VR China - quo vadis?

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TomXian
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VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

Für die meisten, die als Ausländer in China leben, und für diejenigen, die sich für China interessieren, stellt sich in diesen Jahren die Frage, wie es mit diesem Land weitergeht.

Es ist nicht nur eine gefühlte Zäsur, es ist im Grunde ein Epochenwechsel, der sich seit einigen Jahren vollzieht.

Seit 2008 wachsen die Schulden Chinas stärker als das BIP, man lebt auf Pump.
2015/2016 wurde der Zenit an Produktivität erreicht, seit dem schrumpfen wesentliche Wirtschaftssegmente.
Der Automobilsektor schrumpfte beispielsweise um 60%, der private Konsum (regelmäßig der größte Posten einer Volkswirtschaft) halbierte sich.
Auch der Immobiliensektor (20-30% des BIP) steht kurz vor dem Aus. Nicht nur Evergrande, sondern weitere 40 Immobilienriesen sind zahlungsunfähig und damit faktisch pleite.

Bei der Staatsverschuldung müssen auch die Staatskonzerne und ihre enorme Auslandsverschuldung mitgerechnet werden.
Die Staatsverschuldung liegt nunmehr bei rund 360% des BIP.
Sollte Japan sich noch ein wenig erholen, ist China damit das höchstverschuldete Land der Welt.
Zum Vergleich sei Griechenland mit gut 180% genannt.

Die immer aggressiver werdende Überwachung und Beschränkung ausländischer Unternehmen sowie der unverhohlene Know-how Diebstahl, haben seit 2017/2018 beginnend dafür gesorgt, dass sich zahlreiche ausländische Unternehmen aus China zurückziehen. Man denke nur an SAMSUNG, die 15 Werke in China geschlossen haben. Die Außenhandelskammer in Beijing spricht davon, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen den Rückzug bereits vollzogen oder diesen begonnen haben.

Dass das BIP in 2022 offiziell noch wächst, wird von Experten längst auf "Bilanzberichtigungen" und Währungsmanipulationen zurückgeführt.

Viele Unternehmen bewerten China mittlerweile neu und ziehen dabei nicht nur zahlreichen Handelskonflikte in Betracht, die Xi Jinping entfacht hat (USA, Australien, EU, Japan, Litauen), sondern auch die massive Unterstützung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Nicht wenige Unternehmen erwarten hier in den kommenden Monaten, dass auch gegen China weitere Sanktionen beschlossen werden.

Xi hat dabei bereits in seiner ungewöhnlich langen (3,5 stündigen) Rede vor dem "Nationalen Volkskongress" im Jahre 2017 deutlich gemacht, dass es - nach Jahrzehnten - zu einer Verschiebung der Prioritäten kommt. China sei eine Weltmacht, so hat er ausgeführt, und müsse nun eine Weltordnung erarbeiten und etablieren. Dazu passt sicherlich, dass der Verteidigungsetat offiziell bei rund 300 Milliarden US Dollar liegt, wobei Experten längst die im Haushalt versteckten Posten aufgelistet haben und sich insoweit 700 Milliarden US Dollar erreichen. Mehr als die USA auf den Tisch legen und mehr als die EU insgesamt. Und natürlich BIP :))

Diese militärischen Aufwände richten sich vor allem gegen Taiwan, aber nicht nur. Nachdem nun in der Präambel der chinesischen Verfassung von einer "heiligen Pflicht" gesprochen wird, Taiwan zu erobern, gehen nicht wenige davon aus, dass dies auch versucht werden wird und dass es Beijing dabei gleichgültig ist, wie die Reaktionen darauf aussehen werden. Unternehmen blicken allerdings nicht gleichgültig auf diese Sache, sondern erwarten auch hier weitere Sanktionen und Streitigkeiten.

Last not least hat ZERO COVID das Vertrauen in geordnete Abläufe weiter erschüttert. Offensichtlich glaubt niemand daran, dass es einem Staat dauerhaft gelingen könnte, ein in der Welt grassierendes Virus so zu isolieren, dass er im eigenen Land nicht auftritt. Die rigorosen chinesischen lockdowns haben in der Welt durch stillstehende Produktionsbänder etc. einen Schaden in Höhe einer dreistelligen Milliardensumme verursacht.

Folgerichtig haben sich die Unternehmensansiedlungen in Vietnam in den vergangenen 12 Monaten verachtfacht, auch Singapur, Thailand, die Philippinen und Taiwan vermelden Rekorde. Internationale Großkonzerne wie etwa INTEL investieren zweistellige Milliardensummen in den USA und in der EU, um dort Werke zu errichten.

Aus meiner Sicht steckt China deshalb inmitten einer "Zeitenwende".
Die Wirtschaft schrumpft, der Verschuldungsgrad ist gigantisch und wächst weiter, internationale Unternehmen wandern ab, internationale Investitionen sind rückläufig, Handelskonflikte nehmen zu, die Arbeitslosenquote ist auf Rekordniveau.

-

Die größte Gruppe der Ausländer in China stellen Lehrkräfte, von denen der überwiegende Teil nicht über die entsprechende Ausbildung verfügt, um tatsächlich unterrichten zu können. Hier herrscht derzeit große Unsicherheit. Insbesondere nach dem massiven Eingriff im Sommer letzten Jahres, wo English aus den Lehrplänen großteilig gestrichen wurde, die Polizei ausländische Lehrmittel (etwa Bücher) beschlagnahmte, die "Trainingsschulen" am Abend und am Wochenende verboten wurden. Ausländischer Einfluss soll zurückgedrängt werden, selbst internationale Schulen - die alle paar Wochen die Polizei im Hause haben, welche die ausländischen Pässe der Schüler überprüft - erhalten "Vorgaben", wie bestimmte Lerninhalte darzustellen sind.

Erst in dieser Woche habe ich in Beijing in meinem Lieblings-Irish-Pub mit einer ganzen Reihe von Iren und Briten über dieses Thema gesprochen.
Die Meinung dort ist einhellig: Wer gehen kann, sollte dies tun.
Für nicht wenige ist das aber gar nicht so einfach. Die Löhne haben den Aufbau von Rücklagen kaum zugelassen, eine Altersversorgung wurde nicht aufgebaut. Insbesondere in UK ist die Lage nicht rosig.

Und alle spüren den seit 2 Jahren massiv aufgebauten Nationalstolz, die überlegene Rasse zu sein, und dies mündet nun in Fremdenfeindlichkeit und manchmal Ausländerhass. Fast alle meine Bekannten und Freunde berichten darüber.

Propaganda-Lügen wirken. Wer aktuell vor der kanadischen Botschaft in Beijing steht, wird mit einem riesigen Schild konfrontiert, auf dem in Chinesisch geschrieben steht, dass Kanada die Ukraine gegen den Aggressor Russland unterstützt. Chinesen, die davor stehen, fassen sich nur an den Kopf und meinen, die kanadische Regierung sei "krank". Man müsse doch Russland unterstützen, das ohne Vorwarnung von der NATO angegriffen worden sei und sich nun selbst verteidigen muss.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Beijing einer schrumpfenden Wirtschaft gegenüber sieht, einer Unternehmensabwanderung und Kapitalflucht, extrem hoher Staatsverschuldung, einer zunehmenden internationalen Isolation mit zahlreichen Konflikten, einer Massenarbeitslosigkeit und einem Exodus an Ausländern.

Dies ist gewiss ein Zeitenwechsel zum Schlechteren.

Habe ich etwas übersehen?
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TomXian
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Re: VR China - weitere 5 Jahre ZERO COVID?

Beitrag von TomXian »

China kündigt an, die ZERO COVID Maßnahmen und die damit verbundenen Beschränkungen könnten weitere 5 Jahre andauern.

https://www.theguardian.com/world/2022/ ... five-years
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Roemer »

Toll.... 😭
Tipping is not a city in China.
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Re: Deppenthread

Beitrag von otternase »

Laogai hat geschrieben: 27.06.2022, 22:12 Zurück zum Thema: 美丽的贵州
das hat doch nix mit dem Thema zu tun...?

Aber der Link von TomXian ist interessant:
TomXian hat geschrieben: 27.06.2022, 14:49 China kündigt an, die ZERO COVID Maßnahmen und die damit verbundenen Beschränkungen könnten weitere 5 Jahre andauern.

https://www.theguardian.com/world/2022/ ... five-years
es gibt allerdings ein Dementi:

https://www.whatsonweibo.com/online-con ... id-policy/

Der Editor der Zeitung gab dazu bekannt:
“I can explain this with some authority: the four-word phrase “the next five years” was indeed not included in the report, but was added by our reporter[s] by mistake. Why did they add this by mistake? It’s funny, because in order to win some time, they dismantled the report’s key points and made a template in advance that “in the next five years” such and such will be done, putting it in paragraph by paragraph, and also putting in “insist on normalized epidemic prevention and control” without even thinking about it. This is indeed an operational error at the media level, and if you say that our people lack professionalism, I get it, but I just hope that people will stop magnifying this mistake by passing on the wrong information.”
Ich neige hier dazu, dem tatsächlich zu glauben, da die Originalbekanntmachung sich zwar mit den Entwicklungsplänen für Beijing in den nächsten fünf Jahren beschäftigt, aber hinsichtlich Anti-Pandemie-Massnahmen eben keinerlei Hinweis zu einem Zeitplan enthält.

Wobei natürlich, ohne Exit-Strategie, das Anti-Pandemie-Reglement trotzdem noch fünf Jahre andauern kann, auch wenn dies momentan nicht geplant sein mag. Da kein Zeitplan genannt wird, kann man daraus weder ablesen, dass es noch fünf Jahre dauern wird, bis die Massnahmen aufgehoben werden, noch kann man daraus ablesen, dass es früher schon geschehen wird.

Eines immerhin scheint schon jetzt gelockert zu werden: aus einer Quelle, die ich hier nicht verlinken darf (ET), geht hervor, dass China die Quarantäne-Zeiten bei Einreise wohl kürzen wird auf insgesamt 10 Tage (7 Tage Hotel- und 3 Tage Heimquarantäne)
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Doppeldeppenthread

Beitrag von Laogai »

otternase hat geschrieben:
Laogai hat geschrieben:Zurück zum Thema: 美丽的贵州
das hat doch nix mit dem Thema zu tun...?
Echt? Was ist denn das Thema dieses Threads?
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von flyer1141 »

@Laogai: Es geht hier darum wie es in China weitergehen wird, bzw. in welche Richtung es sich bewegen wird. An sich ein spannendes Thema, aber da du anscheinend nur beleidigen kannst bringt die Diskussion mit dir leider nichts.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von jackie_chan »

Ach Laogai, brauchst du so dringend Aufmerksamkeit? Lad deinen inhaltsleeren Müll woanders ab und hör auf die Leute zu nerven.
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TomXian
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

Wie mir in diesen Tagen mehrere Freunde berichten, werden Residence Permits an Ausländer derzeit nur noch für 3 oder 6 Monate ausgestellt.
Dies betrifft Lehrer ebenso wie Selbständige, die seit Jahren eine CN GmbH führen, welche ordentlich Steuern abführt.
Vorher waren diesen Leuten Residence Permits mit ein und zwei Jahren ausgestellt worden.

Als Grund wird angegeben: "Dies ist nun einmal so".

Gebühren werden nicht zurückerstattet. Wer also 800 RMB nach Abgabe des Antrages für 2 Jahre gezahlt hat (2x400), bekommt nichts erstattet, auch wenn ihm am Ende nur 6 Monate gewährt werden.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von TomXian »

flyer1141 hat geschrieben: 28.06.2022, 21:34 @Laogai: Es geht hier darum wie es in China weitergehen wird, bzw. in welche Richtung es sich bewegen wird. An sich ein spannendes Thema, aber da du anscheinend nur beleidigen kannst bringt die Diskussion mit dir leider nichts.
Laogai ist bekannt dafür, dass für ihn alle anderen Deppen, Lügner, inkompetente Menschen, Spinner, Märchenerzähler, Dummköpfe und Idioten sind.

Weil er ununterbrochen andere beleidigt und beschimpft, sollte er schon mehrfach aus diesem Forum ausgeschlossen werden.
Als überzeugter Kommunist und Verfechter des "real existierenden Sozialismus der DDR", kann er China und Russland nur glorifizieren.
[entfernt]. Abgesehen von seinen Kenntnissen der chinesischen Schrift(en), seinem einzigen Hobby.

Er hat auch den Titel meines Beitrages nicht verstanden.
"quo vadis" ist ein bildungssprachlicher Ausdruck und bedeutet "Wie soll das weitergehen"?
https://neueswort.de/quo-vadis/#wbounce-modal

Ferner hatte ich im ersten Satz des ersten Beitrags zusätzlich geschrieben, worum es mir geht "[...] die Frage, wie es mit diesem Land weitergeht"
Obwohl auf Deutsch, hat sich auch dies Laogai nicht erschlossen.

Für ihn ging es um "Ausländer".

Mehr muss man nicht wissen.
Zuletzt geändert von Mod am 16.08.2022, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beleidigungen entfernt
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von sweetpanda »

Feliks Dzierzynski wird aber nicht mit T geschrieben.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Laogai »

TomXian hat geschrieben:Habe ich etwas übersehen?
Vieles.
Und du hast sogar etwas vergessen. Nämlich Quellen für deine ganzen Behauptungen zu nennen. Zum Beispiel für diese hier:
TomXian hat geschrieben:Bei der Staatsverschuldung müssen auch die Staatskonzerne und ihre enorme Auslandsverschuldung mitgerechnet werden.
Die Staatsverschuldung liegt nunmehr bei rund 360% des BIP.
Sollte Japan sich noch ein wenig erholen, ist China damit das höchstverschuldete Land der Welt.
Zum Vergleich sei Griechenland mit gut 180% genannt.
Oder diese:
TomXian hat geschrieben:Dazu passt sicherlich, dass der Verteidigungsetat offiziell bei rund 300 Milliarden US Dollar liegt, wobei Experten längst die im Haushalt versteckten Posten aufgelistet haben und sich insoweit 700 Milliarden US Dollar erreichen. Mehr als die USA auf den Tisch legen und mehr als die EU insgesamt. Und natürlich BIP :))
Da sich mehrere Nutzer für deinen Beitrag bedankt habe gehe ich davon aus, dass auch ihnen die entsprechenden Quellen bekannt sind. Sonst würden sie ja ganz schön blöd aussehen. Also würde ich mich auch von ihnen über die entsprechenden Links freuen, sollte TomXian nicht in der Lage sein zu liefern.
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von sweetpanda »

Vielleicht kommt er auf 360% weil schon in 2020 Kommentatoren im Frühjahr von 317% ausgegangen waren?

https://www.sundayguardianlive.com/busi ... -debt-pile

"As per Institute of International Finance, China’s total domestic debt hit 317% of its GDP in first quarter of 2020, up from 300% last year, registering a largest quarterly increase."

Ja und mit den 300 Milliarden lag er auch nicht so falsch....

https://www.statista.com/statistics/267 ... -spending/
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Re: VR China - quo vadis?

Beitrag von Asgaros »

TomXian hat geschrieben: 29.06.2022, 09:52 Wie mir in diesen Tagen mehrere Freunde berichten, werden Residence Permits an Ausländer derzeit nur noch für 3 oder 6 Monate ausgestellt.
Jo, hier in Shanghai kenne ich auch einige Fälle. Ist aber wohl eine Nebenwirkung des Lockdowns, welcher dazu geführt hat, dass plötzlich die Aufenthaltsgenehmigung von vielen Menschen abgelaufen war und man deshalb nach dem Lockdown im Eilverfahren kurzfristige Versionen ausgestellt hat, damit diese Personen einen Nachweis haben. Sobald der Rückstau (verursacht durch Personallimits) abgearbeitet wurde, darf man dann nochmal antanzen und den vollständigen Prozess durchlaufen.
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[entfernt]

Beitrag von TomXian »

Laogai hat geschrieben: 29.06.2022, 21:15 Hier meine Quellen zu den Militärausgaben:
CIA World Factbook
Wikipedia

Zugegeben, die CIA lügt bekanntlich wie gedruckt, aber für TomXian und ein paar andere hier lügt sie ja immer nur in die "richtige" Richtung.
Wikipedia ist auch nicht immer zuverlässig. Aber immerhin werden dort die Quellen angegeben. Hier sind es überwiegend die Angaben des Stockholm International Peace Research Institute. Dieses Institut ist so China-freundlich wie TomXian Ahnung von China hat.
Vielen Dank [entfernt], dass Du meine Zahlenangaben so umfänglich bestätigt hast.

Ich hatte geschrieben: "Dazu passt sicherlich, dass der Verteidigungsetat offiziell bei rund 300 Milliarden US Dollar liegt"

Das von Dir verehrte Stockholm International Peace Research Institute nennt in Deiner Quelle also 293 Milliarden für 2021 [genauer: 293,4 Milliarden].

Da man [auch Du [enfternt]] überall nachlesen kann, dass China seinen Verteidigungsetat für 2022 um 7,1% angehoben hat, errechnen sich 314,23 Milliarden.

Die von mir genannten "rund 300 Milliarden" sind folglich zutreffend.

Ist Dir - [enfternt] - übrigens aufgefallen, dass Dein China damit soviel Geld ins Militär steckt wie die in Deiner Liste nachfolgenden 5 Staaten zusammengenommen? Indien, Großbritannien, Russland, Frankreich und Deutschland.
Vermutlich nicht. Der Blick aufs Große und Ganze fällt Dir schwer; Du geilst Dich lieber an Nebensächlichkeiten auf.


Ferner führte ich aus: "[...] wobei Experten längst die im Haushalt versteckten Posten aufgelistet haben und sich insoweit 700 Milliarden US Dollar erreichen."

Da Du nur deutschsprachige Nachrichten verstehst, hier ein interessanter Link für Dich, [enfternt]:

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 73447.html

Unter dem Titel "Chinas gut versteckte Wehrausgaben" bringt die FAZ hier einen Artikel, der insbesondere Dein geschätztes Stockholm International Peace Research Institute zitiert: "[...] das chinesische Zahlenwerk ist intransparent, und viele Militärausgaben werden anderweitig verbucht. So geht das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri [...] davon aus, dass die tatsächlichen Ausgaben wohl um 50 Prozent höher liegen als von China offiziell verkündet."

Nach Adam Ries ergeben 314,23 Milliarden plus 50% die Zahl von 471,35 Milliarden.

Auch die "South China Morning Post" dort wird zitiert. Darin hieß es, "die Milliarden-Kosten für die sechs Flugzeugträgerkampfgruppen, die China bis 2035 aufbauen will, würden nur teilweise im Wehretat enthalten sein. Unklar ist auch, aus welchen Mitteln das militärische Weltraumprogramm finanziert wird. Hinzu kommen Graubereiche wie die sogenannte Fischereimiliz."

Das Bonn International Center for Conflict Studies (BICC) errechnet 616 Milliarden USD Dollar [2021], was mit der genannten 7,1%igen Erhöhung rund 660 Milliarden US Dollar wären. Eine deutschsprachige Quelle habe ich dazu noch nicht gefunden, reiche diese aber nach. Oder einfach selber googeln.

"Bloomberg TV" sprach vor 2 Wochen von "Schätzungen bis 700 Milliarden" - diesen Wert hatte ich übernommen.
In der dortigen Diskussion wurde auch angemerkt, dass man Verteidigungsetats im Grunde ohne Beachtung der Kaufkraft nicht vergleichen sollte.
Ein chinesischer Soldat erhält in US Dollar sehr viel weniger Lohn als ein US Soldat, dies betrifft auch die Materialherstellung.
"Gesamtwirtschaftlich" sei Chinas Gesamtaufwand (Achtung [enfternt]: Das ist volkswirtschaftlich gemeint) geradezu gigantisch.

---

Das war jetzt viel Text für eine Marginalie.
Es kommt doch auf ein paar Milliarden hin oder her überhaupt nicht an.


Viel wichtiger ist, dass das Schwellenland China und sein "Führer" Unsummen auf Pump in Spielzeugprojekte investiert (Militär, neue Seidenstraße, Raumfahrt, Olympiaden) und das angesichts einer Schuldenkrise und einer ganzen Reihe von inzwischen insolventen chinesischen Großkonzernen.

China kann und muss an dieser Stelle genauso beurteilt werden, wie andere Staaten. Hier würden man "Wahnsinn!" schreien.

China hat den erfolgreichen Weg der "verlängerten Werkbank" unter Duldung von illegalen Raubkopien für den heimischen Markt verlassen und strebt nun eine "östliche Hegemonie" an, mit Gewalt als zulässigem Mittel. Die ursprünglich riesigen Währungsreserven werden verpulvert, gigantische Schulden aufgebaut, in fremden Märkten mit Produktkopien gewildert, aus kindlichen Gründen Handelskriege ausgelöst.

In bester Manier des Komplett-Idioten Mao Zedong ist die "KP" dabei, dieses Land ein weiteres Mal zu Grunde zu richten.

Irgendwann wirst auch Du, [enfternt], verstehen, dass Stalin, Mao und die Chefs der KPdSU keine Idole sind, sondern sadistische, dumme Massenmörder die rund 100 Millionen eigene Bürger auf dem Gewissen haben. Sie waren die Ausgeburt des Schlechten, Bösen der Menschheit, in nie gekannter Dimension.

Und nun setz Dich wieder auf Dein Sofa, [enfternt]

[enfternt]
Zuletzt geändert von Mod am 16.08.2022, 12:42, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: Beleidigungen und Namensnennungen entfernt.
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[enfternt]

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 30.06.2022, 15:30 China hat den erfolgreichen Weg der "verlängerten Werkbank" unter Duldung von illegalen Raubkopien für den heimischen Markt verlassen und strebt nun eine "östliche Hegemonie" an, mit Gewalt als zulässigem Mittel. Die ursprünglich riesigen Währungsreserven werden verpulvert, gigantische Schulden aufgebaut, in fremden Märkten mit Produktkopien gewildert, aus kindlichen Gründen Handelskriege ausgelöst.

In bester Manier des Komplett-Idioten Mao Zedong ist die "KP" dabei, dieses Land ein weiteres Mal zu Grunde zu richten.
in der Theorie stimmt das. ABER: parallel dazu haben auch die USA und Europa den Weg eines wirtschaftlichen Niedergangs ziemlich bewusst gewählt, ebenso wie China durch Währungspolitik, Schuldenpolitik, Ausverkauf und Zerstörung von wirtschaftlichen Kernfeldern, Schaffung von Abhängigkeiten von unsicheren Partnern und Involvierung in bewaffnete Auseinandersetzungen.

Mein Gefühl derzeit ist, dass wir geradezu einem Wettlauf des Stürzens der größten Wirtschaftsmächte zuschauen und da ist keineswegs klar, dass China "gewinnt"...
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