könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind?

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hifi
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von hifi »

Vorsicht tanzhou, du bist ganz kurz davor von Maos alten Garden finanziert zu werden!

Und ich kann dir schon mal sagen, dass die Bezahlung nicht in Euro ist.
hifi
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von hifi »

hifi hat geschrieben:Nein, nicht der Westen ist böse, sondern China ist böse. Das ist hier doch eindeutig. :lol:
Das ist doch genau das, was du hören willst, oder nicht?

Sag mal "Tim.K", was habe ich geschrieben, dass dich sooo aufbringt?

Ach ja, ich habe in einem anderen Thread über Merkel's Politik moniert. Dann wird man schon als gelber Spion verdächtigt?

Was soll ich daraus schlussfolgern? Dass man nicht vernünftig mit Deutschen über Merkel's Politik diskutieren kann?
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von Laogai »

Tim.K hat geschrieben:Das "Laogai" seit langen von China bezahlt wird ist mir klar.
Korrekt, ich bin Mitglied der 五毛欧元党 und werde pro gefundenen Rechtschreibfehler bezahlt. Dein von mir zitierter Satz hat mir einen Euro eingebracht. Bitte weiter so!
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von blackrice »

guck' mal genauer hin...da stecken 2!! Euro drin
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wir sind hier nicht bei WÜNSCH' DIR WAS sondern bei SO ISSES' HALT
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So mehre ich meinen Reichtum

Beitrag von Laogai »

blackrice hat geschrieben:guck' mal genauer hin...da stecken 2!! Euro drin
Für Kleinbuchstaben an Satzanfängen und fehlende Punkte an Satzenden werde ich auch bezahlt.
Ein weiterer Euro in meine Kasse... :D :P
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von tanzhou »

hifi hat geschrieben:Vorsicht tanzhou, du bist ganz kurz davor von Maos alten Garden finanziert zu werden!

Und ich kann dir schon mal sagen, dass die Bezahlung nicht in Euro ist.
Aber doch in RMB ?! Dann passt es. Bitte in Richtung Guangdong senden. Thx!
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von ingo_001 »

hifi hat geschrieben:Vorsicht tanzhou, du bist ganz kurz davor von Maos alten Garden finanziert zu werden!
Die Vierer-Bande um Madame Mao waren dies bzgl. doch die Letzten.
Und ob die aus dem Jenseits irgendwas zahlen ... :mrgreen:
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von Menk »

Also ich stimme nicht zu wenn es um die Beliebtheit der Chinesen geht, dass diese hier unbeliebt sind.

Unsere Regierung hat politische Vorbehalte, die auch sich in Form von Berichterstattung in den Medien sich wiederspiegeln. Aber vor allem die wirtschaftlichen Interessen schreien hier auf. Und natürlich muss man auch den Umgang mit Menschenrechten usw kritisieren

Wenn man an Chinesen als Nachbarn oder Einwanderer denkt, gehören sie vermutlich zu den beliebtesten Einwanderergruppen. Das sage ich nicht nur, weil ich mit einer Chinesin verheiratet bin. Alle mir begegneten Chinesen haben mitunter zwar wirklich seltsame Ansichten, aber sie haben sich zumindest nach außen hin freundlich verhalten. Vandalismus und Integrationsverweigerung in Schule, Firma usw sehe ich auch nicht. Lediglich, dass sie sich gerne abschotten. Aber mit letzterem tun sie niemanden weh und vielen Mitbürgern damit einen Gefallen bei ihren Erwartungen an Einwanderer ...

Ehrlich, die Chinesen hier sind alles andere als aufdringlich oder störend. Meine Probleme habe ich da eher mit arabisch stämmigen Mitbürgern. Hier springt mich regelmässig kriminelles, rücksichtsloses Verhalten an. Auch Integrationsverweigerung auf voller Bandbreite inklusive Ausruhen auf dem Sozialsystem finde ich weit verbreitet. BEI WEITEM NICHT ALLE. Aber im Vergleich um ein vielfaches als bei den Chinesen.
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von DanielClaton »

Hallo,

dafür wahrscheinlich sind die Chinesen eher bei "Gaunereien" hier in D gut dabei. Meine Frau hat in einem Chinarestaurant gearbeitet (als Angestellte):

- Viele Chinesen und andere Ausländer angestellt (was okay ist)

- Diese dann 60 Stunden/Woche schuften lassen (dauerhaft)

- und dann nicht mal den Mindestlohn zahlen.

Die Lohnsteuerabrechnung, die meine Frau bekommen hat, wies Zahlen auf, die weit unter dem von ihr verdienten Gehalt lagen. Schätze mal, ca. 25% wurden vom Arbeitgeber überhaupt bei der Steuer und Sozialversicherung gemeldet.

Mir wurde dann mitgeteilt, dass dies so "üblich" sei in chinesischen Restaurants...

Schöne Grüße,
Dominik
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von ingo_001 »

DanielClaton hat geschrieben:Hallo,

dafür wahrscheinlich sind die Chinesen eher bei "Gaunereien" hier in D gut dabei. Meine Frau hat in einem Chinarestaurant gearbeitet (als Angestellte):

- Viele Chinesen und andere Ausländer angestellt (was okay ist)

- Diese dann 60 Stunden/Woche schuften lassen (dauerhaft)

- und dann nicht mal den Mindestlohn zahlen.

Die Lohnsteuerabrechnung, die meine Frau bekommen hat, wies Zahlen auf, die weit unter dem von ihr verdienten Gehalt lagen. Schätze mal, ca. 25% wurden vom Arbeitgeber überhaupt bei der Steuer und Sozialversicherung gemeldet.

Mir wurde dann mitgeteilt, dass dies so "üblich" sei in chinesischen Restaurants...

Schöne Grüße,
Dominik
Dieses Verhalten ist auch in China üblich und wird hier nur entsprechend fortgesetzt - nicht dass es dadurch besser ist.

Und noch was: Was meinst Du denn, wie in dem Bereich Restaurants/Kneipen hier in D. generell getrickst wird?
Doppelte Kassen und "kreative Berechnung" der Löhne sind alles andere als exotisch.
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von Erik85 »

DanielClaton hat geschrieben:- Diese dann 60 Stunden/Woche schuften lassen (dauerhaft)

- und dann nicht mal den Mindestlohn zahlen.

Die Lohnsteuerabrechnung, die meine Frau bekommen hat, wies Zahlen auf, die weit unter dem von ihr verdienten Gehalt lagen. Schätze mal, ca. 25% wurden vom Arbeitgeber überhaupt bei der Steuer und Sozialversicherung gemeldet.
Aber spielt nicht auch der Faktor mit, ob ich mich dem unterwerfe? Solange ein vertragliches Arbeitsverhältnis besteht, hat jeder Bürger oder Mensch (egal welcher Herkunft) mit einer Arbeitserlaubnis das Recht, dagegen vorzugehen. Das können sehr detaillierte Protokolle des Arbeitnehmers über die tatsächlichen Arbeitszeit sein. Was Gerichte da für einen Geschädigten rausholen können, ist vielleicht ein anderes Kapitel.

In jedem gültigen Arbeitsvertrag ist das Gehalt festgelegt. Liegt dieses unter dem gesetzlich vorgegebenen Mindestlohn, ist der Arbeitgeber im Unrecht und der Arbeitnehmer hat das Recht, dagegen rechtliche Schritte einzuleiten.

Wie schafft es denn der Arbeitgeber, nur 25 % des verdienten Gehaltes zu versteuern oder davon Sozialleistungen abzuführen? Vielleicht verstehe ich es falsch, aber es hört sich so an, als würde man beispielsweise 1800 € brutto verdienen, 450 € werden gesetzlich behandelt und der Rest "schwarz" ausgezahlt / überwiesen? Wäre relativ kriminell...Und den Laden kann man dann irgendwann dicht machen.
ingo_001 hat geschrieben:Und noch was: Was meinst Du denn, wie in dem Bereich Restaurants/Kneipen hier in D. generell getrickst wird?
Doppelte Kassen und "kreative Berechnung" der Löhne sind alles andere als exotisch.
Kreative Berechnungen kenne ich selber aus der Gastronomie. Bei Restaurants ist es z.B. sehr beliebt, dass Bruttogehalt gering zu halten, den Lohn aber durch steuerfreie Zuschläge zu pimpen. Aber so lange es den Regeln entspricht, hat kein Restaurant eine Klage zu fürchten... Bei den Umsätzen, die ein Restaurant erwirtschaften kann, verstehe ich es ab und zu ganz gut, dass man Wege sucht, es finanziell leichter zu haben. Die Branche wird von der Politik leider viel zu wenig gefördert, die Kosten und betrieblichen Anforderungen steigen eher, als dass sie stagnieren oder abnehmen. Schmecken soll es, bei Speis und Trank, mehr nicht.

Zurück zum "Thema":

Was innerhalb Chinas passiert, unterliegt nicht unserer Verantwortung.
Was außerhalb Chinas passiert... Jedes Land hat seine Grenzen und Unabhängigkeit. "Verkauft" sich ein Land, mit Aussicht auf Profit, Entwicklung, etc., darf es sich später nicht beklagen. Das der normale Bürger darunter leidet, wäre nichts Neues. Das die Chinesen eine unglaublichen Sprung nach vorne gemacht haben und jetzt so "unbeliebt" seien. Wie beliebt war denn der Westen, bei seiner großen Welttournee...?
Wenn ich etwas verkaufe oder in fremde Hände gebe, kann ich nicht auf Gleichbehandlung hoffen. Wenn wir China den Weg in den Westen öffnen, müssen auch wir lernen, verantwortungsvoll damit umzugehen und unsere eigenen Strategien entwickeln.

Dümmster Einfall des Abends: "Wenn der Joghurthersteller 10 Deutschen einen Joghurt verkauft, entsorgen dann alle 10 den leeren Becher und die Folie im Gelben Sack?"

Ich habe mit Chinesen nicht viel mehr gute oder schlechte Erfahrungen gemacht, wie mit Deutschen. Unsere landesspezifischen Verschiedenheiten lasse ich mal außen vor.
rundherum
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von rundherum »

Das die Chinesen eine unglaublichen Sprung nach vorne gemacht haben und jetzt so "unbeliebt" seien.
Die Unbeliebtheit hat mit dem Wirtschaftswachstum gar nichts zu tun. Die waren schon vor 150 Jahren unbeliebt - siehe dazu beispielsweise den Chinese Exclusion Act von 1882. Die Frage lautet für mich: warum werden die Chinesen ausgeschlossen, mehr noch als Schwarze oder Araber?

Die chinesische Kultur ist sehr alt und kohärent, die Chinesen übernehmen nicht so einfach die europäischen kulturellen Werte. Könnte es sein, dass man sich fürchtet, dass die chinesischen Werte die abendländischen Werte konkurrieren?

Die Chinese sind arbeitsam, sparsam und bescheiden - ähnlich wie die Juden. Zudem versuchen sie traditionell, sich eine gute Bildung anzueignen. Damit bauen sie sich rasch ein beträchtliches Vermögen auf und könnten rasch in die Eliten der Gesellschaft vorstoßen. Fühlen sich die Einheimischen dadurch bedroht?
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von Petermedia »

Das ist doch alles nicht so kompliziert.

Chinesen waren in der ferneren Vergangenheit unbeliebt, weil es auch da schon viele gab, und weil sie eben fremdartig waren.

Heute sollte man die Sache differenziert sehen.

Touristen. Chinesische Massentouristen haben in relativ kurzer Zeit, viel an Kaufkraft gewonnen, haben aber oftmals nicht gelernt, respektvoll mit den Gastgebern umzugehen.
Ein Beispiel ist Thailand und im besonderen Ciangmei. Das führt regelmässig zu den gleichen Mustern.
Einige Chinesen benehmen sich daneben, Thais werden sauer und reagieren. Chinesen fühlen sich nicht respektiert und bleiben weg, Thais Jammern über ausbleibende Chinesen.
Vor 15 Jahren waren es Russen und in den 60ern im europäischen Raum die Deutschen.

Das hat eben viel mit schnell wachsender Kaufkraft, und mit nicht so schnell wachsendem Behnehmen zu tun.
Das wirkliche Problem ist aber ein anderes.
Vor 30 Jahren war ein Pekinger froh wenn er sich ein neues Fahrrad kaufen konnte.

Heute hat der gleiche Pekinger vieleicht 2 Wohnungen und könnte bei Verkauf einer Wohnung sich locker eine entsprechende Wohnung in München kaufen.

Nun kaufen gootlob nicht alle Chinesen eine Wohnung in München, aber in Kanada aber auch teilweise in Sidney ist das ein ernstes Problem.Das führt zu Verwerfungen die auf Dauer nicht gut gehen können.

Nun kommt hinzu, dass der chinesische Staat ebenso in Afrika oder jetzt konkret in Sri Lanka agiert.

Die Regirungen denken oft kurzfristig, der gelenkt optimierte Kapitalismus in China aber oft langfristig. Da ist dann auch klar wer, wenn sich langfristig nichts ändert wer der Gewinner sein wird.
Das führt zu Recht zu Unmut weil derartig langristige Verwerfungen nicht vermittelbar ist und teilweise ein " Besazungsgefühl" aufkommt.
Oft wird gerade von Chinesen argumentiert, dass die Englender mit China ja das gleiche gemacht haben

Auch wenn das historisch stimmt, aber mit dem gleichen Argument Könnte man HEUTE Weiße in Afrika vwesklaven.

Das die Welt wie wir sie kennen liegt unter anderem daran, dass die meisten von diesem System profitert haben. Die Reichen exorbitant, aber selbst die Armen moderat.

Das kann sich aber in dieser komplexen und teilweise irrationalen Wirtschaftlage schnell ändern.

Das wissen auch die Thinkpools und teilweise funktioalen Figuren in dem Spiel.

Der ware Grund der sogenannten Überwachung war nie wirklich Terrorismus, sondern der Versuch

das labiele System zu kontrollieren und zu steuern.
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von Petermedia »

Das ist doch alles nicht so kompliziert.

Chinesen waren in der ferneren Vergangenheit unbeliebt, weil es auch da schon viele gab, und weil sie eben fremdartig waren.

Heute sollte man die Sache differenziert sehen.

Touristen. Chinesische Massentouristen haben in relativ kurzer Zeit, viel an Kaufkraft gewonnen, haben aber oftmals nicht gelernt, respektvoll mit den Gastgebern umzugehen.
Ein Beispiel ist Thailand und im besonderen Ciangmei. Das führt regelmässig zu den gleichen Mustern.
Einige Chinesen benehmen sich daneben, Thais werden sauer und reagieren. Chinesen fühlen sich nicht respektiert und bleiben weg, Thais Jammern über ausbleibende Chinesen.
Vor 15 Jahren waren es Russen und in den 60ern im europäischen Raum die Deutschen.

Das hat eben viel mit schnell wachsender Kaufkraft, und mit nicht so schnell wachsendem Behnehmen zu tun.
Das wirkliche Problem ist aber ein anderes.
Vor 30 Jahren war ein Pekinger froh wenn er sich ein neues Fahrrad kaufen konnte.

Heute hat der gleiche Pekinger vieleicht 2 Wohnungen und könnte bei Verkauf einer Wohnung sich locker eine entsprechende Wohnung in München kaufen.

Nun kaufen gottlob nicht alle Chinesen eine Wohnung in München, aber in Kanada aber auch teilweise in Sidney ist das ein ernstes Problem.Das führt zu Verwerfungen die auf Dauer nicht gut gehen können.

Nun kommt hinzu, dass der chinesische Staat ebenso in Afrika oder jetzt konkret in Sri Lanka agiert.

Die Regirungen denken oft kurzfristig, der gelenkt optimierte Kapitalismus in China aber oft langfristig. Da ist dann auch klar wer, wenn sich langfristig nichts ändert wer der Gewinner sein wird.
Das führt zu Recht zu Unmut weil derartig langristige Verwerfungen nicht vermittelbar ist und teilweise ein " Besazungsgefühl" aufkommt.
Oft wird gerade von Chinesen argumentiert, dass die Englender mit China ja das gleiche gemacht haben

Auch wenn das historisch stimmt, aber mit dem gleichen Argument Könnte man HEUTE Weiße in Afrika vwesklaven.

Das die Welt wie wir sie kennen liegt unter anderem daran, dass die meisten von diesem System profitert haben. Die Reichen exorbitant, aber selbst die Armen moderat.

Das kann sich aber in dieser komplexen und teilweise irrationalen Wirtschaftlage schnell ändern.

Das wissen auch die Thinkpools und teilweise Akteure in dem Spiel.

Der ware Grund der sogenannten Überwachung war nie wirklich Terrorismus, sondern der Versuch

das labiele System zu kontrollieren und zu steuern.
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Re: könnt ihr mir ein Land sagen wo Chinesen willkommen sind

Beitrag von Erik85 »

rundherum hat geschrieben:Die Unbeliebtheit hat mit dem Wirtschaftswachstum gar nichts zu tun. Die waren schon vor 150 Jahren unbeliebt
Ich möchte es auch nicht nur dem Wirtschaftswactstum zuordnen. Aber dieses führt eben dazu, dass er die Präsenz der Chinesen weltweit gesteigert hat, wie zum Beispiel beim Tourismus oder der Erlangung wirtschaftlicher und strategischer Basen durch Investitionen, Großprojekte im Ausland...
Das er vorher schon unbeliebt war, ist eben auch ein zeitlicher Aspekt. Mir ging es da eher um die zeitnahe Entwicklung der letzten Jahre.
Vielleicht ist es auch Bildungssache, ob man Angst vor Chinesen entwickelt. Mir fallen da viele Menschen ein, die z.B. die ZDF-Doku nicht hinterfragen würden oder sich die epische Musik wegdenken. Mir fallen viele ein, die denken, China sei immer noch Entwicklungsland. Und mir fallen viele ein, die überhaupt nicht versuchen wollen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, aber denken, sie könnten urteilen oder behaupten...

Das er unsere abendländischen Werte konkurriert, kommt mir nicht unbedingt in den Sinn und ich glaube das der Chinese diese weit mehr respektiert, als einige andere Volks- und Glaubensgruppen.

Ich versuche oft die Sachen irgendwie abzuwägen. Während eines längeren Aufenthalts in Sapporo, wurde mir oft klar, warum der Chinese nicht unbedingt sehr beliebt ist. Aber der Japaner erduldet vieles, stillschweigend. In der überdachten Einkaufsstraße Tanuki Koji, bot sich mir auf dem Weg zur Arbeit jeden Tag das gleiche Bild. Vor allen Drugstores verharrten jeden Tag chinesische Reisegruppen. Er raucht vor dem Geschäft, obwohl man in der Lage wäre, den Hinweisen des Rauchverbots in den öffentlichen Bereichen der Innenstadt nachzugehen, es wird laut gesprochen, Kartons mit kiloweise Kosmetik, Pflegeprodukten, werden im Akkord transportgerecht gepackt. Aber er bringt Geld ins Land, also lässt man es zu. Und der Chinese hat dort den Vorteil, später die Steuern abgezogen zu bekommen.

Man muss den Chinesen nicht fürchten, sondern kluge Strategien entwickeln. Genauso wie der Chinese es schafft, kluge Strategien durchzusetzen und voran zu treiben. Wie viel lasse ich ihn kontrollieren und wie weit lasse ich ihn voranschreiten. Herr Trump z.B. geht dieses Thema meiner Meinung nach nicht sehr geschickt an, die wirtschaftlichen Beziehungen smart zu lösen. Er muss irgendwann auch mit einem Echo rechnen.

Auf der Gegenseite dürfen wir uns auch nie zu doll aufregen, sondern müssen uns auch bewusst werden, wie wir im Ausland handeln. Europäische Touristen handeln mitunter genau so egoistisch. Da fällt mir immer wieder der Typ ein, bei dem Ausflug zu den Longsheng-Reisterrassen. Mit seiner tollen Spiegelreflex immer wieder die einheimische Bevölkerung aus zwei Metern Entfernung photographiert. Die alte Frau, den alten Mann mit seiner Holzkarre. Einfach so. Ohne zu fragen oder es zu symbolisieren. Wie Vieh hat er sie abgelichtet. Das Objekt hat es schweigend erduldet und seinen Karren weitergeschoben. Aber macht uns das beliebt?
Den zweiten Mitreisenden den ich nie vergessen werde... Bei der Wanderung in der Tigersprungschlucht gibt es einen Punkt, wo man einen Felsvorsprung nutzen kann, um ein besonders gutes Motiv für Photos zu haben. Dort wacht ein Mitglied der Naxi und verlangte damals 5 RMB, zur Nutzung des Felsvorsprunges. Man muss bedenken, dass die regionale Bevölkerung den Wanderweg pflegt und ich habe keine Ahnung, wie viel Prozent des Eintrittspreises überhaupt an die lokale Bevölkerung geht. Der Mitreisende (ich konnte mir meine Gruppe leider nicht selbst zusammenstellen), hat angefangen lautstark mit dem Posten zu diskutieren. Er werde nicht zahlen. Es sei verboten, Geld zu verlangen. Nach zwei Minuten hat der Posten seine Machete in einen Ast eines nahegelegenen Baumes gerammt. Er war bitterböse. Und mir war das Verhalten des Mitreisenden extrem unangenehm, es ist eben nicht sein Land. Er hat nichts zu sagen. Und er hätte locker die 5 RMB zahlen können.

Der Chinese hat mir innerhalb seines eigenen Landes sehr oft hilfsbereit zur Seite gestanden. Solange er mich nicht unterwirft, und das wird er nicht tun, werde ich Chinesen immer willkommen heißen.
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