COVID, wind of change.

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Petermedia
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

@ Tom
Wir drehen uns im Kreis und machen Zirkelschlüsse .
Erst einmal sind wir uns ja jetzt wohl einig, dass es in der chinesischen Bevölkerung beide Strömungen gibt.
Die die aus " geschürter " Angst vor COVID am liebsten im übertragenen Sinne die Seuche vor der Stadtmauer lassen wollen.
Die anderen wollen eher
" Mach hoch die Tür, die Tor macht weit"

Weil's bald Weihnachten ist

https://youtu.be/BAJ-059Vdwc

Dann gibt es noch eine dritte Strömung.
Die der Opfer der Inkompetenz des Auslandes.
Das geht ungefähr so
" Hätte das Ausland so wie wir gleich von Anfang gehandelt, hätten wir das Problem nicht"
Keine Ahnung
Die KP hat sich durch den anfänglichen Erfolg aber auch aus Überheblichkeit, selbst in diese Lage gebracht.
aber China ist ja nicht alleine.
In etlichen Staaten würden aus Politikern gakernde Hühner, und auch hier gilt frei nach EAV
" ..... Vogelgrippe Rinderwahn Seuchen gibt es ab und ...nur eine Krankheit , die Gier stirbt niemals aus."
Weil's so schön ist

https://youtu.be/woiUt0agv58

In diesem Sinne eine gute Nacht.
Mal schauen was der chinesische Nikolaus noch so bis Weihnachten bringt.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von otternase »

Petermedia hat geschrieben: 06.12.2022, 18:18 " ..... Vogelgrippe Rinderwahn Seuchen gibt es ab und ...nur eine Krankheit , die Gier stirbt niemals aus."
Weil's so schön ist

https://youtu.be/woiUt0agv58
Wie geil ist das denn!!!!!!

Ganz lieben Dank für dieses Schmankerl!
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

otternase hat geschrieben: 06.12.2022, 18:27
Petermedia hat geschrieben: 06.12.2022, 18:18 " ..... Vogelgrippe Rinderwahn Seuchen gibt es ab und ...nur eine Krankheit , die Gier stirbt niemals aus."
Weil's so schön ist

https://youtu.be/woiUt0agv58
Wie geil ist das denn!!!!!!

Ganz lieben Dank für dieses Schmankerl!
Nun Spaß muss sein.

In China geht es zumindest den Verlautbarungen im düse düse Sauseschritt weiter.

https://m.weibo.cn/status/4844031558814 ... ype=weixin
Hoffen wir mal dass Codo zumindest ein bisschen Liebe zum Detail und Wissenschaft mitbringt.
https://youtu.be/xwBMrYJODmM
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

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Das Wunder ist vorbei

Beitrag von TomXian »

Heute am Nachmittag hat die JP Morgan Chase (größte Investmentbank der Welt, 250.000 Mitarbeiter) folgendes "Briefing" veröffentlich:
Als China im Sommer 2020 den Sieg über das Virus erklärte und Xi Jinping zum Volksheld erklärt wurde, begann die Propaganda unermüdlich zwei Nachrichten zu verbreiten:
Zum einen, dass die chinesische Staatsform allen anderen dieser Welt überlegen sei, zum anderen, dass die Kommunistische Partei den Bürger in den Mittelpunkt stellt und sich bestens um ihn kümmert.

Historisch gesehen, war dies der größte und wichtigste Propagandasieg seit Jahrzehnten. Bereits in 2019 war die innenpolitische Lage kritisch, viele erwarteten einen Angriff auf Taiwan, um von den großen wirtschaftlichen Problemen abzulenken.
Corona war das größte Geschenk für Peking.

Mehr als 2 Jahre haben sich Chinesen nun angehört, dass in anderen, unfähigen Ländern Millionen Menschen sterben, dass mRNA Impfstoffe schreckliche Nebenwirkungen haben, dass es falsch ist, auf Impfungen zu vertrauen. Ihnen wurde gesagt, die eigenen wirtschaftlichen Probleme lägen am internationalen Handel, der wegen COVID und der Unfähigkeit der Regierungen in anderen Ländern am Boden läge.

Stellen die heutigen 19 Ankündigungen eine Kehrwerte dar?
Nein! Es sind weiterhin mRNA Impfstoffe nicht zugelassen, eine halbherzige Impfkampagne soll sich um die "älteren" kümmern. Eine exit Strategie existiert nicht.

Dies wirft China zwei Jahre zurück.
Vor zwei Jahren traf man die Fehlentscheidung an Zero-COVID festzuhalten, um die Propaganda um die Überlegenheit Chinas aufrecht zu erhalten.

Seit dem sind die Probleme nochmals größer geworden. Die Verschuldung hat schwindelerregende Höhen erreicht, Unternehmens- und Kapitalflucht ist ungebrochen, die Wirtschaft schrumpft und es herrscht Massenarbeitslosigkeit.

Es kann erwartet werden, dass in China nun eine große Infektionswelle auf eine nicht vorbereitete Bevölkerung trifft, insbesondere da kaum noch auf Corona getestet wird.
China hat es zwei Jahre lang versäumt, Krankenhäuser mit Beatmungsgeräten und Isolierstationen auszustatten, Ärzte auszubilden, Impfkampagnen durchzuführen.

Nach Bekanntwerden der heutigen Ankündigungen, haben die chinesischen Börsen sehr stark nachgegeben, der Hang Seng Index verlor über 5%.

Die Hoffnung, dass Peking in der Rückschau die zahlenreichen, unklugen Entscheidungen erkennt und berichtigt, ist unbegründet. Vielmehr sieht es so aus, als ob man den Propagandaerfolg aus 2020 opfert, um nicht auch noch innenpolitisch instabil zu werden.

Chinas Corona Wunder ist vorbei.
Bei den heutigen Ankündigungen aus Beijing handelt es sich anscheinend nur um "Empfehlungen" und es scheinen sich einige Provinzen regelrecht zu überschlagen, um noch weitergehende "Lockerungen" umzusetzen. Man kann dies auch dumm und chaotisch nennen, da niemand einen Plan hat, wie es nun weitergeht.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Asgaros »

Ja, die nächsten Wochen werden interessant. Ich stelle mich darauf ein, mich innerhalb der nächsten vier Wochen zu infizieren. Würde mich nicht wundern, wenn das unvorbereitete Volk in Panik ausbricht da nach drei Jahren Propaganda immer noch viel Angst vor dem Virus herrscht. Aber vielleicht kommt alles ganz anders.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

Asgaros hat geschrieben: 07.12.2022, 13:46 wenn das unvorbereitete Volk in Panik ausbricht
Man setzt alles daran, dies zu verhindern.

Man will Corona umbenennen (vielleicht in "leichte Wuhan Erkältung"), der Bezug zu COVID soll verloren gehen.
Man wird in Kürze den endgültigen Sieg über COVID erklären. COVID ist verschwunden!

Die neue Erkältung ist nicht gefährlich und muss kaum behandelt werden.

Die 24/7 Propaganda wird das schon schaffen. Vor allem bei den heute 44-60jährigen, die oft weder lesen noch schreiben können.

Der fast 70jährige, allmächtige Staatspräsident ohne Hauptschulabschluss darf nicht beschädigt werden.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

Philosofie der Ente hat geschrieben: 07.12.2022, 18:21
TomXian hat geschrieben: 07.12.2022, 14:58
Asgaros hat geschrieben: 07.12.2022, 13:46 wenn das unvorbereitete Volk in Panik ausbricht
Man setzt alles daran, dies zu verhindern.

Man will Corona umbenennen (vielleicht in "leichte Wuhan Erkältung"), der Bezug zu COVID soll verloren gehen.
Man wird in Kürze den endgültigen Sieg über COVID erklären. COVID ist verschwunden!

Die neue Erkältung ist nicht gefährlich und muss kaum behandelt werden.

Die 24/7 Propaganda wird das schon schaffen. Vor allem bei den heute 44-60jährigen, die oft weder lesen noch schreiben können.

Der fast 70jährige, allmächtige Staatspräsident ohne Hauptschulabschluss darf nicht beschädigt werden.
Das ist ganz großer Blödsinn was du du von dir gibst.
44 jährige Chinesen können großteils lesen und schreiben. Nur kein Deutsch

Woher beziehst du dein Wissen?
Guten Abend Laogai !

Ich wünsche Dir eine fröhliche Weihnachtszeit!
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von otternase »

Philosofie der Ente hat geschrieben: 07.12.2022, 18:21
TomXian hat geschrieben: 07.12.2022, 14:58
Asgaros hat geschrieben: 07.12.2022, 13:46 wenn das unvorbereitete Volk in Panik ausbricht
Man setzt alles daran, dies zu verhindern.

Man will Corona umbenennen (vielleicht in "leichte Wuhan Erkältung"), der Bezug zu COVID soll verloren gehen.
Man wird in Kürze den endgültigen Sieg über COVID erklären. COVID ist verschwunden!

Die neue Erkältung ist nicht gefährlich und muss kaum behandelt werden.

Die 24/7 Propaganda wird das schon schaffen. Vor allem bei den heute 44-60jährigen, die oft weder lesen noch schreiben können.

Der fast 70jährige, allmächtige Staatspräsident ohne Hauptschulabschluss darf nicht beschädigt werden.
Das ist ganz großer Blödsinn was du du von dir gibst.
44 jährige Chinesen können großteils lesen und schreiben. Nur kein Deutsch

Woher beziehst du dein Wissen?
ich vermute, er spielt darauf an, dass in der Zeit der Kulturrevolution in der Tat an vielen Unis und auch Schulen die Professoren und Lehrer von den "Roten Garden" als Intellektuelle Konterrevolutionaere gebrandmarkt wurden und vertrieben wurden, was zur Folge hatte, dass normaler Unterricht nicht mehr moeglich war und durch Propagandaveranstaltungen ersetzt wurde...
Das war allerdings in der Zeit 1966 bis 1976.

Kinder, die davon betroffen waren und daher keine ordentliche Schulbildung erlangen konnten, sind daher nicht 44-60 Jahre alt, sondern inzwischen mindestens 55 Jahre und aelter.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

Bei mir gibt es Weihnachten oft Philosophenente und an CNY, Beijing 🦆

Aber Spass bei Seite.
Was hier gerade abgeht ist echt bizarre ja surreal.
In Shanghai kippen gerade etliche Maßnahmen.
Nach zwei Jahren gerade dieses Jahr so viel unendlichem Leid sowohl für Expats aber erst Recht für Chinesen wirkt das für die meisten Außenstehenden völlig unvorbereitet.
Gerade unter den Chinesen gibt es etliche Verunsicherung, fast wie eine kleine " Stunde Null"
Die nächsten Wochen werden es wohl zeigen.
Selten war dieser von mir eröffnete Thread
Und @Tom " quo Vadis" Thread so nah beieinander.
Das alles kann für mich nicht geplant sein.
Es läuft ja zumindest den Anschein nach so ein bisschen auf das HK Modell raus.
Wofür hat man dann in Guangzhou aber auch in anderen Städten die ganzen Quarantänezentren gebaut.
Fragen über Fragen

Interessant ist auch gerade die Pressekonferenz in Hongkong.
Dort werden die Leute aufgefordert bei Covid nicht in die Krankenhäuser zu gehen.
Es soll ein neues Telemedizin Angebot für mittlere Fälle geben, inclusive Medizinlieferung frei Haus.
Die Krankenhäuser sollen den wirklich Kranken vorbehalten bleiben.
Ich warte gerade auf meinen HDC und werde ab morgen erst Mal 8 Tage ins Retreat oder Gefängnis gehen, je nach Standpunkt.
Na vielleicht habe ich ja Glück und kann von den 5 + 3 doch 3 Tage in Shanghai zu Hause bleiben.
So oder so nicht nur in China. Spannende Zeiten.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 07.12.2022, 18:55
ich vermute, er spielt darauf an, dass in der Zeit der Kulturrevolution in der Tat an vielen Unis und auch Schulen die Professoren und Lehrer von den "Roten Garden" als Intellektuelle Konterrevolutionaere gebrandmarkt wurden und vertrieben wurden, was zur Folge hatte, dass normaler Unterricht nicht mehr moeglich war und durch Propagandaveranstaltungen ersetzt wurde...
Das war allerdings in der Zeit 1966 bis 1976.

Kinder, die davon betroffen waren und daher keine ordentliche Schulbildung erlangen konnten, sind daher nicht 44-60 Jahre alt, sondern inzwischen mindestens 55 Jahre und aelter.
Es ist vorteilhaft, wenn man in China lebt und die "Betroffenen" fragen kann, ohne auf Wikipedia-Einträge angewiesen zu sein.

1949 war China ein Land im Mittelalter. Mehr als 95% arbeiteten in der Landwirtschaft und waren Analphabeten. Beackert wurden die Felder mit vorsintflutlichem Gerät, es gab kaum befestigte Strassen, kaum Brücken, so gut wie keine Industrie.

Der Versuch der Einführung einer 4-jährigen "Grundschule" in den 1950ern (Kopie des russischen Schulsystems) stieß auf wenig Gegenliebe, Eltern fanden es sinnvoller, dass die Kinder auf den Feldern mitarbeiteten. Mit dem "großen Sprung" ab 1957 wurden dann "landwirtschaftliche Mittelschulen" gegründet, die aber nur dem Namen nach Schulen waren. Die Klassen verrichteten im wesentlichen Feldarbeit und die Erträge kamen der Partei zugute.
In den folgenden Jahren herrschten - aufgrund drastischer Fehlentscheidungen Maos - dann Hungersnöte in China, in denen (je nach Quelle) 20-35 Millionen Chinesen starben. Weitere 3 Millionen Menschen wurden in den ersten beiden "Säuberungsaktionen" von Mao und Deng zur Strecke gebracht.
In dieser Zeit brach der Schulbetrieb zusammen.

1961 hatte China erneut die Schnauze voll von dem Idioten Mao. Er musste als Staatspräsident zurücktreten.
Eine Reihe von Maos Maßnahmen wurden rückabgewickelt, Bauern erhielten ihr Land zurück, freie Märkte wurden zugelassen.

1963 war der Hunger besiegt und der Schulbetrieb begann wieder.
1965 war der Andrang an den Schulen so groß, dass ein Lehrer auf 250 Schüler kam und mehr. Nur ein keiner Teil des Schulbetriebs konnte überhaupt durchgeführt werden.

Dann begann der 10-jährige Krieg von Mao gegen die eigene Partei, die ihn ja ausgebootet hatte. Von 1966 - 1972 waren alle Schulen zu, ab 1972 einige politische Kader-Unis wieder offen. Hat aber keine interessiert, weil die meisten mit dem Verhungern beschäftigt waren.
In jener Zeit verhungerten etwa 10 Millionen Menschen, weitere 10 Millionen wurden von Maos Truppen umgebracht.
Ferner waren
viele Millionen Menschen Folter und anderen physischen und psychischen Misshandlungen ausgesetzt, wurden verhaftet und landeten in Gefängnissen und Arbeitslagern. Eine noch größere Zahl wurde in entlegene Gegenden des Landes verbannt (Wiki).
Mao hinterließ im September 1976 ein zugrunde gerichtetes Land im absoluten Chaos.
In verschiedenen Provinzen war Kannibalismus ausgebrochen, man aß Totgeborene und teilweise auch Verstorbene.
Bis Mitte 1978 fanden militante Grabenkämpfe statt, die Deng Xiaoping für sich entscheiden konnte und Ende 1978 die chinesische Verfassung ausarbeiten ließ, die auch ein neues Schulsystem vorsah. Dieses Schulsystem wurde in den 1980er eingeführt (Kopie des US Systems).
Erst 1986 kam die allgemeine Schulpflicht.

Auch heute noch stehen Lehrer vor Klassen mit 60-80 Schülern und arbeiten mit Mikrofon und einem batteriebetriebenem Lautsprecher.
Wer in Xi'an die 80.000 RMB an zusätzlichen Schulgebühren jährlich aufbringen kann (Brutto-Jahresgehalt einer besseren Bankmitarbeiterin), findet chinesische Standardschulen mit nur 40 Schülern je Klasse, was immer noch sehr schlecht ist. Chinesische Bonzenschulen (mit 20 Schülern/Klasse) in Xi'an kosten den Spottpreis bis 400.000 RMB jährlich.

Laogai weiß dies natürlich alles, er will es nur nicht wahrhaben.

Das heutige Ausbildungssystem in China ist Lichtjahre von dem entfernt, was die DDR umgesetzt hatte.

Von einem Schulbetrieb, wie ihn sich Deutsche vorstellen, kann in China bestenfalls ab Mitte der 1980er ausgegangen werden.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 08.12.2022, 15:05 Es ist vorteilhaft, wenn man in China lebt und die "Betroffenen" fragen kann, ohne auf Wikipedia-Einträge angewiesen zu sein.
[...]
Von einem Schulbetrieb, wie ihn sich Deutsche vorstellen, kann in China bestenfalls ab Mitte der 1980er ausgegangen werden.
es kommt wohl auch darauf an, wen man fragt...

Ich habe zufaellig auch in Xian gearbeitet und Berichte über geschlossene Schulen, Verfolgung von Lehrern, Propaganda-Berieselung statt Unterricht usw. habe ich nur von (deutlich) vor 1970 geborenen Kollegen gehört.
Mag natuerlich sein, dass das in abseitigen laendlichen Regionen noch laenger gedauert hat, bis die Strukturen wiederaufgebaut waren und regulaerer Unterricht stattfand, aber das ist dann nicht repraesentativ fuer Gesamt-China...
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Beitrag von Laogai »

2018 hatte China eine Alphabetisierungsrate von 96,8%. 1986 betrug die Alphabetisierungsrate bei der Gesamtbevölkerung ab einem Alter von 15 Jahren 65,5%, während sie bei den 15 bis 24jährigen (also darunter diejenigen, die während der Kulturrevolution im Schulalter waren) bei 88,8% lag.
Quelle: Weltbank
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Re:

Beitrag von otternase »

Laogai hat geschrieben: 08.12.2022, 15:51 1986 betrug die Alphabetisierungsrate bei der Gesamtbevölkerung ab einem Alter von 15 Jahren 65,5%
dazu muss man bedenken, dass der chinesische Bürgerkrieg gerade mal 37 Jahre vorher endete, dass zuvor zwei Jahrzehnte China durch Krieg (1937-1945) und Bürgerkrieg (1927-1949) gegangen war. Vermutlich ein Drittel der Bevölkerung in den 1980ern hatte also seine Jugend in einer Zeit, in der Schulbesuch zumindest zeitweise von Kriegshandlungen eingeschränkt oder komplett unterbunden wurde. Dazu die noch Älteren, die kaum eine Chance auf Schulbesuch hatten. Und eben die Jüngeren, die in der Kulturrevolution an Schulbesuch gehindert wurden...

Angesichts dessen erscheint die genannte Zahl eher erstaunlich hoch!
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Re: Re:

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 08.12.2022, 16:04
Laogai hat geschrieben: 08.12.2022, 15:51 1986 betrug die Alphabetisierungsrate bei der Gesamtbevölkerung ab einem Alter von 15 Jahren 65,5%
dazu muss man bedenken, dass der chinesische Bürgerkrieg gerade mal 37 Jahre vorher endete, dass zuvor zwei Jahrzehnte China durch Krieg (1937-1945) und Bürgerkrieg (1927-1949) gegangen war. Vermutlich ein Drittel der Bevölkerung in den 1980ern hatte also seine Jugend in einer Zeit, in der Schulbesuch zumindest zeitweise von Kriegshandlungen eingeschränkt oder komplett unterbunden wurde. Dazu die noch Älteren, die kaum eine Chance auf Schulbesuch hatten. Und eben die Jüngeren, die in der Kulturrevolution an Schulbesuch gehindert wurden...

Angesichts dessen erscheint die genannte Zahl eher erstaunlich hoch!
Allerdings.

Und woher soll denn jemand diese Zahl haben, wenn nicht von der chinesischen Regierung selbst?
Wahrscheinlich 20 Jahre später abgefragt und politisch "aufgehübscht".

So ist es eben, wenn man wie Laogai seit 10-20 Jahren nicht mehr in China war und deswegen auch keinen Kontakt hat.

JEDER hier kennt das nämlich: Wenn man mit der Schwiegermutter was zu erledigen hat, dann muss die Tochter mit, wenn es ums unterschreiben geht.
Die führt dann der Mutter die Hand. Auf den meisten chinesischen Formularen ist deshalb auch ein Feld, in den der Name des "Helfenden" eingetragen wird.

Einfache chinesische Wirklichkeit.

Und der Bürgerkrieg war 1949 auch nicht zu Ende.
Als 1966 Mao Zedong quasi eine Gegenpartei gründete und ein eigenes "Zentralkomitee" gründete, führte er quasi erneut einen Bürgerkrieg an, nur diesmal gegen die eigene Partei.

Wir können uns nicht vorstellen (!), was Chinesen bis 1978 durchmachen mussten!
Da waren 20 Jahre tiefster Abgrund dabei.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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