China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

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Lotti
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von Lotti »

shuhan hat geschrieben: Mit jva kenne ich mich nicht aus. Allerdings habe ich von einem Kollegen gehört, der Polizeibeamte ist, dass sich Polizeibeamte der Staatssschutzabteilung einer ähnlichen Sicherheitsüberprüfung unterziehen müssen. Diese Leute müssen sämtliche persönliche Verhältnisse offenlegen. Vielleicht ist es in bestimmten Bereichen der Justiz auch so...Ist dieser Freund von dir ein Chinese? Oder warum wird er danach gefragt? Was hat außerdem seine Bewerbung mit dir zu tun?
Er ist deutscher, ebenso wie ich. Da mein mann chinese ist lebte ich zu der zeit noch in china. Das war es, was für sie so interessant war, bzw dann weiterführend auch mein mann.
In 3 Sekunden ist der Huehnerfuss aus meiner Suppe verschwunden, sonst gibts morgen Kaesefondue!!!
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Yingxiong
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von Yingxiong »

Wenn mit "grundlegend verschiedenes System" die Demokratie gemeint sein soll: Afghanistan, Iran, ... sind auch Demokratien.
R.I.P. Little Yingxiong Engelskind 05.01.2013

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alanos
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von alanos »

Yingxiong hat geschrieben:Wenn mit "grundlegend verschiedenes System" die Demokratie gemeint sein soll: Afghanistan, Iran, ... sind auch Demokratien.
Monaco hat auch ein "grundlegend verschiedenes System", und die sind sogar in der EU :mrgreen:
Wie schon gesagt, unsere Politik wiederholt, was der Große Bruder vorgibt. Da werden schnell mal aus Monarchien ohne Menschenrechte Verbündete, an die man Waffen im großen Stil liefern darf (siehe Saudi-Arabien) und aus Demokratien Schurkenstaaten (siehe Iran).
Taiwan und Südkorea waren auch lange Zeit Diktaturen, genau wie die Counterparts auf der anderen Seite der Grenze, trotzdem waren sie "gut", weil sie eben nach der Pfeife der USA tanzten (und immer noch tanzen).

Fakt ist wir werden genau so verarscht wie alle anderen Leute auf diesem Planeten auch. Nur weil wir "freie" Medien haben, heißt das nicht, dass sie immer die Wahrheit sagen oder neutral sind. Wie unsere Liebe Fami-, Entschuldigung, meine natürlich Verteidigungsministerin, gerade von allen Seiten medial zur Mutti 2.0 aufgebaut wird ist ein wunderschönes Beispiel dafür. Die "Verteidigungsministerin der Herzen", kann zwar weder Rangabzeichen noch militärische Abkürzungen, jedoch ist sie schon nach knapp 10 Tagen voll in ihr Resort eingearbeitet und will nun die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen "Top-Arbeitgeber" machen. Im Klartext heißt das: Mehr Kitas und Elternteilzeit für die Soldaten (4 Tage an der Front und 3 Tage Daheim beim Kind?) und das Sterben im Einsatz soll sicher auch abgeschafft werden (ist ja nicht familienfreundlich). Aber Hauptsache ist, dass alle ihre Aktionen stets positiv von den Medien bewertet werden.
Tut mir Leid wegen dem OT am Ende :wink:
Chinese war tactics: attack in small groups of 2-3 millions.

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dakine
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von dakine »

shuhan hat geschrieben:[
[...]Den Grund sehe ich darin, dass Deutschland sicherheitspolitisch von den USA abhängig ist und von den USA immer noch quasi dominiert wird, wobei Deutschland heutezutage mehr außenpolitische Handlungsspielräume hat als zu Zeiten der Bonner Republik. Trotzdem ist das Bündnis zwischen USA und Deutschland wegen der machpolitischen Unterschiede beider Länder immer noch nicht gleichberechtigt, da Deutschland machtpolitisch mehr von den USA abhängig ist als umgekehrt.
[...]
Es war/ist bisher im Interesse der Bundesrepublik gewesen, dem übergeordneten Interesse "gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten" weniger gewichtige Punkte hinten anzustellen.
Das ist erst einmal nicht grundsätzlich schlecht oder gut, wenn man die geopolitischen Mechanismen dahinter sieht. Ob das in Zukunft auch so sein wird? Wahrscheinlich schon, denn ich sehe kein Gegengewicht, auch nicht China, das für Europa in naher/mittlerer Zukunft so bedeutend sein wird wie die USA. Wobei - doch, Europa selbst. Aber das schaffen wir Europäer dann doch doch wieder nicht...
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Grufti
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von Grufti »

[quote="Yingxiong"]Wenn mit "grundlegend verschiedenes System" die Demokratie gemeint sein soll: Afghanistan--/quote]

Wie lange noch ? :roll:

aber das ist ein anderes Thema :!:
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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ingo_001
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von ingo_001 »

dakine hat geschrieben:Es war/ist bisher im Interesse der Bundesrepublik gewesen, dem übergeordneten Interesse "gute Beziehungen zu den Vereinigten Staaten" weniger gewichtige Punkte hinten anzustellen.
Das ist erst einmal nicht grundsätzlich schlecht oder gut, wenn man die geopolitischen Mechanismen dahinter sieht. Ob das in Zukunft auch so sein wird? Wahrscheinlich schon, denn ich sehe kein Gegengewicht, auch nicht China, das für Europa in naher/mittlerer Zukunft so bedeutend sein wird wie die USA. Wobei - doch, Europa selbst. Aber das schaffen wir Europäer dann doch doch wieder nicht...
Bis Europa die vom ehemaligen us-Aussenminister Kissinger bemängelte fehlende Telefonnummer hat, um mit einer Stimme geopolitisch zu agieren, wirds noch Jahrzehnte dauern ... wenns denn überhaupt angestrebt ist.

Geopolitisch ist das dt./us-amerikanische Verhältnis bis auf Weiteres im Wesentlichen alternativlos.
Gleichwohl geht D. in einigen Bereichen durchaus eigene Wege (die Kooperation mit China in der Raumfahrt z.B.)
Man strebt auf der einen Seite ein Freihandelsabkommen mit den USA an, schon weil man sich da eine bessere Lage in Bezug auf Konkurrenz (z.B. aus China) erhofft - andererseits wird wegen der immer enger werdenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen D. und China auch das Thema Menschenrechte weniger offensiv vertreten, als früher.
Wobei dieses "Argument" für mich heuchlerisch ist, denn solange D. vom betr. Staat profitiert (Öl, Auftragseingänge) werden da gerne mal beide Augen zugedrückt.
Der "moralische Zeigefinger" wird da rausgeholt, wo evtl. negative Folgen für die dt. Wirtschaft nicht zu erwarten sind.

Ich hatte es ja schon mal (lange vor der NSA-Affäre) geschrieben.
Langfristig sehe ich 3 Machtblöcke:
1. Den us-amerikanischen (inkl. GB, weil das den USA näher steht als der EU).
2. China, dass sich wirtschaftspolitisch immer größeren Einfluss verschafft.
3. Die EU, die aber im Gegensatz zu 1. und 2. Genannten gar keine langfristige Strategien hat.
Kann also auch sein, dass es deshalb gar keinen EU-Machtblock geben wird.
Dann würde die EU aber zwischen den anderen zerrieben werden, weil sie immer weiter an Einfluss verliert.
4. Russland, das aber mehr mit sich selbst beschäftigt ist und das auch bleiben wird.
Dort wird man weiter versuchen, den in Teilen verlorenen Einfluss auf die früheren UdSSR-Teil-Republiken zu wieder zu gewinnen oder da wo er noch vorhanden ist, wenigsten zu erhalten.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Sachse28
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von Sachse28 »

ingo_001 hat geschrieben:Bis Europa die vom ehemaligen us-Aussenminister Kissinger bemängelte fehlende Telefonnummer hat, um mit einer Stimme geopolitisch zu agieren, wirds noch Jahrzehnte dauern ... wenns denn überhaupt angestrebt ist.

Geopolitisch ist das dt./us-amerikanische Verhältnis bis auf Weiteres im Wesentlichen alternativlos.
Gleichwohl geht D. in einigen Bereichen durchaus eigene Wege (die Kooperation mit China in der Raumfahrt z.B.)
Man strebt auf der einen Seite ein Freihandelsabkommen mit den USA an, schon weil man sich da eine bessere Lage in Bezug auf Konkurrenz (z.B. aus China) erhofft - andererseits wird wegen der immer enger werdenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen D. und China auch das Thema Menschenrechte weniger offensiv vertreten, als früher.
Wobei dieses "Argument" für mich heuchlerisch ist, denn solange D. vom betr. Staat profitiert (Öl, Auftragseingänge) werden da gerne mal beide Augen zugedrückt.
Der "moralische Zeigefinger" wird da rausgeholt, wo evtl. negative Folgen für die dt. Wirtschaft nicht zu erwarten sind.

Ich hatte es ja schon mal (lange vor der NSA-Affäre) geschrieben.
Langfristig sehe ich 3 Machtblöcke:
1. Den us-amerikanischen (inkl. GB, weil das den USA näher steht als der EU).
2. China, dass sich wirtschaftspolitisch immer größeren Einfluss verschafft.
3. Die EU, die aber im Gegensatz zu 1. und 2. Genannten gar keine langfristige Strategien hat.
Kann also auch sein, dass es deshalb gar keinen EU-Machtblock geben wird.
Dann würde die EU aber zwischen den anderen zerrieben werden, weil sie immer weiter an Einfluss verliert.
4. Russland, das aber mehr mit sich selbst beschäftigt ist und das auch bleiben wird.
Dort wird man weiter versuchen, den in Teilen verlorenen Einfluss auf die früheren UdSSR-Teil-Republiken zu wieder zu gewinnen oder da wo er noch vorhanden ist, wenigsten zu erhalten.
Ingo, den Thread "Parteigründung durch Chinaforum" einschließlich der Abschaffung aller Nationalstaaten habe ich noch nicht aus den Augen verloren. Lasst uns das mal angehen damit die Welt nicht in der selbstverschuldeten Katastrophe endet. Luther hat seine Thesen an die Kirchentür genagelt, Lenin hat nach Reden den Zarenpalast gestürmt, heute gibt es dafür Internetforen ...
Vorsicht! Kann Spuren von Ironie enthalten.
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ingo_001
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von ingo_001 »

Sachse28 hat geschrieben:Ingo, den Thread "Parteigründung durch Chinaforum" einschließlich der Abschaffung aller Nationalstaaten habe ich noch nicht aus den Augen verloren. Lasst uns das mal angehen damit die Welt nicht in der selbstverschuldeten Katastrophe endet. Luther hat seine Thesen an die Kirchentür genagelt, Lenin hat nach Reden den Zarenpalast gestürmt, heute gibt es dafür Internetforen ...
Schaun wa mal.
Aber das Ganze erfordert ne Menge Arbeit und Durchhaltevermögen, welches ich für mich zwar in Anspruch nehme.
ABER: Das kann man ehrlicherweise nur dann gut machen, wenn man Single ist oder die Kids schon aus dem Haus sind.
Ersteres schliesse ich mal aus - Zweiteres (gibts das Wort überhaupt? :lol: ) durfte nicht vor mindestens 18 Jahren eintreten.
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von alanos »

Bis Europa die vom ehemaligen us-Aussenminister Kissinger bemängelte fehlende Telefonnummer hat, um mit einer Stimme geopolitisch zu agieren, wirds noch Jahrzehnte dauern ... wenns denn überhaupt angestrebt ist.
Das wird nie passieren. Die EU ist ein Konzept, dass zum Scheitern verurteilt ist und nie funktionieren wird. Wie denn auch?
Eine Union von gleichberechtigten Partnern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen kann und wird nie in der Lage sein, mit einer Stimme zu sprechen, und immer ein impotenter überbürokratisierter Haufen bleiben, der andauernd versuchen muss, sich selbst zu legitimieren.
So eine Union kann nur funktionieren, wenn eine Kultur oder ein Staat eine klare Führungsrolle einnimmt und die Politik und die Verteidigung der Union, vor allem nach außen hin, verlässlich vertreten kann. In der Geschichte gibt es endlos viele Beispiele, die dies ganz klar zeigen. Leider wird das in Europa nie passieren können, jedenfalls nicht auf friedlichem Wege, denn kein Land wird sich dem jeweils anderen jemals unterordnen wollen.

Europa wird einfach nie so sein können, wie sich die Träumer in Brüssel das vorstellen. Mir fällt bei dem Thema immer ein nettes Zitat von Ludwig I. von Bayern ein... "denn die Sprache ist das große Band, das verbindet, wäre jedes andere gleich zernichtet; in der Sprache währt geistiger Zusammenhang".
Was ist die europäische Sprache? Deutsch? Französisch? Englisch? Keins von alledem? Fakt ist, es gibt kein "Band", dass sie europäischen Staaten vereint. Unionen ohne Leitkultur, ohne Führung, können nie bestehen, beim ersten Anzeichen von Krise werden sie auseinanderbrechen, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Also was bleibt Europa übrig? Sich einer Leitkultur unterwerfen, und so den Weg zu einer anerkannten Weltmacht ebnen? Oder den jetzigen Zustand beibehalten, und so tun, als hätte man etwas zu melden, bis das unweigerliche Ende kommt und jeder wieder seiner eigenen Wege geht?
Die Vereinigung unter einer Leitkultur ist utopisch, was hat es damals gebraucht, um das Deutsche Reich zu vereinen? Einen außen- und innenpolitischen Halbgott und einen Krieg, der die unterlegene Nation praktisch zerschmettert hat. Und wir reden hier von Staaten, die sich wie ein Ei dem anderen glichen. Ein Krieg ist mMn keine Option, also was bleibt uns übrig? Auf das Ende warten...

Europa ist nun endgültig die "Alte Welt"; die Zukunft liegt anderswo (und damit meine ich nicht die USA).
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von ingo_001 »

alanos hat geschrieben:Europa ist nun endgültig die "Alte Welt"; die Zukunft liegt anderswo
So wirds auch mit großer Wahrscheinlichkeit kommen ...
Und das sage ich als der Berufsoptimist hier.
alanos hat geschrieben:(und damit meine ich nicht die USA).
Die USA stehen im Moment da, wo China auch hinkommt: Oben - aber auf tönernen Füßen.
Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Wie auch immer - auf diese Beiden läufts hinaus - danach kommt erstmal lange nichts.
Man wird auf us und chin. Seite jeweils seine "Claims" abstecken und die (verbaler Schlagabtausch hin oder her) auch akzeptieren, weil die Probleme Beider nichts anderes zulassen.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von alanos »

Die USA stehen im Moment da, wo China auch hinkommt: Oben - aber auf tönernen Füßen.
Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Wie auch immer - auf diese Beiden läufts hinaus - danach kommt erstmal lange nichts.
Man wird auf us und chin. Seite jeweils seine "Claims" abstecken und die (verbaler Schlagabtausch hin oder her) auch akzeptieren, weil die Probleme Beider nichts anderes zulassen.
Du darfst Russland nicht vergessen. Russland hat zwar per se seit dem Untergang der UdSSR massiv an Macht verloren, ist aber immer noch ein großer Faktor in der Weltpolitik, wirtschaftlich als auch militärisch.
Einen Vorteil den sowohl China als auch Russland haben ist, dass sie nicht so massiv auf Pump leben, wie die USA das tun.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... bt_gdp.jpg
Auf der Karte kann man schön sehen, welche Staaten in der Zukunft wieder eine größere Rollen spielen werden. Früher oder später werden die westlichen Staaten an ihren Schulden ersticken, und was dann passiert kann keiner sagen. Auf jeden Fall wird und kann es nicht so weitergehen wie es das gerade tut.
Die westlichen Demokratien tun eben das, was sie am besten können: nichts.

Die USA haben da den Vorteil, dass sie nur eine halbe Demokratie sind und Zugang zu großen Rohstoffreserven haben. Wie auch immer, die USA werden schon bald nicht mehr die erste Geige in der Weltpolitik spielen. Eine Gefahr kann hieraus entstehen, da die USA es gewohnt sind, sich vor niemandem verantworten zu müssen. Wenn sich das in Zukunft ändert, kann das schnell zu einer Abkühlung der internationalen Beziehungen, Destabilisierung und Extremisierung der amerikanischen Innenpolitik und im Extremfall sogar zu Krieg führen.
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von ingo_001 »

alanos hat geschrieben:Du darfst Russland nicht vergessen. Russland hat zwar per se seit dem Untergang der UdSSR massiv an Macht verloren, ist aber immer noch ein großer Faktor in der Weltpolitik, wirtschaftlich als auch militärisch.
Russland setzt alles daran diesen Status wieder zu erlangen - wird das aber m.E. nicht schaffen.
Man wird sich auf russischer Seite damit begnügen den Einfluss auf die zentralasiatischen Staaten, sowie auf dem Balkan, Weissrussland und der Ukraine zu stabilisieren und diesen, wenn möglich weiter auszubauen.
Mehr ist da realistisch nicht drin.
Denn Russland hat, wie die USA und China so große interne Probleme zu lösen, dass man da bis auf weiteres genug mit zu tun hat.
Das Feindbild von außen, das Russland, China und die USA propagieren lässt die eigenen Bevölkerungen nur vorübergehend die internen Probleme vergessen bzw. verdrängen.

Hierzu mal ein alter Witz:
George W. Bush und Vladimir Putin werden nach 100 Jahren Kälteschlaf wieder aufgetaut und jeder liest zuerst die Zeitung des anderen.
Putin: Bei Euch hat sich ja gar nichts geändert.
Noch immer die Schere zwischen arm und reich, die noch größer geworden ist.
Dazu noch der gestiegene Drogenkonsum und Rassenunruhen.
Bush: Na ja, eine gute Nachricht gibts dennoch.
Die Streitigkeiten an der dt.-chin. Grenze konnten durch Verhandlungen beigelegt werden :mrgreen:
alanos hat geschrieben:Einen Vorteil den sowohl China als auch Russland haben ist, dass sie nicht so massiv auf Pump leben, wie die USA das tun.
Das ist zwar richtig, befreit beide aber nicht von den jeweiligen eigenen Problemen, die ja auch gelöst werden müssen.
Den Stein der Weisen hat da noch keiner gefunden, obwohl hier und da Ansätze zu erkennen sind.
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von tigerprawn »

Russland hat zwar ein riesiges Land aber viel zu wenig Einwohner um eine Grosssmacht zu werden. Nur 140 Millionen. So viel wie D und GB zusammen.
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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von ingo_001 »

tigerprawn hat geschrieben:Russland hat zwar ein riesiges Land aber viel zu wenig Einwohner um eine Grosssmacht zu werden. Nur 140 Millionen. So viel wie D und GB zusammen.
DAS is nu aber kein schlüssiges Argument.

Was meinst Du denn, wie viele Einwohner GB hatte - zur Blütezeit des British Empire?
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: China für Deutschland ein Feind- oder Partnerstaat?

Beitrag von tigerprawn »

ingo_001 hat geschrieben:
tigerprawn hat geschrieben:Russland hat zwar ein riesiges Land aber viel zu wenig Einwohner um eine Grosssmacht zu werden. Nur 140 Millionen. So viel wie D und GB zusammen.
DAS is nu aber kein schlüssiges Argument.

Was meinst Du denn, wie viele Einwohner GB hatte - zur Blütezeit des British Empire?
Naja, die Zeit der Kolonien ist nu aber schon ein wenig vorbei, und kommt vermutlich auch nicht wieder.
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