Xinjiang Police Files

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Asgaros
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von Asgaros »

Lass mich raten: Hauptquelle ist mal wieder Adrian Zenz und seine "Anti-China/Anti-Kommunismus Organisation", welche vom amerikanischen Steuerzahler finanziert wird, obwohl man bei angeblich einer Millionen Opfer doch auch mal andere unabhängige Quellen finden müsste statt dubiose Hacks?

Mit angeblichen Datenbank-Leaks und einem Disclaimer: "It has not been possible to independently verify the authenticity of the database."

Ähnlich dem Disclaimer aus den Xinjiang Papers: "Nothing further is known about the origin of these files."

Und die angeblich originalen Dateien, zuletzt bearbeitet von "Adrian Zenz" und "Ilshat Kokbore"?

Angeblich offizielle chinesische Dokumente, die einen Mix aus westlichen und japanischen Schriftzeichen enthalten?

Wie immer heiße Luft, um den Systemfeind weiter zu diffamieren. Und sehr passend zum Besich der UN Menschenrechts-Organisation. Wahrscheinlich hat man Angst, dass wie üblich keine belastbaren Beweise hinsichtlich der Anschuldigungen zu Tage kommen.

Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von Asgaros »

Ich verteidige gar nichts. Fakt ist, dass die "Beweise" schon seit Jahren immer aus der selben Feder stammen und wie üblich nicht näher verifiziert werden können. Eine etwas schwache Grundlage für die Anschuldigung eines Genozids.

Ich bin offen für unabhängige Quellen - Adrian und sein Propaganda-Schlappmaul verdient keine weitere Beachtung. Umso passender, dass seine Märchen exklusiv im Relotius-Märchenband veröffentlicht wurden.
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Capt.
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von Capt. »

So ganz koscher scheint er nicht zu sein:
https://www.pressefeuer.at/adrian-zenz- ... hrangigen/
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TomXian
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von TomXian »

Asgaros hat geschrieben: 25.05.2022, 06:31 Ich verteidige gar nichts. Fakt ist, dass die "Beweise" schon seit Jahren immer aus der selben Feder stammen und wie üblich nicht näher verifiziert werden können. Eine etwas schwache Grundlage für die Anschuldigung eines Genozids.
Dies stimmt nicht.
Es gibt eine ganze Reihe von Berichten aus den Jahren und zwar von unterschiedlichen Presseagenturen und von unterschiedlichen Journalisten, die auch vor Ort Quellen ausgewertet haben. Amnesty International hat vor einigen Monaten drei Geflüchtete in Europa präsentiert, die von Zwangssterilisierungen, Massenvergewaltigungen und Folter berichtet haben.
Die ARD hat einen Rechtsanwalt gesprochen, der Verfahren in diesen Sachen betreut und selbst bereits dort verhaftet und gefoltert wurde.

Insgesamt 14 internationale Großredaktionen haben mit etwa 100 Journalisten und 200 Experten tagelang die Informationen geprüft, mit Querverweisen abgeglichen und auch mit Satelliten-Fotos.

www.spiegel.de/xinjiangpolicefiles

Sind die alle so naiv ?

In den zahlreichen Unterlagen und Reports wurden auch Vorgänge gefunden, die von Diplomaten und Parlamentsmitgliedern verfasst wurden, welche diese Gegend besucht haben. China hatte dies abgestritten, nun liegen Beweise vor.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... n-101.html

Alles fake?

Es wurden tausende von Fotos gefunden, von Einzelpersonen, von Situationen mit mehreren Personen, von Orten.
Es dürfte Monate dauern, falls man all diese Fotos "gestellt" hat.

Hinzu kommt, dass China seit 1949 das Land der größten Massenmörder aller Zeiten ist und auch noch um die Jahrtausendwende viele tausend Menschen hingemordet wurden. Auch Xi Jinping wird nachgesagt, dass zahlreiche Personen durch ihn verhaftet, verschleppt oder getötet wurden.

---

Im übrigen ist es ja ganz einfach.
Die UN-Hochkommisarin für Menschenrechte ist seit heute in China und will nach Xinjiang.
An ihrer Stelle würde ich SOFORT die dokumentierten Orte aufsuchen und falls Xi sie daran hindert, meine Schlüsse daraus ziehen.
Falls Xi auch nur einen Funken Anstand übrig hat, sollte es dies sofort anbieten und zwar OHNE Eskorte.
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von TomXian »

Xi hat sich geäußert

Die "Entwicklung der Menschenrechte" in China "passt zu den nationalen Bedingungen", wurde Xi weiter zitiert.

"Menschenrechte haben einen historischen, spezifischen und praktischen Kontext."

Daher müssten unterschiedliche Wege einzelner Länder im Umgang mit Menschenrechten respektiert werden.

Chinas Präsident habe betont, dass es keine "ideale Nation" gebe, was den Umgang mit Menschenrechten betrifft.
Daher sehe er auch "keinen Bedarf für einen 'Lehrer', der andere Länder herumkommandiert".

---

"Ist doch ganz einfach, Du dummer Bauer", möchte man da antworten.
Tritt einfach aus der UN aus, dann musst Du Dich auch nicht mehr an die Charta der Menschenrechte halten.
Dass Du dabei auch aus der WTO, WHO, usw. fliegst .... ist Dir ja ohnehin egal.
Du kannst dann eine Mauer um Dein Land ziehen (die es seit 2,5 Jahren ja praktisch ohnehin schon gibt), Selbstschussanlagen installieren und in Ruhe weiter töten, massenvergewaltigen und zwangssterilisieren.
Hatten wir (fast) alles schon mal.
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von otternase »

@TomXian

naja, Menschenrecht sollte auch sein, ohne Gefahr, Opfer eines Terroranschlages zu werden, leben zu können!
Wenn man sich nur die Terroranschläge anschaut, die es in die westliche Presse geschafft haben (ich bin mir sicher, dass manch andere Vorfälle verschwiegen wurden), wenn man dann noch bedenkt, dass da radikalisierte Muslime dahinterstecken, vom gleichen Schlag wie Al Qaida oder ISIS, die von einem zentralasiatischen Kalifat träumen, dann bin ich mir nicht mehr so sicher, dass das ein Menschenrechtsskandal ist, sondern habe eher das Gefühl, dass der chinesische Staat hier vielmehr nur das Nötige tut, um die Menschenrechte, wie zB. Freiheit von Terror, der Bevölkerung zu sichern, und dies auch in unserem Interesse ist!

Kurze Liste von Anschlägen folgend: Interessant dabei, dass die Anschläge abgenommen haben, seitdem China derart reagiert. Die scheinen also offenbar etwas richtig zu machen, wovon wir hier in Europa vielleicht auch lernen könnten, um auf muslimische Terroristen angemessen zu reagieren!

07/05/2009: On Sunday, Muslim Uighurs rampaged through the streets and attacked Han Chinese in Urumqi, the capital of China's north-west Xinjiang region. The protestors began attacking ethnic Han pedestrians, burning vehicles and attacking buses with batons and rocks. Sources report that protestors from the Uighur Muslim ethnicity took to the street carrying knives, wooden batons, bricks and stones. Updated reports maintain a death toll of 184, 137 of which were Han Chinese, 46 Uighur, and one of Hui ethnicity. The number of people injured in ethnic violence in China's Urumqi has risen to 1,650. Reports did not say whether any of the dead were killed by security forces.

07/30/2011: On Saturday night around 0000 midnight, in the Silk Road City in Kashgar, Xinjiang, China, two suspected armed Uighur militants ambushed a truck and killed its driver before driving the vehicle into a group of bystanders, where they attacked a group of people with knives, killing six more and injuring another 22. One of the assailants was killed by a resulting mob, and the other was detained and handed over to security forces. No group claimed responsibility for this attack, but Uighur militants are suspected.

06/26/2013: Assailants attacked a beauty salon in Lukqun township, Xinjiang province, China. This was one of six related attacked in the township on this day. Across the six attacks, 35 people, including 11 assailants, were killed and at least 21 people, including five assailants, were wounded. No group claimed responsibility for this attack.

06/26/2013: Assailants attacked a construction site in Lukqun township, Xinjiang province, China. This was one of six related attacked in the township on this day. Across the six attacks, 35 people, including 11 assailants, were killed and at least 21 people, including five assailants, were wounded. No group claimed responsibility for this attack.

06/26/2013: Assailants attacked the building of the government township in Lukqun township, Xinjiang province, China. This was one of six related attacked in the township on this day. Across the six attacks, 35 people, including 11 assailants, were killed and at least 21 people, including five assailants, were wounded. No group claimed responsibility for this attack.

06/26/2013: Assailants attacked the Special Patrol Squadron office in Lukqun township, Xinjiang province, China. This was one of six related attacked in the township on this day. Across the six attacks, 35 people, including 11 assailants, were killed and at least 21 people, including five assailants, were wounded. No group claimed responsibility for this attack.

06/26/2013: Assailants attacked a police station in Lukqun township, Xinjiang province, China. This was one of six related attacked in the township on this day. Across the six attacks, 35 people, including 11 assailants, were killed and at least 21 people, including five assailants, were wounded. No group claimed responsibility for this attack.

10/28/2013: Three assailants drove a vehicle through a crowd in Tiananmen Square, Beijing, China. At least five people, including the three drivers, were killed and 40 others were injured in the attack. The Turkestan Islamic Party claimed responsibility for the incident.

03/01/2014: Assailants attacked a train station in Kunming city, Yunnan province, China. At least four assailants and 29 other people were killed in the attack. Additionally, at least 143 people were wounded. Uighur separatists claimed responsibility for the incident.

04/30/2014: Two suicide bombers detonated inside a train station in Urumqi, Xinjiang, China. In addition to the two assailants, at least one person was killed and 79 others were wounded in the blast. The Turkestan Islamic Party claimed responsibility for the attack.

05/22/2014: Five suicide bombers detonated two explosives-laden vehicles at a market in Urumqi city, Xinjiang region, China. In addition to five suicide bombers, 31 people were killed and 94 others were wounded in the blast. No group claimed responsibility for the incident; however, sources attributed the attack to Uighur separatists.

07/28/2014: Assailants attacked Government of China offices and a Chinese Police station in Elixku, Xinjiang, China. This was one of two related incidents in Xinjiang province on this date. In addition to 59 assailants, 37 people were killed and 13 others were wounded across both attacks. No group claimed responsibility for the incidents; however, sources attributed the attacks to the Turkestan Islamic Party.

07/28/2014: Assailants attacked civilians and vehicles in Huangdi, Xinjiang, China. This was one of two related incidents in Xinjiang province on this date. In addition to 59 assailants, 37 people were killed and 13 others were wounded across both attacks. No group claimed responsibility for the incidents; however, sources attributed the attacks to the Turkestan Islamic Party.

09/21/2014: An explosive device detonated near a Chinese Police Station in Luntai district, Xinjiang region, China. This was one of four bombings in Luntai on the same day. At least 50 people, including 40 assailants, were killed and 54 others were injured across all four attacks. No group claimed responsibility; however, sources attributed the attacks to Mamat Tursun, a Uighur separatist.

09/21/2014: An explosive device detonated near a shop in Luntai district, Xinjiang region, China. This was one of four bombings in Luntai on the same day. At least 50 people, including 40 assailants, were killed and 54 others were injured across all four attacks. No group claimed responsibility; however, sources attributed the attacks to Mamat Tursun, a Uighur separatist.

09/21/2014: An explosive device detonated near a market in Luntai district, Xinjiang region, China. This was one of four bombings in Luntai on the same day. At least 50 people, including 40 assailants, were killed and 54 others were injured across all four attacks. No group claimed responsibility; however, sources attributed the attacks to Mamat Tursun, a Uighur separatist.

09/21/2014: An explosive device detonated near a Chinese Police Station in Luntai district, Xinjiang region, China. This was one of four bombings in Luntai on the same day. At least 50 people, including 40 assailants, were killed and 54 others were injured across all four attacks. No group claimed responsibility; however, sources attributed the attacks to Mamat Tursun, a Uighur separatist.

10/12/2014: Four assailants attacked police officers and civilians at a farmers market with knives and explosives in Bachu district, Kashgar prefecture, Xinjiang region, China. At least 22 people, including four assailants, were killed and 24 people were wounded in the attack. No group claimed responsibility; however, sources attributed the incident to Uighur separatists.

09/18/2015: Assailants armed with knives attacked the Sogan Colliery coal mine in Baicheng county, Aksu prefecture, Xinjiang region, China. At least 50 people, including five police officers, were killed as a result of the attack. No group claimed responsibility for the incident; however, sources attributed the attack to Uighur Separatists.

12/28/2016: Assailants rammed a vehicle into the yard of a local Communist Party committee office building in Karakax, Xinjiang, China. The assailants then detonated an explosive device and stormed the building. At least five people, including three assailants, were killed and three people were injured in the ensuing clash. No group claimed responsibility for the incident; however, sources attributed the attack to Uighur separatists.

02/14/2017: Assailants armed with knives attacked civilians in Pishan, Xinjiang, China. At least 8 people, including three assailants, were killed and five others were injured in the assault. No group claimed responsibility; however, sources suspected that Uighur separatists carried out the attack.
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TomXian
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von TomXian »

@otternase

Völlig richtig, die Dinge sollten stets in ihrer Gesamtheit betrachtet werden.

Ich muss zugeben, dass ich ebenfalls lange der Meinung war, das Xinjiang wahrscheinlich von Terrorgruppen der umliegenden Staaten beeinflusst oder missbraucht wird, von militanten Islamisten. Und man der Terroranschläge Einhalt gebieten muss.

Bis mir jemand sagte, ich solle mir mal die Berichte der britischen BBC oder der amerikanischen AP durchlesen, die in den 2000er Jahren (und auch später) mit Teams vor Ort waren.

Xinjiang ist eine "autonome" Provinz. China bezeichnet eine Provinz immer dann als autonom, wenn Land eigentlich gar nicht zu China gehört (wie etwa Tibet oder auch Hong Kong). Die originäre Bevölkerung von Xinjiang sieht anders aus als Chinesen, sie spricht kein Chinesisch, hat eine völlig andersartige Kultur, eine andere Gesellschaftsordnung und einen anderen Glauben.

In den 1990er Jahren, nach dem politischen Zusammenbruch der völlig heruntergewirtschafteten UdSSR, forderten die Uiguren in Xinjiang [welche die deutliche Bevölkerungsmehrheit stellten] die versprochene "Autonomie" ein und bestanden auf Beachtung ihrer Kultur und Herkunft. Beijing wertete dies als Separatismus. Es fanden "Strafexpeditionen" statt.
Seit dem versucht Beijing die Region zu "verchinesischen". Zwangsumsiedlungen fanden statt, gleichzeitig wurden abertausende Han-Chinesen nach Xinjiang umgesiedelt. In den Schulen durfte nur noch in Chinesisch unterrichtet werden, Kulturdenkmäler wurden abgebaut, Religionsausübung im öffentlichen Raum verboten, Feiertage abgeschafft.
Uiguren erhielten spezielle Pässe und mit diesen entweder gar keine Arbeit oder zu deutlich niedrigerem Lohn.

Erhebungen aus 2009 belegen, dass die Uiguren inzwischen überwiegend in Armut lebten, im Gegensatz zu den Han-Chinesen.

Die BBC stellt dazu fest, dass man über viele Jahre die Uiguren demütigte. Ferner sei erstaunlich, dass über die meisten "Terroranschläge" ausschließlich von der CN Presseagentur "Xinhua" berichtet worden sei und dies mit einer Verspätung von 5-10 Tagen, sodass unabhängige Journalisten keine Chance gehabt hätten, die Vorgänge selbst zu recherchieren.

Die BBC Leute waren dann auch an zwei Orten, an denen solche Anschläge verübt worden sein sollen und erhielten von den befragten Anwohnern ganz andere Auskünfte. Von Demütigungen und Provokationen ist da die Rede und davon, dass plötzlich das Feuer eröffnet wurde.

Sicherlich ist es stets schwer Informationen zu beurteilen, die nur aus 1 staatlichen und 2 nicht-staatlichen Organisationen stammen.
Inzwischen liegen aber auch Berichte von Menschenrechtsorganisationen vor, die ihre eigenen Quellen haben.

Es ist auch nicht auszuschließen, dass radikal-islamische Gruppierungen von außerhalb Chinas den einen oder anderen Anschlag verübt haben.
Tatsächliche Beziehungen zwischen den Uiguren und solchen Gruppierungen werden von Beijing vorgetragen, sind aber nie nachgewiesen worden.

Bis hierhin wäre ich noch unentschieden in meiner Beurteilung.

Aber dann kommen eben die Dinge, die das Pendel ausschlagen lassen.

Beijing hat jahrelang abgestritten und gelogen, dass diese chinesischen Gulags überhaupt existieren ("Eine Erfindung der USA um China zu schaden"), selbst dann, als man auf den Satellitenfotos (die an Guantanamo erinnerten) schon die einzelnen Teetassen der Aufseher durchzählen konnte. Erst 2018 gab man es zu.

Aus Tibet und den zahlreichen Versuchen der Tibeter, nicht "umerzogen" und verchinesischt zu werden, wissen wir um das Vorgehen von Beijing, dass sich in Xijiang nur fortsetzte. Zuletzt hat man auch in Hong Kong gezeigt, wie man mit "Separatisten" umgeht.

Die BBC spricht von "aufgebauschten" Meldungen und davon, dass manche Meldung auch schlicht falsch oder erfunden sei. Insgesamt streitet die BBC natürlich nicht ab, dass es zu Anschläge gekommen ist, fragt aber, ob dies nun eine Aktion oder eine Reaktion war.

Zusammenfassend bin ich deshalb der Meinung, dass die Meldungen über "Terroranschläge" mit größter Vorsicht zu genießen sind und für mich auch keine hohe Glaubwürdigkeit haben, jedenfalls nicht im Kontext mit den Uiguren.

[etwa so wie der russische Außenminister Lawrow, der 3 Wochen nach Kriegsbeginn behauptete, die russische Armee würde keine zivilen Ziele in der Ukraine beschießen]

Völlig sicher bin ich mir aber, dass Massenvergewaltigungen, Folter, Tötungen, Zwangsabtreibungen und Zwangsterilisationen nicht zum "Nötigen" gehören, um die "Menschenrechte zu sichern".
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 27.05.2022, 14:31 Bis mir jemand sagte, ich solle mir mal die Berichte der britischen BBC oder der amerikanischen AP durchlesen, die in den 2000er Jahren (und auch später) mit Teams vor Ort waren.
weder die Briten noch die US-Amerikaner und ihren Medien halte ich in diesem Zusammenhang für eine irgendwie ansatzweise verlässliche Quelle!
Diese haben in der Vergangenheit mit massiven Lügen sogar Kriege angezettelt ("Massenvernichtungswaffen im Irak")! Die USA haben eine lange Tradition, Terroristen im Ausland zu unterstützen, zB. in Lateinamerika, und "regime engineering" zu betreiben!
Die USA haben zB. auch Osama Bin Laden großgemacht, als die Taliban gegen die UdSSR in Afghanistan kämpften.
Ich sehe hier sehr eindeutige geopolitische Interessen der USA, Zentralasien in Revolutionen und Unruhen zu stürzen, um sowohl China wie Russland zu schwächen!
Daher würde ich niemals einer aus dem Dunstkreis der USA oder ihrer Vasallen kommenden Nachricht zu dem Thema Vertrauen schenken!
TomXian hat geschrieben: 27.05.2022, 14:31 Xinjiang ist eine "autonome" Provinz. China bezeichnet eine Provinz immer dann als autonom, wenn Land eigentlich gar nicht zu China gehört (wie etwa Tibet oder auch Hong Kong). Die originäre Bevölkerung von Xinjiang sieht anders aus als Chinesen, sie spricht kein Chinesisch, hat eine völlig andersartige Kultur, eine andere Gesellschaftsordnung und einen anderen Glauben.
ich bin verwandtschaftlich sehr eng und vielfach verbunden mit Angehörigen der Minderheit in einer anderen autonomen Provinz Chinas. Sowohl aus eigener Anschauung wie aus den Aussagen meiner Verwandten weiss ich, dass es dort zu keinerlei systematischen Benachteiligung oder Unterdrückung oder anderen Konfikten kommt. Im Gegenteil, auf einigen Gebieten geniesst diese Minderheit sogar besondere Privilegien (zB. Unizugang, Ausnahmen von Ein-Kind-Politik usw.).
Solange das Primat des Staates nicht in Frage gestellt wird, unterstützt der chinesische Staat Minderheiten auch in Sachen Kultur- und Religionspflege, so meine eigene Erfahrung!
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von Laogai »

TomXian hat geschrieben:Bis mir jemand sagte, ich solle mir mal die Berichte der britischen BBC oder der amerikanischen AP durchlesen, die in den 2000er Jahren (und auch später) mit Teams vor Ort waren.
Die BBC, mit ihren investigativen Teams vor Ort immer up-to-date. Diederich, ich soll dich schön vom Weihnachtsmann grüßen!
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von otternase »

Buddhabrot hat geschrieben: 27.05.2022, 16:56
Laogai hat geschrieben: 27.05.2022, 16:22
TomXian hat geschrieben:Bis mir jemand sagte, ich solle mir mal die Berichte der britischen BBC oder der amerikanischen AP durchlesen, die in den 2000er Jahren (und auch später) mit Teams vor Ort waren.
Die BBC, mit ihren investigativen Teams vor Ort immer up-to-date. Diederich, ich soll dich schön vom Weihnachtsmann grüßen!
Egal was du dagegen sagst Laogai, du wirst der Wahrheit ins Gesicht sehen müssen, denn das ist Fakt was 99% der Medien berichten die nicht unter Chinesischer Führung stehen. Denn die drehen und biegen es so, wie es der chinesischen Außenpolitik am besten passt.
naja, und BBC und AP biegen es eben so, wie es der anglo-amerikanischen / NATO Außenpolitik am besten passt. Da nehmen die sich nichts...

https://www.youtube.com/watch?v=Ti7oC2mzX3o
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von otternase »

Buddhabrot hat geschrieben: 27.05.2022, 17:56 Nein, bei uns gibt es HEUTZUTAGE eine ungefilterte und subjektive Berichterstattung
sorry, da hatte ich Dich missverstanden. Du hattest das als Satire gemeint... Alles klar...
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von TomXian »

Gulbahar Haitiwaji, geboren in Xinjiang und Diplom-Ingenieurin, sowie ihr Ehemann, ebenfalls Ingenieur, ertrugen die Repressionen in 2006 nicht mehr und es gelang ihnen, eine Praktikumsstelle in Paris anzunehmen. Es folgt ein Asylverfahren, dann die Vollzeitstelle(n), danach das Einbürgerungsverfahren.
Ein Jahrzehnt lang lebt die Familie dort mit 2 Töchtern in einem angesehen Pariser Vorort in Zufriedenheit.
Am 19. November 2016 erhält sie plötzlich einen Anruf aus ihrer alten Heimat von ihrem ehemaligen Arbeitgeber.
Um ihre Rentenansprüche aufrecht zu erhalten und noch wenige persönliche Dinge zu klären, müsse sie Dokumente vor Ort unterschreiben.
Der Versuch, dies über einen Bekannten oder über einen Rechtsanwalt abzuwickeln, scheitern.

Nach einigem Überlegen entschließt sich Gulbahar Haitiwaji nach Xinjiang zu fliegen, weil sie sich sicher fühlt.
Dort angekommen, wird sie bei ihrem Arbeitgeber verhaftet. Der Pass wird einbehalten.
Im Januar 2017 lautet die Anklage "Terrorismus", weil ein Foto belegt, dass ihre Tochter in Paris an einer Demonstration teilgenommen hatte, welche auf die Umstände in Xinjiang hinwies. Sie kommt in Haft, später in ein Umerziehungslager.
Im November 2018 wird sie zu sieben Jahren Haft verurteilt, da ihre Tochter und ihr Mann "Separatisten" seien.

Trotz umfangreicher Bemühungen durch die französische Botschaft kann seit 2 Jahren kein Kontakt hergestellt werden.
Im März 2019 gelingt es der Familie in Paris eine Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmen zu organisieren.
Das französische Außenministerium schaltet sich ein.
Mit immer größerem Druck gelingt es schließlich im August 2019, dass sie ausreisen darf.

Untersuchungen in Frankreich ergeben Spuren von Aushungerung und wiederholter Folter. Ferner ist Gulbahar Haitiwaji mit geächteten Substanzen zwangssterilisiert worden (welche ihr als "Impfungen" verkauft wurden).

Ein Jahr später schreibt sie ein Buch, indem sie auf die Vergangenheit und die Gründe, warum sie das Land 2006 verlassen hat, eingeht und ihr Leben in Gefangenschaft beschreibt. Kurz nach Erscheinen (Januar 2021) erscheint ein Bericht der chinesischen Botschaft in Frankreich, in der alles geleugnet wird.

----

Danke!

Jetzt ist mir auch klar, dass das alles fake ist!
Gulbahar Haitiwaji ist in Wahrheit eine CIA Agentin, die man jahrelang aufgebaut hat!

Und die NATO ist auch kein Verteidigungsbündnis, sondern macht Außenpolitik, insbesondere geopolitisch!
Und den Russen hat die NATO sogar den Krieg erklärt, fragt mal CCTV!
Das Trump vor 6,5 Jahren sagte, die NATO sei "obsolete" war auch nur Taktik!
Und als Macron sagte, die NATO sei "kopflos" und gehöre abgeschafft ... alles fake, fake, fake!

Die einzige Wahrheit ist nur im Irak-Krieg aus 2003 zu finden!
Da gab es einen Saddam Hussein, der hatte gleich zweimal einen Nachbarstaat (Kuweit) überfallen und mit diesen Angriffskriegen abertausende Tote verursacht.
Auch innenpolitisch nahm Saddam es nicht so genau. Es ließ rund 1,5 Millionen Bürger erschießen oder abschlachten,
Desweiteren wurde im die Mitarbeit an zahlreichen internationalen Terroranschlägen nachgewiesen.

Nicht?
Doch!

Der UN Sicherheitsrat hat deshalb gleich mehrere Resolutionen erlassen .... UND JA !!! .... Russland und das geliebte China haben auch zugestimmt!!
Unter anderem wurde eine Flugverbotszone und das militärische Eingreifen autorisiert.

Wie konnten sich all die Geheimdienste hinter den 15 (!!) Ländern im Sicherheitsrat, die einstimmig all diesen Resolutionen zustimmten, nur so irren?

Das war doch ALLES FAKE !!!

Saddam Hussein war doch ein lupenreiner Präsident!
Wie konnte man da nur glauben, dass der was mit Terroranschlägen zu tun hat?

Saddam war doch der Gute!

Das ihm eine internationale Prüfungs-Kommission vor Ort nachgewiesen hatte, dass er "schnelle Brüter" baut und damit Material für Atombomben gewinnt .... alles FAKE!

Dass der Sicherheitsrat (mit Russland und China) auch daraufhin Resolutionen erließ, die Saddam zwingen sollten, diese Dinge zurückzubauen und der gute Saddam dazu jeden Frist verstreichen ließ ..... alles FAKE!

Das einzige was zählt, ist die Fehleinschätzung des USA hinsichtlich der Massenvernichtungsmittel !

Das heilt alle Wunden und macht den Rest ungeschehen!

Und überhaupt!

Es sind doch die USA, die Millionen ihrer Bürger umgebracht haben, weil diese nicht mehr an Demokratie sondern an Kommunismus glaubten!
In den USA wurde die freie Presse abgeschafft und wer auf die Straße geht, der wird verhaftet, verschwindet oder wird umgebracht!
Im Staatsfernsehen der USA laufen nur fake news!
Das Internet ist manipuliert! Tausende von Zensoren werden von der US Regierung bezahlt!
Es gibt eine riesige "Firewall", die allen Amerikanern den Zugriff auf chinesische Webseiten verwehrt!
Wie sollen denn die armen US Bürger jetzt noch die Wahrheit erfahren?
Die können ja nicht mal WeChat nutzen!!
Opposition gibt es in den USA auch nicht mehr, die sind alle weggesperrt oder tot.
Und Rechtstaat? Komm ... hör auf.

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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von sweetpanda »

Wie wäre es eigentlich, wenn China mit Xinjiang so umgehen würde wie Italien heute mit Südtirol?
Dort gab es bis in die 60er Jahre auch Anschläge gegen den italienischen Zentralstaat.
Als man den Status der Region änderte, wurde die Situation rasch besser

Die lokale Polizei dort muss Deutsch und Italienisch sprechen können, die Schulen sind zweisprachig, die Ortsnamen auch.
Die Region verwaltet die Steuereinnahmen selbst etc. etc.

Kein Südtiroler wäre heute noch so doof, zur Waffe zu greifen.

Vielleicht sollte China von Italien lernen, dass dann wenn man etwas "locker" lässt, es oft weniger Wiederstand gibt und man sich auch nicht selbst so sehr mit Schuld belädt .
“If you are in favour of global liberal hegemony, you are the enemy.”
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von sweetpanda »

TomXian hat geschrieben: 28.05.2022, 20:25 Endlich wurden mir die Augen geöffnet.
Saddam Hussein war schon ein besonderer Vogel. 2003 hätte er den Krieg verhindern können, wenn er Waffeninspektoren vollends hätte operieren lassen dürfen. Er muss doch selbst am besten gewusst haben, dass nichts bei ihm zu finden sei!

Es entsprach aber nicht seinem Selbstbild, dass er sich weiterhin den Wünschen der UN unterwerfen würde, vielleicht glaubt er auch wirklich, dass er im Kriegsfall eine Chance hätte und man ihn und sein Regime in 2-3 Monaten wieder in Ruhe lässt.
Aber der starke Mann von Bagdad sagt doch nicht in aller Öffentlichkeit, dass er klein beigibt und man sogar noch sein Unterhose inspizieren dürfte nur um nicht angegriffen zu werden.


Der Mann hat bei einem Mafiareifen Auftritt Zigarre rauchend dutzendweise vermeintliche Verschwörer abführen und hinrichten lassen.
Die versammelt Elite des Staates, sitzt in einem großen Saal und aus Verzweiflung stimmen einige sogar Lobpreisungen auf Saddam an um nicht als nächstes dran zu sein.


https://www.youtube.com/watch?v=bm64E5R12s8

Das ist absolute uneingeschränkte Macht, soll sich so jemand dem Druck der internationalen Gemeinschaft beugen?

Ich hätte an seiner Stelle vor der UN auf Knien gebettelt, dass sie meine Unterhose inspizieren und meinen Gegnern so allen Wind aus den Segeln genommen.
Aber vielleicht hätte sich sein Regime dann nicht lange gehalten, denn die interne Opposition hatte immer mit der Gefahr von chemischen Waffen zu rechnen. Wofür eine Revolte starten wenn 10 Bomben Hunderttausende Töten würden?

Die Uneindeutigkeit in Sachen chemischer Waffen war seine Lebensversicherung.
Ein Saddam ohne Chemiewaffen ist wie ein Putin ohne Atomwaffen.
“If you are in favour of global liberal hegemony, you are the enemy.”
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Re: Xinjiang Police Files

Beitrag von otternase »

sweetpanda hat geschrieben: 29.05.2022, 10:28 Wie wäre es eigentlich, wenn China mit Xinjiang so umgehen würde wie Italien heute mit Südtirol?
Dort gab es bis in die 60er Jahre auch Anschläge gegen den italienischen Zentralstaat.
Als man den Status der Region änderte, wurde die Situation rasch besser

Die lokale Polizei dort muss Deutsch und Italienisch sprechen können, die Schulen sind zweisprachig, die Ortsnamen auch.
Die Region verwaltet die Steuereinnahmen selbst etc. etc.

Kein Südtiroler wäre heute noch so doof, zur Waffe zu greifen.

Vielleicht sollte China von Italien lernen, dass dann wenn man etwas "locker" lässt, es oft weniger Wiederstand gibt und man sich auch nicht selbst so sehr mit Schuld belädt .
ein paar Anmerkungen dazu:

1) für einen solchen Weg gibt es noch weitere erfolgreiche Beispiele, zB. die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark, die nach dem 2. WK durch Volksabstimmung entschieden wurde, aber gleichzeitig die Rechte der jeweiligen Minderheit festgeschrieben wurden

2) für den Konflikt in der Ukraine wäre das auch ein hervorragendes Konzept gewesen: Grenzziehung Russland-Ukraine durch Volksabstimmung, bei gleichzeitiger Garantie der Minderheitenrechte in beiden Ländern. Damit hätte vermutlich der Krieg derzeit vermieden werden können.

ABER:

3) Grundvoraussetzung für eine Lösung ist die Anerkennung des Primats des Staates, der bestehenden Grenzen! Solange die Uiguren Unabhängigkeit fordern, kann sowas nicht funktionieren. Erst in dem Moment, in dem die Minderheit den Staat anerkennt und "nur" noch die Freiheit für Kultur- und Brauchtumspflege IM existierenden Staat fordert, kann eine solche Lösung greifen!

Und dem stehen im Fall der Uiguren zumindest zwei wesentliche Dinge im Weg:

- die Einmischung aus dem Ausland. Solange uigurische Gruppen enge Beziehungen zu islamistischen Terrororganisationen in benachbarten Ländern pflegen, kann eine solche Lösung nicht greifen. Solange die Zielvorstellung der Islamischen Turkestan-Partei in einem Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Xinjiang umfassenden Gottesstaat besteht, würden Lockerungen die Lage anheizen statt entspannen.
Im Fall von Südtirol kam es auch erst zu einer Entspannung, als die Unterstützung durch Nazi/Neonazi-Gruppen aus Deutschland nachliess!

- die Religion. Alle Religionen mit Absolutheitsanspruch, und eine davon ist eben der Islam, sind eine Bedrohung von friedlichen Lösungen. Ganz besonders, wenn aus der Religion auch ein politischer Anspruch erwächst! Gruppen, die einen religiösen Staat, einen Gottesstaat anstreben, sind friedlichen Lösungen zumeist unzugänglich! Wer einen durch den Koran bestimmten Staat wünscht, kann nie akzeptieren, in einem Teil eines säkularen Staats zu leben. Erst wenn diese Forderung aufgegeben wird und nur noch freie Religionsausübung ohne politischen Anspruch gefordert wird, kann eine Lockerung zu einer Lösung führen!
Im Fall von Südtirol lag kein religiöser Konflikt vor, beide Seiten sind katholisch.

4) es ist ja nicht so, dass die von Dir genannte Lösung in China unbekannt ist. Andere Minderheiten in China haben mit dem chinesischen Staat in ähnlicher Weise sehr wohl Frieden schliessen können.
Wie oben geschrieben, kann ich das aus eigener Erfahrung aufgrund enger verwandtschaftlicher Beziehungen zu Angehörigen einer solchen Minderheit bezeugen.
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