomXian »

China hat seinen staatseigenen Banken befohlen, der Verkauf der US Dollar Bestände vorzubereiten und dazu bevorzugt Filialen außerhalb China zu nutzen.

https://www.reuters.com/markets/currenc ... 022-09-29/

Am Donnerstag erreichte der RMB den niedrigsten Stand gegenüber dem US Dollar seit 1949.

Einen Tag später folgten die Warnungen und Drohungen, bloß keine Fremdwährung "illegal" ins Ausland zu bringen.

https://www.reuters.com/business/financ ... 022-09-30/

Ausländische Investoren haben im August den siebten Monat in Folge ihre Bestände an chinesischen Anleihen reduziert.

Was kommt als nächstes?
Beschlagnahme und Zwangsumtausch der privaten Goldbestände?
Währungsreform, wie sie bereits in China befürchtet wird?
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 05.10.2022, 11:59 Lesenswerter Artikel in der NZZ:

https://www.nzz.ch/international/wie-ti ... ld.1667535
Seit zehn Jahren steht er an der Spitze Chinas, potenziell kann er auf Lebenszeit regieren. Doch die Welt weiss erstaunlich wenig über Xi Jinping. Eine Annäherung über seine eigenen Worte.
Xi zeigte sein wahres Gesicht schon früh. Im April 2013 zirkulierte ein geheimer Text unter den kommunistischen Parteieliten: der neunte Bericht des Zentralkomitees. Das «Dokument Nr. 9» erklärte den Westen und seine Werte zum ideologischen Feind, mit dem sich China in einem «intensiven Kampf» befinde. Sieben dieser «falschen» Ideologien wurden konkret beim Namen genannt: rechtsstaatliche Demokratie, universelle Werte, die Zivilgesellschaft, Neoliberalismus, die westliche Auffassung von Journalismus, Kritik am Sozialismus chinesischer Prägung und «historischer Nihilismus» – also Interpretationen der Geschichte, die nicht der Parteilinie folgen.

Xis Mission ist es, der Partei ihre frühere ideologische Legitimationskraft wiederzugeben, die sie unter Mao hatte und die unter dem Primat des Wirtschaftsaufschwungs unter Deng Xiaoping verlorengegangen war. Ideologische Kontrolle ist angesagt, Zensur und hartes Vorgehen gegen liberale Strömungen in Partei und Gesellschaft. Die Parteiführer müssen es «wagen, ihre Schwerter zu zeigen», um sicherzustellen, dass «Politiker Zeitungen führen», sagte Xi etwa an seiner ersten nationalen Konferenz zur Propagandaarbeit am 9. August 2013. Obwohl das «Dokument Nr. 9» im Herbst 2013 an westliche Medien durchsickerte, überrascht Xis Hardliner-Kurs viele Beobachter bis heute.
Sehr guter Artikel.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
otternase
VIP
VIP
Beiträge: 1504
Registriert: 06.02.2007, 15:53
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: Wie lange noch bis zur Staatspleite Chinas ?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 16:10 Am Donnerstag erreichte der RMB den niedrigsten Stand gegenüber dem US Dollar seit 1949.
1) Das wäre mir neu!
Der aktuelle Stand liegt meiner Quelle nach bei 1 Dollar zu 0.1405 RMB, am Donnerstag war es 1 zu 1,389
Damit ist der RMB noch immer weitaus stärker als bis 2005, wo der Kurs fix auf 1 Dollar = 0,121 RMB festgelegt war und noch immer stärker als in 2008/2009, wo der Kurs auf 1 Dollar zu 0,1317 fixiert war. Und kaum schwächer als zu dem schwächsten Stand seit 2010 zuvor im Oktober 2019, wo es auf 1 zu 1,397 runterging.

2) die "Schwäche" des RMB ist vorrangig die Dollarstärke liegt: gleichzeitig erreichte der Euro den niedrigsten Stand seit Juni 2002, ein Stand, der rund ein Drittel unter dem Höchststand von 2008 liegt. Also anders gesagt: seit 2008 hat der Euro rund ein Drittel an Wert gegenüber dem Dollar verloren! Während der RMB noch immer deutlich über dem Stand von 2008 liegt!

Datenquelle: https://www.google.com/finance/quote/CN ... window=MAX
otternase
VIP
VIP
Beiträge: 1504
Registriert: 06.02.2007, 15:53
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 16:14 Sehr guter Artikel.
ich glaube, der hier ist noch mehr auf Deiner Linie:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... China.html

Reisende soll man nicht aufhalten... Aber einen Tipp darf man geben: wer der Null-Covid-Hölle in China entfliehen will, sollte auch um Deutschland einen Bogen machen!
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Re: Wie lange noch bis zur Staatspleite Chinas ?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 05.10.2022, 16:30
TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 16:10 Am Donnerstag erreichte der RMB den niedrigsten Stand gegenüber dem US Dollar seit 1949.
1) Das wäre mir neu!
Der aktuelle Stand liegt meiner Quelle nach bei 1 Dollar zu 0.1405 RMB, am Donnerstag war es 1 zu 1,389
Damit ist der RMB noch immer weitaus stärker als bis 2005, wo der Kurs fix auf 1 Dollar = 0,121 RMB festgelegt war und noch immer stärker als in 2008/2009, wo der Kurs auf 1 Dollar zu 0,1317 fixiert war. Und kaum schwächer als zu dem schwächsten Stand seit 2010 zuvor im Oktober 2019, wo es auf 1 zu 1,397 runterging.

2) die "Schwäche" des RMB ist vorrangig die Dollarstärke liegt: gleichzeitig erreichte der Euro den niedrigsten Stand seit Juni 2002, ein Stand, der rund ein Drittel unter dem Höchststand von 2008 liegt. Also anders gesagt: seit 2008 hat der Euro rund ein Drittel an Wert gegenüber dem Dollar verloren! Während der RMB noch immer deutlich über dem Stand von 2008 liegt!

Datenquelle: https://www.google.com/finance/quote/CN ... window=MAX
ad 1)
https://www.reuters.com/world/china/chi ... 022-10-03/

Dort der zweite Satz: "Die verstärkten Bemühungen, die unternommen wurden, als der Yuan von Mitte August um etwa 7% auf ein 14-Jahres-Tief um 7,25 pro Dollar am 28. September fiel ..."

Vor ein paar Stunden stand dort noch "all time low", jetzt "nur" noch 14-Jahres-Tief. Hatte ich übernommen ohne Nachzudenken (wir hatten gestern eine seehhhrrr lange Feier :))

1 USD = 7,250 wäre dann 1 RMB = 0,1379

ad 2)

Ich hatte es schon einmal geschrieben, die chinesische Währung ist nicht frei konvertierbar, aus diesem Grunde nimmt diese Währung am weltweiten Devisenhandel nicht teil und deshalb gibt es auch keinen markgestützten Devisenkurs. Dasselbe traf auch auf die "Währung" der DDR damals zu.

Die Wechselkurse werden von der chinesischen Zentralbank mehr oder weniger "frei" festgesetzt, was seit Jahrzehnten massiv kritisiert wird, da dieses System bereits mehrfach manipulativ eingesetzt wurde. Eine Devisenstärke des US Dollar am Devisenmarkt kann somit gar nicht auf den RMB-Kurs durchschlagen.

Wie kann es dann trotzdem dazu kommen, dass Beijing abwerten muss?

Dies hat mit dem Außenhandel zu tun. Wer heute in China ein Produkt für 700 RMB baut und dies international für 100 USD verkaufen will, bekommt diesen Preis nicht mehr, da die Käufer davon ausgehen, dass der RMB noch im Laufe dieses Jahres auf 7,40 und tiefer fallen wird (0,1351).

Ein solches Produkt ist rechnerisch dann nur noch 94,59 USD wert.

Oder noch einfacher gesagt: Aufgrund der galoppierenden (realen) Inflation in China, die nicht etwa bekämpft wird, sondern ausgeweitet wird (Absenkung der Zinssätze, Absenkung der Bedingungen für Kredit, riesige Investitionsprogramme, damit es nicht zu viele Arbeitslose werden, also Geld drucken) geht man davon aus, der der RMB durch Beijing weiter abgewertet wird, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu sein.
Solange China nicht die Zinsen anhebt und damit die Inflation bekämpft (wie es derzeit praktisch alle tun), wird dies so weitergehen.

Und Anheben kann China die Zinssätze nicht, weil dies den Schrumpfungsprozess der Wirtschaft noch verstärken würde.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
otternase
VIP
VIP
Beiträge: 1504
Registriert: 06.02.2007, 15:53
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: Wie lange noch bis zur Staatspleite Chinas ?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 17:27 Ich hatte es schon einmal geschrieben, die chinesische Währung ist nicht frei konvertierbar, aus diesem Grunde nimmt diese Währung am weltweiten Devisenhandel nicht teil und deshalb gibt es auch keinen markgestützten Devisenkurs. Dasselbe traf auch auf die "Währung" der DDR damals zu.
stimmt schon, aber dann sollte man auch nicht alles mögliche da hinein interpretieren...
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 05.10.2022, 16:31
TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 16:14 Sehr guter Artikel.
ich glaube, der hier ist noch mehr auf Deiner Linie:

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... China.html

Reisende soll man nicht aufhalten... Aber einen Tipp darf man geben: wer der Null-Covid-Hölle in China entfliehen will, sollte auch um Deutschland einen Bogen machen!
Es geht nicht so sehr um meine "Linie", sondern ich bedauere sehr, dass Xi Jinping und seine "Partei" dieses Land seit Jahren ruiniert.
Ich hätte es mir anders gewünscht.
Und wer sich einmal die Mühe macht, die wenigen Reden (in China werden politische Entscheidungen nicht begründet, oft nicht einmal bekannt gegeben) von ZK Mitgliedern zu verstehen, der stellt schnell fest, dass sich die deutsche Verteidigungsministerin vergleichsweise auf Albert Einstein Niveau bewegt.
Die meisten chinesischen Spitzenpolitiker sind strunzdumm und Xi hat nicht einmal eine abgeschlossene Schulausbildung.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
otternase
VIP
VIP
Beiträge: 1504
Registriert: 06.02.2007, 15:53
Hat sich bedankt: 34 Mal
Danksagung erhalten: 29 Mal

Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 17:47 Und wer sich einmal die Mühe macht, die wenigen Reden (in China werden politische Entscheidungen nicht begründet, oft nicht einmal bekannt gegeben) von ZK Mitgliedern zu verstehen, der stellt schnell fest, dass sich die deutsche Verteidigungsministerin vergleichsweise auf Albert Einstein Niveau bewegt.
Die meisten chinesischen Spitzenpolitiker sind strunzdumm und Xi hat nicht einmal eine abgeschlossene Schulausbildung.
nein, und wenn man dann erst an die Qualitäten unserer Aussenministerin denkt, solche Koryphäen haben wir nur in Deutschland...

https://www.youtube.com/watch?v=nOMW8Kn ... gwerWurzel
https://youtu.be/mw0o6CukjFQ?t=61
https://www.youtube.com/watch?v=1yME8iR ... l=Accurace

Übrigens ausgesprochen interessant, dass feministische Aussenpolitik ausgerechnet da sehr lange laut schwieg, wo es um Frauenrechte geht:

https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 59972.html
Benutzeravatar
TomXian
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 493
Registriert: 26.10.2012, 07:16
Wohnort: 710061 Xi'an, VR China
Hat sich bedankt: 29 Mal
Danksagung erhalten: 40 Mal

Re: Wie lange noch bis zur Staatspleite Chinas ?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 05.10.2022, 17:33
TomXian hat geschrieben: 05.10.2022, 17:27 Ich hatte es schon einmal geschrieben, die chinesische Währung ist nicht frei konvertierbar, aus diesem Grunde nimmt diese Währung am weltweiten Devisenhandel nicht teil und deshalb gibt es auch keinen markgestützten Devisenkurs. Dasselbe traf auch auf die "Währung" der DDR damals zu.
stimmt schon, aber dann sollte man auch nicht alles mögliche da hinein interpretieren...
Na ja nun.
Es gibt eben geldpolitische Maßnahmen, die seit Jahrzehnten eingesetzt werden (nicht alle haben gewirkt) und gerade China ging da immer stur den klassischen Weg.

Seit mindestens 1,5 Jahren hat auch Peking erkannt, dass sich China in einer Wirtschaftskrise befindet.

Und was macht man da?
Man senkt die Zinsen, man senkt die Bedingungen zur Kreditgewährung, man bezuschusst Risiko-Projekte, man steigert die öffentlichen Investitionen.
Ziel: Unternehmen wagen auch Projekte mit größeren Risiken, Produkte mit wenig Marge (Gewinn) rechnen sich aufgrund geringerer Finanzierungskosten, etc. Insgesamt erhöht sich die Geldmenge. Dies ist also inflationstreibend (was China schon immer egal war).

Ergebnis nach 1,5 Jahren und drei Zinsrunden: Null, hat nicht funktioniert

Und ausgerechnet JETZT gibt es überall auf der Welt Inflation (wegen Russland) und andere Zentralbanken erhöhen die Leitzinsen, damit Kredite unattraktiver werden und die Geldmenge kleiner wird (=fallende Inflation).

Es ist wie an der Börse. Wer sich gegen den Trend stellt, der wird sein Geld verlieren.

Die Einfaltspinsel aus Peking - und man muss sie so nennen - haben nie darüber nachgedacht, WAS GENAU in den letzten Jahren zu dieser Misere geführt hat. Man dachte, wenn man nur genug Geld druckt, dann sind alle Probleme gelöst.
Damit stellt sich China gegen den Trend (wenn ich es richtig sehe, zum allerersten Mal) und kann auch nicht anders, weil die Anzahl der Krisen in China mittlerweile so hoch ist, dass es unüberschaubar wird und sich die Krisen gegenseitig beeinflussen.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast