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otternase
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von otternase »

Autor und Publikation sind eher fragwürdig, aber interessant ist der Text dennoch, offenbar gibt es beidseitig dort einige Kriegstreiber...
In den 1980ern hatte Taiwan ja schon einmal versucht, eine Atombombe zu entwickeln und war dem Ziel bedrohlich nahe gekommen, zum Glück dann von den USA rechtzeitig eingebremst worden. Angesichts der heutigen US-Regierung hätte ich nicht unbedingt Vertrauen darauf, dass eine solche vernünftige und friedensbewahrende Handlung wieder geschieht! ( https://www.nzz.ch/international/nur-ei ... duced=true )


https://www.gatestoneinstitute.org/1864 ... a-missiles
Taiwan's Message for China: We Have a Nuke-Like Weapon
by Gordon G. Chang
June 27, 2022 at 5:00 am
  • At least one of Taiwan's "eggs" can kill tens of millions of Chinese, perhaps more.
  • China's Three Gorges Dam creates a reservoir of 39.3 billion cubic meters of water on the Yangtze River and is upstream from about 400 million people. Almost 30% of China's population, therefore, is at risk of a catastrophic failure of the structure, such as one caused by a missile strike. That means Taiwan possesses a conventional weapon that packs the wallop of a nuclear one.
  • Now, China's regime looks as if it wants to go to war. The harsh remarks of China's Defense Minister, General Wei Fenghe, at the Shangri-La Dialogue in Singapore this month, are a clear warning of hostile intent.
  • China has targets, and Taiwan has missiles. That translates into deterrence if Taiwan makes it clear that, in the defense of its sovereignty, it is prepared to take Chinese lives in the hundreds of millions.
  • Yes, we are that close to war.
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Ajiate
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von Ajiate »

Die Ahnungslosigkeit deutscher Außenpolitik in Bezug auf Taiwan

Von hiesigen Medien und Politikern heißt es, Taiwan sei eine „gefestigte Demokratie“, der man gegen den potentiellen chinesischen „Aggressor“ solidarisch beistehen müsse. Dabei handelt es sich um eine extrem vereinfachende und so nicht haltbare Einschätzung. Politik und Medien hier im Land ignorieren zudem komplett, wie stark Taiwan kulturell, sprachlich und politisch gespalten ist. Diese Spaltung zeigt sich exemplarisch darin, dass aus innenpolitischen Gründen selbst eine Partnerschaft der Landkreise Cuxhaven und Hualien auf Taiwan nicht zustande kam. Von Dr. Rolf Geffken.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=86680
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Laogai
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von Laogai »

Pelosi verteidigt Reise nach Taiwan (tagesschau.de)
tagesschau.de hat geschrieben:Für China gilt Taiwan als Teil des eigenen Hoheitsgebiets. Die Reise der US-Demokratin Pelosi dorthin war für die Regierung in Peking ein Affront. Pelosi vereidigte ihren Besuch nun gegen jedwede Kritik.
Interessant an dem Artikel ist
a) die Frage, warum Frau Pelosi "nun", über eine Woche nach ihrem Besuch auf Taiwan, diesen noch immer verteidigen muss.
b) dass im Artikel nicht erwähnt wird, wem gegenüber sie ihre Reise verteidigen muss. China kann es nicht sein, da hat sie ja eine "So what?"-Einstellung.

Es gibt offensichtlich mehr als nur ein Trumpeltier in den USA.
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von Ajiate »

Wie immer der Hinweis :vollständiger Artikel nur 1 Woche barrierefrei zu lesen.

Wir (wer?) üben schon mal wieder eine Ostfahrt ...

Die zweite Front der Bundeswehr
Die deutsche Luftwaffe startet die größte Verlegung ihrer Geschichte in die Asien-Pazifik-Region. Ziele: Beteiligung an Großmanövern, Festigung antichinesischer Militärbündnisse.


BERLIN/SINGAPUR/CANBERRA (Eigener Bericht) – Die deutsche Luftwaffe verlegt zu zwei Großmanövern und mehreren kleineren Kriegsübungen 13 Militärflugzeuge für knapp zwei Monate in die Asien-Pazifik-Region. Bei der Maßnahme (Rapid Pacific 2022), die am Montag gestartet wurde, handelt es sich laut Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz um „mit Abstand die größte Verlegung seit Bestehen der Luftwaffe“. Die deutschen Militärjets beteiligen sich zunächst an den australischen Großmanövern Pitch Black (Luftwaffe) sowie Exercise Kakadu (Marine), bevor sie zu weiteren Übungen bzw. Militärbesuchen nach Singapur, Japan und Südkorea aufbrechen. Laut Gerhartz kann die Maßnahme durchaus als „Machtdemonstration“ („Show of Force“) eingestuft werden. Sie setzt die Asien-Pazifik-Fahrt der Fregatte Bayern (August 2021 bis Februar 2022) fort, der 2023 eine nächste Marineentsendung folgen soll. Im Gespräch ist eine Durchfahrt durch die Taiwanstraße, die das Potenzial hätte, den Konflikt mit China eskalieren zu lassen. Gerhartz legt Wert auf die Feststellung, die Luftwaffe sei in der Lage, parallel an der NATO-Ostflanke und in der Asien-Pazifik-Region zu operieren – gegen Russland und gegen China.

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8995
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von otternase »

Ajiate hat geschrieben: 09.08.2022, 21:53 Die Ahnungslosigkeit deutscher Außenpolitik
Ajiate hat geschrieben: 17.08.2022, 09:33 Wir (wer?) üben schon mal wieder eine Ostfahrt ...
ja, als vor den Wahlen die Grünen mit der Ankündigung "feministischer Aussenpolitik" warben, habe ich gerätselt, was man darunter verstehen soll.

Jetzt weiß ich es: eine Aussenpolitik, die von Ahnungslosigkeit geprägt ist und sich an den Idealen von Zickenkrieg und Selbstgerechtigkeit orientiert!
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Taifun
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von Taifun »

otternase hat geschrieben: 19.08.2022, 18:34 Ankündigung "feministischer Aussenpolitik"...
...eine Aussenpolitik, die von Ahnungslosigkeit geprägt ist und sich an den Idealen von Zickenkrieg und Selbstgerechtigkeit orientiert!
So treffend habe ich diese wackere Politikerin noch nie charakterisiert gefunden! Schick' das als Leserstatement an die Wochenzeitschriften, unbebdingt.
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Ajiate
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Re: wie man seine eigene Wirtschaft ruiniert

Beitrag von Ajiate »

Einstieg in den Abstieg
Berlin plant Zwangsmaßnahmen zur Reduzierung des deutschen Chinageschäfts. Ursache ist, dass die deutschen Investitionen auf dem chinesischen Zukunftsmarkt stärker zunehmen denn je.
29 Aug 2022

BEIJING/BERLIN (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung plant Zwangsmaßnahmen zur Reduzierung des Chinageschäfts deutscher Unternehmen. Berichten zufolge arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium nicht nur daran, die üblichen Staatsgarantien für Geschäfte im Ausland für Aktivitäten in der Volksrepublik stark einzuschränken. Darüber hinaus ist die Einführung einer Meldepflicht für Investitionen in China im Gespräch – und die Möglichkeit, sie zu untersagen. Modell sind entsprechende Schritte in den USA. Berlin reagiert damit darauf, dass es bisher nicht gelingt, die Bedeutung des Chinageschäfts zu reduzieren; wie aus aktuellen Studien hervorgeht, haben die deutschen Investitionen in der Volksrepublik und die Einfuhren von dort im ersten Halbjahr 2022 Rekordwerte erreicht. Ursache ist, dass die deutsche Industrie ihre Aktivitäten in China nicht abbricht, sondern sie stattdessen bündelt („Lokalisierung“), um sie krisensicher zu machen: Die Volksrepublik gilt als unverzichtbarer Zukunftsmarkt. Die in Berlin insbesondere in grün geführten Bundesministerien forcierten Zwangsmaßnahmen sind geeignet, die deutsche Industrie in den Abstieg zu treiben.

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9006

nur 8 Tage barrierefrei zu lesen

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Beitrag von aolifu »

:roll: Hongkong verurteilt Logopäden wegen »Aufwiegelung« mit Kinderbüchern

https://www.spiegel.de/ausland/hongkong ... 4749276865
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von TomXian »

Ajiate hat geschrieben: 09.08.2022, 21:53 Die Ahnungslosigkeit deutscher Außenpolitik in Bezug auf Taiwan

Von hiesigen Medien und Politikern heißt es, Taiwan sei eine „gefestigte Demokratie“, der man gegen den potentiellen chinesischen „Aggressor“ solidarisch beistehen müsse. Dabei handelt es sich um eine extrem vereinfachende und so nicht haltbare Einschätzung. Politik und Medien hier im Land ignorieren zudem komplett, wie stark Taiwan kulturell, sprachlich und politisch gespalten ist. Diese Spaltung zeigt sich exemplarisch darin, dass aus innenpolitischen Gründen selbst eine Partnerschaft der Landkreise Cuxhaven und Hualien auf Taiwan nicht zustande kam. Von Dr. Rolf Geffken.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=86680
Rolf Geffken ist sicherlich ein bunter Vogel, in seinen jüngeren Jahren links-extremistisch, dann SPD, heute DIE LINKE.
Überzeugter Marxist und unbeirrbarer China-Liebhaber, obwohl ihn China vor gut 20 Jahren für eine Kritik am CN-Justizsystem bestrafte, seine Webseite sperrte und dafür sorgte, dass er nicht mehr an der Runde im BMJ teilnehmen durfte.
Sein Buch "Mein China" aus 2021, dass ich ärgerlicherweise gelesen habe, obwohl der Schreibstil grottenschlecht und die Darlegungen mehr als unrealistisch, bruchstückhaft und ohne Belege sind, kann man getrost aus dem Fenster werfen. Es ist mehr eine Autobiografie des persönlichen Scheiterns.
Seine Veröffentlichungen sind deckungsgleich mit Artikeln des Propaganda-Blättchen "Global Times".
Mehr muss man nicht wissen.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Wie China seine eigene Wirtschaft ruiniert

Beitrag von TomXian »

Ajiate hat geschrieben: 30.08.2022, 12:37 Einstieg in den Abstieg
Berlin plant Zwangsmaßnahmen zur Reduzierung des deutschen Chinageschäfts.
Allein aus der Überschrift ist entnehmbar, dass hier ein Propaganda-Troll am Werke war.

Bei internationalen Geschäften kann der deutsche Investor staatliche Garantien (genauer: Bürgschaften) beantragen und sein Investment dagegen absichern, das ausländische Staat beispielsweise das Investment beschlagnahmt oder die betroffene Firma verstaatlicht wird oder der Handelspartner bankrott geht, usw.

Dies sind meist Risiken, die kein privater Versicherer übernehmen kann oder will.

Diese staatlichen Garantien werden beantragt, das Risiko überprüft, eventuell genehmigt und es werden Zinsen verlangt.

Angesichts der Wirtschafts- und Schuldenkrise in China, sowie der Gefahr eines Angriffskrieges gegen Taiwan, sind diese Risiken sehr gestiegen, sodass Bürgschaften - ähnlich Russland und anderen Staaten - hier nur noch selten übernommen werden. Alles selbst verschuldet.

Dies ist ein ganz normaler Vorgang. Wer dies "Zwangsmaßnahmen" nennt, gehört in die russisch/chinesische Propaganda Ecke.
Niemand wird hier zu irgendwas gezwungen.

Ich begrüße diese Maßnahme sehr, auch wenn sie Jahre zu spät kommt.

Der "Einstieg in den Abstieg" kann sich ebenfalls nicht auf Deutschland beziehen.
Der BIP Anteil der Exporte nach China liegt bei niedrigen 2,6%, das Gesamtvolumen im Außenhandel (Im- und Export) bei gut 8%, der Exportanteil davon unter 4%.

Peanuts würde man sagen und die Abhängigkeit Chinas von Exporten ist um ein Vielfaches höher.

Sollen doch die Investoren ihr Risiko in China selber tragen und nicht noch den deutschen Steuerzahler zur Kasse bitten!

China nutzt seit über 20 Jahren alle Rechte der WTO, ohne selbst diese Rechte im eigenen Land zu gewähren.
Hinzu kommen staatlich geduldete und geförderte Industriespionage, Missachtung von Patentrechten, Know-how Diebstahl, Erpressung (Marktzugang nur durch Produktion im Land) und vieles mehr.
Einem solchen Land wirft man nicht auch noch steuerzahler-gedeckte Garantien hinterher.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Chipmangel links, Preisstürze rechts: Chinas Halbleitermarkt fährt Achterbahn

Beitrag von TomXian »

Der Markt für Halbleiter in China wird immer chaotischer. Während bei bestimmten Chips noch immer Mangel herrscht, brechen für andere Chips die Preise deutlich ein. Die gesunkene Nachfrage nach Handys und anderer Verbraucherelektronik sorgt für hohe Lagerbestände und Preisnachlässe besonders bei Chips für die Kommunikation und für Display-Panels sowie für analoge Chips.

https://www.it-business.de/chipmangel-l ... 899b91568/
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China erkennt eigenes Schiedsgericht zum Seerecht nicht mehr an

Beitrag von TomXian »

Wie China nicht mehr bereit ist, internationales Seerecht anzuerkennen. Und ebenso das internationale Schiedsgericht, dem es selbst angehört, nicht anerkennt:

https://youtu.be/01EdC2Y9D44
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von otternase »

Interview der NZZ mit Ava Shen von der Eurasia Group:

https://www.nzz.ch/pro-global/politisch ... ld.1708755

interessante Antworten insbesondere hierzu:
Wie wird es abgesehen von den Antikorruptionskampagnen innenpolitisch weitergehen?

Was die Zero-Covid-Politik angeht, davon wird er wohl erst im zweiten Quartal des nächsten Jahres graduell ablassen. Was das Wirtschaftliche anbelangt, ist zu bezweifeln, dass es weitere marktwirtschaftliche Reformen geben wird, die eigentlich dringend nötig wären. Der Begriff «Marktreform» kam in Xis Arbeitsbericht am Parteikongress im Vergleich zu 2017 kaum vor. Stattdessen wurde das Konzept der «dualen Zirkulation» immer wieder betont. China wird sich also darauf fokussieren, die Nachfrage im heimischen Markt zu befeuern. Handel mit dem Ausland und internationale Investitionen werden lediglich als ergänzende Elemente zur wirtschaftlichen Entwicklung angesehen.
Wie werden westliche Unternehmen von Xis Wirtschaftspolitik betroffen sein?

Da Xi seit zehn Jahren an der Macht ist und es noch mindestens fünf Jahre lang sein wird, gibt es eine gewisse Kontinuität, was die Wirtschaftspolitik angeht, das geht auch aus dem Arbeitsbericht des Parteikongresses hervor. Deshalb bin ich auch Umfragen gegenüber skeptisch, gemäss denen viele westliche Unternehmen China verlassen wollen. Die Lage ist komplexer. Ich glaube, viele Unternehmen, die bereits in China tätig sind, werden es bleiben. Aber jene Firmen, die sich überlegt haben, neu in China tätig zu werden, werden unter anderem durch das Konzept der «dualen Zirkulation» entmutigt und bleiben China deshalb fern.
Was heisst all das für die Taiwan-Frage?

Ich glaube nicht, dass China derzeit über eine Invasion nachdenkt. Die Sprache am jüngsten Parteikongress unterschied sich kaum von früheren Statements. Es wurde keine Dringlichkeit vermittelt. China ist nach wie vor geduldig, aber entschlossen, die Vereinigung mit Taiwan auf lange Sicht zu erreichen.
Worauf muss sich der Westen einstellen, wenn Xi möglicherweise bis an sein Lebensende an der Macht bleibt?

Es gibt Experten, die sagen, ein Konflikt mit China sei unausweichlich. Ich hingegen glaube nicht, dass sich China auf einen solchen Konflikt eingestellt hat. Aber ich glaube, der Westen sollte sich darauf einstellen, dass China noch selbstbewusster agieren und sich noch weniger um Kritik aus dem Ausland scheren wird. Die Beziehungen zu China werden auf absehbare Zeit problembehaftet sein. China selbst ist darauf vorbereitet.
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von TomXian »

Nicht Meinung der "NZZ" sondern eine sogenannte "PRO" Meinung (im Artikel auch so genannt), die NZZ gelegentlich veröffentlicht.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: Interessante Artikel

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 26.10.2022, 16:17 Nicht Meinung der "NZZ" sondern eine sogenannte "PRO" Meinung (im Artikel auch so genannt), die NZZ gelegentlich veröffentlicht.
wie gesagt, es ist ein Interview, kein Meinungsartikel der NZZ. Wie bei jedem Interview macht sich Interviewer die Aussagen des Interviewten damit nicht zu eigen!

Wer mehr zum Hintergrund der Interviewten wissen will:
https://www.eurasiagroup.net/our-story
https://www.eurasiagroup.net/people/ashen

Die Kategorie "PRO Global" ist definiert wie folgt:
Zeitenwende und verschärfter Systemwettbewerb: «NZZ PRO Global» bietet Ihnen vertiefte Analysen und umfassende Einordnungen zu den geopolitischen und weltwirtschaftlichen Entwicklungen
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