Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen wolle

Allgemeine Fragen und Erfahrungsaustausch rund um China - Kultur - Geschichte usw.
Markito
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Markito »

Ich weiss noch genau, wie wir in Erdkunde über China gesprochen haben. Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur, da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
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Ron
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Ron »

[quote="Aremonus"Vielleicht hat also die Dame eine zweite Staatsbürgerschaft angenommen, ohne die chinesische Staatsbürgerschaft offiziell aufzugeben?[/quote]
Ich denke nicht dass Sie einen hat,von Erzählungen weiss ich dass Sie eine normale Angestellte ist.

Mich regt immer auf wenn jemand solche 'Schauergeschichten' über China erzählt
und die Leute glauben es noch dass das wirklich so ist dort.

Gruss
Ron
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Squire
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Squire »

Hallo,

ne Freundin und Arbeitskollegin von mir ist seit gut drei Jahren mit deutschem Pass unterwegs. Was Visa etc. angeht hat sie keine Probleme. Allerdings stellten sich einige Behörden in China - sagen wir mal - umständlich an, als sie Dokumente (Geburtsurkunde etc.) brauchte ... ja ohne chinesischen Pass ... wir sind dafür nicht zuständig ... wir stellen nur für chinesische Staatsbürger Dokumente aus ... usw. Erst nachdem ihre Eltern bisschen Rabatz gemacht hatten und die Beziehungskette in Bewegung setzten bewegte sich was und die Dokumente wurden ausgestellt ...
Es gibt halt doch einige, die ehemalige chinesische Staatsbürger als Landesverräter ansehen ...
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Robert


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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Shenzhen »

qpr hat geschrieben:
Aremonus hat geschrieben:
Kenne mehrere Chinesen die inzwischen die Deutsche Staatsbuergerschaft haben, jetzt wieder in China leben, eigene Firmen in China haben oder auch nur ganz normale Leute sind die China ab und an besuchen. Weder gibt es Probleme bei der Ausreise noch Einreise oder sonstwo.
Haben die zwei Pässe, also sind das Doppelbürger? (Und nicht aus Hongkong, Taiwan oder Macao).
Wenn du die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen willst, mußt du erst die chinesische aufgeben.
Vorher bekommst du als Chinese keinen deutschen Pass.
Genau so ist es - Deutscher Pass = Chinesischer Pass weg in China geht nur eins von beidem. Eine Bekannte die jetzt dauerhaft als "Fruehrentnerin" wieder in China lebt muss halt jedes Jahr ein neues L-Visa beantragen (Verwandte besuchen). Geht problemlos.
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Suedchina »

außer du Du bist im Staatsdienst
Wenn die Sonne Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
.
.guckt auch hier nach http://alternative.aktiv-forum.com/
beowulf
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von beowulf »

Markito hat geschrieben:Ich weiss noch genau, wie wir in Erdkunde über China gesprochen haben. Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur, da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
Bin mir sicher, dass dein Erdkundelehrer über jahrelange China Erfahrung, sowie tiefgehende Sprach, Geschichte und Kulturkenntnisse aufweisen kann. :lol:
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von no1gizmo »

Soweit mir bekannt aus halbwegs sicherer (chinesischer) Quelle interessiert sich die chin. Regierung nur für Chinesen, die ausreisen und dabei:

- In politischer oder wirtschaftspolitischer Korruption verwickelt sein könnten (wenn die gesamte Familie eines Politikers, Unternehmers oder höheren Angestellten ausreist)

- bei Steuerflucht

- oder bei Soldaten, die Staatsgeheimnisse inner haben oder Zugang zu diesen hatten

Ist in anderen Ländern auch nicht anders. Alles im Lot.
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Aremonus »

Ich weiss noch genau, wie wir in Erdkunde über China gesprochen haben. Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur, da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
Das ist vielleicht etwas plakativ formuliert, aber das trifft doch durchaus zu? China ist eine Diktatur - das Land erfüllt sämtliche Merkmale einer solchen. Die Menschen- und Bürgerrechte werden nicht geachtet. Die Partei steht in China nicht nur de facto, sondern auch de jure über dem Rechtsstaat, die Rechtsstaatlichkeit insgesamt ist mangelhaft. Die Medien werden zensiert. Das kann man doch nicht schönreden?
Von dem her müsste ich dem Erdkundelehrer recht geben - auch wenn's mir auch lieber wäre, wenn in China zumindest der Anschein eines demokratischen Rechtsstaates herrschen würde.
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss gestaut und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Biber nicht essen kann!
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Shenzhen »

Ach Aremonus warum prostituierst du dich denn wenn du es so schlimm findest und lebst/besuchst das Land Deiner Albtraeume?
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Aremonus »

Ach Aremonus warum prostituierst du dich denn wenn du es so schlimm findest und lebst/besuchst das Land Deiner Albtraeume?
Mein Post war nur eine technische Feststellung und nicht wertend gemeint. In jedem Land gibt es Raum für Verbesserungen - kein Land hat bisher das perfekte demokratische System erschaffen, wo der Staat niemanden zu nichts zwingen muss.

Zu meinem subjektiven Empfinden:
Nur weil ein Land ein korruptes politisches System hat (und als Folge dessen arm ist) heisst das nicht, dass man sich dem vollständig verschliessen muss. Gerade als Schweizer hat man es sonst schwer, wenn man seinen Horizont durch Reisen erweitern will - wie viele Länder mit ähnlich gut ausgebauten Bürgerrechten und ähnlich liberalen Gesetzen gibt es sonst noch? Lichtenstein? :wink:
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von beowulf »

Aremonus hat geschrieben:
Ich weiss noch genau, wie wir in Erdkunde über China gesprochen haben. Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur, da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
Das ist vielleicht etwas plakativ formuliert, aber das trifft doch durchaus zu? China ist eine Diktatur - das Land erfüllt sämtliche Merkmale einer solchen. Die Menschen- und Bürgerrechte werden nicht geachtet. Die Partei steht in China nicht nur de facto, sondern auch de jure über dem Rechtsstaat, die Rechtsstaatlichkeit insgesamt ist mangelhaft. Die Medien werden zensiert. Das kann man doch nicht schönreden?
Von dem her müsste ich dem Erdkundelehrer recht geben - auch wenn's mir auch lieber wäre, wenn in China zumindest der Anschein eines demokratischen Rechtsstaates herrschen würde.
1.
Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur,
China ist keine Ex-Kommunistische Diktatur. Es ist ein "sozialistischer Staat unter der Demokratischen Diktatur des Volkes." Es als ex-kommunistisch zu bezeichnen, nur weil man sagt die haben dort privatwirtschaftliche Unternehmen, ist Bild Zeitungsniveau. Entweder ich geh im Unterricht darauf ordentlich ein, oder ich lass es gleich.

2.
da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
Was soll das bedeuten? Wenn es impliziert, dass man generell nicht machen darf, worauf man Lust hat, ist dies eine Falschaussage. Wenn es impliziert, dass man gewisse Dinge nicht machen darf, dann seh ich den Unterschied nicht zum Rest der Welt. Wo bitte darf man alles machen, worauf man Lust hat? Vielleicht in failed States mit Anarchie? Das ist China aber eben nicht. In China gibt es in vielen Bereichen viel größere Freiheiten als bei uns, in anderen weniger. Im Alltag ist das persönliche Freiheitsgefühl größer als in Deutschland, wo alles reguliert ist und nach Protokoll abläuft. Im politischen sind die Freiheiten dafür in Deutschland größer. Deine Argumentation ist übrigens interessant, du führst vor allem ein schlecht entwickeltes Rechtssystem als Grund an. Gerade in entwickelten Rechtssystemen darf man eben nicht machen, worauf man Lust hat ;-) Übrigens ist die Emmigration/Immigrationsdebatte hier besonders interessant. Chinesen treffen nicht auf Probleme, wenn sie China verlassen wollen, sondern dann wenn sie wo (EU) einreisen wollen. Unser entwickeltes Rechtssystem trägt dazu bei, dass man eben nicht machen kann, worauf man Lust hat! Wie man auch an den toten afrikanischen Flüchtlingen sehen kann, die im Mittelmeer herumtreiben (Achtung Polemik). :wink:

Das Image Problem, welches China hat, beruht vor allem darauf, dass es als Konkurrent definiert wird. An dieser Stelle passend - Abe betonte neulich bei seinem Vietnam Staatsbesuch, die "gemeinsamen demokratischen Werte" :lol: Wenn der Inselstreit weitergeht, schlägt sich die westliche Presse noch mehr auf die vietnamesische Seite und dann wird Vietnam (welches im Prinzip eine authoritärere Version Chinas ist) noch zum "Vorzeigestaat" bei uns :wink:

Übringes, das China wenigstens im "Anschein" ein demokratischer Rechtsstaat sein soll, find ich persönlich unwichtig. Mir ist lieber ein Schrittweise tatsächliche Entwicklung, als jahrzehntelanger Stillstand in diesem Bereich wie z.b. im theoretisch demokratisch-rechtsstaatlichen Indien.
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von ingo_001 »

Markito hat geschrieben:Ich weiss noch genau, wie wir in Erdkunde über China gesprochen haben. Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur, da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
Solange Du der Politik in China nicht auf die Füsse trittst, kannst Du (auch als Chinese) i.d.R. machen, worauf Du Lust hast, wenn Du denn genug Geld hast - auch (aus)reisen, wohin Du willst; weitere Ausnahmen: Soldaten, Geheimnisträger oder Staatsbedienstete, die unter Korruptionsverdacht stehen und/oder mit öffentl. Geldern entfleuchen wollen.
Schönen Gruß an Deinen Erdkundelehrer ... der sollte sich mal weiterbilden.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von blackrice »

ingo_001 hat geschrieben:
Markito hat geschrieben:Ich weiss noch genau, wie wir in Erdkunde über China gesprochen haben. Das ist immer noch eine Ex-Kommunistische Diktatur, da wird nicht einfach gemacht, worauf man Lust hat!
Schönen Gruß an Deinen Erdkundelehrer ... der sollte sich mal weiterbilden.
hat eh nix mit Erdkunde zu tun :?:
"Wenn Du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie"

humans are the only species cut down trees .. turn it into paper .. then write - '' SAVE THE TREES '' - on it

wir sind hier nicht bei WÜNSCH' DIR WAS sondern bei SO ISSES' HALT
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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von ingo_001 »

Dann soll er den Lehrer(?) oder denjenigen von dem er sein (Nicht)Wissen hat grüßen.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Konsequenzen in China wenn Chinesen das Land verlassen w

Beitrag von Honigkuchen »

beowulf hat geschrieben:China ist keine Ex-Kommunistische Diktatur. Es ist ein "sozialistischer Staat unter der Demokratischen Diktatur des Volkes." Es als ex-kommunistisch zu bezeichnen, nur weil man sagt die haben dort privatwirtschaftliche Unternehmen, ist Bild Zeitungsniveau. Entweder ich geh im Unterricht darauf ordentlich ein, oder ich lass es gleich.
Die Bezeichnung „sozialistischer Staat unter der Demokratischen Diktatur des Volkes“ steht euphemistisch für eine Regierung die die Charakteristiken eines autoritären Staatskapitalismus in jeder Hinsicht erfüllt. Das impliziert natürlich, dass das Land nicht mehr kommunistisch ist, wobei auch die Bezeichnung Kommunismus, angesichts dessen eigentlich gedachter Zu- und Einordnung sowie Anwendungsprinzipen, nicht passt.

Genau genommen, befinden sich knapp mehr als zwei Drittel der Industrieproduktion in staatlicher Hand.
Übringes, das China wenigstens im "Anschein" ein demokratischer Rechtsstaat sein soll, find ich persönlich unwichtig. Mir ist lieber ein Schrittweise tatsächliche Entwicklung, als jahrzehntelanger Stillstand in diesem Bereich wie z.b. im theoretisch demokratisch-rechtsstaatlichen Indien.
Ich meine das nicht (ab)wertend, aber genau genommen gab es bis dato keine Anzeichen davon, das de facto Ansätze eines Gesellschaftsvertrages vorhanden sind. Wenn schon von Demokratie die Rede ist bzw. Ansätze solch einer geltend gemacht werden und keine kumulativen Anknüpfungen vorhanden sind, so spricht dies, mit Hinblick darauf dass eine politische Autokratie im Sinne einen Staat zu konsolidieren über Jahrzehnte hinweg die Verbreitung von Aufklärungsgedanken und dergleichen unterschlägt bzw. unterdrücken zu versucht, nicht gerade für eine Entwicklung.
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