otternase hat geschrieben: ↑02.10.2022, 17:07
Naja, die Abhängigkeit von China, sowohl als Lieferant als auch als Abnehmer, zu verringern, ist ganz sicher nicht verkehrt. Große Abhängigkeit von einem Staat, egal ob Russland, China oder auch USA etc. ist immer eine Gefahr.
Aber wirtschaftliche Abhängigkeit überwindet man mit wirtschaftlicher Stärke, nicht indem man, wie die Grünen es glauben, die noch vorhandene Wirtschaft in Deutschland auch noch kaputt macht…
Im Jahre 2021 exportierte Deutschland Waren und Dienstleistungen im Volumen von 1.375 Milliarden US Dollar insgesamt.
Ganze 7,4 % davon (103 Milliarden) wurden in die Volksrepublik China exportiert.
Dieser Anteil wird in 2022 nochmals geringer ausfallen.
Da gibt es wichtigere Handelspartner als China, allen voran die EU.
Wichtiger sind die Auslandsinvestitionen. Es gibt ohnehin nicht mehr viele Länder, die nennenswert in China investieren.
Die größten Investitionen (mehr als 1/3 aller Auslandsinvestitionen) kommt aus einem Land: Deutschland
.
Offensichtlich hat man grundsätzlich keine Probleme mit Terrorregimen wie Russland und China, wenn's ums Geld geht.
Da im Falle eines Handelskonflikts mit China sofort damit gerechnet wird, dass China ausländische Betriebe verstaatlicht, Bankkonten einfriert, Fremdwährung zwangskonvertiert, Handelsverbote ausspricht, etc., um all dies als "Waffe" zu benutzen, wurden diese Investitionen bislang durch Staatsbürgschaften (HERMES) abgesichert. Diese Staatsbürgschaften haften für diese Investitionen.
Allerdings hat die jetzige Bundesregierung beschlossen, solche Staatsbürgschaften für China nur noch in Einzelfällen zu übernehmen.
Was die Abhängigkeiten in der Produktionskette angeht, hat das IFO Institut schon 2018 gesagt, dass 80% der in CN anfallenden Tätigkeiten von ungelernten/angelernten Mitarbeitern erledigt werden
. Christbaumkugeln oder Kabelstränge für PKW kann man auch woanders herstellen.
Und dies geschieht ja bereits.
Die Wachstumsraten anderer Staaten in Südostasien wie etwa Vietnam, Malaysia, Singapur oder Philippinen sind seit Jahren höher als die von China.
Die Karawane zieht seit 2017 längst weiter. Das dauert zwar alles ein paar Jahre, ist aber unumkehrbar.
Deutsche Unternehmen scheinen dies - wie immer - als letzte zu bemerken. Und begeben sich damit in Risiken, die andere Länder längst nicht haben. So ähnlich wie mit dem Gas aus Russland.
Viele ausländische Firmen, die vor Ort in China tätig sind, sind nur noch deshalb dort, weil sie von China erpresst werden.
Wer geht, verliert seinen Marktzugang. Das ist zwar alles strafbar nach der WTO, aber die hat China ja noch nie ernst genommen.
Ich hatte ja hier:
viewtopic.php?t=35480&start=105 schon einmal geschrieben, welche neuen und große Wachstumsbranchen bereits am Entstehen sind:
- alternative Energiegewinnung, Transport und Bereitstellung
- nachhaltige Nahrungsmittelindustrie,
- Robotik und künstliche Intelligenz,
- neue Verkehrs- und Mobilitätsrechnik
Gerade in diesen Themen hat Europa deutliche Entwicklungsvorsprünge (auch gegenüber den USA) und könnte zu einem Technologieführer werden.
Gott sei Dank wird dies von der jetzigen Bundesregierung genauso gesehen und auch gefördert (besonders durch die Grünen), während Andreas Scheuer in der alten Bundesregierung nur bei einem 12-Zylinder-BMW eine Erektion bekam.
Von China ist hier nichts zu erwarten, die Halbleiterindustrie in China hinkt 10-20 Jahre hinterher.
Staatliche Wirtschaftsspionage, Patentraub, illegale Nachbauten ... das alles kostet eben wertvolle Zeit.
Die Gesamtverschuldung Chinas (Staat und Kommunen, Staatsbetriebe und privater Sektor) liegt bei mehr als 50 Billionen US Dollar, da kann einem nur schwindelig werden. Auch das lähmt.
Alles wird gut!