nur China hat sich richtig gut positioniert....
Das sehe ich anders. Die meisten Europäer und Amerikaner sehen China eher als "die anderen" als "wir" - Washington ist den meisten noch immer lieber als Beijing... In China umgekehrt gilt der Westen als modisch...
Das ihr keine Verantwortung habt wie es um die Welt heute steht? Wo die Europaer auch waren, die haben verbrannte Erde hinterlassen, dessen Auswirkungen wir heute noch erleben.
Wir alle haben den Zustand unserer Welt zu denselben Teilen zu verantworten. Keiner mehr oder weniger. Das hier ist aber eine psychologische Frage: es gibt Leute die handeln und Leute die sich beklagen. Wenn ich etwas nicht gut finde, versuche ich es zu ändern wenn ich kann und wenn nicht versuche ich es zu nutzen, statt mich frustriert darüber zu beklagen. Man kann natürlich immer einen Schuldigen für die eigene Misere finden - aber man kann auch immer versuchen, seine Probleme zu lösen.
Für mich sind Chinesen, welche den Westen für ihre Armut verantwortlich machen, genauso dumm wie Westler, welche China für ihre Probleme verantwortlich machen. In unserer Welt muss man sich den Umständen anpassen und nicht erwarten, dass die Umstände sich einem anpassen. Wenn man die entsprechende Macht hat, kann man die Dinge ändern - sonst kann man sie zu seinem Vorteil nutzen.
Ein Schwellendland von China's Statur würde sich nicht bei einem Boykott innerhalb kürzester Zeit in einen Agrarstaat zurückverwandeln. So weit sind wir mittlerweile schon.
Nein, es würde zu einem Arbeiter- und Bauernparadis wie Nordkorea.
Analysiere doch einmal die Zusammensetzung des chinesischen BIPs: die Exportindustrie und die von ihr Abhängigen Zweige machen knapp die Hälfte des chinesischen BIPs aus - bräche die weg, bliebe fast nur noch der Staatssektor. Der Privatkonsum macht gerade einmal 32% des BIPs aus - und es werden oft auch Dinge von Staatsbetrieben gekauft (Bildung, Mobilfunk, Infrastruktur, Autos...). Der Staatssektor widerum wird grösstenteils durch die steigenden Immopreise finanziert (zumindest auf lokaler ebene, auf nationaler gibts Mono- oder Duopole).
Daher dürfte ein Exporteinbrauch schon ziemlich schlimm sein.
Saiber hat geschrieben:ch hoere seit ueber 10 Jahren immer die gleiche Laier der Seifenblase der Immobranche die platzen wird. Geplatz ist sie noch nicht und was ich vor ueber 10 Jahren gesagt habe sage ich jetzt noch.
Das haben gewisse Fachleute in den 1980ern in Japan und in den 2000ern in den USA auch gesagt und die, welche vor der Blase gewarnt haben, wurde belächelt. Und als die Blase dann einmal platzte, hiess es plötzlich: "Oh ihr bösen, bösen Banker, warum habt ihr uns nicht gewarnt????"
Wenn die Blase platzt, sind bestimmt schnell schuldige gefunden. Ob Juden oder Banker, egal wer - nur nicht die Leute, welche geglaubt haben, dass schnelle Kapitalvermehrung oder Arbeit möglich sei. Warum wiederholt sich die Geschichte nur immer, immer wieder? Warum glauben Länder ständig, dass sie eine Immoblase haben kann und diese gerade in ihrem Fall als einzige nicht platzt?
Ein Drittel aller chinesischen Millionäre bringt bereits Vermögen ins Ausland, die Hälfte möchte Auswandern. (
http://www.china.org.cn/business/2011-1 ... 775772.htm). Das dürfte bestimmt nicht daran liegen, dass ihre Anlagen in China so sicher sind und ständig wachsen... Und mit zunehmender Öffnung der Kapitalmärkte dürfte sich der Trend verstärken, da es heute noch immer relativ schwierig ist, als Festlandchinese sein Geld ins Ausland zu bringen.
Wer in den chinesischen Immomarkt investieren möchte, kann das gerne tun. Ich investiere in Dinge, die auch real etwas Produzieren. Nur Alpha (im Falle der Immobilien die Miete) ist nachhaltig - Beta (also die Wersteigerung) ist kurzlebig. Aber jeder kann seine Rente selbst verzocken...