Sprachvisum erhalten

Alles zum Thema Visum für China und Deutschland: Antrag, benötigte Unterlagen, Bürokratie, Erfahrungsberichte und sonstiger nerviger Kleinkram zu dem Thema.
Exokiel
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Sprachvisum erhalten

Beitrag von Exokiel »

Hallo zusammen,

meine Freundin ist kurz davor ihren Bachelor in Journalismus fertig zu machen und möchte anschließend nach Deutschland für einen Intensivsprachkurs.

Bezüglich dieses Visums habe ich einige Fragen, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Wie stehen grundsätzlich die Chancen? Sie hat bereits in China A1 und Deutschland A2 gemacht, möchte jetzt aber bis C1 und eventuell das C2 Zertifikat für ihren Beruf machen, eventuell auch ein Studium in Deutschland (Medienkommunikation).
Ich habe vorher schon ein bisschen recherchiert und der Ablehnungsgrund ist oft, dass man die Deutsche Sprache auch in China lernen kann und ein längerer Aufenthalt in Deutschland nicht notwendig ist.

Mittlerweile bin ich auch ein bisschen verunsichert durch die Meinungen meiner Bekannten:
"Das Goether Institut hat darauf doch das Monopol, keine Chance das ihr das Visum bekommt". "Eine VE kann man als Privatperson nur für max. 90 Tage machen"., etc. blabla. Wir haben uns für die VE entschieden, da es in unseren Augen eindeutig die bessere Lösung gegenüber dem Konto mit Sperrvermerk ist, hier bin ich mir jedoch auch unsicher wem ich glauben schenken darf.
Ebenfalls kommt der Gedanke, dass die Botschaft nachfragt, was passiert wenn wir uns während ihres Deutschlandaufenthaltes trennen werden.

Nun auch schon zu der nächsten Frage: Ist es sinnvoll unsere Beziehung zu erwähnen? Das hat jetzt nichts mit verschweigen zu tun, sondern hat eher den Hintergrund, dass die Botschaft in dem Motivationsschreiben nur Fakten bezüglich des Visum und der Hintergründe haben möchte. Ich denke unsere Beziehung hat da keinen Platz und gilt als nebensächlich.

Nachweis über die bezahlte Kursgebühr. Wir haben bisher eine 50% Anzahlung geleistet und es war geplant den Rest am ersten Tag des Kurses zu bezahlen, stellt das eine Schwierigkeit dar?

Weiterhin hat meine Freundin natürlich Angst vor dem Interview in der Botschaft, wie schon erwähnt hat sie zwar A1 und A2, ist aber im Gebrauch (vorallem bei offiziellen Personen) sehr unsicher. Hat auch hier jemand Erfahrungswerte?


Danke für eure Antworten, über den weiteren Verlauf werde ich dieses Thema aktualisieren.
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Phytagoras
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Phytagoras »

Ich habe vorher schon ein bisschen recherchiert und der Ablehnungsgrund ist oft, dass man die Deutsche Sprache auch in China lernen kann und ein längerer Aufenthalt in Deutschland nicht notwendig ist.
Der Ablehnungsgrund ist oftmals, dass Leute das Visum nutzen um ihre Freundin nach Deutschland zu holen oder Unterlagen fehlen, man Sachen verschwiegen hat oder ähnliches.

Ich hatte hier im Forum nen Thread dazu gemacht, wie man das Sprachvisum bekommt. Allen, die ich bisher geholfen habe (mit Informationen), haben auch ihr Sprachvisum bekommen. Wenn deine Freundin alle Unterlagen hat, sie auch schon Deutsch gesprochen hat, das Einladungsschreiben nicht nur mal "hingerotzt" wurde, sollte es kein Problem sein das Sprachvisum zu bekommen.

Die Beziehung gilt aber dennoch nicht als nebensächlich. Erwähnen sollte man es, aber das wars auch schon. Am Ende wird beim Interview (falls es das noch gibt) danach gefragt.

Wie gesagt. Wenn man sich nicht allzu dumm anstellt, die Behörden nicht anlügt oder Sachen verschweigt (wie viele Chinesinnen/Chinesen), dann ist es eigentlich nicht schwer das Visum zu bekommen.

Ein Tipp bzgl. der Sprachschule. Ich weiß, dass ihr schon was angezahlt habt, aber ich hoffe für euch, dass es keine ist, in der überwiegend Chinesen sind. Nach meiner Erfahrung lernt da kaum ein Chinese gutes Deutsch, weil sie eben untereinander wieder auf Chinesisch reden im Gegensatz zu den Sprachschulen, bei denen wirklich Leute aus allen Ländern lernen.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Exokiel »

Danke für deine Rückmeldung Phytagoras, dein Thema habe ich auch schon fleißig durchsucht, war sogar mein 1. Anlaufpunkt nach googlen.

Das, wie du beschrieben hast, oftmals der Ablehnungsgrund ist mir klar, aber durch Hörensagen von "Bekannten" oder der Frust in chinesischen Foren bleibt die Wahrheit oft auf der Strecke. Es gibt nur ein einhelliges "Zu schwer" und "Bekommt ihr nicht weil ich habe es nicht bekommen". Ich denke wenn der Grund für den Aufenthalt, der Deutschkurs, klar erkennbar ist, gibt es da auch keine Probleme. So ein Visum gibt es ja nicht, dass jeder abgelehnt wird.

Das Motivationsschreiben lasse ich von meiner Freundin schreiben und ich verbessere es dann, eben mal so hingerotzt wird da nichts, wir gehen an diese Sache schon sehr gewissenhaft ran.

Wir haben uns für die Sprachschule IIK in Düsseldorf entschieden, wir haben durchgehend gutes Feedback bekommen und immerhin konnte man uns schon im Voraus mitteilen welche Dokumente wir benötigen. Bei einer anderen Schule in Essen war das alles schon etwas dubioser...

Besteht eigentlich die Möglichkeit das Visum für etwa 2 Wochen vor Anfang des Kurses zu bekommen oder ist das ein Ausschlusskriterium? Die Mutter meiner Freundin meinte, es wäre doch gut wenn wir zusammen nach meinem Besuch in China zurückfliegen. Der Kurs beginnt Anfang Juli, ich fliege Mitte Juni zurück nach Deutschland.

Ich weiß ich frage hier viel nach, aber es ist nicht einfach jemanden zu überzeugen und zu beruhigen wenn selbst aus der eigenen Familie nur Negativstimmen kommen. Das hat nichts damit zu tun, dass ihre Familie mich nicht leiden kann, sondern eher, dass in der Vergangenheit bei anderen Familienmitgliedern etwas bei der Beantragung verschwiegen wurde und daher das Visum abgelehnt wurde. Diese Erfahrungen werden natürlich weitergegeben und verallgemeinert.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Tauril »

Moin,


du kannst ruhig 2 Wochen vor Beginn des Kurses beantragen, als Grund dafür kann man angeben. Administrative Sachen, wie Anmelden bei der Stadt, Umschauen wie sie zur Schule kommt etc etc sowas halt.
Und es wäre in meinen Augen sehr wichtig, wenn ihr das mit dem Studium betont. Evtl sogar direkt versucht, dass sie eher ein Studium antritt und dann zu den Vorbereitenden Sprachkursen ins Land kommt?
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Exokiel »

Hallo Tauril,

Danke für deine Antwort.

Eben genau dafür war das geplant, den Schulweg, zu schauen welche Bücher und sonstige Untensilien sie braucht, Fahrkarte, etc. Vieles geht nicht von heute auf morgen und in 2 Wochen sollte man das gut schaffen.

Das direkt mit dem Studium war eigentlich geplant, aber sie sieht ihre Chancen für das bestehen des APS sehr niedrig. Ihr Deutsch ist für A2 schon gut, aber bei Fragen antworten und Tests kommt sie oft mit den Zeiten durcheinander und findet die richtigen Worte nicht. Englisch ist auch nicht so die Stärke.
Daher den Weg über Sprachkurs mit Prüfungen, dann APS und direkt studieren.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Phytagoras »

Kenne die IIK nicht. Meine Freundin war an der Heinrich Heine Sprachschule in der Nähe der Uni und war super.

Wie gesagt. Sofern der Kurs nicht aus 50% Chinesen besteht, wird man dort glaub ich auch gut lernen können.
Das direkt mit dem Studium war eigentlich geplant, aber sie sieht ihre Chancen für das bestehen des APS sehr niedrig.
Eigentlich kann fast jeder Chinese das APS hier bestehen. Es gibt da leider "spezielle" Sprachschulen, oftmals eben die, wo nur Chinesen drin sind, die dir, egal wie schlecht dein Deutsch ist, dir das dennoch besorgen.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von lilalisa »

Guten Abend,

... ein reines Sprachvisum ist grundsätzlich machbar und darf auch keine allzu großen Schwierigkeiten darstellen, solange alle abgegebenen Unterlagen der Wahrheit entsprechen und die Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass sich die lernfähige Antragstellerin 100%, am besten 120% für die deutsche Sprache ereifert bzw. daraus Nutzen ziehen will.

Aber gleichzeitig noch die Sehnsucht nach ihrem deutschen Schatz, auch wenn sie nur 1% von der ganzen Motivation beträgt, hmm ganz gefährlich, könnte die Unterstellung vom Missbrauch dieses Sprachvisums nur unheimlich schüren. Also das aktive Erwähnen von eurer Beziehung siehe ich damit überflüssig. Falls es ganz „zufälligerweise“ danach gefragt wird, sollte deine Freundin natürlich nicht verleugnen, jedoch klare Stellung dazu nehmen, dass sie nicht wegen dir erst nach Deutschland will.

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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von lilalisa »

Übrigens, da deine Freundin ja bald ihren Abschluss in der Tasche hat und nach den geplanten Sprachkursen eigentlich gleich studieren möchte, würde ich mir an ihrer Stelle anders überlegen. Hier schließe ich mich gerne Tauril an, also im Vergleich zur Sprachschule wäre das Studium meines Erachtens viel sinnvoller:

Viel niedrigere Ablehnungsrate, wesentlich günstigere Kosten und besseres Lernklima der von Unis angebotenen Vorbereitungssprachkurse, studentisches Privileg mit Blick auf Handy-, Versicherungs-, Mietvertrag und Kino-, Museumbesuch, ect… und auch weniger Stress - das Sprachvisum ist hingegen meistens zeitlich streng befristet und eine Verlängerung dieses Zwecks ist daher prinzipiell ausgeschlossen.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von itzi »

Dafür ist ein Studium aber auch teurer als das Sprachschulprogramm.

Deutsch auf C-Level packt jeder, der sich mal ein Jahr (6-10 Monate) in so eine olle Sprachschule in den Unterricht hockt von 8-12.30h und 10 Vokabeln am Tag lernt.
Die Leute, die für ihr Ing.-Studium noch Mathe und so büffeln müssen von morgens bis abends haben deutlich mehr zu tun.
Aber ich glaube nicht, dass sie das anstrebt.
Gibt aber auch so studienvorbereitende Kurs für BWL und und und.
Kosten inkl. Unterkunft: 12.000 - 15.000 Euro plus 10€ bis Ende offen pro Tag für Verpflegung und so als "Taschengeld".

Studienkosten dahingegen für 'nen zusätzlichen (ollen...) Bachelor locker das Drei- oder Vierfache.

Je nachdem, was sie beruflich machen möchte, reicht eigentlich so'n Sprachkurs. Und dann von Praktikum zu Praktikum irgendwie durchboxen.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Tauril »

ein Sprachkursvisa gibt es für maximal 1 Jahr. Mehr Zeit ist gesetzlich nicht festgeschrieben. Würde also auch nicht verlängert werden, da keine "ist" Vorschrift.

kann ich mit meiner Freundin ein Lied von Singen^^ Ja, wir haben erfolgreich nen Sprachvisa erhalten. Für ein Jahr. Btw. ein Umschreiben des Aufenthaltsgrundes sieht ein Sprachvisa ausdrücklich NICHT vor. Also nix mit wir ändern dann einfach den Grund warum sie in Deutschland bleiben möchte. Ja wir haben gut gestaunt als uns dass eröffnet wurde...


Ich würde hier, in deinem/eurem Fall, ganz klar auf das Studium hin abzielen! Nichts anderes. Das heißt, in China ranklotzen, dass sie den nötigen Test dafür auch hinbekommt. Dann an Unis entsprechend Bewerben. Vielleicht habt ihr ja sogar dass Glück, dass die Uni bei dir in der Nähe ist, ist ja möglich.

Bei uns war es dann der "Zufall" dass die Sprachschule in der Nachbarstadt war, quasi ein kleines Goodie bei dem ganzen. Wir haben der ABH stets die Wahrheit erzählt, sind zusammen, ihre Pläne bezüglich der Sprache, etc etc etc. Wenn man denen gegenüber Freundlich ist und kooperiert, ist man schonmal direkt besser dran als jeder andere der seine Sachen unmotiviert auf den Tresen pfeffert, Anspruchsdenken an den Tag legt, unfreundlich ist, nicht vorbereitet etc etc etc. Hier ist also sehr viel möglich, die Weichen bei der ABH, zu einem positiven Entscheid für die Zusage zu einem Visa (gleich welcher Art), zu stellen.


Eine Möglichkeit wie meine Freundin legal hätte bleiben können, wäre mit der sogenannten Bluecard. D.h. ca 48.000€/Jahr Verdienst. 260+ Bewerbungen 1/2 Absagen 1/2 nicht gemeldet 1 Vorstellungsgespräch, 2 mögliche Gespräche die aus Terminlichen Gründen von den Firmen nicht stattfinden konnten.

Eine andere wäre Heiraten (innerhalb 1 Woche die nötigen Papiere dafür zu erhalten etwas utopisch^^)

oder aber sie wäre Schwanger gewesen/geworden.

Etwas anderes wäre aufgrund des Aufenthaltstitels nicht drin gewesen zwecks Umschreiben.


Kanns also nur wiederholen. Geht direkt auf das Studium.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von ingo_001 »

itzi hat geschrieben:Je nachdem, was sie beruflich machen möchte, reicht eigentlich so'n Sprachkurs. Und dann von Praktikum zu Praktikum irgendwie durchboxen.
Das ist es ja gerade, dieses Je-nach-Dem ...
Wenn sie nicht gerade als Reinigungskraft, Blumenverküferin etc. arbeiten will, dann sin berufsbezogene Sprachkurse angebracht.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von itzi »

Ja, ein Studium kann man ggf. auch abbrechen und etwas schleifen lassen, um sich Luft zu verschaffen, um irgendwo in einer Agentur beispielsweise an Projekten zu arbeiten.
Rechtlich ist mir das zu spätfruher Stunde zu komplex.

Kann gut sein, dass sowas natürlich auch mit Ein-Aus-Ein-Reisen nur möglich ist.

Hach, ich würde aber wirklich drüber nachdenken, was sie mit ihren Deutschkenntnissen eigentlich anfangen will bzw. halt noch fachliche Quali Kompetenz möchte schriftlich in Form eines Zeugnisses.

Klar. Sie kann auch für irgendwelche Journalistenschulen, Voluntariate und so an den Start gehen. Aber dann muss sie echt fit sein in der Sprache. Und kann auch einen Bauchplattscher machen. Kommt vor.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Phytagoras »

Deutsch auf C-Level packt jeder, der sich mal ein Jahr (6-10 Monate) in so eine olle Sprachschule in den Unterricht hockt von 8-12.30h und 10 Vokabeln am Tag lernt.
Würde ich nicht so sagen. Wie gesagt.

Wenn der Chinese/die Chinesin in ner Klasse ist, wo der Großteil auch Chinesen sind, wird das Lernen der Sprache schwer. Ich kenn einige Chinesen, die eben in der Sprachschule waren, wo meine Freundin auch war (also international), die sehr sehr gut Chinesisch sprechen können.
Und dann kenn ich die, die eben in diesen "chinesischen" Sprachschule waren.

Der Unterschied ist da imo schon gewaltig. Da können sie auf dem Papier vielleicht B2 haben, können aber dennoch nicht gut reden, Sachen aussprechen etc.

Und die Chinesengruppen, die ich in meinem Studium kennengelernt hab, waren irgendwie fast alle auf diesen "Ich bezahl einfach genug Geld für meine APS"-Sprachschulen.
Hach, ich würde aber wirklich drüber nachdenken, was sie mit ihren Deutschkenntnissen eigentlich anfangen will
Wie wärs mit einer guten Integration als Ziel? ;)
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von Exokiel »

Phytagoras hat geschrieben:Kenne die IIK nicht. Meine Freundin war an der Heinrich Heine Sprachschule in der Nähe der Uni und war super.

Wie gesagt. Sofern der Kurs nicht aus 50% Chinesen besteht, wird man dort glaub ich auch gut lernen können.
Das direkt mit dem Studium war eigentlich geplant, aber sie sieht ihre Chancen für das bestehen des APS sehr niedrig.
Eigentlich kann fast jeder Chinese das APS hier bestehen. Es gibt da leider "spezielle" Sprachschulen, oftmals eben die, wo nur Chinesen drin sind, die dir, egal wie schlecht dein Deutsch ist, dir das dennoch besorgen.
Ich war selbst vor Ort, sind alle bunt gemischt, nicht überwiegend Chinesen. Einzig komisch fand ich auf der Facebook Seite das Event "Speed-Dating"...mir ist klar, dass die Schulen gerne Aktivitäten machen, aber man geht da ja nicht hauptsächlich zum daten hin. Naja, nur ein wenig dir Stirn gerunzelt, habe bisher nur positives gehört.

Nunja, vor dem APS fürchtet sie sich. Sie möchte nicht wirklich auf Deutsch mit jemanden über ihr bisheriges Studium reden und fachbezogene Fragen beantworten mit einer Sprache die sie nicht gut kann. Ehrlich gesagt verstehe ich das auch, früher hatte ich auch vor sowas Angst. Einen großen Teil spielt auch die Familie und die Freunde die die Angst schüren. Sie braucht einfach jemanden der ihr mal richtig erzählt wie das abläuft und was sie erwarten kann und die eigene Erfahrung gut rüber bringt, nicht nur negatives. Selbst der Schwager redet von einer 20% Chance (höchstens), das wir das Visum bekommen.
lilalisa hat geschrieben:Guten Abend,

... ein reines Sprachvisum ist grundsätzlich machbar und darf auch keine allzu großen Schwierigkeiten darstellen, solange alle abgegebenen Unterlagen der Wahrheit entsprechen und die Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass sich die lernfähige Antragstellerin 100%, am besten 120% für die deutsche Sprache ereifert bzw. daraus Nutzen ziehen will.

Aber gleichzeitig noch die Sehnsucht nach ihrem deutschen Schatz, auch wenn sie nur 1% von der ganzen Motivation beträgt, hmm ganz gefährlich, könnte die Unterstellung vom Missbrauch dieses Sprachvisums nur unheimlich schüren. Also das aktive Erwähnen von eurer Beziehung siehe ich damit überflüssig. Falls es ganz „zufälligerweise“ danach gefragt wird, sollte deine Freundin natürlich nicht verleugnen, jedoch klare Stellung dazu nehmen, dass sie nicht wegen dir erst nach Deutschland will.

Euch viel Glück und Erfolg!
lilalisa hat geschrieben:Übrigens, da deine Freundin ja bald ihren Abschluss in der Tasche hat und nach den geplanten Sprachkursen eigentlich gleich studieren möchte, würde ich mir an ihrer Stelle anders überlegen. Hier schließe ich mich gerne Tauril an, also im Vergleich zur Sprachschule wäre das Studium meines Erachtens viel sinnvoller:

Viel niedrigere Ablehnungsrate, wesentlich günstigere Kosten und besseres Lernklima der von Unis angebotenen Vorbereitungssprachkurse, studentisches Privileg mit Blick auf Handy-, Versicherungs-, Mietvertrag und Kino-, Museumbesuch, ect… und auch weniger Stress - das Sprachvisum ist hingegen meistens zeitlich streng befristet und eine Verlängerung dieses Zwecks ist daher prinzipiell ausgeschlossen.
Die Einstellung meiner Freundin ist eindeutig, sie möchte nach Deutschland um ihr Deutsch auf ein gutes Niveau für ihren Beruf zu bringen, keine fadenscheinige Gründe.
Das Studium ist natürlich auch eine gute Option, aber das APS ist eben das Problem. Vor 5 Jahren wollte sie nach Frankreich und ist bei diesem (oder ähnlichen?) 2mal gescheitert.

Sie hat B1 auf dem Papier, aber ich würde sagen das ist eher A2 Niveau. Ich kenne mittlerweile auch in Düsseldorf/Essen einige Chinesen die an der FOM studieren und über eine Partneruni aus China das APS sozusagen "geschenkt" bekommen, aber das ist irgendwie nicht der Sinn des ganzen. Als Journalist/Moderator, vorallem wenn man dieses studieren und praktische Erfahrung sammeln möchte, braucht man eben gutes Deutsch.

Richtig, Integration ist auch ein wichtiger Stichpunkt. Im Vergleich zu anderen Gruppen die ich kenne, die sich oft wie die Axt im Walde benehmen, ist meine Freundin sehr daran interessiert und bemüht sich der deutschen Kultur anzupassen.
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Re: Sprachvisum erhalten

Beitrag von itzi »

Wir brauchen uns wirklich nicht über die 95 von 100 Chinesen unterhalten, die alles mögliche nicht können, wissen, packen und nachher mit irgendeinem komischen FH-Bachelor nach Hause düsen - wenn denn überhaupt und beide Augen zugedrückt [Stichworte: formaler Anspruch an Studienarbeiten; Fußnoten, Plagiate, grottenschlechtes Englisch] -, um dann halt von ihren Eltern oder Verwandten jobmäßig irgendwo untergebracht zu werden und in 20 Jahren ihren Nachwuchs ebenfalls nach Deutschland, vielleicht England, vielleicht USA o.ä. schicken.
Das alles zum Schnäppchenpreis von um die 50.000€, die auch in China nur recht wenige zusammensparen können bzw. halt so auf der hohen Kante haben.
Reisen sind im Budget bei den meisten auch viele drin.
Keine Ahnung, wie die zu der Kohle gekommen sind bzw. ihre Eltern.

Ich habe genügend "Sprachschul-Chinesen" kennengelernt und mit den meisten kam ich auf keinen gemeinsamen Nenner und habe auch irgendwo keine Böcke meine schöne Freizeit mit denen zu verbringen. Oder jemals noch eine Hausarbeit zu korrigieren aus allzu großer Nettigkeit.

Wenn ich auf chinesisch mit denen chatten kann - mir selbst angeeignet in Mitteleuropa am Schreibtisch -, dann kann man schon ein wenig was erwarten. Aber besser nicht, wenn man nicht enttäuscht werden möchte. Chinesisch sprechen kann ich nicht so gut, eigentlich fast gar nicht, verstehen schon wesentlich besser, aber mit den meisten ist das echt alleine schon sprachlich die absolute Zumutung. Nach einem Jahr Sprachschule, 3 Jahren englischsprachigen Studium... Und es läuft noch immer nicht.
Allgemeinbildung: die meisten wissen nicht im entferntesten, was eigentlich abging im Pazifik-Krieg, kennen keinen japanischen General, haben keine Ahnung von der Geschichte Singapurs und Hongkongs, sind nicht in der Lage mal drei Sätze über Konfuzius zu erzählen... Das kann man sich leider echt einfach nur in die Haare schmieren jemals mal 'ne interessante Unterhaltung zu führen, wenn die sich anfangs schon so disqualifizieren.
Ich weiß, dass sprachliche Fähigkeiten und Ausdrucksvermögen nicht unbedingt was mit Intelligenz bzw. Bildung zu tun haben, aber gar nichts über Konfuzius? Scheiße ey. Marx und Engels, Lenin, Stalin, Mao, Kaiser etc. auch jetzt nichts, wo ich den Eindruck hätte, dass sich da viele über 8.-Klasse-Realschule-Niveau drüber unterhalten könnten - auch in ihrer Muttersprache. Außerdem ist das schon ganz schön bezeichnend, wenn einem auswendig kein Gedicht einfällt als Chinese.

Dann gibt es natürlich auch so Kerlchen, die sich mit 18 zu Hause irgendwo in so 'ner Großstadt mal eben alle Knochen auswendig gelernt haben und einen wirklich umhauen. Gibt halt auch nicht nur so FH-Tölpel, sondern auch die Neurologen, Chirurgen, paar Juristen, Ingenieure, die es wirklich zu was gepackt haben. So Leute beeindrucken und motivieren mich.

Darüber, dass viele nie mal irgendwo in einer Gaststätte oder so was gegessen haben, sondern immer nur im China-Restaurant oder der Sushi-Bar waren, braucht man nicht abstinken. Überlebensfähig ohne Reiskocher ist auch kaum einer. Mal eine Woche nur im Discounter einkaufen und ohne irgendwelches Zeug aus dem Asia-Markt auskommen, puh, ganz schön schwer für einige.


Aber hier geht's ja um ein Sprachvisum.

Ganz ehrlich. Wenn man in einer fremden Sprache was machen muss, dann geht's doch nicht einfacher als in ihrer Situation. Sie muss sich halt ihre 30 Sätze reinballern und die halbwegs flexibel rüberbringen können. Hauptsache sie zeigt, dass sie schon was gemacht hat und ein aufgeweckter Mensch ist.
"Entschuldigung, aber ich habe ihre Frage nicht verstanden. Was bedeutet "Vokabel einfügen"? Ich glauben, Sie wollen wissen, dass..."
Kann sie sich da ruhig leisten sowas.
Hauptsache sie kriegt das halt gebacken mal 3 Sätze bzw. 15 Wörter in unter 30 Sekunden über die Lippen zu bekommen und macht da einen schlauen Eindruck.
Die meisten Chinesen kriegen genau sowas eben nicht hin, weil sie sich überhaupt keine Blöße geben wollen oder keine Ahnung, was denen alles durch den Kopf geht.
Von Eurer Beziehung kann sie dort ja auch erzählen. Muss sie ja eigentlich sogar, wenn sie nicht die Wahrheit biegen möchte. Da macht halt der Ton die Musik. Wäre halt gut, dass sie da selbstständig und selbstbewusst rüberkommt und nicht so, dass eh klar ist, dass sie in spätestens 3 Jahren am Herd steht. Klar, dagegen ist nichts einzuwenden, aber keine Ahnung, wie man irgendwo auf der Welt in 'ner deutschen Botschaft denkt, tickt und was verweigert bzw. ablehnt.
Als Journalistin mit Bachelor [hat sie jemals mal irgendwo was veröffentlich und kann nachvollziehbar machen, dass sie wirklich eine Journalistin ist?] bzw. Moderatorin arbeiten wollen und dann keine 5 Sätze erquicklich für die Ohren der Beamten dort, tja, das wird nichts. Perfekt und Präteritum verwechseln oder ein unregelmäßiges Verb falsch konjugieren ist jetzt nicht so schlimm. Hauptsache man kapiert halt, was sie eigentlich sagen möchte.

Ansonsten:
Wirklich, wirklich dringend bewusst machen, dass man mit Journalismus als freier Autor oder so keine Öcken nach Hause bringen wird. Bis sie den Sprachkurs mal wieder reinverdient hat, wird viel Wasser durch die Wupper fließen.

Felix Lee fällt mir so als jemand ein, von dem wirklich viel zu lesen ist und trotzdem wird der nicht im Penthouse wohnen.

Es gibt außerdem noch Leute, die Chinesisch/Kantonesisch/Deutsch aufgewachsen sind plus Schul-Englisch/Spanisch/Französisch aufm Buckel haben.

Die Konkurrenz ist groß und auf eine schüchterne, mit nur zwei, drei Wassern gewaschene Chinesin wartet keine Redaktion.

Ganz hart wird's dann natürlich, wenn sie halt auch kaum Texte hat, die sie vorzeigen kann. Aufs Studium kommt's da ja nicht so an. Die Texte müssen gut sein. So gut, dass sie den zuständigen Redakteuren gefallen und schnell in den Druck können.

Journalistisches Schreiben ist eine ganz andere Baustelle als das letzte Frühlingsfest in der Familie 'nem Bekannten zu schildern.
Das kriegen auch nur wenige deutsche Muttersprachler hin.

In China als Journalist arbeiten, kommentiere ich jetzt mal nicht.

Schönen Tag noch und viel Erfolg!
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