Wird China jetzt kommunistisch ?

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TomXian
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von TomXian »

Asgaros hat geschrieben: 22.03.2022, 05:13
TomXian hat geschrieben: 21.03.2022, 17:52 Welches Volkseigentum meint er, zum Wohle aller?
Vielleicht die Krankenhäuser, die mit ihren überteuerten, stationären Behandlungspreisen ganze Familien ruinieren?
Sorry, aber die Krankenhauspreise sind ein Witz im Vergleich zum Westen. Selbst in einem normalen (guten!) öffentlichen Krankenhaus in Shanghai (zum Beispiel Renji Hospital) sind die stationären Kosten günstig (circa 100 RMB pro Nacht), sofern man sich nicht in einem westlichen VIP-Stockwerk (5.000 RMB pro Nacht) einquartieren lässt. Und diese Preise habe ich letztes Jahr als Ausländer OHNE Versicherung bezahlt, nachdem ich eine Nieren-OP über mich ergehen lassen musste ...
Ich sprach ja auch von den Behandlungskosten, nicht von der Übernachtungspauschale.
In meiner (Groß-) Familie waren in den letzten Jahren jedes Jahr längere Krankenhausaufenthalte mit entsprechenden Kosten (die ich in Teilen übernommen habe, wie dies üblich ist).
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von Petermedia »

TomXian hat geschrieben: 22.03.2022, 10:14
Asgaros hat geschrieben: 22.03.2022, 05:13
TomXian hat geschrieben: 21.03.2022, 17:52 Welches Volkseigentum meint er, zum Wohle aller?
Vielleicht die Krankenhäuser, die mit ihren überteuerten, stationären Behandlungspreisen ganze Familien ruinieren?
Sorry, aber die Krankenhauspreise sind ein Witz im Vergleich zum Westen. Selbst in einem normalen (guten!) öffentlichen Krankenhaus in Shanghai (zum Beispiel Renji Hospital) sind die stationären Kosten günstig (circa 100 RMB pro Nacht), sofern man sich nicht in einem westlichen VIP-Stockwerk (5.000 RMB pro Nacht) einquartieren lässt. Und diese Preise habe ich letztes Jahr als Ausländer OHNE Versicherung bezahlt, nachdem ich eine Nieren-OP über mich ergehen lassen musste ...
Ich sprach ja auch von den Behandlungskosten, nicht von der Übernachtungspauschale.
In meiner (Groß-) Familie waren in den letzten Jahren jedes Jahr längere Krankenhausaufenthalte mit entsprechenden Kosten (die ich in Teilen übernommen habe, wie dies üblich ist).
Da müsst ihr beide sehr genau differenzieren.
Natürlich sind die Grundkosten in chinesischen Krankenhäusern erst mal billiger, sofern es sich um einfache Standardfälle
handelt die Europa meisetens vom Facharzt abgeklärt werden.
Also Standardmedizin. Standardmedikation für Standardlrankheiten aber auch Diagnostik wie MRT etc, da diese ja auch eine weit bessere Auslastung hat.
Und ja nach Stadt und Hukou sind auch Kostenübernahmen unterschiedlich
Dann hört es aber auch schon auf.
Ein Stent kostet schon einiges mehr
Ein Bypass etc.
Der wirkliche Gau ist eine Krebserkrankung die sowohl chirurgische als auch eine langzeit Chemo hospitalisiert braucht.
Da gehen schon ganze Familien, und zwar die die nicht ein paar Wohnungen in der Hinterhand haben, zugrunde.
Fairerweise muss man sagen dass dies auch für bestimmte Gruppen in den USA so ist.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von aquadraht »

Danke, Peter. Man muss auch erwähnen, dass China bis Anfang des Jahrtausends praktisch kein landesweites modernes Gesundheitssystem (und Rentenversicherungssystem) hatte, und vieles nach amerikanischem Vorbild aufgebaut hat. Davon kommen sie langsam herunter, auf dem Weg in Richtung 共同富裕. Ein wichtiger Schritt war die Übernahme aller Kosten für Covid-Behandlungen (ich weiss nicht, wie gut das überall geklappt hat, da wo ich Kontakt hin habe, eher schon, oder mindestens leidlich). Ich konnte aber auch beobachten, wie die Familien, bis ins Ausland, bei schweren Krankheiten einspringen mussten.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von TomXian »

Werfen wir doch einmal einen Blick auf Staaten, die sich nicht nur den Anstrich "Kommunismus" gegeben haben, sondern in Ansätzen tatsächlich etwas dahingehend versucht haben.

In der UdSSR hatte die Gesundheitsversorgung Verfassungsrang! Dort hieß es, dass das Recht der Bürger auf den Schutz der Gesundheit "durch die qualifizierte unentgeltliche medizinische Hilfe in den staatlichen medizinischen Einrichtungen gewährleistet wird".
Im Rahmen der Privatisierungswelle in Russland in den 1990er und 2000er Jahren (in denen die zahlreichen Supermillionäre und Supermilliardäre durch die Übereignung von "Volkseigentum" entstanden) wurde dann eine Pflichtversicherung eingeführt. Nach letzten Zahlen sind 93,7% der Russen dort versichert. Soweit ich es nachlesen konnte, gilt die Versorgung in den Regierungsgroßstädten (Moskau, Petersburg) als sehr gut, in anderen Großstädten mittelmäßig, abseits der Städte und Industriezentren als ungenügend.

In der DDR erhielt jeder Bürger kostenfrei medizinische Versorgung.
Die Versorgung galt nur theoretisch als gut, da permanenter Ärzte-, Medizin- und Materialmangel die Betreuung einschränkte.

Dem Land Kuba wird nicht nur eine überraschend qualitativ hochwertige Versorgung attestiert, sondern diese ist für alle Bürger kostenfrei.

[/quote]
Petermedia hat geschrieben: 23.03.2022, 13:58 Fairerweise muss man sagen dass dies auch für bestimmte Gruppen in den USA so ist.
Ja ja .... die bösen USA.
Tatsächlich waren in den USA im Jahre 2008 insgesamt 84,7% der Bevölkerung krankenversichert und nur 8,9% davon hatten sich selbst versichert. Im Regelfall übernimmt der private oder öffentliche Arbeitgeber die Kosten. Durch "Obamacare" stieg der Anteil der Versicherten auf 91,5%

In Deutschland liegt der Anteil der gesetzlich Krankenversicherten bei rund 88%, in privaten Versicherungen bei etwa 11%, zusammen 99%.

In Großbritannien erhält Bürger medizinisch notwendige Behandlungen kostenfrei.

Halten wir also zunächst einmal fest, dass China NULL zur finanziellen Absicherung des Gesundheitsrisikos tut.
[ja richtig, es gibt auch Versicherungen in China. Sogar Unternehmen, die - nach deutschem Modell - Sozialabgaben abführen. Die WHO sagt dazu, dass dies nur sehr wenige, in aller Regel internationale Firmen betrifft, weil zu viele Ausnahmen existieren. Insgesamt zu vernachlässigen]

Qualitativ kann in China - wenigstens ausstattungsseitig - ohnehin nur in den neueren Krankenhäusern und nur in den Vorzeigestädten (1st tier cities) mitgehalten werden. In meiner Stadt ist vor 2,5 Jahren eines der größten Krankenhäuser der Welt fertiggestellt worden (15000 Betten).
Schon in anderen Großstädten kommt es in den (Stufe 2-) Krankenhäusern zu massiven Abstrichen. Spätestens wenn man Angehörige einen bettlägerigen Patienten im Krankenbett im Schneeregen über Parkplätze von einer Baracke in die nächste schieben sieht oder aber Zigarettenkippen in einem "Röntgenraum" mit einem Röntgengerät aus den 1960er Jahren bemerkt, bekommt man eine erste Vorstellung.
Krankenhäuser der Stufe 1 habe ich von innen noch nicht gesehen, aber die Erzählungen darüber haben mich manchmal erschaudern lassen.

Die Ausbildungsqualität der Ärzte wird von allen mir bekannten Chinesen deutlich bemängelt.
Im Jahre 2008 hat China selbst eine Untersuchung veröffentlich, nach der 60 Prozent der Ärzte in China Opfer oder unmittelbare Zeugen von Gewalt durch Patienten oder deren Angehörige an Kollegen geworden sind. Hintergrund sind teilweise drastische Fehdiagnosen oder ärztliche Fehler, wenn etwa statt des Blinddarms die Eierstöcke bei einem Mädchen entfernt wurden.

Das chinesischen Gesundheitssystem gilt als das korrupteste der Welt.
Nur etwa 13% des Einkommens der Ärzte entspringt dem normalen Gehalt, der Rest sind Leistungszulagen und vor allem "Boni" [70%], die der Arzt für die Verwendung bestimmter Medikamente und bestimmter Behandlungen erhält.

Im April 2007 wandte sich der Vizegesundheitsminister Chen Xiaohong besorgt an die Öffentlichkeit. Im Vorjahr waren 10 000 gewalttätige Übergriffe von Patienten auf Ärzte in China bekannt geworden. 5 500 Mediziner wurden dabei verletzt. Der Vizeminister erläuterte: „In den vergangenen Jahren ist die Anzahl gewalttätiger Auseinandersetzungen gewachsen, weil immer wieder Fehldiagnosen und Betrugsfälle bei Operationen vorgekommen sind.“ Chen sprach im Rahmen einer Kampagne für „das harmonische Krankenhaus“ und nahm auch Stellung zu Bestechung, Kunstfehlern und zur Sicherheit in den Hospitälern.

Danach hat man viel versprochen und wenig gehalten.
Die COVID Pandemie hat für viele gezeigt, dass eine 12-Millionen-Metropole wie Wuhan, in welcher nur 3000 Menschen an Covid gestorben sein sollen, völlig überfordert und desolat ausgerüstet war. Die WHO setzt 40 Krankenhausbetten pro 10 000 Einwohner als Bedarf an, was in Wuhan dann 44 000 Betten wären. Fairerweise muss man sagen, dass auch die USA (29) und vor allem UK (25) diese Schwelle nicht erreicht haben und entsprechende Dramen folgten. In Deutschland sind es mehr als 80 Betten/10 000 Einwohner.
CNN hat für Wuhan mal von 3 Betten/10 000 Einwohnern gesprochen.
Von den Plastiktüten, aus denen sich die Ärzte und Schwestern ihre "Schutzanzüge" zusammengeklebt haben, mal ganz zu schweigen.

Langer Rede kurzer Sinn

In einer klassenlosen Gesellschaft, wie es der Kommunismus beschreibt, ist der Zugang zu Ausbildung für alle gleich, Lebensrisiken wie Gesundheit werden durch die Gemeinschaft getragen.

Die "Volksgesundheit" haben die Milliardäre aus Peking aber gar nicht auf dem Zettel.
China ist seit mindestens 22 Jahren kein Entwicklungsland mehr, hat den zweitgrößten Wehretat der Welt, fliegt auf den Mond, kein Land importiert mehr Ferrari, Porsche, Rolls Royce oder Lear Jets, kein Land hat so viele USD Millionäre und USD Milliardäre, die zudem auch noch im "Volkskongress" sitzen.

In keiner Industrienation ist die Schere zwischen Arm und Reich so groß.

Um es salopp zu formulieren: Für die "Regierung" in Beijing ist Gesundheit kein so wichtiges Thema. Obwohl seit 30 Jahren immer wieder gefordert, wird das so nebenbei erledigt, einige wenige Prestige-Projekte reichen, nichts strategisches.

Und auf keinen Fall kostenfrei!!

Es gibt auch noch andere Lebensrisiken, um die sich das Land einen Scheiß kümmert.
Etwa Arbeitslosigkeit oder Altersversorgung.

Die USA - mein lieber Peter - haben eine steuerfinanzierte Arbeitslosenversicherung im Jahre 1935 eingeführt!
Immerhin im Schnitt 500 USD pro Woche, bis zu 26 Wochen lang.

Wer hat nochmal die 40-Stunden-Arbeitswoche eingeführt?

Richtig, Henry Ford 1926. In Europa war man schockiert! In Deutschland brauchte man mehr als 30 Jahre, um etwas ähnliches zu erreichen.

Und in China?

Heute, 100 Jahre später, ist eine 40-Stunden-Woche sicherlich der Traum vieler Chinesen, sofern sie nicht bei der öffentlichen Hand arbeiten.
Die meisten Chinesen die ich kenne, haben eine 6-Tage-Woche mit insgesamt 55-60 Arbeitsstunden.

Aber so ist das eben im Turbokapitalismus.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von Saiber »

Und "Der Teufel steckt im Detail"


Gesundheitssystem USA.
"A 2009 study in five states found that medical debt contributed to 46.2% of all personal bankruptcies, and 62.1% of bankruptcy filers claimed high medical expenses in 2007. Since then, health costs and the numbers of uninsured and underinsured have increased.A 2013 study found that about 25% of all senior citizens declare bankruptcy due to medical expenses.

Zwar bekamen ein sehr grosser Teil der arbeitenden Bevoelkerung in den USA durch den AG eine Health Insurance, aber hier sollte man beachten wie "comprehensive" die Versicherung ist/war und was alles abgedeckt wird/wurde. Versicherung ist nicht gleich Versicherung. In Deutschland ist man sogut wie komplett abgesichert aber in den USA sieht/sah das ganz anders aus (das war auch der Grund warum die Demokraten Deutschland, Schweden, Norwegen etc. als beispielhaft ansahen und das auch in den USA einfuehren wollten).
In den USA lag es an dem Arbeitgeber was fuer eine Versicherung er seinen Arbeitnehmer anbietet, die er fuer sie abschliess und selbst in jeder Unternehmung gab es Absicherungs Kategorien +/- Dental spezifisch fuer jeden Mitarbeiter zurechtgeschnitten. Von dem normalen Lagerarbeiter bis zum hohen Manager. Sprich, der Lagerarbeiter war zwar gesundheitsversichert aber nur grundversichert, wo ein Manager vielleicht mehr Abdeckung hatte. Und hier liegt es im Detail. Was ist grundversichert und was ist "Comprehensive". Hatte man einen Schnupfen bzw. Erkaeltung, oder einen gebrochenen Fuss, kann man sicher sein, dass die Medical Bills bezahlt sind. Kommt es zu einer Operation wegen eines komplizierten Bruchs, wegen Skateboarding, oder dumm Stunts, oder einer Herzoperation, dann gibt es gewisse Klauseln im Versicherungsvertrags und man muss an seine Ersparnisse (so fern vorhanden, weil die Amerikaner kaum Ersparnisse haben) ran.

Bei der Grundversicherung, und das ist von jeder Unternehmung verschieden, wie z.B. hatte ein Autohaendler eine andere Grundversicherung fuer seine Angestellten als z.B. Apple oder Google, je nachdem wie grosszuegig diese Unternehmungen sind.
Das fuehrt dazu dass, z.B. fuer einen Angestellten von Apple, eine By-Pass Operation zu einer hohen Prozenzahl, die Unternehmungsversicherung die Kosten uebernimmt und der Angestellte (je nachdem wie seiner Position und Stellung in der Firma ist) einen kleinen Eigenanteil hatte aber der Angestellte des Autohaendlers oder der Lagerarbeiter von Amazon einen hoeren Eigenanteil bezahlen musste oder gar nicht dafuer abgesichert war. Solche werden als "Underinsured" bezeichnet.
In der Versicherungsklausel wird da klar beschrieben was fuer Krankheiten, welche Operationen und Behandlungen abgesichert werden und welche nicht. Ob Pre-Existing, Chronisch oder etc. Und hier kommen wir zum groessten Streitpunkt in den USA.

Pre-existing. Was bedeutet Pre-Existing? Wenn ein Angestellter eine neue Krankenversicherung bekam, weil er den Arbeitgeber gewechselt hatte, sicherte die neue Krankenversicherungen, die bereits vorhanden Krankheiten des Angestellten nicht ab (auch hier kommt es auf die Klauseln, den Versicherungsvertrag und das Abkommen zwischen Versicherung, Unternehmen und Arbeitnehmer ab).

Das fuehrte dazu, dass die Amerikaner, neben ihrer Firmenversicherung, auch eine Private Versicherung haben muessen, die sie beibehalten muessen weil ansonsten sie Gefahr laufen die Chronische Krankheiten, die sie seit Jahren haben nicht abgedeckt bekommen. Und wenn einer von Geburt an eine Krankheit hat, so hat er fast keine Chance eine annehmbare Versicherung zu finden.
Obamacare sollte diese Luecken schliessen und dies fuehrte zu heftigen Diskussionen und Streitereien zwischen den Parteien und in der Bevoelkerung wegen der Kostenuebernahme.
Auch bei den Medikamenten, die bezahlt oder nicht bezahlt werden gibt es unterschiedliche Klauseln und Kategorien. Ein Packung Aspirin bezahlt jede Versicherung. Bei Medikamente fuer Krebsbehandlungen, Diabetes, Hepatitis oder gar Aidsbehandlungen sieht es ganz anders aus. Von gar nicht, bis zum Teil oder voll fuer diejenigen, die sich eine Comprehensive Care leisten koennen.
Und hier kommen wir zum groessten Streitpunkt. Die Gesundheitskosten in den USA zaehlen zu den teuersten auf der Welt und Tendenz steigend.
Wo in Deutschland z.B. es fuer Pharmaunternehmungen es untersagt ist, Aerzten und Kliniken mit Werbegeschenken, Zuneigungen oder gar Spenden zu versorgen damit sie ihre Medikamente verschreiben, koennen die Pharmaunternehmungen in den USA jeden Arzt und jedes Krankenhaus mit viel "Ueberzeugungsarbeit" dazu bringen exklusiv ihre Produkte anzubieten und zu verschreiben. Obgleich sie besser sind, effektiver oder billiger im Vergleich zu viel teueren. Bezahlt wird das entweder von der Versicherung oder dem Patienten.

Es wird hier kaum erwaehnt, dass die Krankenversicherung in den USA, keine gesetzliche Krankenversicherung ist, sondern Private, die auf Profit aus sind. Chronische Krankenheiten bedeuten fuer sie nur Verluste. Und wir werden sehen wie sich Obamacare, so macht denn die Republicans haben geschworen Obamacare abzuschaffen.

"By one estimate, 25 million Americans can't afford to cover the gap between what their insurance covers and their medical bills demand." (CNN Money)
https://money.cnn.com/2009/03/05/news/e ... erinsured/
Echtes Wissen ist, wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von Laogai »

Petermedia hat geschrieben:Gerne sähe ich es wenn Konzerne wie Amazon, Google etc reale Steuern bezahlen würden und mehr in die Verantwortung genommen würden.
Die EU wird jetzt auch kommunistisch: Neues EU-Digitalgesetz; Strenge Regeln für Internetriesen (tagesschau.de)
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von aquadraht »

Yogi Natvananda hat geschrieben: 25.03.2022, 21:20
Laogai hat geschrieben: 25.03.2022, 09:10 EU wird jetzt auch kommunistisch:
Glaub ich nicht.....
Artikel 20 des Grundgesetzes in Deutschland unterliegt der Ewigkeitsklausel.
Für die Laien unter euch: diese Klausel gilt für die Ewigkeit. Also kann nicht geändert werden. Deutschland wird nie wieder eine autokratische Republik oder kommunistischer Staat
Lol. Da steht auch, dass wir Freizügigkeitt im ganzen Bundesgebiet haben. Ausser bei Ausgangsperre. Merkel nannte die "ewigen" Grundrechte Privilegien, die zurückgegeben werden, wenn wir uns alle brav impfen lassen (und die Impfung funktionioert, was wohl beides nur sehr zum Teil der Fall ist),.
Spazierengehen mit Kerzen ist auch verboten, Ewigkeitsgarantie, ich schmeiss mich weg.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von TomXian »

Yogi Natvananda hat geschrieben: 26.03.2022, 11:05
aquadraht hat geschrieben: 26.03.2022, 00:07
Yogi Natvananda hat geschrieben: 25.03.2022, 21:20
Glaub ich nicht.....
Artikel 20 des Grundgesetzes in Deutschland unterliegt der Ewigkeitsklausel.
Für die Laien unter euch: diese Klausel gilt für die Ewigkeit. Also kann nicht geändert werden. Deutschland wird nie wieder eine autokratische Republik oder kommunistischer Staat
Lol. Da steht auch, dass wir Freizügigkeitt im ganzen Bundesgebiet haben. Ausser bei Ausgangsperre. Merkel nannte die "ewigen" Grundrechte Privilegien, die zurückgegeben werden, wenn wir uns alle brav impfen lassen (und die Impfung funktionioert, was wohl beides nur sehr zum Teil der Fall ist),.
Spazierengehen mit Kerzen ist auch verboten, Ewigkeitsgarantie, ich schmeiss mich weg.
1. Artikel 20 ist kein Grundrecht, sondern nur Art. 1-19

2. die Ewigkeitsklausel sind nur Art. 1 und Art. 20

3. die Würde des Menschen wurde durch das Verbot der „Spaziergänger“ nicht verletzt. Es gibt nur ein Versammlungsverbot, da es die neue Bundesverordnung so vorschreibt (UND- da wir ja alle wissen bricht Bundesrecht das Landesrecht, UND die Subordinationstheorie ist auch klar), Pandemie ist ein Sonderfall

4. du bist ahnungslos

5. du schreibst „LOL“

6. schönes Wochenende

7. hdgdl
Gerade gelten aktuell in China wieder zahlreiche Ausgangssperren.
Und zwar tatsächliche Ausgangssperren, die rund um die Uhr gelten, manchmal unterbrochen mit dem Recht, dass eine einzelne Person je Haushalt alle 2 oder 3 Tage für 2 Stunden einkaufen gehen zu darf.

Also nicht wie die in Deutschland, mit seinen vereinzelt verhängten nächtlichen Ausgangssperren, die lediglich Auswirkungen auf das tägliche Kampfsaufen hatten. Überdies sind diese Maßnahmen nunmehr Geschichte, fast ganz Europa nimmt keine Rücksicht mehr auf die kleine Gruppe von Impfverweigerern, Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern, Opfern der Maskendiktatur und Wählern der russland-finanzierten Alternative für Dumme (AfD).

In meiner Stadt begann die letzte Ausgangssperre kurz vor Weihnachten 2021 und dauerte über einen ganzen Monat an.
Die Versorgung war dabei mehr als schlecht organisiert. Nach einer Woche erreichte uns ein "Gemüsepaket", dass den Lebensmittelbedarf einer Familie für 1-2 Tage abdecken sollte. Danach kam nichts mehr, außer fake videos in den social media, die vortäuschen sollten, wie "gut" die Versorgungslage ist.
Viele kamen nur über die Runden, weil Nachbarn weiterhalfen, so gut es ging. In den sozial schwächeren Gegenden kam es zu Hunger, was zu Protesten führte, trotz der system-immanenten Angst vor Bestrafung und Repression, wenn man den Mund aufmacht.

Und immer wieder kam es zu Skandalen, etwa, als die Polizei einen Mann niederschlug, der nichts anderes versucht hatte, als seinen Compound zu verlassen um Lebensmittel zu kaufen. Oder die Hochschwangere, die ihr Kind im Regen auf der Straße verlor, weil sie von zwei Krankenhäusern abgelehnt wurde, das ihr letzter PCR-Test um zwei (!!) Stunden zu alt war.

Die Einwohner der Stadt wurden per SMS darüber informiert, dass es unter Strafe stehe, "negativ" über die Lage zu berichten.

Der Unmut der Bevölkerung hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen, denn die chinesische Regierung zahlt praktisch keine finanzielle Entschädigung für einen Verdienstausfall, stattdessen werden fast ausschließlich (Staats-) Unternehmen unterstützt.

Turbokapitalismus eben.

Um überleben zu können, schliefen etliche Lieferkuriere in Shenzhen auf der Straße in Zelten, damit sie tagsüber weiterarbeiten konnten. Denn zu Hause in ihren Unterkünften droht jederzeit ein zweiwöchiger Lockdown.

Impfen oder PCR Tests verweigern?
Dann marschieren Polizisten in Wohnungen ein, um „Testverweigerer“ mit körperlichem Zwang zum Einlenken zu bringen. Immer wieder kommt es zudem in abgesperrten Wohnsiedlungen zum Handgemenge.

Manches Mal hätte man sich wünschen können, dass solch ein Vorgehen - mal für ein paar Tage - auch in Deutschland umgesetzt wird.

Dann wären die gewaltbereiten, rechtsradikalen und meist auch verblödeten "Spaziergänger", die sich in bester SS-Manier zu Fackelmärschen zusammenfanden, um demokratische gewählte Politiker zu bedrohen und in Angst zu versetzen, längst Geschichte und in Arbeitslagern.

So aber sind diese Trolle immer noch unterwegs, weil selbst solche Chaoten von der freiheitlich-demokratischen Ordnung geschützt werden.

Wer sich eine Nazi-Diktatur zurückwünscht, kann ja nach Russland umziehen und dort seine "Grundrechte" genießen.
Auch China wäre möglicherweise eine Alternative.
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immer das gleiche blablabla

Beitrag von cayman »

TomXian hat geschrieben: 26.03.2022, 13:17blablabla
geh endlich, wohin auch immer, und verschone uns mit deinem ewigen China bashing. Ich kann mich erinnern das du dich mal für eine GreenCard interessiert hast, deine Meinung hat sich aber gewaltig geändert.
Anstatt zu klagen was ihr wollt, solltet ihr dankbar sein, dass ihr nicht all das bekommt, was ihr verdient
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Re: immer das gleiche blablabla

Beitrag von TomXian »

cayman hat geschrieben: 26.03.2022, 14:31
TomXian hat geschrieben: 26.03.2022, 13:17blablabla
geh endlich, wohin auch immer, und verschone uns mit deinem ewigen China bashing. Ich kann mich erinnern das du dich mal für eine GreenCard interessiert hast, deine Meinung hat sich aber gewaltig geändert.
Mein lieber cayman,

nichts liegt mir ferner als China bashing.
Meine Mitbürger hier sind ein sehr fleißiges Volk, welches mit großer Opferbereitschaft und Hingabe sehr erstaunliche Erfolge erzielt hat, obwohl sie jahrzehntelang von einem sadistischen Massenmörder, dummen Quadratschädeln und nur auf ihren Vorteil bedachten, korrupten und ausbeutenden Familien, von Beijing aus massiv behindert worden sind.

Der unsägliche Mao Zedong hat China nicht nur wirtschaftlich und gesellschaftlich ruiniert und mehr als 60 Millionen Tote zu verantworten, als dieser Tyrann endlich starb, befand sich dieses Land an einem Abgrund, in welchem wohl kaum andere je geblickt haben.

Deng Xiaoping war auch nicht die hellste Kerze auf der Torte, jedoch erkannte er zumindest, dass dieses Land ohne Hilfe von außen nicht mehr auf die Beine kommt. Indem er das Fischerdorf Shenzhen für die Welt öffnete, brachte er Auslandsinvestitionen und damit Geld, ausländische Ingenieure und Wissen, ausländischen Anlagenbau (Produktionsstätten) und Kreativität nach China.

Dies führte jedoch nicht zur allgemeinen Anhebung des Lebensstandards, sondern es entstanden neue Millionärsfamilien und die alten, beherrschenden Familien wurden reicher. Als Deng nach weiteren 20 Jahren 1997 starb, hatten sich die ausbeutenden Reichen mit Haut und Haar gegen fast jede Privatisierung erfolgreich gewehrt. Sie wollten weiterhin in den Staatsbetrieben die Leute für ein paar Yuan arbeiten lassen und sich daran bereichern.

Diese Fehlentwicklung fiel den Studenten in den 1980er Jahren auf, was zu den anhaltenden Studentenprotesten führte, die ihren Höhepunkt 1986 fanden, als Peking seine Studenten mit Panzern beschießen ließ.
Sicher hatte man sich da die russische, militärische Niederwerfung der Proteste in der DDR (1953), Ungarn (1956), Prag (1968) und Afghanistan (1979) als "gutes" Beispiel genommen.

Der hardliner Deng Xiaoping hat die Tötung von Studenten ausdrücklich als richtig empfunden.

Erst die Asienkrise 1997 brachte ein Umdenken. Obwohl China selbst nicht so stark betroffen, verstand man, dass - ohne internationale Einbettung - man den Status eines Agrarstaates nicht verlassen würde können.

Erst jetzt "öffnete" sich China, zumindest einseitig für eingehendes Kapital und know-how und gut 15 Jahre explodierenden Wachstums begannen.

Der "Westen" baute China als verlängerte Werkbank auf, bildete aus, zahlte bessere Löhne, benötigte Zulieferindustrie.
In dieser Phase entstanden - ähnlich zeitlich wie in Russland - die Milliardärs-Familien von heute.
Deren Gier wurde immer größer und deshalb war man bereit, mehr und mehr zuzulassen.
Alles gut, weil der allgemeine Wohlstand stieg und viele aus der Armut herauskamen.

Als 2008 die olympischen Spiele in Peking stattfanden, dachte die Welt, aus China ist ein halbwegs ordentlicher Staat geworden. Was für ein Kontrast zur Mao-Diktatur.

Zu dieser Zeit war ich zum ersten Mal in China.

Es gab keine Internet-Blockaden, im Fernsehen konnte man die ungefilterten Nachrichten aus Hong Kong sehen, ich war angetan und hoffnungsvoll für dieses Land.

Als Hu Jintao 2013 ging, kam nach 37 Jahren erstmals wieder ein Vertreter des "Mao-Lagers" - nämlich Xi Jingping - an die Macht.

Lange hatten die Partner Chinas ignoriert, dass hemmungslos know-how kopiert und für eigene Produkte missbraucht wurde, weil es nur auf dem heimischen Markt zum Tragen kam.

Xi Jinping scheint aber derselbe Größenwahn wie Putin zu leiten.

Unter Xi entwickelt China sich nicht nur zu einem internationalen Wirtschafts-Aggressor mit unfairen Mitteln, sondern die Repression ist zurück.
Erst unter Xi kam es zu Verwerfungen mit den USA und nun auch mit der EU.
Xi ist der erste CN Führer, der Krieg führen will (Taiwan, aber auch Japan 2013)
Xi unterstützt den Angriffskrieg von Putin.
Xi drängt Ausländer aus China, bedrängt internationale Schulen, welches dieses Jahr reihenweise schließen, XI läßt die Propaganda lügen wie lange nicht mehr.

JA, Xi hat dieses Land und damit auch meine Einstellung verändert.

GERNE lese ich dazu Deine gegenteilige Meinung.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: immer das gleiche blablabla

Beitrag von aquadraht »

cayman hat geschrieben: 26.03.2022, 14:31
TomXian hat geschrieben: 26.03.2022, 13:17blablabla
geh endlich, wohin auch immer, und verschone uns mit deinem ewigen China bashing. Ich kann mich erinnern das du dich mal für eine GreenCard interessiert hast, deine Meinung hat sich aber gewaltig geändert.
Ich seh das auch so. Aber Du liest ja, was er schreibt: Er findet das chinesische Volk ganz toll, aber dessen böse Führung nicht. Und dass unter dieser in den letzten Jahrzehnten einzigartige Fortschritte auf allen Ebenen erreicht wurden, hat natürlich nichts mit der Gesellschaftsordnung der VR China zu tun, om Gegenteil die hindert bloss, was man ja an den viel grösseren Erfolgen in anderen Ländern ... äh .. aber egal, Hauptsache antikommunistische Tirade.
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Saiber
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von Saiber »

@Tomxian kann ja mal zur Abwechslung nach Indien ziehen. Der groessten Demokratie der Welt.

Ein wunderschoenes Land mit so vielen kulturellen Facetten. Ein Volk so gross wie China, genauso diverse, konserverativ traditionell verankert und verwurzelt, gesellschaftlich tief gespalten und laendlich mit allen Unvorhersehbarkeiten aehnlich. Mit verschiedenen Volksgruppen, Sprachen, sprachlich so verschieden, dass English herhalten muss damit sie sich untereinander verstehen, weil man sich nicht auf eine Lokale Sprache verstaendigen und einigen konnte. Und verschiedene Religionen, die sich untereinander nicht vertragen. Es sogar dort zu Aufstaenden, Uebergriffen, Meuchelmorde und Lynchjustizen kommt. Wo Totschlag an der Tagesordnung steht, sollte einer Blasphemie begehen oder einen Tempel verunreinigen bzw. eine Religion beleidigen.
Eine Gesellschaft, patriarchisch mit Dorfvorsteher, die ihre untereinander von Ort zu Ort so verschiedene eigene mittelalterliche Justiz, Normen, Werte und Regeln pflegen und reglmaessig anwenden, wo nicht mal die Behoerden da eingreifen koennen, wagen oder wollen, weil sie sonst selbst zum Angriffsziel werden. Ein Kastensystem, dass zwar gesetzlich abgeschafft wurde aber bis heute noch Bestand hat und Anwendung findet, wo Menschen der untersten Kaste "Unberuehrbare" genannt werden und ein leblang im Dreck leben muessen, verhungern, keine Aussicht auf Verbesserung und nur auf das naechste Leben in einer hoehren Kaste hoffen. Und von der Stellung und der Wert der Frau wollen wir mal nicht reden, die taeglich in Angst leben muessen nicht auf offener Strasse vergewaltigt zu werden.
Eine Gesellschaft mit einer Armutsschere so gross, wo die reichsten 1% in Milch baden und die Aermsten in den sehr weitverbreiteten Slums und Muellhalden dahinvegetieren.
Eine Gesellschaft wo der Mittelstand, getrennt von den Superreichen nach der Daten Reserche der "Indian Times" von 2014 nur ein Zehntel dessen von China betrug/betraegt, was ca. 80 Millionen von 1.4 Milliarden Menschen sind (verglichen mit China 800-900 Millionen von 1.4 Milliarden binnen 35 Jahren) . Der Rest lebt in bitterster Armut. (Die Zahlen moegen ja sich mittlerweile geandert haben mit lupenreinen Demokraten Modi an der Macht ....)

https://timesofindia.indiatimes.com/wor ... 816063.cms

Der "Unberuehrbare" oder der an Hunger leidet wird ja bestimmt sagen, "wenigstens habe wir die Demokratie, Rechte und ich darf waehlen.." (darf er das?)
Und das alles nach 60-70 Jahre erfolgreicher Demokratie und Gandhis Aufstand gegen die Briten (mit der Folge der Spaltung zu den verfeindeten Atommaechten Indien vs Pakistan).

Das Indien, ein schoenes Demokratisches Land, mit soviel Stolz die groesste Demokratie der Welt, wo die Kriminalitaetsrate viel viel hoeher ist als in China, die viele der Beamten und Politiker korrupter (oder gar selbst kriminell sind) und die Regierung machtlos ist gegenueber den Religioesen Gruppierungen, die jederzeit zum Volksaufstand aufrufen koennen, sollte man sich in deren Einflussbereich einmischen bzw. einbrechen.
Ein Land, wo du dich als Auslaender, ob Tourist, Expat oder Geschaeftsreisender unbedingt auf der Hut sein muss, in welches Auto/Taxi du einsteigst und wohin du spazierst, wenn schon nach 100 meter du von deinem luxurioesen 5 Sterne Hotel an einer Ecke falsch abgebogen, dich in einem Slum befindest und um dein Leben fuerchten muss. Wenn du Glueck hast, geben sie sich mit einpaar Dollar zufrieden. Wenn nicht, pech gehabt. Du wurdest ja gewarnt im Hotel.

Ja, haette doch China genauso wie Indien die Demokratie eingefuehrt. Beide Laender, gleich gross in Landflaeche, China vielleicht ein wenig groesser, haben mit den gleichen Umstaenden zu kaempfen, natuerliche und geopolitische, haben die gleiche Bevoelkerungsanzahl, haben eine aehnlich gleiche Diversitaet in der Bevoelkerung und kulturell gar nicht mal so verschieden. Die Inder sind ja auch nicht duemmer als die Chinesen. Viele der besten und hellsten Koepfe kommen aus Indien. Vielleicht haette China ja, den gleichen Werdegang genommen, (wo du dich dann nicht mal selbst in Shanghai traust nachts nach 20 Uhr dich auf den Strassen zu begeben).

Nein? oh ja richtig. Taiwan ist ja wohlhabend und zivilisiert. Ja, das stimmt. Taiwan ist klein, hat keine so grosse Bevoelkerung und war damals bis in die spaeten 80er eine Militaerdiktatur, unter der Taiwan auch den Grundstein legte fuer eine moderne Gesellschaft mit Wohlstand und Industrie, obwohl diese autokratisch war. Danach hatte man die Demokratie eingefuehrt und auch wenn es mal ab und zu zu Schlaegereien kommt, oder Politiker beider Parteien der Korruption ueberfuehrt werden oder auch Parlamente von Protestler gestuermt ... ist ja ok. (Und trotzdem pflegt man bis heute noch sehr enge wirtschaftliche Beziehungen zu dem Mainland wo sehr viel Geld nach beiden Seiten fliesst).
Oder Singapore, dass ja eine lupenreine Demokratie ist. Malaysia genauso. Alles lupenreine Demokratien, (die vielleicht doch mit eiserner Hand regiert werden.)

Ja, @Tomxian, sollte mal wirklich nach Indien um seinen Horizont zu erweitern und lernen, dass die Welt nicht so einfach erklaert ist wie er sich das denkt oder man einfach so mal Schablonen auflegen und Systeme von sich exportiert und da und dort importiert und alles wird gut. Wenn da nur nicht die Realitaet waere....

(und eines kann ich mir auch nicht verkneifen .... denn den Satz haben zuletzt gehoert: "Wie lange und wieviel koennen die pazifistischen Gruenen Realpolitik vertragen"..., denn sie ruesten jetzt Deutschland mit ueber 100 Milliarden Euro massiv auf und liefern vermehrt Waffen in die Ukraine..... Ja, Realitaet tut schon weh wenn sie einem einholt)
Echtes Wissen ist, wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von TomXian »

Saiber hat geschrieben: 28.03.2022, 10:23 @Tomxian kann ja mal zur Abwechslung nach Indien ziehen. Der groessten Demokratie der Welt.
Bloß nicht beim Thema bleiben, gell Saiber.
Irgendeine Nebelkerze lässt sich doch immer finden.

Ich antworte auch nur, weil ich gerade meinen letzten Schluck vor dem Zubettgehen habe ..

Versuche einfach mal, Kommunismus und Sozialismus zu verstehen und einzuordnen.
Sozialismus ist im Grunde eine tolle Sache!
Dann kannst Du dies gern auf China beziehen und darlegen.

Noch wichtiger ist Rechtsstaatlichkeit!
Die ist sogar unabhängig und auch wichtiger als die Regierungsform.

Demokratie?
Warum nicht Eritrea?
Dort wurden schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Tötungen und Verhaftungen, erzwungenes Verschwindenlassen, Folter sowie fehlende Meinungs-, Religions-, Presse und Versammlungsfreiheit festgestellt. Das wäre China doch noch am ähnlichsten.

Indien war schon vor Ram Nath Kovind auf dem Weg zu einer korrupten Diktatur, die sich gern durch Russland finanzieren lässt.
Wo "Demokratie" draufsteht, ist manchmal was ganz anderes drin.

All dies hat aber nichts mit dem Thema dieses threads zu tun.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: immer das gleiche blablabla

Beitrag von daf123 »

cayman hat geschrieben: 26.03.2022, 14:31
TomXian hat geschrieben: 26.03.2022, 13:17blablabla
geh endlich, wohin auch immer, und verschone uns mit deinem ewigen China bashing. Ich kann mich erinnern das du dich mal für eine GreenCard interessiert hast, deine Meinung hat sich aber gewaltig geändert.
China und unser Traum von China sind leider nicht immer identisch. Mancher wird traurig weil sein Traum scheitert, mancher wird ärgerlich. Und da der Deutsche eh sehr zum eurozentrischen, ja zum germanozentrischen Denken neigt und auch eine Neigung hat das deutsche Wesen als Maß aller Dinge zu sehen, kann er nicht verstehen, dass andere sich dieses Maß nicht überstülpen lassen. Das ärgert manche. Ein geplatzter Lebenstraum ist keine Kleinigkeit. Vielleicht tröstet es ihn ein wenig wenn ich sage, dass ich ihn sehr darum beneide, in Xian leben zu dürfen.
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Re: Wird China jetzt kommunistisch ?

Beitrag von Saiber »

TomXian hat geschrieben: 06.04.2022, 17:40
Bloß nicht beim Thema bleiben, gell Saiber.
Irgendeine Nebelkerze lässt sich doch immer finden.
Nebelkerzen? Wo sind da die Nebelkerzen?
TomXian hat geschrieben: 06.04.2022, 17:40 Versuche einfach mal, Kommunismus und Sozialismus zu verstehen und einzuordnen.
Sozialismus ist im Grunde eine tolle Sache!
Dann kannst Du dies gern auf China beziehen und darlegen.
Bist du es nicht, der verhement meint, dass in China kein Sozialismus und Kommunismus herrscht?
TomXian hat geschrieben: 06.04.2022, 17:40 Noch wichtiger ist Rechtsstaatlichkeit!
Oh, da habe ich einige Beispiele im Aermel, was fuer euch Rechtstaatlichkeit bedeutet. Ob abhaengig oder unabhaengig. Insbesondere, wenn es um Internationales Recht geht.
TomXian hat geschrieben: 06.04.2022, 17:40 Demokratie?
Warum nicht Eritrea?
Dort wurden schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Tötungen und Verhaftungen, erzwungenes Verschwindenlassen, Folter sowie fehlende Meinungs-, Religions-, Presse und Versammlungsfreiheit festgestellt. Das wäre China doch noch am ähnlichsten.

Indien war schon vor Ram Nath Kovind auf dem Weg zu einer korrupten Diktatur, die sich gern durch Russland finanzieren lässt.
Wo "Demokratie" draufsteht, ist manchmal was ganz anderes drin.
Oh, jetzt kommen wir der Sache schon viel naeher.
Demokratie ist nicht immer gleich Demokratie. Da gehoert schon mehr dazu. Wie z.B. diesen als Luxus, den man sich leisten kann, weil man schon alles hat. Ja, wie wahr.

Ich habe mal mit einem Architekten ueber einen Hausbau mich unterhalten. Er sagte mir, wenn das Fundament nicht stimmt, das Fundament nicht stabil und sauber ist, kannst du noch so ein schoenes Haus drauf bauen. Es bricht frueher oder spaeter in sich zusammen. Ja, wie wahr.
TomXian hat geschrieben: 06.04.2022, 17:40 All dies hat aber nichts mit dem Thema dieses threads zu tun.
Was ist denn das Thema? China Bashing und es dabei belassen ohne Kontra? Das haettest du gerne.
Echtes Wissen ist, wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
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