VR China - quo vadis?

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TomXian
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

sanctus hat geschrieben: 30.11.2022, 08:47 So, ich bin raus, mache jetzt PCR-Test (wo sonst kann man sich noch anstecken gehen) und danach gucke ich mir die hier regelmäßig stattfindenden Schlägereien im Supermarkt um die letzten Instantnudeln an - es sei denn, ich werde mal wieder kurzfristig im Compound eingeschlossen, dann werden es eben die Faustkämpfe Anwohner vs. Dabai!
Vielen Dank!
Es ist erfrischend mal von jemandem zu lesen, der sich tatsächlich in China aufhält!
Eine Rarität, wo doch die meisten Beitragenden hier, zumindest aus den letzten 3 Jahren, entweder noch nie in China waren oder aber der letzte China-Aufenthalt zig Jahre zurückliegt. Manche täuschen sogar vor, sich in China aufzuhalten, wie etwa Exokiel.

Wie Du richtig beschreibst, ist für viele Jüngere die Lebensplanung dahin. Wohnungskauf, Ehepartner und Familie sind in weite Ferne gerückt und dies seit Jahren. Dies begann weit vor Corona, als der Ankauf von Ehefrauen aus den Anrainerstaaten noch möglich war.

Als ich im Juni dieses Jahres in Beijing war, ist sogar meiner Tochter aufgefallen, wie heruntergekommen inzwischen manche Ecken wirken, seit längerem aufgegebene Läden gammeln vor sich hin.

Ich habe sicherlich 200 PCR Tests in diesem Jahr hinter mir, allein in den letzten 14 Wochen täglich. Gott sei Dank ist der zeitliche Aufwand in meiner Wohnsiedlung nicht so hoch, bei anderen entspricht dies 2-3 Arbeitswochen.

Ich habe vor, in den nächsten Wochen nach Beijing zu reisen. Vielleicht trinken wir mal ein Bier zusammen.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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TomXian
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

Petermedia hat geschrieben: 30.11.2022, 08:20 Natürlich hat Otternase im Falle von 🦊 Conn
wahrscheinlich recht.
Die Leute haben simple Ängste dass sie mit vermeintlich ungetesteten zusammen gelegt werden.
Wenn dann noch die Tore abgesperrt werden bricht Panik aus.
Das ist ein altes Phänomen dass seit der Pest und vor allem in Lepra Kolonien gab.
Da gehen Urängste mit den Leuten durch, und da interessiert sich auch niemand mehr für sein Sozial Credit, zumal man ja nun immer kommuniziert hat, das es sich um die Pest 2.0 handelt.
Dies deckt sich nicht mit meinen Informationen.
Die Arbeiter dort beklagten über Wochen unzumutbare Zustände (und bei chinesischen Wanderarbeitern will dies was heißen) und wurden mit Versprechungen (höhere Löhne, Bonuszahlungen, etc.) hingehalten. Es kam über Wochen mehrfach zu Protesten. Darüber hatten unter anderem Bloomberg und die WELT berichtet.
Tausende hatten bereits gekündigt und das Werk verlassen.

Als die Lebensmittelversorgung an einem Freitag komplett zusammenbrach, beschlossen viele zu flüchten. Am folgenden Wochenende begannen einige über Zäune und Absperrungen zu klettern, um zu den Familien zurückzukehren. Videos dazu kursierten in den sozialen Medien.
Die Stadtregierung von Zhengzhou verbreitete daraufhin eine Mitteilung, wonach "das Unternehmen Foxconn versprochen habe, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter zu verbessern, die bleiben wollten. Für andere sollten geordnete Transporte bereitgestellt werden."

Als dann tausende das Werk verlassen wollten, sahen sie sich der Polizei gegenüber.
"Zu sehen war ein Großaufgebot von Sicherheitskräften mit Schlagstöcken und Plastik-Schutzschildern, die versuchten, die Menschen zurückzudrängen. Dabei kam es zu Zusammenstößen. Zu sehen war auch, wie einige Arbeiter offenbar verletzt am Boden lagen.", so die Financial Times.

Der "Financial Times" gelang es, mit einigen vor Ort zu sprechen. Man habe „um Lebensmittel und medizinische Versorgung betteln“ müssen hieß es und man wolle nur noch Weg von dieser Arbeit.

Darüber haben - neben der Financial Times - auch DER SPIEGEL, die WELT, die BBC etwa gleichlautend berichtet.

In keiner diesen Medien habe ich einen Hinweis gefunden, dass der Auslöser der Massenflucht die Panik vor dem Zusammenlegen mit "vermeintlich Infizierten" war.

Auch der Hinweis, dass dies im Grunde keine wichtige Sache sei, nichts, was man in die Medien bringen müsste, weil dieses menschliche Fluchtverhalten bereits im Mittelalter zu beobachten sei, halte ich für mehr als fragwürdig.

Worüber reden wir hier eigentlich?

Wir reden darüber, dass Menschen mit einfachsten Ansprüchen ihr Arbeitsverhältnis kündigen und ihren Arbeitsplatz verlassen wollen.
Gründe hierfür war die - nach Meinung dieser Menschen - unzumutbaren Lebens- und Arbeitsbedingungen, kaum Essen oder Medikamente und das Nicht-einhalten von Vergütungszusagen.

Die Polizei hat dies nicht zugelassen und die Menschen an ihre Arbeitsplätze zurückgedrängt, ja zurückgeprügelt und eingeschlossen.
Arbeit geht vor Menschenrechte.

Dies ist Menschenverachtung.
Dies ist Zwangsarbeit.


Dies mit Prosa aus dem Mittelalter auf einen - ist doch nicht so wichtig, ist doch menschlich, was diese Menschen an Fehlern begangen haben - Level herabzuwürdigen, hilft nicht weiter.
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Die Diktatur schlägt zurück

Beitrag von TomXian »

Nun sind auch die ersten Gegenmaßnahmen zu den Protesten (man spricht unter anderem von 51 Universitäten, an denen es zu Protesten kam) bekannt:
  • Großflächige Absperrungen der bekannten und vermuteten Versammlungsorte
  • An vielen Universitäten wird das Semester sofort beendet und die Studierenden angewiesen, sofort in ihre Heimatstädte zu reisen
  • Teilnehmer an den Demonstrationen in zahlreichen Städten werden von der Polizei angerufen oder aufgesucht, es wird eingeschüchtert
  • Auf öffentlichen Plätzen wie auch bei den "Besuchen" der Polizei werden Telefone untersucht, ob dort VPN installiert ist, was in China strafrechtlich verboten ist.
  • Anwendungen wie Twitter, Telegram oder Twitter müssen deinstalliert werden
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Petermedia »

@ Tom
Das war eine Erwiderung auf Otternases Punkt,
Bezüglich COVID Ängsten
es gibt immer noch eine Menge Chinesen, die mehr vor dem Virus als vor den Maßnahmen Angst haben.

Das sind zwei unterschiedliche Vorwürfe.
Ich glaube wenn ich von Kollegen erfahre, dass die Leute eben auch Angst haben sich zu infizieren und durch das Verbot das Werk zu verlassen auf sich auf einmal Gefangen fühlen wie in einer Lepra Kolonie, ist das alles andere als eine Verharmlosung.
Der eine Vorfall schließt doch den anderen nicht aus.

Zu deinem zweiten Posting.

Das kann ich für Shanghai mittelbar bestätigen.
Heute sind etliche in unserem chinesischen Umkreis von der Polizei kontrolliert worden, und deren Telephone wurden überprüft.
Es gibt hier mittlerweile etliche Vorschläge Apps zu verstecken oder gleich zwei Telephone zu verwenden.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von sanctus »

@TomXian
Klar, ich bin für geselliges Beisammensein mit Hopfensmoothies immer zu haben. Aber dafür müsste man es erstmal nach Beijing reinschaffen und dafür eine Lokalität finden, die nicht dicht gemacht wurde oder vorübergehend nicht betrieben werden darf. In diesen heutigen Zuständen, wäre ein Treffen in München im Hofbräuhaus mit kurzfristigen Hin- und Rückflug organisatorisch wahrscheinlich viel einfacher zu beschreiten. Aber wir behalten das gerne mal im Auge!!

@Laogai
Gemäß dem 森林大了什么鸟都有 gab es bei den Massenprotesten sicherlich auch solche „Erleuchteten“. Hier in Changping habe ich jedoch keine Massenproteste mit einem unbedruckten A4-Blatt mitbekommen. Außerdem würde ich mich von solchen „Veranstaltungen“ auch fernhalten, um meinen Daueraufenthalt hier nicht zu gefährden.

Was ich hier aber regelmäßig erlebe, sind die kleinen punktuellen und emotional sehr aufgeladenen Proteste. Wenn man am Eingang des Gemüsemarktes vom Baoan von der Seite angebellt wird „核酸几天“ dann fängt auch der Sanctus an Töne von sich zugeben. (Nun strotz Changping nicht gerade vor geistiger Elite, daher hatte ich solche Begegnungen auch zuvor schon ab und zu mal. Aber wie gesagt, das habe ich auch ein wenig zurückgenommen, da ich mit meinen Kommentaren da zu oft gewonnen habe und verdutzte und peinlich berührte Gesichter hinterlassen habe.) Das betrifft hier alle und diese Gängeleien von eigentlich Nicht-Exekutivorganen, sondern eben von Baoans und einfachen Supermarktangestellten, nervt alle. Die Dabais sind da nochmal ne Ecke schärfer und ebenso dann auch die Reaktionen derer, die das tagtäglich abbekommen müssen. Hier baut sich so langsam ein Pulverfass auf und es ist kurz davor zu explodieren. Die unnötige Abriegelung des ganzen District Changping, welches sich die 居委会 hier kollektiv zusammen organisiert hatten, habe ich mit einer Compound-WeChat-Gruppe und der Polizei aufgelöst, da dafür die rechtliche Grundlage fehlte. Soweit funktioniert die Rechtsstaatlichkeit also noch. Das sind alles so kleine Stories, die das Gesamtbild der Lächerlichkeit der Zustände hier in China momentan gut abbilden.

Das bringt mich zum Punkt. Ich habe viele Jahre dafür hart gearbeitet und einige Opfer (meine Ehe) gebracht um in China leben und arbeiten zu können und dann kommt hier sowas! Das ist leider nicht mehr das China, was ich mal Lieben gelernt habe. Trotzdem bleibe ich hier. „In guten wie in schlechten Zeiten“ predige ich mir da jeden Tag vor und „Einfach kann jeder“ aber so ganz langsam ertappe ich mich beim Schmieden von Plan B (bspw. Singapur). Dem sind schon so Viele gefolgt. Vor zwei Jahren als ich hier ankam, gab es eine relativ große Ausländercommunity (UK, USA, Kanada, Australien, Neuseeland usw.) mit denen man am Wochenende mal schön pokern konnte. Davon sind aktuell noch zwei Deutsche (inkl. mir) hier. Und mein letzter deutscher Kumpel zieht nächste Woche Freitag die Reißleine und macht ins gelobte Land zurück. Aber selbst das soll mich mal gar nicht stören, ich habe ebenso einen großen rein chinesischen Freundeskreis, nur kann man sich aktuell nicht treffen…

Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels :lol: . Erst gestern gab es die noch nicht offizielle Meldung, dass positiv Getestete nun auch Daheim bleiben können und nicht mehr deportiert werden. Was haben sich da einige Chinesen gefreut aber der Hintergrund wird einfach der sein, dass die Kapazitäten in den Pest-Lagern einfach erschöpft sind. Ich bin weiterhin gespannt. Irgendwann muss auch dem letzten Hardliner bewusst werden, dass man so nicht weitermachen kann. Und da, möchte ich unbedingt dabei sein, damit sich die Hölle hier dann für mich schlussendlich doch noch gelohnt hat.
谁想要大成绩,就要有更大的目标!

„Solange es Leute gibt, die nichts können, nichts wissen und nichts geleistet haben, wird es auch Rassismus geben“ Farin Urlaub
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

Aber hallo, da ist in den letzten Tagen ja einiges zusammengekommen an Beitraegen... Auf ein paar Dinge will ich eingehen:

1)
@deralex2985 und @Petermedia
Ich selbst bin nie auf den Montagsspaziergaengen dabeigewesen. Aus dem ganz trivialen Grund, dass ich in Daenemark arbeite, Wochenpendler bin und daher in der Zeit, als diese Demos liefen, nie in Deutschland war, sich mir also nie die Moeglichkeit bot. Daher kann ich auch nichts aus eigener Erfahrung zur Teilnehmerzusammensetzung sagen.
Ich kann nur sagen, welche Leute in meinem Bekanntenkreis an diesen Demos teilgenommen haben. Und das waren definitiv keine Nazis und keine irren Verschwoerungstheoretiker, sondern eben vor allem kleine Selbststaendige, zB. Kuenstler, denen die Lockdowns die Betaetigungsmoeglichkeit und damit die Lebensgrundlage entzog!
In den Medien wurden solche Teilnehmer selten gezeigt. Daher habe ich sehr grosse Zweifel daran, dass die Wiedergabe der Zusammensetzung des Teilnehmerkreises in den Medien repraesentativ war. In den Medien wurden die irren Extremfaelle gezeigt.

Noch wichtiger aber: wenn man an einer Demonstration teilnimmt, dann macht man das fuer ein Anliegen, dem man zustimmt und das man wichtig findet. Man macht es nicht wegen der anderen Teilnehmer. Selbst wenn an der Demo Nazis teilnehmen, so zeigt dies hoechstens, dass eben auch (sogar?) Nazis erkannt haben, dass das ein gutes und wichtiges Anliegen ist. Ich wuerde mir von dieser Tatsache nie "verbieten" lassen, selbst fuer eine gute und richtige Sache auf die Strasse zu gehen, nur weil auch Nazis dafuer sind!
Einer Demo fuer eine gute Sache nicht teilzunehmen, nur weil da auch Nazis teilnehmen, wuerde bedeuten, sich von Nazis vorschreiben zu lassen, wofuer man demonstrieren darf!
Etwas ganz anderes ist natuerlich, wenn aus der Demo heraus Straftaten begangen werden, zB. Hitlergruss gezeigt wird, das ist dann ein Anlass, sich von diesen Teilnehmern abzusondern, sie zu isolieren, bzw. wenn das nicht gelingt, sich von der Demo zu loesen... Aber nicht nur, weil da auch Menschen teilnehmen, die Nazis sind.

2)
@TomXian
was Du zu Foxconn schreibst, ist korrekt, beschreibt aber nur die erste Protest- und Fluchtwelle! Danach hat Foxconn neue Mitarbeiter angeworben. Als diese aber nach einer Woche Quarantaene merkten, dass sie in die gleichen Wohnheime, wie die Stammbelegschaft sollten, und dass die Stammbelegschaft nicht taeglich getestet wird, haben nun diese Neuankoemmlinge demonstriert, und zwar FUER mehr Testen und FUER Quarantaene von Verdachtsfaellen!

3)
@TomXian und @Petermedia
die chinesische Gesellschaft ist nicht homogen. Natuerlich gibt es die, die regelmaessig Kontakt ins Ausland haben, auch auslaendische Medien konsumieren und daher wissen, dass Corona nirgends Massensterben verursacht hat, die jetzt sehen, wie die Menschen dicht an dicht in Qatar Fussball feiern, ohne deswegen gleich reihenweise tot umzukippen, es gibt die Gebildeteren, die sehen, wie die chinesische Regierung sich in eine Sackgasse manoevriert hat etc.
Aber es gibt auch eine nicht geringe Zahl von Menschen, bei denen dem Narrativ von Corona als neue "Schwarze Pest" weiterhin bedingunglos vertraut wird. Die die Schilderungen in den chinesischen staatlichen Medien, nach denen angeblich in den USA und Europa ein Massensterben stattfindet, glauben. Und die daher voll und ganz hinter Zero Covid stehen und Xi als "fuersorglichen Vater" betrachten und Probleme, wann immer sie auftauchen, als Versagen der lokalen Kader und nicht als Problem der nationalen Regierung betrachten.
Man muss dazu sagen, dass es auch in den sogenannten "freien" Laendern, wo die Menschen Zugriff auf alle moeglichen Informationen haben, noch immer nicht wenige Menschen gibt, die auch jetzt noch grosse Angst vor Corona haben, die auch nach mehrfacher Boosterung noch immer beim Spazierengehen im Park FFP2 Maske tragen, die in Panik geraten, wenn in Geschaeften eine nicht-maskentragende Person sich ihnen naehert. Es gab auch in Deutschland die, die waehrend der Lockdowns ihre Nachbarn angezeigt haben, wenn die mal Besuch hatten...
In Deutschland sind solche Hypochonder zum Glueck inzwischen wohl wieder in der Minderheit, in China stellen sie aber vermutlich weiterhin die Mehrheit!

4)
@TomXian
kurzes off-topic zur AfD:
in Deutschland waren das die ersten, die Massnahmen gegen Corona forderten! Und zwar schon im Januar 2020! Interessanterweise gibt es einen Beitrag von Ende Januar 2020 in der Sendung quer des BR mit Christoph Suess, wo sehr aetzend gegen die "boesen Nazis" gestaenkert wird, die angeblich eine harmlose Grippe als Ausrede nutzen wollen, um Grenzen zu schliessen!
Haette man damals, also so fruehzeitig, im Januar 2020, die Forderung der AfD nach Grenzkontrollen, zu Fiebertests an Flughaefen usw. umgesetzt, so waere die erste Welle wahrscheinlich wirklich geringer gewesen! Stattdessen wurden Massnahmen erst ergriffen, als der Hoehepunkt der ersten Welle bereits durchschritten war... Zu diesem Zeitpunkt die Massnahmen zu kritisieren, war dann auch richtig.
Also SO falsch war das, was die AfD forderte jedenfalls nicht.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von JuergenH »

Ich habe mir lange überlegt, überhaupt noch etwas in diesem Forum zu schreiben.

Die zu oft ins Persönliche abgleitenden Beiträge enthalten eigentlich keinen Mehrwert an Informationen und die Anzahl Trolle, die ihre immer gleichen Parolen verbreiten, hat in letzter Zeit wieder zugenommen. Und wer gegen den chinesischen Führer argumentiert, kann ja nur eine Kopie von tomxian sein.

Ich bin seit drei Jahrzehnten in praxisnahen Funktionen in 8 Ländern zu Außenhandel/Außenwirtschaft unterwegs. Ich habe eine kaufmännische und juristische Ausbildung.

Und mir fehlt in dem Forum das größere GESAMTBILD.

Um das zu erklären, braucht es leider doch ein paar Zeilen mehr, obwohl ich das Gegenteil versprochen hatte.
Der lockdown machts möglich.

Ich versuchs mal so:

Jeder weiß doch, was eine Partnerschaft ist.
Dass man versucht, sich mit Respekt, gutem Willen und Vertrauen zu begegnen und in den Elementen der Partnerschaft (soweit möglich) gleichberechtigt ist. So funktioniert die Welt.

Bei größeren Partnerschaften braucht man Regeln (z.B. Vereinssatzungen oder Gesellschaftsverträge, die Rechte und Pflichten festschreiben) und direkt anwendbares Recht, um diese Regeln zur Not auch durchzusetzen zu können.

Dies ist in der Außenwirtschaft dasgleiche. Bis 1949 war Außenhandel nicht selten Glücksache, es gab ein paar Handelsabkommen, keine allgemeinen Regeln, kaum Durchsetzbarkeit bei Nichtlieferung, Betrügereien, Nichtzahlungen oder Schlechtlieferung.

Mit Gründung der UN verbesserte sich dies, das Vertragswerk GATT wurde von immer mehr Ländern ratifiziert und damit die Regeln, Rechte und Pflichten gesetzlich verankert. Für eine Welthandelsorganisation war man damals noch zu zerstritten, diese kam mit der WTO erst 47 Jahre später.

Wie auch immer man GATT und WTO beurteilt, für Industrieländer und Länder mit Kapitalressourcen (z.B. durch Bodenschätze) war es ein Segen. Der Außenhandel Deutschlands stieg beispielsweise nach dem Beitritt bis heute um mehr als als hundertfache!

Es war ein Erfolgsmodell für diese Länder (für andere eher nicht), brachte Stabilität, Vertrauen, in Teilen auch Rechtssicherheit.

Ohne GATT/WTO wäre China ein unterentwickelter Agrarstaat geblieben.

1986 wollte China dem GATT-Vertragswerk beitreten. Allerdings beschrieb es seine eigene Lage so schlecht, dass man auf die Idee kommen konnte, elektrischer Strom stünde in China nicht zur Verfügung. China sah sich außer Lage, den GATT Verpflichtungen nachzukommen, wollte aber trotzdem mitmachen, also nur die Vorteile nutzen.

13 Jahre lang wurde verhandelt (1989 unterbrochen wegen Abschlachten auf dem Platz des himmlischen Friedens) und kein Ergebnis erzielt. China wollte nicht einsehen, dass ein Land, in dem es faktisch nur Staatsbetriebe gibt, in dem verwaltungsrechtliche Entscheidungen keiner gerichtlichen Prüfung unterzogen werden können, ja nicht einmal ein Beschwerderecht existiert und dieses Land sich auch noch weigert, öffentliche Ausschreibungen und Subventionen zu melden, den GATT Statuten nicht genügt.

Inzwischen schloss CHINA aber bereits jede Menge Handelsverträge ab und verwies dabei darauf, dass die im GATT festgelegten Regeln in China bereits Gesetzeskraft haben, was eine Lüge war.
1999 hatte China damit bereits einen Sprung vollzogen und war der elftgrößte Exporteur und der neuntgrößte Importeur der Welt.

Mit einer schier unendlichen Flut von Versprechungen ergriff der kürzlich verstorbene Jiang Zemin 1999 dann die Initiative, als die GATT-Vertragsstaaten kurz davor standen, China endgültig auszuschließen.

Gleichzeitig forderte China, dass es bis zu 17 !!!!! Jahre lang den Pflichten eines WTO-Mitgliedes nicht nachkommen müsse.
Mir ist völlig unklar, wie dies damals durchging.
China verlangte eine Anwartschaftszeit von 2 Jahren (aber sofortige Behandlung als Vollmitglied), danach 10 Jahre als Entwicklungsland (Sonderstatus mit sehr eingeschränkten Pflichten) und weitere 5 Jahre als Entwicklungsland ab dem Zeitpunkt, an dem es als Marktwirtschaft gilt. Summarisch hieß dies bis 31.12.2016.

Die WTO hat China mehr Zeit und Zugeständnisse gewährt als irgendeinem anderen Land.

So weit, so gut.

Und was ist nun daraus geworden?

Stand Ende 2020 sind 99 von 100 der größten chinesischen Betriebe Staatsbetriebe (ganz oder mehrheitlich), obwohl China 1998 schrifllich zusicherte, dies durch Privatisierung umgehend zu ändern.
Öffentliche Investitionen/Subventionen (GATT GPA) werden bis heute nicht gemeldet/veröffentlich, obwohl bereits seit 1999 zugesagt.

Faktisch wurde nicht eine einzige der bereits im GATT festgelegten Grundregeln von China je umgesetzt. Nicht eine einzige!

Die WTO hat Liberalisierung und Freihandel als Zielsetzung. Dies umfaßt nicht nur Handel, sondern alle gewerblichen Aktivitäten, auch Auslandsinvestitionen.

Jeder der WTO-Vertragsstaaten unterwirft sich den Regeln. Überall können Unternehmen in der WTO im Ausland eine Bank gründen, oder eine Fluggesellschaft, eine Kreditkarte herausgeben, einen Produktionsstandort eröffnen, alle möglichen Produkte anbieten.
Es gibt nur wenige Ausnahmen (Medikamente, z.B.).

Und in China? Nichts von alledem.

China ist nur dadurch aufgefallen, dass es vor allem das Schlichtungsgremium der WTO schwächen wollte und die Wahl der sieben unabhängigen Richter behindert hat, bis nur noch 3 aktive Richter im Amt waren.

Und diese fällten auch noch seltsame Entscheidungen zu Ungunsten der USA. Nein, die USA sind kein Vorzeigemitglied der WTO und deshalb zu Recht eine Reihe von Malen durch die WTO abgestraft worden!

Aber es gab unsinnige Entscheidungen und Korruption war fast offensichtlich, nachdem diese komischen Entscheidungen immer zu Gunsten Chinas ausfielen.

Auch in diesem Jahr ist nicht unbemerkt gelieben, wie China mit riesigen Delegationen im Umfeld der UN agiert hat. Viele Ländervertretungen wurden aufgesucht. In New York waren sich alle internationalen Medien einig, dass China abhängige Staaten durch Drohungen und andere mit Geld zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten in der UN Vollversammlung veranlasst.
Besonders intensiv war dies vor der Abstimmung des Menschenrechtsausschusses.

China ist kein "Partner" mehr!
China unterwandert und korrumpiert ein System, dass 70 Jahre lang nach Regeln, Vertrauen und Respekt funktioniert hat.

China hat keine gemeinsamen Ziele mit der WTO, auch nicht mit der UN, dessen Regelungen es zwar zweimal ratifiziert hat, aber sich an keine hält.

China sind Verträge faktisch egal, was man auch an Hong Kong sieht.

Ich kann Obama am Ende seiner Amtszeit nur zu gut verstehen, wenn er die WTO zur Neuorganisation ausgerufen hat. Mir wäre auch die Galle hochgekommen, wenn ich als US Präsident hätte zusehen müssen, wenn ein paar Spinner aus Peking meinen, Verträge zu mißachten sei nur eine Frage des Geldes.

In der WTO gilt, dass ein Entwicklungsland ein Entwicklungsland ist, sofern dieses Land dies selbst behauptet. Vertrauen und Respekt eben.

China behauptet noch heute, ein "Entwicklungsland" zu sein, investiert aber hunderte von Milliarden US Dollar in sein Militär und fliegt zum Mond? China weist jede Statusänderung zurück!

Wenn es nach mir ging, sollte man China aus der WTO ausschließen.
Dies wird aber nicht stattfinden, weil die WTO handlungsunfähig ist.

Am Ende ist es auch gar nicht nötig.

Die EU, die USA, England und eine Vielzahl anderer haben ja längst beschlossen, diese chinesische Lügerei, dieses Unterwandern und Korruption, nicht mehr hinzunehmen. Die WTO mag nicht handeln können, der Rest der Welt schon.

Xi hat weltweit eine anti-china Stimmung erzeugt, ihm sei Dank dafür.

Und einen Satz muss ich noch loswerden, bevor die Trolle wieder am Wort sind:

Chinesen sind viel zu dumm, um irgendein Produkt, ein Medikament oder eine Dienstleistung zu exportieren, die sie tatsächlich selbst entwickelt haben. Dies hat China Jahrzehnte lang bewiesen.

Ich weiß wie das klingt.
Und genauso meine ich es auch.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

1) mit der Vermutung, dass Xi Jinping aus der derzeitigen Situation und auch aus den Protesten nur noch gestärkt hervorgehen könne, stehe ich offenbar nicht allein da:

https://www.welt.de/kultur/plus24242388 ... erken.html

2) @JuergenH
"Respekt", "Vertrauen", "Partnerschaft" sind gute Stichworte!
Erstmal in dem Sinne, dass das Charles de Gaulle zugesprochene Zitat "Staaten haben keine Freunde, nur Interessen." natürlich gilt. China steht für seine eigenen Interessen ein. Wenn andere Staaten das zu ihrem eigenen Nachteil zulassen, dann ist das nicht der Fehler Chinas, sondern der Fehler dieser anderen Staaten!
Aber darüberhinaus muss man eben bedenken, dass der "Respekt" von mehreren Seiten aufgekündigt wurde: der grundlegendste Aspekt von gegenseitigem Respekt der Staaten besteht in der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten! Dieser Respekt ist in den letzten Jahrzehnten vielfach aufgekündigt worden durch "regime engineering". Natürlich gab es das schon immer, aber die Agressivität, mit der Staaten und NGOs versuchen, auf die Innenpolitik anderer Staaten einzuwirken, hat sich nochmals gesteigert, die "Farbenrevolutionen" seit Anfang der 00er Jahre (beginnend 2000 mit den von diversen US-NGOs finanzierten Protesten in Serbien) sind deutliches Beispiel dafür.
China ist allerspätestens durch die Proteste in Hongkong ausreichend gewarnt worden, ebenfalls in das Zielfeld solcher Aktivitäten geraten zu sein! Aber dies geht nicht nur von den USA und Verbündeten aus, sondern ebenso von islamistischen Bewegungen.

Ich persönlich vermute einen engen Zusammenhang zwischen dem aus dem Ausland gesteuerten Versuch, in Kasachstan eine Farbenrevolution anzuzetteln (2.-19. Januar 2022) und der deutlichen Verschärfung der Corona-Politik in China sehr bald danach!
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von blackrice »

"Die Formel 1 kann nach einem Dialog mit dem Promoter und den relevanten Behörden bestätigen, dass der Große Preis von China 2023 wegen der anhaltenden Schwierigkeiten durch die COVID-19 Situation nicht stattfinden wird."

welche '' relevanten Behörden '' könnten diese sein?

https://www.formel1.de/news/news/2022-1 ... n-in-china
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Laogai »

blackrice hat geschrieben:"[...] dass der Große Preis von China 2023 wegen der anhaltenden Schwierigkeiten durch die COVID-19 Situation nicht stattfinden wird." [...]
Falschen Thread erwischt und der Beitrag sollte eigentlich hier landen?

Aber vielleicht sollte man die beiden Threads ohnehin zu einem "VR China - Covidis?" zusammen knoten...
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Nach den Protesten bleibt die Angst

Beitrag von TomXian »

Die Demonstrationen in China sind offenbar nahezu verstummt - doch viele fürchten harte Konsequenzen.
Denn noch immer sucht die Polizei nach Protestierenden, per Blick in die Handydaten.


https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... e-121.html

Wenn die Polizei sagt, du sollst dein Handy entsperren, dann kannst du nichts dagegen tun. Du musst dich fügen, denn es gibt keine wirkliche Rechtsstaatlichkeit. Wenn du dich weigerst, können sie dich festnehmen und du weißt nicht, was mit dir passiert. Und das ist es, wovor jeder Angst hat: Dass man von der Polizei festgenommen wird.
Angst und Schrecken zu verbreiten, dazu ein Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins gegenüber staatlicher Willkür, gehört schließlich zu den Grundfesten eines organisierten Terrorregimes.

Da geht dem einen oder anderen sicher das Herz auf.
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Chinesischer Außenhandel bricht ein

Beitrag von TomXian »

Chinas Exporte und Importe sind im November überraschend heftig abgesackt. Der Außenhandel entwickelte sich schlechter als auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... t-101.html
chinesischen Ausfuhren in Dollar berechnet im November um 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Das teilte heute der Zoll in Peking mit. Es war bereits der zweite monatliche Rückgang in Folge.Im Oktober waren die chinesischen Exporte erstmals seit mehr als zwei Jahren um 0,3 Prozent gesunken. Die Einfuhren sackten im November um 10,6 Prozent ab und damit ebenfalls viel kräftiger als von Fachleuten vorhergesagt. In der Summe entwickelte sich der Außenhandel mit einem Minus von 9,5 Prozent noch schlechter als beim Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie im Mai 2020, als das Minus 9,3 Prozent betrug.
Damit ist China im dritten Jahr das Land mit dem geringsten Wachstum in Südost-Asien.

Inkompetenz war und ist ein großes Problem in der Wirtschaft. Dies kann man auch in Deutschland erkennen, wo nicht selten eine halsstarrige Rentnerband in den Vorständen sitzt, die seit 50 Jahren jeden wichtigen Nachfragetrend verpennt, allen voran Automobilhersteller.

Inkompetenz in der Politik hat in Demokratien nur selten einen durchschlagenden Charakter. Meist geht es nur um Verteilungsfragen.
Wer CDU oder FDP wählt, muss wissen, dass damit Sozialabbau und die Belastung von Einkommen unter 60.000 Euro brutto p.a. einhergeht.
Wer noch größere Entlastungen für Einkommensreiche möchte, wählt die Alternative für Dumme, AfD.

In China sind 98% der Großbetriebe aber Staatsbetriebe oder befinden sich überwiegend in Staatsbesitz (also in Parteibesitz).

Insoweit multipliziert sich die Inkompetenz der großen Staatsbetriebe (von denen viele seit 30 Jahren keinen einzigen CNY verdient haben) mit der imperialistischen Verblödung der selbsternannten "Regierenden".
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von otternase »

zu den jetzigen Oeffnungen, aber auch der sehr sicher absehbaren Corona-Welle beim Auftreffen auf eine weitgehend immunnaive Bevoelkerung, mit entsprechenden Folgen fuer die Belastung von Gesundheitseinrichtungen etc., auch und gerade zu dieser Jahreszeit, draengt sich mir eine sehr boesartige Vermutung auf:

es gibt in der Bevoelkerung Chinas noch immer einen sehr grossen Teil, der grosse Angst, ja Panik vor Corona hat. Wenn nun die Zahlen der Infizierten schlagartig hochgehen sollten, auch mehr schwere oder sogar toedliche Verlaeufe auftreten, dann halte ich es fuer sehr gut moeglich, dass es zu Protesten FUER schaerfere Massnahmen, FUER eine Rueckkehr zur Zero-Covid-Politik kommen wird.
Wenn dann die Regierung in Peking diesen Protesten nachkommt, sich quasi dem "Willen des Volkes" beugt, dann koennte das als "Sieg" der Linie der Zentralregierung eingehen, Proteste gegen die Lockdowns wuerden dann in Zukunft kaum noch beachtet werden muessen, weil jeder, der fuer Oeffnung eintritt, sich vorwerfen lassen muss, erneut ein solches Chaos und Tote wie bei dieser Oeffnung zu wollen...
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TomXian
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

otternase hat geschrieben: 07.12.2022, 14:55 zu den jetzigen Oeffnungen, aber auch der sehr sicher absehbaren Corona-Welle beim Auftreffen auf eine weitgehend immunnaive Bevoelkerung, mit entsprechenden Folgen fuer die Belastung von Gesundheitseinrichtungen etc., auch und gerade zu dieser Jahreszeit, draengt sich mir eine sehr boesartige Vermutung auf:
Lieber Otternase,

wir sind häufiger nicht einer Meinung, in diesem Punkt möchte aber ich ergänzen, dass Dein angedachtes Szenario auch von Investmentbanken für möglich gehalten wird.

Die Überschlagshandlungen in den Provinzen fördern dies, weil sie kaum erklärlich sind.

Dagegen spricht, dass ohne einen Abgesang auf Zero-Covid der wirtschaftliche Verfall kaum noch aufzuhalten wäre.
Xi hat deutlich an Unterstützung und Autorität verloren.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Petermedia »

Nur kurz zum Abend
Dagegen spricht aber auch jede Wissenschaft.
Ein Rebound sowohl in der Medizin als auch in der Epidemiologie ist absolut kontraproduktiv.
Denn sobald der Kippunkt erreicht ist, ist es vorbei.
Schon der lockdown in Shanghai aber auch die vielen Teilockdowns haben immensen Schaden angerichtet.
Ich mag mich täuschen, aber für mich sieht das Kontrollverlust aus .
Es ist ja vieles hier schon gesagt worden.
Keine Zero COVID Strategie ohne sinnvoller Exit Strategie.
Das hier sieht mir nicht gut geplant aus aber vielleicht offenbart sich uns ja in den nächsten Wochen das größere Gesamtbild.
Vielleicht sollten wir doch wieder ein bisschen Pfizer und Biontech ins Depot nehmen.
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