Chinaseite.de Forum

Hallo zusammen,
Meine Freundin (Schweizerin) und ich (Tibeter bzw. schweizer Bürger) möchten nach Tibet einreisen. Meine Verwandten würden uns zu sich einladen und das entsprechende Gesuch stellen. Gemäss den Aussagen von Bekannten wird das Besuchervisum nicht an unverheiratete Paare ausgestellt. Wir leben jedoch seit mehreren Jahren im Kukubinat und sind auch verlobt.
Daher meine Frage, hat jemand schon Erfahrungen gemacht in ähnlichen Situationen und wie ist es ausgegangen.
Besteht die Möglichkeit, dass wir beide ein Besuchervisum erhalten?

Besten Dank für Eurer Feedback.

Erstmal: Herzlich willkommen in unserem Forum.

Wo haben denn Deine Bekannten diese Info (unverheiratete Paare bekämen kein Einreisevisum) her?
Wenn ich mal vom Rest Chinas (excl. Tibet) aus gehe, dann ist es der chin. Botschaft egal, ob die Einreisenden verheiratet sind oder nicht.
Und mir fällt kein Grund ein, warum das nun für Tibet anders sein sollte.

Meine Vermutung: Man möchte Euch durch diese Aussage evtl. zur Heirat "ermuntern", um so Euer "Lotterleben" in geordnete (eheliche) Bahnen zu lenken
* Im Zweifelsfall einfach mal bei der chin. Botschaft direkt nachfragen.

so-nee hat geschrieben:Gemäss den Aussagen von Bekannten wird das Besuchervisum nicht an unverheiratete Paare ausgestellt.

Das ist (fast) richtig. Um ein Besuchsvisum für die VR China zu bekommen muss man einen Verwandtschaftsnachweis zu einem chinesischen Staatsbürger beifügen. Du würdest also mit den entsprechenden Papieren ein Besuchsvisum erhalten (Familienangehörige ansässig in China), deine Freundin allerdings nicht. So weit, so schlecht.
Aber warum muss es denn unbedingt ein Besuchsvisum sein? Ein ganz normales Touristenvisum dürfte es doch auch tun, oder?
Ich bin mir nicht sicher, glaube jedoch dass ihr um das Permit für Tibet auch mit einem Besuchsvisum nicht herum kommt.

laogai hat geschrieben:Du würdest also mit den entsprechenden Papieren ein Besuchsvisum erhalten (Familienangehörige ansässig in China), deine Freundin allerdings nicht. So weit, so schlecht.
Aber warum muss es denn unbedingt ein Besuchsvisum sein? Ein ganz normales Touristenvisum dürfte es doch auch tun, oder?

Bin bei meiner Antwort von einem Touristenvisum ausgegangen, weils ja beim Besuchsvisum die von Dir angesprochene Problematik gibt.

laogai hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, glaube jedoch dass ihr um das Permit für Tibet auch mit einem Besuchsvisum nicht herum kommt.

Chin. Botschaft kontaktieren.
Das würde ich (speziell im Bezug auf Tibet) immer raten, gerade weil sich da mitunter ziemlich schnell (wenn auch manchmal nur temporär) sicher geglaubte Konditionen ändern können.

Meine Wissenslücke ist geschlossen. Aber vielleicht fragen sich andere auch, daher:

so-nee hat geschrieben:Wir leben jedoch seit mehreren Jahren im Kukubinat[...]

Gemeint ist Konkubinat. Darunter ist in der Schweiz jedoch etwas anderes zu verstehen als in Deutschland: Wiki-Link

Hallo zusammen,
Für die jeweiligen Beiträge möchte ich mich bedanken.

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Ein ganz normales Touristenvisum dürfte es doch auch tun, oder?
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Dabei stellt sich die Frage, wie wir uns bei einem Turistenvisum bewegen, bzw. reisen können. Meine Geschwister waren bereits die Cousine in Lhasa besuchen und konnen problemlos rum reisen.
Wie ist das bei einem Turistenvisum? Muss man da nicht geführte Reisen buchen? Kann ich meine Cousine ohne Probleme besuchen?

Besten Dank und einen schönen Abend.

so-nee hat geschrieben:Meine Geschwister waren bereits die Cousine in Lhasa besuchen und konnten problemlos rum reisen.

Dann stelle ich mal eine Gegenfrage: Welches Visum haben deine Geschwister bekommen und was mussten sie dafür vorlegen?
Ich gehe davon aus, dass sowohl du als auch deine Geschwister die Schweizer Staatsangehörigkeit haben. Ist das richtig?

laogai hat geschrieben: Dann stelle ich mal eine Gegenfrage: Welches Visum haben deine Geschwister bekommen und was mussten sie dafür vorlegen?
Ich gehe davon aus, dass sowohl du als auch deine Geschwister die Schweizer Staatsangehörigkeit haben. Ist das richtig?

Die Geschwister haben wohl keine Schweizerin mitgenommen, mit der sie nicht verheiratet waren. Das ist wohl der "Knackpunkt".

Mit einem Touristenvisum kann man in Tibet nur an einer geführten Reise teilnehmen, so viel ich weiß....

Um ein Besuchsvisum für die VR China zu bekommen muss man einen Verwandtschaftsnachweis zu einem chinesischen Staatsbürger beifügen

Das habe ich bis anhin noch nie gebraucht - eine schriftliche Einladung durch einen Chinesen hat stets ausgereicht, um das Besuchervisum zu erhalten. Dasselbe galt auch umgekehrt für Europa.

Aremonus hat geschrieben:

Um ein Besuchsvisum für die VR China zu bekommen muss man einen Verwandtschaftsnachweis zu einem chinesischen Staatsbürger beifügen

Das habe ich bis danhin noch nie gebraucht - eine schriftliche Einladung durch einen Chinesen hat stets ausgereicht, um das Besuchervisum zu erhalten. Dasselbe galt auch umgekehrt für Europa.

Hast du dann im Visumantrag unter Punkt 2 auch immer brav "探亲 / Visiting Relatives" angekreuzt?

Bernhard hat geschrieben:Die Geschwister haben wohl keine Schweizerin mitgenommen, mit der sie nicht verheiratet waren. Das ist wohl der "Knackpunkt".

Davon gehe ich auch aus. Aber ich will mich erstmal vorsichtig rantasten

Ich glaube, es ist am Besten wenn ich das Konsulat direkt anfrage. Ich bin mir nicht sicher, wie meine Anfrage wahrgenommen wird.
Fakt ist:
1. Ich bin tibetischer Herkunft und offensichtlich besteht die Möglichkeit, dass mein Gesuch abgeleht wird, ohne Grund.
2. Wenn meine Cousine aus Lhasa uns einladen würde, würde lediglich ich ein Besuchervisum erhalten und meine Freundin nicht, da wir nicht verheiratet ist (gemäss Information von Freunden).
3. Ein Turistenvisum würde uns soweit nützten, dass wir nach Lhasa kommen würden, jedoch müssen wir eine absolut überteuerte geführte Reise buchen...darauf habe ich keine Lust.

Falls jeden diesen Fakten widersprechen kann, wäre ich froh ))

Bei der Frage, ob dein Gesuch ohne Grund abgelehnt wird, kommt es wohl stark darauf an, weswegen du in der Schweiz bist.

Wenn deine Eltern oder Großeltern aus politischen Gründen aus Tibet geflohen sind und vor der "Befreiung" einer gewissen "Klasse" angehörten, mag das schon sein (ich kenne die Befindlichkeiten in dieser Hinsicht aber nicht so genau).
Aber da deine Geschwister schon mit Besuchervisum dort waren, dürfte es bei dir auch gehen. Nur mit deiner Freundin wird das vielleicht ein bisschen schwierig....

laogai hat geschrieben:

Aremonus hat geschrieben:

Um ein Besuchsvisum für die VR China zu bekommen muss man einen Verwandtschaftsnachweis zu einem chinesischen Staatsbürger beifügen

Das habe ich bis danhin noch nie gebraucht - eine schriftliche Einladung durch einen Chinesen hat stets ausgereicht, um das Besuchervisum zu erhalten. Dasselbe galt auch umgekehrt für Europa.

Hast du dann im Visumantrag unter Punkt 2 auch immer brav "探亲 / Visiting Relatives" angekreuzt?

Aber LaoGai, der Punkt heißt doch "探亲/ Besuch von Familienangehörigen oder
Freunden" - Ich habe diesen Punkt immer brav angekreuzt, wenn ich meine Verlobte besucht habe und meine Eltern haben es auch beim Besuch in China angekreuzt ... es wurde nie nach irgendwelchen Nachweisen gefragt .....

de guo xiong, der immer noch nicht verstehen kann warum oft geraten wird, als Zweck Tourismus und nicht wahrheitsgemäß Verwandten-/Freundebesuch anzkreuzen

de guo xiong hat geschrieben: de guo xiong, der immer noch nicht verstehen kann warum oft geraten wird, als Zweck Tourismus und nicht wahrheitsgemäß Verwandten-/Freundebesuch anzkreuzen

Ich habe heute nochmal das Antragsformular und das Merkblatt angeschaut. Es stimmt, es gibt dort keine Passagen, wo man nach irgendwelchen Angaben zu der besuchten Person gefragt wird.

Ich habe jetzt keinen Beweis, aber ich bin mir sicher, dass das früher anders war (vor 2009). Da musste man meiner Erinnerung nach sämtliche Daten der besuchten Person angeben und auch nachweisen (mit Pass-Kopien, o.ä.). Das war nämlich der Grund, warum ich damals "Tourismus" angegeben habe. Meine Freundin hatte kein Hukou für Shanghai, und ich wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen.
Rückblickend vielleicht eine völlig unbegründete Sorge, aber hinterher ist man immer schlauer.