VR China - quo vadis?

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TomXian
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

da hai hat geschrieben: 20.09.2023, 16:34
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:14
IMO ist in dem von dir verlinkten Artikel vom verfügbaren pro Kopf Einkommen die Rede. Das ist das was vom Einkommen zum Konsum bzw. Sparen übrig bleibt und deutlich niedriger als das Einkommen. Aber ich lasse mich da gern eines besseren belehren, wenn das jemand anders übersetzt.

Btw. haben sich nicht deshalb viele abgewandt, weil zu viel diskutiert wurde, sondern weil es unter anderem nicht möglich war, eine normale Diskussion zu führen ohne das Leute auf der persönlichen Ebene angegriffen wurden.
Dann geh' bitte auf die chinesische Version dieses Berichts, in dem vom "Einkommen nach Steuer" die Rede ist.
Es ist auch ermüdend, mit Weblinks arbeiten zu müssen, nur weil sich in diesem Forum niemand mehr in China aufhält, jeder in seinen deutschen Fernsehsessel furzt und über keine eigenen Erfahrungen vor Ort in China verfügt.
Wer in einer chinesischen Stadt wohnt, benötigt keine Weblinks mit geschönten Daten.
Der weiß aus erster Hand, was in seiner großen Familie und von Freunden verdient wird und was Fahrkarten kosten.

Zu dem, was ich zu China ausgeführt habe, hat ohnehin niemand eine Meinung.
Da wird lieber bis zum Excess über Fahrkartenpreise gestritten.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
oyster
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von oyster »

Hi TomXian,
cool mal wieder von Dir zu lesen. Deinem Beitrag stimme ich voll zu!
Ich war im Mai vor Ort. Ich habe überhaupt kein gutes Gefühl. Selbst wenn China irgendwie seine Wirtschaft vor der großen Krise bewahren kann, am demografischen Desaster kann China so schnell nichts machen.
Grüße!
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da hai
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von da hai »

TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:58
da hai hat geschrieben: 20.09.2023, 16:34
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:14
IMO ist in dem von dir verlinkten Artikel vom verfügbaren pro Kopf Einkommen die Rede. Das ist das was vom Einkommen zum Konsum bzw. Sparen übrig bleibt und deutlich niedriger als das Einkommen. Aber ich lasse mich da gern eines besseren belehren, wenn das jemand anders übersetzt.

Btw. haben sich nicht deshalb viele abgewandt, weil zu viel diskutiert wurde, sondern weil es unter anderem nicht möglich war, eine normale Diskussion zu führen ohne das Leute auf der persönlichen Ebene angegriffen wurden.
Dann geh' bitte auf die chinesische Version dieses Berichts, in dem vom "Einkommen nach Steuer" die Rede ist.
Es ist auch ermüdend, mit Weblinks arbeiten zu müssen, nur weil sich in diesem Forum niemand mehr in China aufhält, jeder in seinen deutschen Fernsehsessel furzt und über keine eigenen Erfahrungen vor Ort in China verfügt.
Wer in einer chinesischen Stadt wohnt, benötigt keine Weblinks mit geschönten Daten.
Der weiß aus erster Hand, was in seiner großen Familie und von Freunden verdient wird und was Fahrkarten kosten.
Der Punkt bzgl. des Einkommens wäre dann tatsächlich zu klären. Aber auch dann sollte man kein Netto- mit Bruttoeinkommen vergleichen. Das ist dann in Deutschland nämlich auch nur noch halb so hoch.
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:58 Zu dem, was ich zu China ausgeführt habe, hat ohnehin niemand eine Meinung.
Da wird lieber bis zum Excess über Fahrkartenpreise gestritten.
Das Problem ist, dass du tausend unterschiedliche Themen in einen Topf wirfst, so dass es schwer ist überhaupt einen Ansatz oder eine Basis zu finden auf dem oder der man diskutieren kann.

Zudem sind da Sachen bei, bei denen ich mich frage wo du das her hast:
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:58
4. Niedrigste Geburtenrate aller Industrienationen.
Ja, so ist das im Turbokapitalismus.
Kaum jemand kann sich finanziell mehr leisten, ein Kind zu bekommen.
Selbst in einer „besseren“ – also korrupteren Grundschule – kostet es 1-2 Jahresgehälter eines Bankangestellten, nur um das Schulgeld zu bezahlen.
Pro Jahr!
Seit wann müssen denn Chinesen abseits von Privatschulen bitte Schulgeld für Klasse 1 bis 9 zahlen? Ob du eine gute öffentliche Schule bzw. eine angesehene erwischst, hängt da von deinem Wohnort bzw. Bezirk ab in dem du wohnst.
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:58
China hat vor 2 Jahren das Schulfach Englisch, welches vorher ein beherrschenden Schulfach war, fast komplett aus dem Lehrplan gestrichen,
Das stimmt ebenfalls nicht. Das Fach wurde in der Grundschule reduziert. Klasse 1-2 auf einmal, Klasse 3-6 auf zweimal die Woche. Ab 7. Klasse sind es zumindest fünfmal, an manchen Schulen auch 5+1 mit zusätzlicher mündlicher Einheit.

Eine kurze Recherche ergab, dass es auch in Xi‘an ab Klasse 7 fünfmal English in der Woche gibt. Restliche Quellen: meine Verwandtschaft in China oder die meiner Frau. Wir waren ja erst da.

Ich frage mich ja, warum du da überhaupt lebst? Ich halte mich selbst sehr gerne in China auf, hab aber kein Interesse da arbeiten zu wollen. Weder als Expat geschweige denn als Angestellter in einem chinesischen Unternehmen.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von haku »

Du darfst das was Tom alias Jürgen alias...so schreibt nicht zu ernst nehmen. Der will sich seinen privaten Frust von der Seele schreiben, da geht die Phantasie schon mal mit ihm durch.
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TomXians Lügen gehen in die nächste Runde

Beitrag von Laogai »

TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:58
da hai hat geschrieben: 20.09.2023, 16:34
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:14Nach 12 Jahren in China, habe ich dies bereits mit einem der Bürgermeister von Xi'an diskutiert, der mich - jovial lächelnd - auf die staatliche Webseite
http://en.xa.gov.cn/News/1694954750711697412.html
hinwies. Dort wird ein monatliches, durchschnittliches Monatsentgelt von 3.620 RMB für 2023 ausgewiesen, also etwa 460 Euro.
IMO ist in dem von dir verlinkten Artikel vom verfügbaren pro Kopf Einkommen die Rede. Das ist das was vom Einkommen zum Konsum bzw. Sparen übrig bleibt und deutlich niedriger als das Einkommen. Aber ich lasse mich da gern eines besseren belehren, wenn das jemand anders übersetzt.
Dann geh' bitte auf die chinesische Version dieses Berichts, in dem vom "Einkommen nach Steuer" die Rede ist.
Auch in der chinesischen Version des Berichts wird ein verfügbares Einkommen genannt, nicht etwa wie fälschlich von TomXian behauptet "Einkommen nach Steuer".
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Re: TomXians Lügen gehen in die nächste Runde

Beitrag von da hai »

Laogai hat geschrieben: 20.09.2023, 21:08
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 16:58
da hai hat geschrieben: 20.09.2023, 16:34IMO ist in dem von dir verlinkten Artikel vom verfügbaren pro Kopf Einkommen die Rede. Das ist das was vom Einkommen zum Konsum bzw. Sparen übrig bleibt und deutlich niedriger als das Einkommen. Aber ich lasse mich da gern eines besseren belehren, wenn das jemand anders übersetzt.
Dann geh' bitte auf die chinesische Version dieses Berichts, in dem vom "Einkommen nach Steuer" die Rede ist.
Auch in der chinesischen Version des Berichts wird ein verfügbares Einkommen genannt, nicht etwa wie fälschlich von TomXian behauptet "Einkommen nach Steuer".
Danke für die Info.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 15:47 Ich habe Dir immer zugutegehalten, dass Du noch nie in China warst.
diese "Schwanzvergleiche" wer wie lange in China war, finde ich immer doof. Aber wenn Du es unbedingt wissen willst: ich war vor 19 Jahren das erste Mal in China, noch als Student als Praktikant bei einem JV in Xian für ein Dreivierteljahr. Seither bis zum Ausbruch von Corona jedes Jahr mindestens einmal beruflich und/oder privat. Nach Corona bislang nur einmal und nur privat für zwei Wochen Mai diesen Jahres.
Ich denke, ich kenne daher China ganz gut, wenn auch vor allem aus der Zeit vor Corona und tatsächlich musste ich gerade bei dem letzten Besuch feststellen, dass heute nach Corona sich sehr viel verändert hat und meine Erfahrungswerte aus der Vergangenheit nicht mehr so nützlich sind.

Übrigens arbeite ich im Bahnsektor, damals bei einem Zulieferer für Infrastruktureinrichtungen und Signaltechnik, seit 10 Jahren nun im Rolling Stock Bereich für einen Logistikdienstleister. Zu einem Tarifexperten macht mich das allerdings nicht.
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 15:47 Die Anzahl dieser Plätze ist ohnehin klein. Tagsüber fahren fast nur noch G Züge, also ICE-Kopien.
Wenn ich in der Bahn-App für morgen schaue, sehe ich für die Verbindung Xian-Shanghai 19 G/D Direktverbindungen, von denen noch 8 freie Plätze in der 2 Klasse haben (600-700 RMB); und ich sehe 12 Z/K Direktverbindungen, von denen noch 7 freie Plätze in Hard Seater haben (180 RMB). Dass "fast nur noch" HighSpeed Trains fahren, würde ich so nicht sehen. Richtig aber, bei mindestens 15h Fahrzeit sind die meisten K Züge Nachtzüge. Das war aber schon immer so, die HighSpeed Trains, die die Verbindung am Tage schaffen, haben keine konventionellen Züge ersetzt, sondern sind nur ergänzend dazugekommen.
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 15:47 Und hoer auf Leute zu belehren, wo Du doch noch nie auch nur eine Fahrkarte in China je erworben hast.
da ich nicht nur im Bahnsektor arbeite, sondern auch Bahn-Fan ("Pufferküsser") bin, habe ich schon einige hundert Bahnfahrkarten erworben. Ja, die Preise haben angezogen, aber die Leistung ist eben auch sehr viel besser geworden (Komfort, Geschwindigkeit)...

Habe gerade mal nachgeschaut, meine allererste Bahnfahrt in China war am 4.9.2004 von Xian nach Baoji mit N387 für 16 RMB, und am gleichen Tag zurück mit 2262 für 14 RMB.
Würde ich diese Fahrt morgen machen wollen, würde sie mich pro Richtung zwischen 28.5 RMB (K) und 51.5 RMB (G/D) kosten. Vergleichen kann man nur Gleiches mit Gleichem, also nur den Preis der konventionellen Züge.
Eine ungefähre Verdopplung des Preises in 19 Jahren entspricht einer Preissteigerung von ca. 3.8% pro Jahr. Das dürfte eher unter der Inflation und der Lohnentwicklung in China in dieser Zeit liegen, also ist Bahnfahren seither eher billiger und nicht teurer geworden!

Der entscheidende Punkt ist dieser: die Hochgeschwindigkeitszüge sind nicht Teil der Daseinsvorsorge. Sie sind ein Angebot für die, die einen gegenüber dem Grundangebot höheren Komfort oder kürzere Reisezeit wollen und daher auch bereit sind, dafür mehr zu bezahlen. Das Angebot konventioneller Züge zu niedrigen Preisen ist nur geringfügig eingeschränkt worden, die Hochgeschwindigkeitszüge sind im Kern einfach ergänzend dazugekommen.

Die Diskussion, ob diese Preise gerechtfertigt sind, ist alt, kann mich erinnern, dass nach Eröffnung der HSR Wuhan-Guangzhou 2010 eine sehr hitzige Diskussion dazu ausbrach, zumal dort im Zuge dessen 13 der 45 konventionellen Verbindungen gestrichen wurden. Aber schlussendlich muss man eines sagen: für Sparsame gibt es die billigen Züge, wer viermal so schnell reisen will, darf auch viermal soviel bezahlen... Da die HSR zumeist voll sind, wäre ein günstigerer Reisepreis auch nutzlos, die Nachfrage ist bei diesem Preis vorhanden, mehr Tickets und damit mehr Reisende gäbe es bei niedrigerem Preis für HSR auch nicht.
Das ist anders als in Deutschland.

Ob die Chinesischen Bahnen nun zuviel Neubau betrieben haben, darüber kann man unterschiedliche Meinungen haben. Aber trotz allen Ausbaus ist das Bahnnetz noch immer weitaus dünner als in den meisten anderen Ländern.
In Deutschland zB. haben wir zB. 94m Strecke pro 1km^2 Landesfläche, in sehr bahn-dichten Ländern wie Schweiz, Belgien oder Tschchien sind es sogar 136, 122, 117m. in den USA sind es 29,8m, in China hingegen nur rund 13m! Wenn man auf die Bevölkerung bezieht, so hat jeder Deutsche rund 41cm Schiene, jeder Schweizer rund 65cm Schiene, jeder Chinese hingegen nur 9cm Schiene.
Nicht einmal die Dichte des Highspeed Netzes Chinas ist besonders groß, Japan hat 9m Highspeed Rail pro 1km^2, Deutschland 8,5m, Frankreich 6m, China hingegen nur 3,3m.

Der Ausbau der Bahn in China war nur ein Nachholen eines zu lange vernachlässigten Teils der Grundversorgung und müsste im Prinzip noch einige Jahrzehnte in gleicher Geschwindigkeit fortgesetzt werden, um auch nur näherungsweise auf westlichen Stand zu kommen. (und um mir noch ein paar Jahrzehnte mein Einkommen zu sichern ;-) )
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

da hai hat geschrieben: 20.09.2023, 18:23 Das Problem ist, dass du tausend unterschiedliche Themen in einen Topf wirfst, so dass es schwer ist überhaupt einen Ansatz oder eine Basis zu finden auf dem oder der man diskutieren kann.
Wir wissen beide, dass dies nicht stimmt.

Ich habe diesen thread ins Leben gerufen, um die wirtschaftliche Entwicklung der "Volksrepublik" zu beobachten und ggfs. zu diskutieren, welche sich seit Jahren verschlechtert.

In meinem "update" - nach vielen Monaten - habe ich darauf hingewiesen, dass die gesamtwirtschaftliche Verschuldung Chinas mittlerweile schwindelerrengende Höhen erreicht und sich die Wirtschaftskrise weiter verschärft hat.

Diese Krise ist längst bei den Menschen angekommen und sichtbar.
China selbst räumt eine Arbeitslosenquote von 21% bei Menschen bis 25 Jahren ein, andere Untersuchungen kommen auf 25% Gesamtarbeitslosigkeit.

Offiziellen Zahlen Chinas zu Folge wird der Im- und Export um 10-15% in diesem Jahr einbrechen. Andere Untersuchungen kommen zu noch höheren Zahlen, da Im- und Export einer der wenigen Größen ist, welche man auch von "außen" überprüfen kann. Viele weitere chinesische Unternehmen müssen deshalb den Betrieb einstellen.

Im letzten Jahr gab es die ersten kleineren, lokalen Bankenpleiten begleitet von größeren Protesten, die dazu führten, dass abertausende ihre Ratenzahlungen an Banken für nicht begonnene oder nicht fertig gestellte Wohneinheiten einstellten.

Dies alles scheint eher die Spitze des Eisberges zu sein.
Am 11.08.2023 gewährte Peking Städten und Gemeinden das Recht, für 1 Trillion RMB (1000 Milliarden RMB) Anleihen herauszugeben, um Zahlungsverpflichtungen an den LGFV (Local government financing vehicle) begleichen zu koennen. Dies weckte die Hunde auf, weil diese LGFV bewusst in keiner öffentlichen Bilanz auftauen. Der Internationale Währungsfonds schätzte, dass sich die Verschuldung der Kommunalverwaltungen von 2018 bis 2023 fast verdoppelt hat und 66 Billionen Yuan (9 Billionen US-Dollar) erreichte, fast die Hälfte der jährlichen Wirtschaftsleistung Chinas.

Inzwischen geht man von 10 Billionen (10.000 Milliarden) US Dollar Verschuldung aus, allein hier. Dies ergänzt eine lange Liste, die addiert zu einer Gesamtverschuldung von über 70 Billionen US Dollar führt.
Allerspätestens hier setzt der Schwindel ein, von dem ich sprach.

China begleicht Schulden mit neuen Schulden.


Wirtschaftspolitisch haben die internationalen Unternehmen die Nase voll von der Gängelei, der Produktpiraterie, der Schlechterstellung im Markt.
Seit viele Jahren verlassen deshalb internationale Unternehmen China und die Auslandsinvestitionen befinden sich auf einem 25-Jahre-Tief.
Würden auch noch die deutschen Investitionen ausfallen, die seltsamerweise immer noch stattfinden, wäre das Licht komplett aus.

Auch außenpolitisch ist China gescheitert. Der Versuch, die BRICS Staaten in eine politische Union von USA-Hassern zu überführen, ist gescheitert. Die Idee, eine neue Weltwährung gegen den Dollar zu generieren, ist gescheitert.
Die dominierende Rolle, die China bei den G20 Staaten einnehmen wollte, ist bei den anderen 19 Staaten nicht gewollt.

Das China demographisch am Abgrund steht, insbesondere weil China keine Sozialsysteme hat, weiss ja nun jedes Kind.

ALL DIES hatte ich in meinem posting angeführt und erläutert.
DARAUF hat aber niemand Bezug genommen.
Kein Wunder. Die Dinge sind ja unbestreitbar.

Statt dessen geht es um Fahrkarten.
Nun gut, bei jemandem der alle paar Jahre mal Shanghai und Umgebung für 2 Wochen besucht, muss man nachsichtig sein.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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SED Romantiker und AfD Fanatiker

Beitrag von TomXian »

Über ideologische Dinge kann/sollte man in diesem Stammtisch Forum ohnehin nicht sprechen, weil sinnlos.

Englisch zähle ich zu den ideologischen Themen in der VR.

Natürlich weiss ein jeder, dass China im Spätsommer 2020 im Ausland verlegte Unterrichtsmaterialien verboten hat. Dass die Polizei Schulungen durchsuchte und Bücher etc. beschlagnahmte. Von Verbrennungen ist (noch) nichts bekannt.

Gleichzeitig wurde das rote Buch von Xi als Unterrichtsstoff eingeführt und die Mao-Lieder reaktiviert.

Ebenso ist jedem bekannt, dass China im Frühling 2021 zunächst online Plattformen für Englisch Lernende verbot, dann immer Sommer 2021 English-(Nachhilfe)-Schulen in China verbot. Dies löste sogar an den Börsen Reaktionen aus, weil man dies für ziemlich blöd hielt.

Gleichzeitig erfolgten Anweisungen an den Propagandasender CCTV, ab jetzt keine verweichlichten Ausländer mehr im Fernsehen zu zeigen, sondern nur noch männliche, chinesische Hauptdarsteller, die wie die "Freiheitskämpfer" von 1949 aussehen.

Der Name von Wohnsiedlungen (compounds), welche zu English klangen, mussten umbenannt werden (direkt in meiner Nachbarschaft).

Dann wurde das Unterrichtsfach Englisch "reduziert", wie DU sagst.
Tatsächlich wird in der Grundschule kaum noch Englisch unterrichtet.
Beim Gao Kao wurde English zunächst von 150 Punkten auf 100 abgewertet und seit März wird empfohlen, English nur noch als "Wahlfach" anzusehen und überhaupt nicht mehr in die Prüfung aufzunehmen.

Die Schwester meiner Ehefrau ist Lehrerin an einer Mittelschule.
Vermutlich hat sie alles falsch verstanden.

Richtig schlimm finde ich allerdings, falls man als China-Experte nicht weiß, dass es seit Jahrzehnten in China private Schulen gibt, die dem chinesischen Lehrplan folgen.

Für den Spottpreis von nur 220.000 - 280.000 RMB (36.000 Euro) hat man garantierte Klassengrößen von nur 25 Schülern!
https://xian.dehong.cn/
Das ist doch spottbillig!
Wer 40 Schüler in der Klasse bevorzugt, ist mit 80.000 RMB dabei!

Wer all das nicht will, muss sich eben über 55-70 Schülern pro Klasse freuen! Und gegebenenfalls eine Wohnung nahe der Schule kaufen und das hukou ummelden. Geile Sache!

Ich weiß, dass dies alles sehr starke Erektionen von den SED Romantikern und AfD Fanatikern (beides mit DDR-Migrationshintergrund) am Stammtisch auslöst.

Kommt nicht wieder vor!

Bitte auf diesen ideologischen Beitrag NICHT ANTWORTEN!

Danke.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 21.09.2023, 14:09
TomXian hat geschrieben: 20.09.2023, 15:47 Ich habe Dir immer zugutegehalten, dass Du noch nie in China warst.
Es ist wirklich genug!!

Auf der Webseite der chinesischen Staatsbahn https://www.12306.cn/en/index.html wie auch auf trip.com wirst Du feststellen, dass man heute gar keine Züge im Januar 2024 buchen kann!!
Du musst Leuten außerhalb der DDR nicht erläutern, wie sie leben, nur weil Du aus Versehen Google hast.
Und der Preis von Bahnfahrkarten ist völlig unerheblich.
Und wer nicht weiß, dass die Preise für Bahn, Flug, Hotel, usw. an den Feiertagen explodieren, der hat KEINE AHNUNG von China.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von da hai »

TomXian hat geschrieben: 21.09.2023, 15:37
da hai hat geschrieben: 20.09.2023, 18:23 Das Problem ist, dass du tausend unterschiedliche Themen in einen Topf wirfst, so dass es schwer ist überhaupt einen Ansatz oder eine Basis zu finden auf dem oder der man diskutieren kann.
Wir wissen beide, dass dies nicht stimmt.
Naja, du schreibst in deinem Update zu zig verschiedenen Wirtschaftsthemen: Überschuldung, Unternehmensflucht, Währungsverfall, Seidenstraße bis hin zur Bahn, dazwischen dann Geburtenrate, Altersversorgung um dann zu BRICS und Ausländern in China zu kommen. Für mich sind das ne Menge Themenkomplexe und insgesamt einfach ein riesiger Rant auf alles. Hinzu kommt, dass du deine Behauptungen nicht durch Quellen unterstützt. Gebe ich Schulden chinesische Bahn bei google ein, kommen als erstes 860 Mrd. EUR Schulden, du schreibst aber von 2.000 MRd. USD. Keine Ahnung was stimmt. Das gleiche beim Einkommen, wo du Bruttoeinkünfte in Deutschland mit Nettoeinkünften in China vergleichst (wobei Laogai ja darauf hinwies, dass auch im chinesischen Original von verfügbarem Einkommen die Rede ist, was das Ganze je nach Definition noch mehr relativiert).

Bzgl. Punkt 4 und der Schulgebühren habe ich dich darauf hingewiesen, dass das nicht stimmt was du schreibst und öffentliche Schulen kostenlos sind. Willst du da denn widersprechen? Das gleiche beim Unterrichtsfach Englisch.

Deine Aussage: China hat vor 2 Jahren das Schulfach Englisch, welches vorher ein beherrschenden Schulfach war, fast komplett aus dem Lehrplan gestrichen

Ich habe dich darauf hingewiesen wie die Verteilung von Englisch in den einzelnen Klassenstufen ist. Mein Neffe, oder besser gesagt der Neffe meiner Frau geht ja zur Schule - übrigens einer kostenlosen öffentlichen. Der ging auch in den letzten Sommerferien zusätzlich in einen Englischkurs. Aber du hast recht, dass 2020 viele private Englischschulen geschlossen wurden. Hier ließe sich diskutieren warum dies der Fall war.

Auch bei anderen Punkten hast du recht und da würde ich auch nicht widersprechen. Aber auch wenn du dich über die Bahn-Diskussion echauffierst, über was willst du denn bspw. bei dem Punkt Arbeitslosigkeit diskutieren? Das ist in der Tat ein riesen Problem. Willst du da ein Ja haben? Das Problem für mich ist, dass deine Posts emotional viel zu aufgeladen sind und denen eine gewisse Sachlichkeit fehlt, bei der man auch das Gefühl hat, dass da jemand tatsächlich diskutieren will.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 21.09.2023, 16:03 Auf der Webseite der chinesischen Staatsbahn https://www.12306.cn/en/index.html wie auch auf trip.com wirst Du feststellen, dass man heute gar keine Züge im Januar 2024 buchen kann!!
Erschrick nicht: es gibt Vorausbuchungsfristen! Auch übrigens in Deutschland, hier sind es am Automaten 90 Tage und am Schalter und online 180 Tage (Ausnahme Autoreisezüge und Gruppenreisen, die sind ab Fahrplanveröffentlichung buchbar). In China beträgt die Vorausbuchungsfrist üblicherweise 14 Tage am Schalter oder in der App. Es gibt Reisebüros, die bei der Bahn Kontingente reservieren und so schon früher Tickets vorverkaufen können, meist 2 Monate im Voraus. Die nehmen für diesen Service dann natürlich Gebühren…
Früher gab es Ticket-Schwarzhändler, die massenhaft Tickets erwarben und dann in der Tat für den doppelten oder dreifachen Preis weiterverkauften, insbesondere zu den Festen. Aber seitdem 2011 ‚real-name-ticketing‘ eingeführt wurde, also die Fahrscheine personengebunden ausgegeben werden, mit der ID Card als Identifikationsmittel, ist dieser Schwarzhandel praktisch tot.

So sah übrigens Ticketkauf noch vor 14 Jahren aus: https://www.chinasmack.com/spring-festi ... ingbo-xian
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

Es mag ja sein, dass den ein oder anderen die Vielzahl der Probleme in China verwirren.
Obwohl diese Probleme allen bekannt sind und in vielen Sprachen auf noch mehr Plattformen satt kommuniziert werden.
Der Reflex ist, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, und dies dringt nicht durch.
Ich habe NIE behauptet, dass chinesische Dorf- oder Schrottschulen nicht kostenlos sind.
Ich weiß auch nicht, wo Dein Neffe zur Schule geht. In Shaanxi sicher nicht.

Das redest Du nur Dir, mir und den wenigen Mitlesern ein.
ICH habe gesagt, dass in meiner unbedeutenden Stadt Leute 80.000 RMB, also mehr als ein Jahresgehalt entrichten, damit ihr Kind auf einer Schrottschule mit nur 40 Mitleidenden unterrichtet wird.
Emotionalität ist immer erforderlich, wenn sie auf Gleichgültigkeit trifft.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von oyster »

Für mich ist die "China - quo vadis" Frage: Gehts in Richtung Krise oder Kollaps?
Ich bin kein China Experte, war nur 2x dort, spreche die Sprache nicht.
Ich verfolge zum Beispiel Tonys youtube kanal "china update". Tägliche Updates, viel Wirtschaft und Politik, meines Erachtens frei von Ideologie, jede Quelle belegt, direkt aus China. Er schließt seine Videos häufig mit "we certainly live in interesting times".
Für mich deutet immer mehr darauf hin, dass in China ein Kollaps drohen könnte. Und der wäre mit Sicherheit nicht nur auf China beschränkt.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von da hai »

TomXian hat geschrieben: 21.09.2023, 17:40 Es mag ja sein, dass den ein oder anderen die Vielzahl der Probleme in China verwirren.
Obwohl diese Probleme allen bekannt sind und in vielen Sprachen auf noch mehr Plattformen satt kommuniziert werden.
Der Reflex ist, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, und dies dringt nicht durch.
Ich habe NIE behauptet, dass chinesische Dorf- oder Schrottschulen nicht kostenlos sind.
Ich weiß auch nicht, wo Dein Neffe zur Schule geht. In Shaanxi sicher nicht.

Das redest Du nur Dir, mir und den wenigen Mitlesern ein.
ICH habe gesagt, dass in meiner unbedeutenden Stadt Leute 80.000 RMB, also mehr als ein Jahresgehalt entrichten, damit ihr Kind auf einer Schrottschule mit nur 40 Mitleidenden unterrichtet wird.
Emotionalität ist immer erforderlich, wenn sie auf Gleichgültigkeit trifft.
Das stimmt einfach nicht was du sagst, weil du wahrscheinlich nicht einmal mehr weist was du bei den ganzen Sachen gepostet hast.

Deine Aussage war: Kaum jemand kann sich finanziell mehr leisten, ein Kind zu bekommen.
Selbst in einer „besseren“ – also korrupteren Grundschule – kostet es 1-2 Jahresgehälter eines Bankangestellten, nur um das Schulgeld zu bezahlen.
Pro Jahr!


Wenn Leute in deiner wie du selbst sagst unbedeutenden Stadt 80.000 RMB zahlen, dann für eine Privatschule und nicht für eine öffentliche Schule. Den Unterschied sollte man ja schon irgendwie verstehen und das Privatschulen teuer sind, würde wohl niemand bestreiten. Du stellst es aber so dar, als wäre das Usus oder wie ist der Zusammenhang deiner Aussage zwischen nicht leisten können von Kindern mit dem Schulgeld zu sehen den du ziehst? Mein Neffe geht übrigens auf eine öffentliche Schule in Zhengzhou.
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