Kurzer persönlicher Blick nach China

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DanielClaton
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Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von DanielClaton »

Hallo ihr,

da derzeit viel drüber gesprochen wird und ich gerade aus China zurückkomme, wollte ich Euch hier meine Erfahrungen mitteilen.

Gereist bin ich vom 29.9. bis zum 13.10. und war an einigen Orten.

Bin von Frankfurt über Peking nach Hong Kong mit Air China geflogen und schon in Frankfurt wurde ich darauf hingewiesen, dass ich per Smartphone eine Gesundheitserklärung ausfüllen muss und dann einen QR Code brauche. Man kann in Peking diese Erklärung auch an riesigen Touchscreen-Displays unter Hilfe englischkundiger Chinesen ausfüllen, ich war nur überrascht, dass man das auch für eine Reise nach HK machen sollte. Besonders, weil dann eine Mainland Telefonnummer gefordert war. Wenn ich jetzt nur nach HK reisen würde, hätte ich vllt. keine Mainland Nummer zum angeben. Zum Schluss hat sich dann auch nie jemand für diesen QR Code interessiert und ich musste ihn nirgends angeben.

Die Einreise in Lo Hu stellte sich schon als schwieriger heraus. Für "Foreigners" war genau 1 Schalter geöffnet und der Schalterbeamte brauche für jeden Ausländer 6 Minuten Bearbeitungszeit. Fingerabdrücke abgeben und dann wurden sehr langsam Fragen gestellt. Wo man jetzt hinfährt, wo die chin. Familie wohnt etc. Ich hatte nirgends einen chin. Namen angegeben und wurde nochmal gefragt, ob ich wirklich keinen chin. Namen habe...Vor mir wurde ein Reisender mit Visum wieder zurückgeschickt, weiß aber nicht, warum.

Zugfahren mit Pass war ganz okay, ich ging immer zum manuellen Schalter, wo ein Bahnmitabeiter meine Passnummer eingab und dann mein Ticket angezeigt wurde. Hatte sich dann später herausgestellt, dass ich zu doof war, das automatische Gate zu benutzen. Wenn man seinen Pass richtig hineinhält, erkennt auch das automatische Gate den Ausländerpass und man kommt hinein.

In Guangzhou waren die Leute ablehnend. Wo man früher mal angestarrt wurde, später dann einfach zur Menge dazugehörte, wird man entweder feindlich angeschaut oder total ignoriert. Meiner Frau ist das auch aufgefallen und sie meinte dazu, so ähnlich würde sie bei uns hier im Landkreis Zwickau auch manchmal im Bus angeschaut.

Positiv: Entweder habe ich nie darauf geachtet, aber es gibt sogar in U-Bahnstationen Wickelräume und Still-Räume. Wir waren im Science Centre in einem, da war sogar ein Babybettchen, ein bequemer Stuhl und Mütter und Babies können dort schlafen! Auch in Bahnhöfen fielen mir die Spielbereiche für Kinder mit Spielgeräten und Rutschen auf, sehr positiv.

Wir sind dann auch Nachtzug-Hardsleeper-gefahren und ich bin ja vieles gewohnt, aber so dreckig und abgerockt habe ich es noch nicht erlebt. Meine Frau fand es auch unangenehm, der Zug wurde in Guangzhou eingesetzt und es gab in unserem Wagen nicht mal Wasser. Auch auf der Rückfahrt war mein Hardsleeper sehr schmutzig.

Man konnte immer mit Bargeld bezahlen, ich konnte Alipay verwenden, wenn ich WiFi hatte. Das hatte ich nicht immer, aber mit meiner Frau waren die Leute freundlicher und gaben uns auch mal ihren Wifi-Zugang oder einen Hotspot.

In Hunan waren die Leute wieder freundlicher. Wo jedoch früher ein Ausländer eine willkommene Möglichkeit war, Englisch zu üben, können junge Chinesen kein Englisch mehr. Wir waren an einer Highschool zu Besuch mit unserem Baby und natürlich sind viele Schüler auf uns zugekommen. Die konnten aber fast kein Englisch. Ich durfte dann auch mal Aufsätze von Schülern lesen und genauso wie hier in D waren wohl einige mit einem Übersetzungsprogramm geschrieben worden. Oder gleich von einer KI. Denn selbst einfachstes Englisch konnten die nicht. Ich erwarte als Englischlehrer, dass ein Abiturient zumindest das Wort "Math" versteht. Das Material war aber auch grausam, 4 Zeilen englischer Text und drunter gleich die chinesische Übersetzung. Laut einer Freundin meiner Frau soll eben der Kontakt mit der Außenwelt erschwert werden.

Die Familie meiner Frau war leicht seltsam wie immer. Von immer mehr Chinesen wird wohl erwartet, dass ein Ausländer die Sprache zu lernen hat. Ich hatte einen Kurs bei der VHS gemacht und auch privat etwas mit Apps gelernt. Meine Schwiegereltern waren dann fast schon ermpört, dass ich mich mit ihnen nicht "ganz normal " auf Chinesisch unterhalten kann...die reden aber auch zu schnell.

Mein Schwager kann so gut wie kein Englisch, war nur sehr überzeugt von "China Number One". Hatte ihn dann auch mal auf Chinesisch gefragt, ob er schon mal irgendwo anders war außer in China...

Ansonsten: Das gerade 9 Jahre alte Haus, in dem eine Wohnung der Familie ist, hat schon jetzt ein kaputtes Ziegeldach und Wasserschäden. Bauqualität ist nicht so gut.

Mein Sohn geht jetzt im Haus in einen chin. Kindergarten, sehr laut dort und für Chinesen wohl mit knapp 1000 RMB/Monat recht teuer. Wo man in D lieber keine Fotos von den Kindern macht, schickt uns der Kindergarten viele Videos über WeChat. Ist auch goldig und ich finde, die Erzieher sind sehr nett.

Generell mag ich es, wie die Leute sich auch für Babies begeistern.

Allgemein muss ich sagen, dass China wohl leider seinen Reiz für mich verloren hat. Wenn ich nicht Familie drüben hätte, würde ich wohl nicht mehr kommen.

VG,
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von Saiber »

Interessanter fand ich, was dein Reiz vorher anscheinend war. Dass dir die Chinesen die Fuesse kuessen mussten. :lol:
Echtes Wissen ist, wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von Roemer »

Der mußte ja nun nicht sein.... 👎
Tipping is not a city in China.
DanielClaton
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von DanielClaton »

Saiber hat geschrieben: 15.10.2023, 05:44 Interessanter fand ich, was dein Reiz vorher anscheinend war. Dass dir die Chinesen die Fuesse kuessen mussten. :lol:
Definitiv nicht, lieber Saiber. Aber mir hat es doch besser gefallen, als die Leute gastfreundlich waren und man auch das Gefühl hatte, willkommen zu sein. Hatte ich früher irgendwo in China ein Problem mit Automaten etc, war immer jemand hilfsbereit.

Auch so freut es mich, wenn Leute meine Freundlichkeit/Lächeln erwidern statt mich anzugucken, als könnten sie mir am liebsten ins Gesicht kotzen.
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von haku »

Wenn dir Woche für Woche aus einer bestimmten Richtung ans Bein gepinkelt wird, vergeht dir auch das Lächeln.
Den meisten Chinesen, mit denen ich mich unterhalten habe, ist vollkommen klar, dass die usa und ihre 5.Kolonne in der deutschen Regierung alles tun, damit Festlandschina die Insel Taiwan angreifen muss, um nicht sein Gesicht zu verlieren. Ist denen vollkommen klar. Trotzdem hast du recht, es ist nicht schön, wenn ein normaler Tourist ausbaden muss, was diese Kriegstreiber so anzetteln. Wo du auch recht hast-in den 2 Monaten in denen ich jetzt in China war, war Bargeld überhaupt kein Problem. Mit der Sprache habe ich es eher umgekehrt erlebt. Niemand schien damit zu rechnen, dass ein Ausländer Chinesisch spricht (Hubei, Sichuan-vielleicht ist das ja nicht überall gleich). Wer weiß, was sich in der CovidZeit dort so für ein Volk rumgetrieben hat :-) Wenn du länger mit ihnen plauderst, ist die alte Freundlichkeit schnell wieder da.
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von DanielClaton »

>Den meisten Chinesen, mit denen ich mich unterhalten habe, ist vollkommen klar, dass die usa und ihre 5.Kolonne in der deutschen Regierung alles >tun, damit Festlandschina die Insel Taiwan angreifen muss, um nicht sein Gesicht zu verlieren. Ist denen vollkommen klar.

Kannst Du mir das bitte erläutern? Ganz verstehe ich das nicht, wie die USA und Deutschland China zwingen, Taiwan anzugreifen, um nicht das Gesicht zu verlieren.

Auch glaube ich nicht, dass sich China noch groß um sein Gesicht schert. Für mich hat die chinesische Regierung ihr Gesicht in dem Moment entgültig verloren, als Covid ausgebrochen ist. So ein Virus kann passieren. Ich war 2020 selbst dort als es losging. Da wurde schon das Neujahrsfest abgesagt und im Land schon Tourismus eingestellt. Tourismus nach außerhalb von China war aber überhaupt kein Problem, was man an den Horden chinesischer Touristen, mit denen ich im Flugzeug war, sehr sichtbar war. China hat absichtlich nichts dagegen getan, dass Covid im eigenen Land eingedämmt bleibt.
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Saiber
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von Saiber »

DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 11:32 Kannst Du mir das bitte erläutern? Ganz verstehe ich das nicht, wie die USA und Deutschland China zwingen, Taiwan anzugreifen, um nicht das Gesicht zu verlieren.
Vielleicht, indem sie das Tabu brechen und den 70 jaehrigen Status Quo geplant angreifen, als Retour weil China nicht spurrt, ihre Aktivitaeten in Afrika nicht einstellt und die Belt und Road Initiative nicht stopt, aufhoeren den Schwellenlaender helfen sich zu entwickeln, die Taiwan Chinesen sich in Sicherheit waehnen lassen, dass der Westen zu ihnen steht wenn's kracht, sie sogar ermutigt sich dem Status Quo zu entledigen, saemtliche mainlandfreundlichen Stroemungen in Taiwan untersagen, um dann wenn es wirklich dann so kommt, sich dann so verhalten wie immer, wenn sie Krisen verursachen?
Sie lassen Menschen vom Flieger fallen waehrend sie sich zurueck ziehen, oder wie bei der Ukraine, ihre Bereitschaft und Ausdauer alles zu tun, dass man den Krieg gewinnt, zu hinterfragen. Denn wie wird jetzt geredet im Westen nach 2 Jahren Krieg? "Oh, da kommt wieder der Bitsteller Selenski und will wieder Waffen, Panzer, Flieger und Milliarden, waehrend unser eigenes Volk das Geld ausgeht und die AfD waehlt ...."
DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 11:32 China hat absichtlich nichts dagegen getan, dass Covid im eigenen Land eingedämmt bleibt.
:roll: :roll: :roll:
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von haku »

"Ganz verstehe ich das nicht, wie die USA und Deutschland China zwingen, Taiwan anzugreifen, um nicht das Gesicht zu verlieren."
Habe ich "zwingen" geschrieben? Nein, im Gegenteil, wir hier hoffen und vertrauen darauf, dass alle die Versuche und Provokationen der Kriegstreiber erfolglos bleiben.
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von Saiber »

DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 10:17 Aber mir hat es doch besser gefallen, als die Leute gastfreundlich waren und man auch das Gefühl hatte, willkommen zu sein. Hatte ich früher irgendwo in China ein Problem mit Automaten etc, war immer jemand hilfsbereit.
Das sind sie immer noch. Vielleicht liegt es aber nur an dir.
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von haku »

Saiber hat geschrieben: 15.10.2023, 13:00
DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 10:17 Aber mir hat es doch besser gefallen, als die Leute gastfreundlich waren und man auch das Gefühl hatte, willkommen zu sein. Hatte ich früher irgendwo in China ein Problem mit Automaten etc, war immer jemand hilfsbereit.
Das sind sie immer noch. Vielleicht liegt es aber nur an dir.
Nun, wer seine lieben Mitmenschen als "Horden" bezeichnet strahlt auch sicher nicht etwas aus, was eben diese Mitmenschen zu einem freundlichen Lächeln verleitet.
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Rote Karte für Realitätsverweigerer

Beitrag von Laogai »

DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 11:32China hat absichtlich nichts dagegen getan, dass Covid im eigenen Land eingedämmt bleibt.
Die ganzen Lock-downs und Zero Covid Policy in China nicht mitbekommen, verschlafen oder böswillig unterschlagen?
Da verwundert es nicht, dass du in China weniger freundlich aufgenommen wurdest, wenn du solch absurde Behauptungen aufstellst.
Als herausgefunden wurde, dass COVID-19 höchst ansteckend ist, war es zu spät und das Virus hatte sich bereits auf mehrere Länder verteilt.

Denn...
DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 11:32Tourismus nach außerhalb von China war aber überhaupt kein Problem, was man an den Horden chinesischer Touristen, mit denen ich im Flugzeug war, sehr sichtbar war.
... im Gegenteil zu dir ist das Virus nicht rassistisch. Auch du hättest dich bei deinem Besuch in China damit anstecken und anschließend in Deutschland verbreiten können. Anstatt dankbar zu sein, dass du trotzdem noch nach Hause fliegen durftest machst du nun "Horden chinesischer Touristen" für die Verbreitung verantwortlich. Das ist sowohl schäbig als auch ignorant.
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Zusammenhänge begreifen!

Beitrag von Laogai »

DanielClaton hat geschrieben: 14.10.2023, 21:01Von immer mehr Chinesen wird wohl erwartet, dass ein Ausländer die Sprache zu lernen hat.
Nun, von allen Ausländern wird erwartet, dass ein Chinese die englische Sprache zu lernen hat.

Dabei wird geflissentlich und mit voller Arroganz "übersehen", dass für Chinesen die englische Sprache genau so schwer zu erlernen ist wie die chinesische Sprache für Europäer/Westler.
DanielClaton ist dafür ein gutes/schlechtes Beispiel. Er müht sich ab, das muss man ihm zugestehen. Aber auch nur, weil er persönliche Beziehungen nach China hat. Trotzdem fällt es ihm schwer die Sprache zu erlernen. Und seine Nachbarn in Deutschland haben sicherlich überhaupt kein Interesse daran. Oder sehen keine Notwendigkeit.

Deutschland im Jahr 2023: Von immer mehr Deutschen wird wohl erwartet, dass ein Ausländer die deutsche Sprache zu lernen hat...
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von Laogai »

Total vergessen und trotz meiner Kritik: Vielen Dank für deinen persönlichen (Rück-)Blick deiner Reise nach China!!! Wertvolle Infos aus erster Hand :!:
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von DanielClaton »

Ich erwarte nicht, dass die Englisch lernen. Ich weiß aber, dass in China Englisch ab der 1. Klasse unterrichtet wird und das, was selbst Abiturienten drauf haben, ist mittlerweile echt schlecht. Also ich erwarte schon von jemandem, der Englisch ab Klasse 1 hatte, dass er in der Lage ist, sich in der 10. Klasse zumindest auf Englisch vorzustellen und das Wort "teacher" versteht. Ich gebe da nicht den Kindern die Schuld, sondern der Didaktik. Die Fremdsprachendidaktik in China müsste dringend überarbeitet werden. Ich bin sicher, einige Lehrer machen es gescheit, aber die Schüler MÜSSEN zur Produktion angehalten werden. Sprechen, sprechen, sprechen.

Ich tröstete die Schüler damit, die Englisch konnten, dass meine Schüler in Deutschland teilweise auch recht schlecht sind in Englisch. Habe natürlich weggelassen, dass ich tlw. Leute unterrichte, die seit 10+ Jahren aus der Schule rauß waren.

Leider waren einige Familienmitglieder auch nicht willens, sich mit mir über die Übersetzungs-App zu unterhalten, die bei Alipay dabei war.
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Re: Kurzer persönlicher Blick nach China

Beitrag von Saiber »

DanielClaton hat geschrieben: 15.10.2023, 15:56
Ich tröstete die Schüler damit, die Englisch konnten, dass meine Schüler in Deutschland teilweise auch recht schlecht sind in Englisch.
Mal einen Satz, den ich unterstreichen kann. Die, deutsche Schueler, sind wirklich schlecht und nicht nur teilweise sondern wirklich schlecht nach all den Jahren Amerikanischen Einflusses in Deutschland. Zu meiner Zeit vor 30 jahren wurde schon intensiv gebueffelt in Deutschland.
Wann lernt man denn in Deutschland Englisch? Ab 6, Klasse? Englisch ist nunmal im Vergleich zu Franzoesisch, Latein oder auch Spanisch die leichteste Sprache in Europa zu erlernen (ich kann neben Deutsch, Spanisch, teilweise Italiensich und Franzoesisch und Latein aus der Schule), und trotzdem bekommen die meisten Deutschen das nicht hin. Nein, die sollen kein Latein koennen aber Englisch? Und dann will mir hier einer sagen, dass es schaebig ist, dass Chinesen nicht gewillt sind Englisch zu lernen, obwohl wohlgemerkt, ich kenne nur Chinesen, die besser Englisch sprechen als jeder Deutscher, der mir begegnet ist. Inklusive Akzent, denn der Deutsche bekommt seinen Akzent nicht los.
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