Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

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ferrara
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ferrara »

Philipp hat geschrieben: Ja eben, das wäre so ähnlich als wenn im deutschen Schulunterricht über Hitler sein Mut als Soldat im Ersten Weltkrieg, seine politischen Erfolge in den 20er und frühen 30er Jahren und der Bau der Autobahnen und KDF-Urlaubsheime für deutsche Arbeiter in den 30er Jahren erwähnt würden und über das was danach kam lediglich gesagt würde "in seinem späteren Leben hat der Führer dann einige Fehler gemacht, vermutlich war das der negative Einfluss von Leuten wie Himmler oder Bohrmann" und die Millionen Toten keinerlei Erwähnung fänden.
was denkst du warum es nicht geschieht? weil es einfach nicht die wahrheit entspricht, bzw. es kein nennenswertes argument darsteht, um zu sagen: ja, er hat sicherlich was falsches gemacht, aber...
Philipp hat geschrieben:Absurd daran ist, dass die auf diese Weise zum Ultranationalismus erzogene chinesische Jugend sich in regelmäßigen Abständen über die vermeintliche Verharmlosung japanischer Kriegsverbrechen in japanischen Schulbüchern aufregt und das zum Anlass nimmt japanische Restaurants in China anzuzünden, während ihre eigenen Schulbücher die Millionen Toten unter Mao nicht einmal erwähnen.
das sind zwei paar schuhe, mindestens aus sicht der chinesen. japan war kriegsverbrecher und wurde international verurteilt. mao eben nicht, und steht in erster linie als befreier des chinesischen volkes dar.
rechtlich entscheiden sich MORD, TOTSCHLAG und FAHRLÄSSIGE TÖTUNG. zu welcher kategorie maos tat gehört ist noch zu bestreiten. spricht: ob mao für die millionen toten verantwortlich ist? ja. inwiefern? ungewiss.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Rainbowbuilder »

Philipp hat geschrieben:Statt ein realistisches Geschichtsbild zu vermitteln, dass China vor dem Kontakt mit den Europäern eine repressive absolutistische Monarchie, nach dem Kontakt mit den Europäern einerseits eine ausgebeutete Halbkolonie, aber auch ein sich wirtschaftlich und sozial modernisierendes Land (so ähnlich wie heute) und China unter Mao eine totalitäre Diktatur mit Millionen Toten war, wird China als ewiges Opfer ausländischer Mächte das durch die KP befreit wurde präsentiert. Da die meisten Chinesen einen Hang zur Autoritätsgläubigkeit haben wird dieses offizielle Geschichtsbild von fast niemandem hinterfragt.
Ich würde vor allem gern mal dein Geschichtsbild hinterfragen. Dass du China unter den Nationalisten als "eine ausgebeutete Halbkolonie, aber auch ein sich wirtschaftlich und sozial modernisierendes Land (so ähnlich wie heute)" darstellst, geht einfach total an der Realität im damaligen China vorbei.

Die Nationalisten haben es zuerst einmal nicht mal geschafft, Chna überhaupt nur zu regieren. Nachdem sie 1911 an die Macht kamen, wurde 1915 die Regierung von Yuan Shikai gestürzt, und China versank im Chaos. Zahlreiche Provinzen erkärten ihre Unabhängigkeit, das ganze Land wurde von Kriegsherren regiert, die sich gegenseitig bekriegten und sich keinen Dreck um die Entwicklung und Modernisierung des Landes kümmerten. Erst Mitte der 20er Jahre kamen die Nationalisten wieder an die Macht, unter dem Militärdiktator Chiang Kaishek. Auch er schaffte es nie, das ganze Land zu verwalten; viele Provinzen blieben bis 1949 weiter unter der tatsächlichen Herrschaft von zweifelhaften Kriegsherren.

Chiang Kaishek wollte in der Tat China "modernisieren". Dieser Wunsch war so stark, dass er eigentlich die Japaner nicht bekämpfen wollte, sondern sie als Verbündete sah in seinem Versuch, China zu modernisieren: Japan war ja schliesslich in den Augen Chiang Kaisheks viel "moderner" als China. Erst gewaltiger Druck von der öffentlichen Meinung in China und von den USA kennte ihn dazu überreden, wenigstens halbherzig gegen die japanischen Angreifer vorzugehen.

Ausserdem beschränkte sich sein Begriff der Modernisierung auf eine kleine Oberschicht. Er hat nie irgendwelche Versuche unternommen, die breiten Schichten der Bevölkerung zu alphabetisieren oder medizinisch zu versorgen.

Es gibt eben noch immer viele Leute, auch auf diesem Forum, die sich nur um das Wohl der kleinen Oberschicht kümmern, mit der sie sich selber identifizieren. Vor allem wenn wir über das China in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts reden, wo die überwiegende Mehrheit eben nicht zur "Mittelklasse" gehören, sondern arme Bauern sind, die sich danach sehnen, dass sich endlich eine Regierung mal um sie kümmert, ist so eine Einstellung eher fehl am Platz.

Nicht umsonst hat sich Mao vor allem auf die Bauern gestützt, um an die Macht zu kommen.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Rainbowbuilder »

otternase hat geschrieben:
Rainbowbuilder hat geschrieben: Dass das Mao z.B. Millionen von Grossgrundbesitzern am Anfang der 50er Jahre hingerichtet haben soll, ist ausserdem falsch.
Das ist schlichtweg falsch, es war offizielle Parteilinie, die Grossgrundbesitzer (was auch immer darunter zu verstehen war...) hinzurichten, um den einfachen Bauern das Gefühl zu geben, das Land wirklich zu erhalten und nicht später Rückforderungen ausgesetzt werden zu können. Deshalb wurden oft auch die Erben der Grossgrundbesitzer (also auch Kleinkinder) ebenso hingerichtet. Das waren keine einzelnen Auswüchse, das war die Regel.
Ich stütze mich hier auf Zeugenaussagen von einem pensionierten Professor an einer chinesischen Universität, der allgemein der kommunistischen Regierung sehr, sehr kritisch gegenübersteht. Er ist der Sohn eines Grossgrundbesitzers, und hat selber die Landreform am Anfang der 50er Jahre miterlebt. Er ist auch allgemein in chinesischer Geschichte bewandt. Seine Familie und auch er (als Nachkomme eines Grossgrundbesitzers) wurde zwar als "mit schlechten Klassenhintergrund" betrachtet, aber seine Familie bekam auch ihr gleich grosses Stück Land gemäss der Anzahl Familienmitglieder und niemand wurde hingerichtet.

Dies passierte in der Provinz Shaanxi, im Norden Chinas (die Provinz um die Stadt Xi'an). Gemäss seinen Aussagen passierte das im Allgemeinen so ähnlich im ganzen Norden Chinas; er kennt viele andere Kinder von ehemaligen Grossgrundbesitzern.

Im Süden Chinas ging es seinen Aussagen nach viel härter zu. Dort wurden die Grossgrundbesitzer oft von den Bauern mit nur dem Hemd auf dem Leib vom Dorf verjagt, oder manchmal auch hingerichtet.

Erst unter der Kulturrevolution (zu dieser Zeit war dieser Professor schon Lehrer an einer Universität) haben sie dann seinen "Klassenursprung" und seine Stelle als Lehrer benutzt, um ihn wiederholt öffentlich zu kritisieren und zu demütigen.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ingo_001 »

Rainbowbuilder hat geschrieben:
ingo_001 hat geschrieben:PS: Ich bin sicher, wenn Hitler nicht den 2. Weltkrieg angefangen hätte, hätten sich die Verhältnisse bei uns sicher ahnlich entwickelt, wie in der damaligen UdSSR unter Stallin oder wie nach 1949 in China unter Mao.
Ingo, ich mag ja allgemein deine Argumentation sehr, aber damit habe ich doch ein Problem. Hitler betrachtete sich ja als ein Bollwerk gegen den Kommunismus. Wenn du jetzt meinst, dass wir in Westeuropa auch einen totalitären Kommunismus gehabt hätten, wenn es nicht Krieg gegeben hätte, rechtfertigt das eben noch nicht Hitler, aber zumindest die allgemein faschistische These, dass nur Krieg gegen den Kommunismus in Deutschland helfen konnte.
STOP.

Das war etwas missverständlich von mir formuliert.

Ich meinte, dass die Verhältnisse hier in Deutschland anders aussehen würden, weil Hitler immer noch an der Macht wäre, wenn die Alliierten ihm damals nicht gestoppt hätten.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Rainbowbuilder »

ingo_001 hat geschrieben:STOP.

Das war etwas missverständlich von mir formuliert.
Ich dachte mir doch, dass ich da etwas missverstanden haben muss. :)
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Rainbowbuilder »

ferrara hat geschrieben:diese frage kann man damit beantworten, dass heutzutage noch viele chinesen, meistens alte chinesen zuhause ein bild von mao an der wand haben, obwohl sie beschieid wissen, dass den hongkongern viel besser geht. es gibt nämlich immer ein BESSERES leben, aber kein BESTES leben. sie sind mit ihr jetziges leben zufrieden, und das hat großenteils mao zu verdanken.
klingt einfach, versteht aber nicht jeder, leider.
Ich glaube, auch Europäer können das verstehen, wenn sie sich die Mühe machen, mit älteren Chinesen darüber zu reden, was denn damals passierte, und was für ein Unterschied es war im Vergleich zu vorher (Chiang Kaishek).

Auch Chinesen auf dem Land wussten, dass es den Leuten in Shanghai und Hongkong besser ging als ihnen. Sie konnten aber nicht alle nach Hongkong oder Shanghai ziehen, also musste einfach die riesige Mehrzahl von ihnen auf eine chinesische Regierung warten, die sich endlich um sie kümmern würde.

Mao hat es geschafft, in die ländliche Bevölkerung von ganz China einen revolutionären Schwung zu bringen, der enorm viel verändert hat. Es gab schon immer, wahrscheinlich in jedem Dorf, Leute, die Lesen und Schreiben konnten. Erst unter Mao wurden dann diese Leute plötzlich aktiviert, damit alle, jung und alt, lesen und schreiben lernen konnten, oft nach einem harten Arbeitstag auf dem Feld.

Auch der erste Schritt der Landreform, wo das Land um jedes Dorf einfach an alle Dorfbewohner verteilt wurde, war einfach ein RIIEESEN-Fortschritt für ein Land wie China.

Man muss auch beachten, dass diese Massnahmen nicht irgendwie "von oben" ausgeführt wurden. Sie wurden von der kommunistischen Partei inspiriert, die Ausführung wurde aber oft den einfachen Dorfbewohnern überlassen: die kommunistische Partei hatte ja nicht genug ausgebildete Kader, um das in jedem Dorf zu machen. Einfache Dorfbewohner wurden also zu diesem Zweck zu kommunistischen Kadern ernannt. Dass die Dorfbewohner so ihr Leben selber in die Hand nehmen, war unerhört in China, und war ein enormer Schritt in Richtung weg von unbedingtem Gehorsam gegenüber der Obrigkeit und hin zu einer immer grösseren Rolle für die gesamte Bevölkerung. Diesen Prozess als "Versklavung" zu bezeichnen (siehe Philipp) ist einfach totaler Unsinn.

Auch der Professor, von dem oben die Rede ist, betrachtet die ersten Jahre der kommunistischen Revolution (von 1949 bis 1958, dem Anfang des "Grossen Schritts nach Vorne") als eine Periode, die China rasch nach vorne gebracht hat, und allgemein total positiv war. Dabei ist er überhaupt kein Verehrer von Mao, seine Familie hat ihre Privilegien verloren und war nur noch eine Bauernfamilie unter anderen, und er hatte später viel unter der Kulturrevolution zu leiden.

Ich (und wahrscheinlich die Mehrzahl der Chinesen) bin nicht mit Ingo einverstanden, wenn er sagt, dass Mao nur bis 1949 der richtige Mann war.

Der "Grosse Schritt nach Vorne" hatte dann zwar katastrophale Konsequenzen, aber war eigentlich einer guten Absicht entsprungen. Mao wollte auch die Dörfer industrialisieren, damit es schneller geht. Dass es zu einer Hungersnot kam, kommt nicht nur daher, dass so der Landwirtschaft die Arbeitskräfte entzogen wurden. Zur gleichen Zeit verkrachten sich China und die UdSSR, wodurch alle technischen Berater der UdSSR abgezogen wurden. Ausserdem gab es in Nordchina eine lange Dürre.

Nachher ging es wieder bergauf, bis zur Kulturrevolution (1966 - 1976). Diese war in grossem Masse ein Alleingang von Mao und ist sicher ein Grossteil von den "30% Schlechtes", die das heutige chinesische Regime bei Mao findet. Aber man muss auch sehen, dass es damals eine weit verbreitete Unzufriedenheit in der Bevölkerung gab, weil China eben doch nicht so egalitär wurde, wie ursprünglich versprochen. Mao war immer auf der "linken" Seite der Kommunisten, er wollte z.B. für alle die gleiche Schulbildung, während die "liberalen" (Deng Xiaoping, Liu Shaoqi) es als normal betrachteten, dass die Reichen ihre Kinder eben doch in bessere Schulen schicken konnten. Auch war für Mao eine umfassende medizinische Versorgung wichtiger als für die Liberalen.

Dieses soziale Ideal hatte nicht nur Mao. Die ausgebildeten Städter, die in der Kulturrevolution aufs Land zogen, waren teilweise (!) von dem gleichen Ideal beseelt, und haben sicher beigetragen zur Verbesserung der Lebenbedingungen auf dem Land, was sich in einer reduzierten Sterblichkeit ausdrückte. Auch hier kann nicht von "Versklavung" die Rede sein.

Wenn man den Daten der Weltbank glaubt, hatte China ausserdem zwischen 1966 und 1976 einen durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5%:

http://ddp-ext.worldbank.org/ext/DDPQQ/ ... ueryId=135

Es gibt also positive Aspekte in der Kulturrevolution, die jedoch aus verschiedenen Gründen systematisch verschwiegen werden. Im Westen ist man auf den Kommunismus sowieso nicht gut zu sprechen. Die heutige chinesische Regierung hat ebenfalls gute Gründe, die Kulturrevolution in möglichst negativem Licht darzustellen.

Vor allem die Landbevölkerung stand in Sachen medizinische Versorgung und Bildung wesentlich besser dar als nachher unter Deng Xiaoping, wo die Liberalen an die Macht kamen. Die Kulturrevolution wird in den chinesischen Medien also sehr negativ dargestellt, um die sozialen Schwachpunkte von Deng Xiaoping zu vertuschen. Niemand in China meint, dass die Kulturrevolution auch "70% Gutes und 30% Schlechtes" an sich habe, wie man das allgemein von Mao sagt. Die allgemeine Meinung über die Kulturrevolution ist "100% schlecht".

Ich stimme dem zwar nicht unbedingt zu, bin aber doch mindestens bei "80% schlecht und 20% gut". Die paar Vorteile wiegen in den Augen der Chinesen wenig im Vergleich zu dem damals herrschenden Chaos und dem totalen Mangel an persönlicher Freiheit: es war in jeder Hinsicht ein "totalitäres Regime".

Man kann jedoch von der Kulturrevolution eine Lehre ziehen: wenn ein Regime in den Augen der Bevölkerung nicht genug "sozial" ist und plötzlich anfängt, einen Grossteil der Bevölkerung zu vergessen, ist es leicht für jemanden wie Mao Zedong, dies auszunutzen, um an die Macht zu kommen.

Wenn Chiang Kaisheck nicht die einfachen Landarbeiter und Kleinbauern in China vergessen hätte, wären die Kommunisten nie an die Macht gekommen.

Wenn die kommunistische Regierung am Anfang der 60er Jahre ihre egalitären Versprechen besser eingehalten hätte, wäre Mao mit seiner Kulturrevolution nicht weit gekommen.

Ich finde es umso beängstigender, dass unsere Medien soziale Aspekte oft vernachlässigen. Die wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechte werden systematisch unter den Teppich gekehrt. Tote durch Gewalt werden sorgfältig berechnet, während Tote durch fehlende Sozialpolitik einfach vergessen werden. So kommen wir nie weiter.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ingo_001 »

Topas hat geschrieben:@ ingo 01 : kurze Info : zur viererbande gehörte auch Maos Witwe ! Von daher ist eine verflechtung nicht auszuschliessen.
Das weiss ich ja - deswegen hatte ich ja auch von Indizien gesprochen.

Und "Mrs. Mao" ist gewiss ein starkes Indiz.

Aber, wenn sich wirklich herausstellen sollte, dass SIE noch zu Lebzeiten des "Grossen Vorsitzenden" die Macht an sich (respektive die Viererbande) gerissen hätte ----- Wss würde das denn (noch nachträglich) für ein Licht auf den "Einer und Lenker" Chinas werfen?
Er würde als schwach und VON ANDEREN KONTROLLIERT gelten.
Und DIESES Bild kann auch nach so langer Zeit nicht vermittelt werden, auch wenn es der Wahheit entsprechen sollte.

Frei nach dem Motto "Es kann nicht sein, was nicht sein darf".
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ingo_001 »

Rainbowbuilder hat geschrieben:
Wenn Chiang Kaisheck nicht die einfachen Landarbeiter und Kleinbauern in China vergessen hätte, wären die Kommunisten nie an die Macht gekommen.

Wenn die kommunistische Regierung am Anfang der 60er Jahre ihre egalitären Versprechen besser eingehalten hätte, wäre Mao mit seiner Kulturrevolution nicht weit gekommen.

Ich finde es umso beängstigender, dass unsere Medien soziale Aspekte oft vernachlässigen. Die wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechte werden systematisch unter den Teppich gekehrt. Tote durch Gewalt werden sorgfältig berechnet, während Tote durch fehlende Sozialpolitik einfach vergessen werden. So kommen wir nie weiter.
In diesen Punkten kann ich Dir voll zustimmen.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ingo_001 »

Rainbowbuilder hat geschrieben:
Mao hat es geschafft, in die ländliche Bevölkerung von ganz China einen revolutionären Schwung zu bringen, der enorm viel verändert hat. Es gab schon immer, wahrscheinlich in jedem Dorf, Leute, die Lesen und Schreiben konnten. Erst unter Mao wurden dann diese Leute plötzlich aktiviert, damit alle, jung und alt, lesen und schreiben lernen konnten, oft nach einem harten Arbeitstag auf dem Feld.

Auch der erste Schritt der Landreform, wo das Land um jedes Dorf einfach an alle Dorfbewohner verteilt wurde, war einfach ein RIIEESEN-Fortschritt für ein Land wie China.

Auch der Professor, von dem oben die Rede ist, betrachtet die ersten Jahre der kommunistischen Revolution (von 1949 bis 1958, dem Anfang des "Grossen Schritts nach Vorne") als eine Periode, die China rasch nach vorne gebracht hat, und allgemein total positiv war. Dabei ist er überhaupt kein Verehrer von Mao, seine Familie hat ihre Privilegien verloren und war nur noch eine Bauernfamilie unter anderen, und er hatte später viel unter der Kulturrevolution zu leiden.

Ich (und wahrscheinlich die Mehrzahl der Chinesen) bin nicht mit Ingo einverstanden, wenn er sagt, dass Mao nur bis 1949 der richtige Mann war.
Der Punkt ist einfach der, dass Mao (im Zweifel für den Angeklagten) zu BEGINN nicht vorgehabt haben mag China so zu führen, wie er es dann später doch getan hat.

Aber letztlich ist es wie so oft in der Geschichte:
MACHT KORUMPIERT - und GRENZENLOSE MACHT KORUMPIERT AUCH GRENZENLOS.

Hätte er auch seine Berater und Weggefährten gehört anstatt diese mundtod zu machen oder gar verschwinden zu lassen, wäre China viel Leid erspart geblieben.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Topas »

@ ingo :

dass ist es doch eben.........dass zeugt von starken machtkämpfen innerhalb der führungsriege. nachdem Mao tot war, bestand die Gefahr, dass deng xiaoping an die macht kam und mit ihm die reformer ( was ja auch dann passierte ). Da musste was gegen unternommen werden seitens der Altkommunisten. Siehe viererbande.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ingo_001 »

Ich sehe das eher so, dass die "Vierer-Bande" bis heute als Sündenbock fungiert, um Mao von der Hauptverantwortung u. a. wegen der "Kulturrevolution" postum "freizusprechen".
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Rainbowbuilder »

ingo_001 hat geschrieben:Hätte er auch seine Berater und Weggefährten gehört anstatt diese mundtod zu machen oder gar verschwinden zu lassen, wäre China viel Leid erspart geblieben.
Klar, darüber sind wir uns einig. Das Problem ist, dass es kein netter, kooperativer Typ geschafft hat, Ordnung in das riesige Chaos in China zu bringen. Sun Yatsen war ja z.B. recht sympatisch, das findet sogar die jetzige kommunistische Regierung. Er hat es eben nur nie geschafft, China überhaupt zu regieren.

Ich finde es aber recht nett von Mao, dass er recht kurze Zeit, nachdem er angefangen hat, mehr zu schaden als zu nutzen, gestorben ist. Bis 1966 war es ja noch ganz OK (mit Ausnahme vom "Grossen Schritt vorwärts"), und 1976 war er tot. Es gibt anderen Anführer, wie z.B. Jonas Savimbi in Angola, die ihre Nützlichkeit viel länger überlebt haben. Auch Fidel Castro hätte besser schon früher sein Amt abtreten sollen.

Es ist leider immer so, dass charismatische Anführer, wenn sie ausgedient haben, noch recht lange leben können, und man sie nicht mehr so leicht los wird.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von Topas »

wohl ein nebeneffekt, aber hauptgrund wahr, dass die reformer die gunst der Stunde nutzten um den Alten eins auszuwischen......deng xiaoping wahr ja dann auch bis in die neunziger an der Spitze
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von otternase »

Rainbowbuilder hat geschrieben: Ich finde es aber recht nett von Mao, dass er recht kurze Zeit, nachdem er angefangen hat, mehr zu schaden als zu nutzen, gestorben ist.
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Re: Fourteen Defining Characteristics Of Fascism

Beitrag von ingo_001 »

Topas hat geschrieben:wohl ein nebeneffekt, aber hauptgrund wahr, dass die reformer die gunst der Stunde nutzten um den Alten eins auszuwischen......deng xiaoping wahr ja dann auch bis in die neunziger an der Spitze
Yeap, somit wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
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