Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Alles zum Thema Visum für China und Deutschland: Antrag, benötigte Unterlagen, Bürokratie, Erfahrungsberichte und sonstiger nerviger Kleinkram zu dem Thema.
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GigiPineapple
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von GigiPineapple »

Übrigens gilt auch ein aussagekräftiges Einladungsschreiben schon als Nachweis. Klar, Fotos dazu sind nie verkehrt, aber kein Muss, wenn man das anderweitig belegen kann.

Haben bei unserem ersten Visum (erfolgreich) keine Fotos eingereicht, da die laut Liste im original vorliegen müssen (was auch immer das heißen mag, Fotos werden heutzutage alle ausgedruckt...) und ich das überlesen hatte, als ich die Dokumente nach China verschickt habe.
Dafür war dann aber die Einladung so ausführlich, dass dies gereicht hat. Gab auch keinen Anruf. Hatten zudem meine chinesischen Visa kopiert, deren Daten sich mit meinen in der Einladung geschriebenen Besuche in China deckten.
Kommt wohl immer darauf an, wie "natürlich" das Schreiben wirkt. Die Kunst ist, so viele wichtige Informationen reinzupacken wie möglich, ohne dabei zu schwafeln. Das ganze natürlich orthographisch korrekt und nach DIN-Norm für den ersten Eindruck.

Gerade wenn das Einladungsschreiben recht kurz ist, stimme ich meinem Namensvetter aber zu: Dann unbedingt Bilder etc. mit reinpacken.
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GigiPineapple
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von GigiPineapple »

Hallo,

haben nun heute das Visum erhalten, könnte im Moment nicht glücklicher sein :mrgreen: Ist sogar ein multiple entry für den Zeitraum von 53 Tagen, obwohl wir nur eine Einreise beantragt haben. Na gut, werden wohl trotzdem nicht ausreisen in der Zeit. :mrgreen:

Ich schreibe nun ein bisschen darüber - vielleicht verirrt sich ja jemand hierher und kann davon profitieren.

Zuallererst: Wenn man in einem anderen Amtsbezirk der Deutschen Botschaft als seiner Heimatprovinz studiert, kann man dort auch ein Visum beantragen.
Meine Freundin ist aus Gansu, was Amtsbezirk Beijing wäre. Sie studiert aber auf Hainan, was zum Amtsbezirk Guangzhou gehört. Ihr Hauptwohnsitz ist weiterhin in Gansu (haben wir auch im Antrag so angegeben).
Als einziger Nachweis, damit man in einem anderen Amtsbezirk beantragen kann, benötigt man einen Beleg, dass man dort studiert - dieser Nachweis ist aber ohnehin obligatorisch, wenn man Student ist, egal wo. Man muss also keine zusätzlichen Dokumente einreichen, wenn man in einem anderen Amtsbezirk studiert.

Wie letztes mal auch haben wir den Kollegen in TLS einen Stoß von über 50 Seiten Dokumente auf den Schreibtisch gewuchtet, inklusive detailliertes Einladungsschreiben mit geplanten Reisezielen und "unserer Geschichte", umfassende Dokumente für die Rückkehrbereitschaft (Wohneigentum der Eltern, Kontoauszüge, Arbeitsbescheinigung der Eltern), ein separates Erklärungsschreiben meiner Freundin (Schilderung ihrer Lebensumstände und familiäre Verhältnisse). Versicherung, Verpflichtungserklärung, etc ist selbstverständlich.

Nach nun 2 erfolgreichen Visa haben wir den Eindruck gewonnen: je mehr Dokumente (die natürlich nicht widersprüchlich sein dürfen), umso besser. Wir haben auch Sachen eingereicht, die laut Liste für uns nicht obligatorisch wären - für die Rückkehrbereitschaft erschienen uns die aber hilfreich. Auch Flugbuchungen haben wir eingereicht - wobei das eventuell nichts bewirkt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, werden Visa, sollte der Botschaftsmitarbeiter Zweifel haben, immer abgelehnt. Das heißt für mich: Schreibt alles so ausführlich, dass gar keine Fragen mehr offen bleiben können! Mein Einladungsschreiben hatte dieses mal wieder fast 2 A4-Seiten Text - scheint was gebracht zu haben. Nichts geht wohl über gnadenlose Ehrlichkeit beim Visum - ich denke, die merken sehr schnell, wenn man ihnen etwas vormachen will. Die haben tausende Anträge pro Jahr zu bearbeiten, da bekommt man seine Routine.

Alles in allem haben wir nun sowohl in Guangzhou im TLS-Center als auch postalisch (2014) sehr gute Erfahrungen gemacht. TLS und die Konsulate/Botschaften arbeiten zügig, sind freundlich und per E-Mail und telefonisch sehr hilfsbereit. Beschweren könnte man sich nur, dass wir wegen des Fingerabdrucks extra nach Guangzhou mussten, was zugegebenermaßen unserem schmalen Studentenbudget sehr zugesetzt hat. :mrgreen: Aber am Ende wars das Wert.
Sparma hoit des Monat a bisse :lol:
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von bue48 »

@GigiPineapple

Herzlichen Glückwunsch, das freut mich sehr für euch!

Mögen doch die zahlreichen "Trickser", die hier immer wieder aufschlagen, doch auch einmal einen Blick in deine Beiträge werfen :D
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von ingo_001 »

Auch von mir einen hrzlichen Glückwunsch :D

Und eine Bestätigung meiner Sichtweise, dass man mit Offenheit und Ehrlichkeit am Besten fährt.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

Die Logik ist Deine Freundin - Wünsch-Dir-Was und Untergangs-Propheten sind falsche Freunde.
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von wingtsun »

Visum wird auch immer und immer teurer. Egal ob 1 oder X Entries, 126 € Standard!!! 126 € für einen Touri-Besuch. Ist klar.
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robby45
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von robby45 »

Hallo Zusammen,

ich habe mich heute angemeldet, da ich im Sommer nach Hainan fliegen möchte. Wir sind 2 Familien.

Dachte gar nicht an Visum und bin total überrascht. Die Preise sind ja enorm.

Wir fliegen über Hongkong gleich weiter nach 2 Stunden Wartezeit nach Hainan und sind dort 2 Wochen. Dann fliegen wir nach Hongkong zurück und sind dort 4 Tage bis wir nach Deutschland zurückfliegen. Ich denke, dass ich ein normales Tourivisum für einmalige Einreise brauche oder?

Also Hongkong nach Hainan ist die Einreise. Und von dort wieder Ausreise nach Hongkong. Für Hongkong selbst brauche ich dann nichts. Richtig?

Und 3 Familienmitglieder pro Familie sind dann 6 x rund 130 €?? Puh
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von Anna212 »

Vielen Dank für all die Informationen, die ich auf diesem Forum erhalten wird mir sicherlich helfen, Ihre Führung in der Zukunft zu sein.
https://etaaustraliaonline.com/de/
robby45
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von robby45 »

Hallo,

leider habe ich auf meine Frage damals keinen Tipp bekommen.. Wäre schön wenn jemand das schon gemacht hat und mir da etwas helfen könnte?

Vielen lieben Dank :-)
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Laogai
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von Laogai »

robby45 hat geschrieben:leider habe ich auf meine Frage damals keinen Tipp bekommen..
Wahrscheinlich weil es in diesem Thread um ein Schengenvisum geht, und nicht um ein China-Visum :idea: :wink:
Mach mal einen neuen Thread auf!
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robby45
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von robby45 »

Ups.. ok.. mach ich... DANKE
madmax
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von madmax »

Hat schon mal irgendjemand von einer Regelung gehört, dass man bei erfolgreicher Beantragung (und im konkreten Fall auch schon absolvierten Aufenthaltes) eines 6-monatigen Visums, nach der Rückreise nach China erst wieder nach einer Frist von 6 Monaten um ein neues Visum angesucht werden kann? Zuvor hatte ich davon schon mal "gerüchteweise" gehört, dem aber nicht wirklich Glauben geschenkt. Heute wurde einer chinesischen Bekannten von mir von einer Visumsservicestelle (oder was auch immer das genau war) mitgeteilt, dass sie tatsächlich erst frühestens wieder in 6 Monaten beantragen darf. Diese Regelung würde angeblich für jedes EU-Land greifen.
Trotzdem kann ich noch immer nicht ganz an eine rechtliche Grundlage dazu glauben. Natürlich werde ich mich gleich mal per Email an die zuständigen Behörden zuhause wenden, aber würde mich zuerst interessieren, ob das hier jemand schon mal erlebt hat.
(Sie führt übrigens kein Studium, sondern hat einen 5-monatigen Sprachkurs besucht und eigentlich war der Plan, dass sie damit im Herbst gleich fortfährt. Wegen dieser Regelung müsste sie aber nun mindestens ein halbes Jahr warten).
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von qpr »

Sie darf sich 90 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen im Schengenraum aufhalten.

http://www.info4alien.de/cgi-bin/forum/ ... 1280220533

Dort findest du auch einen Aufenthaltsrechner.
kami
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von kami »

Es kommt darauf an was es für ein Visum ist qpr...

Für das Nationale Visum (D-Visum) spielt die 90/180 Tage Regel keine Rolle fürs Schengen schon

Soweit ich weiß kann man sofort wieder ein Visum beantragen wenn man wieder zurück ist...
für den Antrag gibt es keine Wartezeit...
qpr
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von qpr »

kami hat geschrieben:pr...

Für das Nationale Visum (D-Visum) spielt die 90/180 Tage Regel keine Rolle fürs Schengen schon
Auch das D Visum unterliegt der 90/180 Regelung, wenn es, wie die meisten, für 90 Tage gültig ist.

Es kann aber auch für bis zu 12 Monate ausgestellt werden.

madmax sollte sich da mal präziser ausdrücken.
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Re: Schengenvisum - unsere Vorgehensweise + Hinweise

Beitrag von madmax »

Danke euch beiden fuer die Antwort. Sind natuerlich keine guten Nachrichten, dass es diese Regelung tatsaechlich gibt. Im konkreten Fall hat es sich um ein D-Visum mit fuenfmonatiger Gueltigkeit gehandelt. Anfang Mai ist sie nach China zurueckgekehrt. Duerfte sie also theoretisch genau fuenf Monate spaeter wieder ein Visum beantragen?
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