sweetpanda hat geschrieben: ↑31.05.2021, 22:32
Jetzt Butter bei die Fische!
Gibt es Möglichkeiten diese demographische Entwicklung noch einmal rumzureißen?
Ein Diktatur hat doch alle Mittel und Wege dies zu beeinflussen.
DAS ist nicht abhängig vom jeweiligen Regierungssystem.
Wenn es denn WIRKLICH GEWOLLT WÄRE, dann könnte z.B. auch die Deutsche Politik durch entsprechende Anreize dafür sorgen, dass auch hier wieder mehr Kinder geboren werden.
Bis auf Lippenbekenntnisse, kommt da aber auch nicht viel mehr.
Das was dazu nötig wäre ist einfach, aber nicht durchsetzbar, weil Kinder hier als "Privatsache" gelten, für die die Eltern finanziell zu sorgen haben. Da reißt auch das Kindergeld nicht viel raus.
Die liberalökonomische "Denke" ist hier de facto nicht anders als in China - nur ist sie da exzessiver als hier.
Wer das Problem der Überalterung der Bevölkerung ERNSTHAFT LÖSEN will, der muss auch KONSEQUENT HANDELN.
Das Problem ist ein Gesamtgesellschaftliches - ergo muss auch die GESAMTE GESELLSCHFT dafür sorgen es zu lösen.
Nur zwei Punkte, die da sehr hilfreich wären:
1. BILDUNG: Die muss KOMPLETT kostenlos sein, mit allem, was da dran hängt
(Kinderbetreuung, Schulsachen, Monatskarten für Bus+Bahn etc.)
2. WOHNUNGEN FÜR FAMILIEN, DIE AUCH BEZAHLBAR SIND.
Aber, solange die F.D.P. so ist, wie sie nun mal ist ... wird da nichts zu machen sein.
Bei der Partei ist der Individualismus nicht nur Programm, sondern zum heiligen Mantra erhoben worden,
unabhängig vom jeweiligen Thema. Gesamtgesellschaftlich und F.D.P. ... das wird Nichts.
Und da der Wirtschaftsflügel der CDU/CSU ähnlich tickt, ist klar, das man NICHT WILLENS IST, die nötigen Schritte zu tun.
Die Werbeslogans: "Mein Auto, mein Boot, mein Haus" oder "Unter dem Strich zähl ich" sagen schon Alles ...
Also, bevor hier süffisant auf "die chin. Diktatur" gezeigt wird - besser mal fragen, was ES UNS WERT IST,
unsere Gesellschaft so umzugestalten, dass hier wieder mehr Kinder geboren werden.
Zurück zu China: Da scheint man (wenn ich das richtig verstanden habe) sehr wohl die Zeichen der Zeit erkannt zu haben.
Kostenlose Kinderbetreuung ist da als einer von mehreren Anreizen angedacht.
Tja, Demokratie hin - Ein-Parteien-System her: Wenn etwas als Problem erkannt wurde, dann wird eben auch gehandelt.
Stichworte: E-Mobilität, Solar- und Windkraft.
Demokratie ist auch m.E. im Prinzip die erstrebenswerteste Regierungsform.
Nur wird die z.T. dadurch heuchlerisch, dass von Lobbyisten nach Wunsch formulierte Gesetze Ihre Interessen durchgesetzt werden. Und das dann noch zynisch so zu "verkaufen" dass man ja "vom Fach" sei, und der Politik nicht zutraut, die entsprechenden Gesetze endsprechend zu formulieren ...
Lachhaft ....
Das einzig Demokratische an unserer Gesellschaft ist, dass man alle paar Jahre sein Kreuzchen machen darf, und Missstände bejammern - die werden aber nicht abgeschafft, weil die wirklich wichtigen Entscheidungen von Lobbyverbänden getroffen werden, die wissen, welche Politiker empfänglich für "Streicheleinheiten" sind.
Also schaun wa mal, wer die Überalterung der Gesellschaft, besser entgegen wirken kann.
In Deutschland war die heutige Entwicklung schon Mitte der 1970-er Jahre klar absehbar - hatte aber schon damals keinen interessiert.
Zu dieser Zeit lag die Geburtenrate in China übrigens bei 1:6.
1980 wurde dann bekanntlich die Ein-Kind-Politik eingeführt - und auch z.T. mehr als nur konsequent durchgesetzt, um es mal diplomatisch zu formulieren.
Wäre das aber damals nicht beschlossen worden, dann stünde China (da gehe ich jede Wette ein) heute ähnlich da wie Indien.
Apropos Indien: Dass ein demokratisches Regierungssystem alleine keine Probleme löst, ist dort überdeutlich zu sehen.
Und während man hier (nicht auch zuletzt von neo-liberaler Seite) auf Fachkräfte aus dem Ausland setzt ...
weil die ja nicht hier ausgebildet werden mussten (sehr kosten-effizient)
und man sich dies bezgl. so aus der gesellschaftlichen Verantwortung stiehlt ...
setzt China konsequent auf die Bildung und Ausbildung der eigenen Kinder.
Tja, ich sags mal so: Da hat China wohl was richtig gemacht.
Gleichwohl ist klar, dass auch dort mehr als genug Probleme gelöst werden müssen.
Aber anstatt alles bis zum Geht-Nicht-Mehr JAHRELANG auszudiskutieren - und dann im worst Case zu keinem vernünftigen Ergebnis zu kommen (Deutschland -> BER, Stuttgart 21 etc.), zeigt klar, wo hier die Schwächen liegen.
Individualismus über alles, das ist die Maxime hier.
Leider hat man es m.E. hier in den letzten 20 Jahren versäumt, das Demokratie gesamtgesellschaftlich nur funktionieren kann,
wenn auch klar die Grenzen des Individualismus definiert werden.
Und die sind da, wo das Allgemeinwohn darunter leidet.
"Frage nicht was der Staat für Dich tun kann, sondern frage Dich, was Du für den Staat tun kannst."
Nein, das ist kein chin. Zitat.
In den ost-asiatischen Ländern (ja auch in den Demokratien, Japan, SK und Taiwan) ist dieses Gedankengut tief verwurzelt.
Nun, die Zukunft wird zeigen, welches System letztlich das Rennen macht.