einfach-ich hat geschrieben:Ich habe 3 Freunde aus der DDR befragt 1. Architekt Dresden studiert2. Fernmeldewesen bei Berlin und 3. Germanistik Leipzig.
Die Frage ist ja, wie alt waren die 3, als die Mauer fiel, bzw. hatten sie da schon fertig studiert?
Alle drei sagen sie waren NIE in der SED und hatte es auch nie vor. Sie waren nur in der FDJ und dem FDGB und sie konnten studieren.
Naja, aber ohne blaues Hemd ist man halt nicht an einen "vernünftigen" Studiengang gekommen. Man musste auch nicht besonders laut "hier" schreinen, um FDJler zu werden, sondern man musste sich einfach nur nicht wehren. Wenn man gute Leistungen in der Schule gebracht hatte, wurde das einfach mit besonderer Linientreue gleichgesetzt. Ich hab mehr als einmal ein Abzeichen für besondere sozialistische Arbeit bekommen, obwohl mir der Politikkram völlig am Allerwertesten vorbei ging und ich einfach nur gute Noten hatte. Und mit 12 hält sich die Fähigkeit, politisch aktiv zu sein eh noch sehr in Grenzen
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Insgesamt kann man da auch nicht die ganze DDR über einen Kamm scheren. Ich hab zum Beispiel relativ wenig von diesem ganzen politischen Geplänkel mitbekommen. Wir waren halt Pionier und wenn du dein Halstuch verloren hast, dann kaufte man sich für 80 Pfennig bei der Sekretärin ein neues. Ab und zu war mal Apell und das wars. Ich kann mich auch an mehr als einen Hinweis von Bio- oder Geografielehrern erinnern, dass auf ARD oder ZDF eine tolle Natur Doku kommt und wir die ankucken sollen.
Es gab aber auch Gegenden, wo das eben nicht so entspannt abging und ich bin auch manchmal überrascht, was es alles gegeben haben soll.
Fakt ist, als Pfarrer hatte man deutlich mehr Freiheiten und für viele war die evangelische Kirche weniger ein Ort, wo man seinem Glauben diente, sondern eher ein Ort, wo man sich aus dem System ein bisschen ausklinken konnte.