COVID, wind of change.

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wingtsun
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von wingtsun »

sweetpanda hat geschrieben: 24.04.2022, 20:16 China hätte in den letzten beiden Jahren das Militär- und Überwachungsbudget drastisch streichen können und damit die Gesundheitsversorgung vielleicht auf ein Niveau bringen sollen, dass die Durchseuchung besser möglicher macht.
(…)
Denn selbst wenn man in ein paar Wochen nochmal Covidfrei wäre die nächsten Ausbrüche kämen irgendwo und irgendwann ganz sicher.
Hätte schon können, da sind vermutlich viele bei dir. Haben sie aber nicht… wenigstens die Grenzen öffnen und harten lockdowns vermeiden - in 2022 - wäre doch ganz schön zu sehen…
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TomXian
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

sweetpanda hat geschrieben: 24.04.2022, 20:16
Xi stemmt sich gegen das Unausweichliche und das ist das dümmste was man machen kann.

China hätte in den letzten beiden Jahren das Militär- und Überwachungsbudget drastisch streichen können und damit die Gesundheitsversorgung vielleicht auf ein Niveau bringen sollen, dass die Durchseuchung besser möglicher macht.
Wozu Flugzeugträger und Hyperschallflugkörper und fortwährend Abermilliarden in Aufrüstung wenn man sich jetzt durch einen Virus in die Knie zwingen lässt, dass im Rest der Welt mehr und mehr seinen Schrecken verloren hat?
Denn selbst wenn man in ein paar Wochen nochmal Covidfrei wäre die nächsten Ausbrüche kämen irgendwo und irgendwann ganz sicher.

Und sei es wegen eines Lachs aus Norwegen, einem Stück Kohle aus Russland und wenn Tiere Reservoir für Corona sein könnten, dann sollten sich Chinas Spatzen wieder warm anziehen....
:D An das Importverbot für geräucherten Lachs kann ich mich erinnern. Eines von tausenden von Beispielen aus all meinen Jahren hier, welches die systemimmanente intellektuelle Überforderung der Parteidiktatur dokumentieren.

Der "offizielle" Wehretat liegt in 2022 bei knapp 300 Milliarden US Dollar. Da zahlreiche Etatpositionen aber im Staatshaushalt unter anderen Titeln versteckt werden, schätzen Experten das tatsächlich Volumen auf das 2-3fache. Damit ist dies der größte Verteidigungshaushalt der Welt, noch größer als der der USA und doppelt so groß wie bei den EU Staaten zusammen.

Erstaunlich für ein Land, in dem - immer noch - Millionen weder lesen noch schreiben können.
Und rund 40% aller Arbeitnehmer Wanderarbeiter sind, die sich für 1,20€ die Stunde verdingen.

Möglicherweise fühlt sich Xi Jinping von den Salomon Inseln oder Taiwan bedroht ... ach nein, natürlich durch die NATO.
Viel wahrscheinlicher aber ist, dass Kapazitäten für Angriffskriege im pazifischen Raum geschaffen werden.

Man kann dann ja wieder - bei Hungersnöten - Verstorbene und Totgeburten kochen und verzehren, wie man dies aus Zeiten des "Großen Führers" Mao gewohnt ist.
Mao Zedong war nichts anderes als ein sadistischer Tyrann, Massenmörder und Terrorist. Und strunzdumm.
Einer, der eine ganze Nation terrorisierte und so in Schach hielt.

Auch Deng Xiaoping war nicht die hellste Kerze auf der Torte.
Auch er war ein Hardliner und hatte das Gemeinwohl, also den Zugang zu einem guten Bildungssystem, Absicherung über ein Gesundheitssystem und eine Altersversorgung (Rente), sozialen Ausgleich bei Härtefällen (etwa Arbeitsunfälle) nicht auf dem Zettel.

Erst zehn Jahre nach Maos Tod setzten sich liberale Kräfte in der Partei gegen Deng durch und führten einen allgemeine Schulpflicht über 9 Schuljahre ein, die 1987 in Kraft trat.

Man muss schlicht ein paar Minuten in die chinesische Geschichte investieren, um all dies zu verstehen.

Die große Hoffnung der Chinesen - Zhao Ziyang - ein sympathischer Intellektueller, ein guter Redner und jemand, der einen klaren Plan für Wirtschaftsreformen und Demokratisierung hatte, der es bis Ende der 1980er Jahre zum Ministerpräsidenten brachte, wurde von Deng persönlich aus allen Ämtern entfernt und unter lebenslangen Hausarrest gestellt, als er sich weigerte, 1989 auf die Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens mit Panzern und Maschinengewehren schießen zu lassen. Diese Gewalt wurde durch Deng nachdrücklich autorisiert.

20 Jahre nach der "Öffnungspolitik" von Deng Xiaoping - 1996 - hatte sich die Armut in vielen Bereichen immer noch nicht deutlich geändert. Die "1000 bestimmenden Familien" - die es wohl in jedem Staat gibt - weigerten sich, Marktsegmente für ausländische Investoren oder Anbieter freizugeben. Sie wollten weiterhin die Nation zu Hungerlöhnen in abertausenden Staatsbetrieben arbeiten lassen und auszubeuten.

Wer in China nicht vermögend ist, hat keinen Zugang zu einer guten Ausbildung, Universität, Gesundheitsversorgung, Altersversorgung. Kann seine Kinder nicht in gute Kindergärten schicken. Dies ist Turbokapitalismus (Heuschrecken-Kapitalismus) und das genaue Gegenteil von Kommunismus/Sozialismus. Dies gilt bis heute.

Erst die "Asienkrise" [1997/1998] führte China vor Augen, welche eine primitive Industrieproduktion man hatte und ausgerechnet Jiang Zemin musste als Präsident den "1000 Familien" immer mehr Marktsegmente entreißen und es dem Ausland ermöglichen, in China zu investieren, in China Produktionsstätten aufzubauen, in China hunderttausende auszubilden und abertausende Fachkräfte zu entsenden.

So begannen für das geschundene chinesische Volk in jenen Jahren endlich der eigentliche Aufstieg zur Industrienation.
2000-2012 waren sicher die besten Jahre. In dieser Zeit entstanden nicht nur zahlreiche Milliardäre und noch mehr Millionäre, sondern die allgemeinen Standards wurden besser, es entstand eine Mittelschicht.

Geschaffen wurde dies durch Hu Jintao, der Personenkult ablehnte, mehr im Hintergrund blieb, erstmalig "Gerechtigkeit" adressierte, sehr international vernetzt war, Korruption deutlich bekämpfte, als erster Präsident sich auch um das China außerhalb der Ostküste kümmerte.
Ein Reformer, soweit dies jeweils ging.

Ich sage dies nicht ohne eine gewisse Bitterkeit.

Als ich 2008/2009 mehrfach in China war, konnte man sie überfall spüren, diese Aufbruchsstimmung. Die Gängelei durch Beijing war fast unauffällig, das "Leben und Leben lassen" gefiel mir. Außerhalb von Peking oder Shanghai war man auf Ausländer noch neugierig, genauso wie die Welt auf die Olympischen Spiele 2008 neugierig war.

Vom dem ist nicht allzu viel mehr übrig.
Meines Erachtens begann 2013/2014 unter Xi Jinping die erste Erosion im Wirtschaftswachstum, weil er den ausländischen Marktzugang drastisch verschärfte. Seit 2015 wächst die Wirtschaft real nicht mehr.

Immer neue Auflagen, Urheberrechtsverletzungen, Handelskriege und dumme Handelsblockaden haben in den letzten Jahren viele - auch große Unternehmen - entscheiden lassen, China zu verlassen. Etwa SAMSUNG, die Ende dieses Jahres ihr letztes Werk schließen.

Fast alle Wirtschaftsverbände sagen heute, dass man in der Pandemie nun verstanden hat, dass "China es nicht kann".
Die NULL COVID Strategie wird verurteilt. Inzwischen seien die internationalen Schäden höher als der Umsatz in China.

Möglicherweise wird dieses Jahr zu einer Zäsur für die Milliardäre aus Beijing.

Gestern sprach der SPIEGEL von 370 Millionen Menschen aus 45 Städten in "Quarantäne".
Falls jetzt Beijing und andere noch hinzukommen, könnten es auch bald 500 Millionen sein.

Die Lage könnte vollständig entgleiten.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Asgaros »

In Shanghai läuft ja momentan dieses Drei-Zonen-Modell:

- Zone 1: Covid-Fall in den letzten 7 Tagen im Compound? Man darf nicht aus dem Haus!
- Zone 2: Covid-Fall in den letzten 8-14 Tagen im Compound? Man darf nicht aus dem Compound, aber aus dem Haus.

Dies trifft bereits auf unseren Compound zu, aber die 300 Chinesen hier sind sich einig: Wir bleiben weiterhin in den eigenen vier Wänden, um unser Land vor der gefährlichen Pandemie zu beschützen! Wer draußen mit Zigarette, Hund oder Nachbarn erwischt wird, wird angeschnauzt: "Übernehme gefälligst Verantwortung für das Wohl aller und bleibe drinnen!"

- In wenigen Tagen sind wir reif für Zone 3: Keinen Covid-Fall in den letzten 14 Tage? Man darf endlich aus dem Compound!

Aber was bedeutet das in der Praxis? Es mehren sich Berichte, dass Compounds, welche diese Bedingungen erfüllen, trotzdem nicht rausdürfen. Begründung: Andere umliegende Compounds befinden sich immernoch in Zone 1 oder 2, daher ist es zu gefährlich euch heraus zu lassen - und man wird zur Sicherheit aller wieder als Zone 2 betrachtet.

Lächerlich diese Regeln, wenn sie nur dafür da sind, wieder gebrochen zu werden ...
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

In unserem Compound gilt seit gestern wieder Stufe 1 nachdem eine Frau nach 4 Lockdown Wochen gestern positiv getestet wurde.
Anders als bei Asgarus richten sich aber der überwiegende Frust gegen die lokale Regierung und die Zwangstest.
Die dadurch entstehenden Ansammlungen seien die Ursache oder die Testteams bringen das Virus in die Compounds.
In unserem Compound leben fast 5000 Menschen.
Gestern gab es auch den ersten gewaltsamen Zusammenstoß mit der Polizei, da ein Mitbewohner gewaltsam versuchte aus dem Compound zu fliehen.
Im Nachbarcompound gab es gestern auch 8 neue Fälle.
Die Betroffenen hatten dann Videos gemacht und in die Hausgruppe hochgeladen.
Tatsächlich scheint die Stimmung extrem geteilt zu sein.
Ein chinesischer Mitarbeiter der eher unpolitisch ist hat mir heute einen langen Vortrag gehalten, dass die ganze Misere eben auch aus dem politischen Kampf zwischen Beijing und Shanghai gerührt und das er Angst hat das dabei Shanghai ökonomisch an die Wand gefahren wird.
Er gehört zu genau der Mittelschicht die Angst hat ihren Verpflichtungen nicht mehr nachzukommen da er noch die nächsten 30 Jahre seine Immobilie abbezahlen muss.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das zumindest für einige Chinesen erstmal Panik entsteht, dass es die nächsten 20 Jahre nicht so steil aufwärts geht wie in den letzten 20 Jahren.
Damit bestätigt sich was ich schon seit Jahren sage, dass die chinesische Führung einen höheren Legitimationsdruck hat als viele glauben

Aber wenn bei uns schon bei einem Spritpreis von 2 Euro die Gießkanne ausgepackt wird scheint das hier und da ja nicht anders zu sein.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Asgaros »

Petermedia hat geschrieben: 28.04.2022, 17:41 In unserem Compound gilt seit gestern wieder Stufe 1 nachdem eine Frau nach 4 Lockdown Wochen gestern positiv getestet wurde.
Im Nachbarcompound gab es gestern auch 8 neue Fälle.
Was mich auch stört ist das extreme Framing, welches hier in Shanghai mittlerweile bei den täglich veröffentlichten Zahlen betrieben wird.

"10.000 Fälle am Tag? Kein Problem, denn dies sind ja ohnehin nur Fälle, die in Quarantäne auftreten. Viel wichtiger sind die Community-Übertragungen, und das sind nur hundert täglich - Zero-Covid ist in Reichweite!"

Was nicht gesagt wird: Als "Fälle in Quarantäne" werden (zusätzlich zu den Personen in Zentralquarantäne) auch sämtliche Fälle in Compounds gewertet, die sich momentan im Lockdown befinden (die Zonen, die ich vorher bereits angesprochen hatte). Also nahezu die ganze Stadt!

Was wird dann als Community-Übertragung in Betracht gezogen? Die handvoll Personen, die sich nicht in Quarantäne befinden und sich draußen frei bewegen können (Lieferpersonal, Polizei, Medizinisches Personal, etc.)? Ja klasse, die sind natürlich sehr repräsentativ!

Fakt ist: Es gibt täglich nahezu überall in der Nachbarschaft neue Fälle, und die Situation wird mit Framing schöngeredet, damit man den Leuten eintrichtern kann, dass Zero-Covid funktioniert. Es ist so absurd ...
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

Petermedia hat geschrieben: 28.04.2022, 17:41 Ein chinesischer Mitarbeiter der eher unpolitisch ist hat mir heute einen langen Vortrag gehalten, dass die ganze Misere eben auch aus dem politischen Kampf zwischen Beijing und Shanghai gerührt und das er Angst hat das dabei Shanghai ökonomisch an die Wand gefahren wird.
Er gehört zu genau der Mittelschicht die Angst hat ihren Verpflichtungen nicht mehr nachzukommen da er noch die nächsten 30 Jahre seine Immobilie abbezahlen muss.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das zumindest für einige Chinesen erstmal Panik entsteht, dass es die nächsten 20 Jahre nicht so steil aufwärts geht wie in den letzten 20 Jahren.
Damit bestätigt sich was ich schon seit Jahren sage, dass die chinesische Führung einen höheren Legitimationsdruck hat als viele glauben

Aber wenn bei uns schon bei einem Spritpreis von 2 Euro die Gießkanne ausgepackt wird scheint das hier und da ja nicht anders zu sein.
Ich denke, man darf das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren.

Der Weg aus einer Pandemie ist immer die Herdenimmunität der (verbleibenden) Bevölkerung.
Es gibt keinen zweiten Weg.

Die VR China hatte Ende April 2020 den Beweis erbracht, dass es zig Millionen Bürger - verfassungsbrechend - mit polizeilicher und militärischer Gewalt wegsperren, einsperren, isolieren und ihrem Schicksal überlassen kann. Dabei sind viele Menschen gestorben, da das Gesundheitssystem in den betroffenen Städten (vor allem Wuhan) zusammenbrach, weder Herzinfarkte noch chronisch Erkrankte wurden behandelt. Wie viele sich damals aus Verzweiflung das Leben nahmen oder schlicht verhungerten, wird verlogener Weise geheim gehalten.

Ich habe schon damals nicht verstanden, wie man so etwas international anerkennen kann.
Dies war auch nicht die "Disziplin" von chinesischen Bürgern, sondern staatliche Gewalt.

Heute nun - 2 Jahre später - ist die Gewaltarie immer noch "Strategie".

Spätestens jetzt muss schlicht festgehalten werden, dass die Entscheidungsträger komplett verblödet sind und an dieser unsinnigen Gewalt festhalten, die keinen Erfolg haben kann.

Man belügt die Bevölkerung und erweckt den Eindruck, dass das Einsperren von Menschen die beste und einzige Lösung darstellt.
Hanebüchener Unsinn!

Nur ein wirksamer Impfstoff, eine hohe Impfrate plus einer höheren Anzahl an Genesenen führen zu einer Grundimmunisierung, welche dann die Bevölkerung schützt und das Virus endgültig "besiegt".

Die Wahrheit ist doch, dass der CN Impfstoff im Grunde Schrott ist, die meisten im Sommer 2021 geimpft wurden und damit jeglicher Schutz flöten ist. Ferner ist die Wahrheit, dass die Milliardäre von Beijing seit fast 1,5 Jahren verhindern, dass internationale, wirksame Impfstoffe in China zugelassen werden. Die zwanghafte Impf-Kampagne war ebenfalls ein Fehlschlag, da wohl 60% der Bevölkerung über 60 nicht geimpft ist.
Man kann um 1,4 Milliarden Menschen keine viren-dichte Mauer bauen.

Wahnwitzige Fehleinschätzungen und die Erkenntnis, dass den Herrschern aus Beijing das Gemeinwohl im Grunde am Arsch vorbeigeht, kennzeichnen diese "Strategie".

Mehrere Segmente der CN Wirtschaft stehen am Rande des Konkurses, allen voran der seit Monaten gestützte Immobiliensektor, der fast 30% des BIP ausmacht. CN Firmen haben Auslandsschulden von mehr als 1200 Milliarden USD in Fremdwährung, viele haben große Schwierigkeiten diese zu bedienen.

Wegen großflächigen und staatlichen gedeckten Bilanzfälschungen stehen die CN Aktien, die in den USA gehandelt werden, vor einem delisting, was zu gewaltigen Kapitalforderungen führen würde.

Tausende von Firmen verlassen seit etwa 4 Jahren China aufgrund von unzumutbaren Bedingungen oder weil andere Länder ebenfalls günstige Lohnkosten bieten.

Zudem unterhält China Wirtschaftskriege und -Konflikte mit großen Teilen der Welt (Australien, Japan, EU, USA) mit seit Jahren geltenden, massiven Strafzöllen.

Kurzum: In einer so katastrophalen Lage hat sich China seit Jahrzehnten nicht mehr befunden und die Herrscher aus Beijing glauben immer noch, sie können dies alles zudecken, indem sie einfach ein paar Billionen RMB drucken und davon neue Flughäfen, Bahnstrecken und Parks bauen lassen, damit das Heer der Arbeitslosen nicht noch größer wird.

Aus meiner Sicht steht China mittlerweile vorm Abgrund und wenn es nicht zynisch wäre, würde ich mir wünschen, dass noch weitere 300-400 Millionen Bürger in den "lockdown" müssen, damit auch dem letzten klar wird, wie unfähig diese Parteidiktatur ist und schon immer war. Damit wäre Xi Jingping vermutlich Geschichte.

Der wirtschaftliche Erfolg von China ist nicht wegen sondern trotz der Parteidiktatur möglich gewesen.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

@Asgaros
bezüglich framing stimme ich zu.
Ich bin auch wirklich verwundert wie unvorbereitet es die Stadt getroffen hat.
@TOMXIAN
Ich weiss nicht was mit die wirklich los ist.
Du liegst ja in vielen Dingen richtig, aber es sind deine Bewertungen und extrem negativen Emotionen die es schwierig machen deine beiträge zu lesen.
Natürlich ist eine zero Covid Strategie nicht nachhaltig und kann immer nur ein Schritte in einer Kette von Maßnehmen sein. Und es waren ja auch Australien, Neuseeland, Singapore und Hongkong, die lange an einer 0C Strategie festgehlten haben.
Dass China in Wuhan mit teilweise drastischen Maßnahmen reagierte, hatte auch mit der speziellen Situation zu tun, dass sie die ersten wahren und wirklich zu dem damaligen Zeitpunkt hofften dass Virus auszurotten.
Und hier jetzt vom Februar 2020 von verfassungswiedrigen polizei und militärischen Maßnahmen zu sprechen ist schon ein wenig einseitig. Damals gab es keine Medikamente oder einen Impfstoff oder klare medizinische oder pandemische Erfahrungen.
Dann nochmal. Natürlich ist der chinesische Impfstoff schwächer, aber nicht wirkungslos.
Tatsache ist momentan das alle
Impfstoffe mehr oder weniger das Ziel verfehlen und die Erwartungen schlicht nicht erfüllen, dei zumindesten vor einem Jahr in sie gesetzt worden sind.
Ja du hast natürlich recht. Erst die Impfung am besten mit verschiedenen Impfstoffen, sinnvolle Medikation im Ernstfall, aber eben auch gewachsene Immunität über Jahre ( Es gibt bei Covis keine typische Herdenimmunität, allendalls eine mehr oder weniger ausgeprägte Kreuzimmunität gegen verschiedene Stämme) wird Covid den Schrecken nehmen.
Natürlich gibt es politische Gründe für das was gerade abgeht (und ist ja hier ja auch ausgiebig erörtert worden)
Aber der wesendliche Grund ist eben, dass ein Exit aus einer erfolgreichen Strategie, die ja auch die Rückendeckung der Bevölkerung hatte, einfach schwierig ist ohne das die KP ein Legitimierungsproblem hat.

Deine ganzen anderen Themen sind ja jetzt nicht gerade Themen dieses Fadens, und ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, aber mir schweben da gerade zwei neue mögliche Threads vor, mal schauen wenn ich Zeit hab...
Nur soviel dazu. Ich mache mir gerade mehr Gedanken um den Zusammenbruch in Europa und Deutschland als in China.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

Petermedia hat geschrieben: 29.04.2022, 11:45 @Asgaros
bezüglich framing stimme ich zu.
Ich bin auch wirklich verwundert wie unvorbereitet es die Stadt getroffen hat.
@TOMXIAN
Ich weiss nicht was mit die wirklich los ist.
Du liegst ja in vielen Dingen richtig, aber es sind deine Bewertungen und extrem negativen Emotionen die es schwierig machen deine beiträge zu lesen.
Du hast sicher Recht.

An Deinen Beiträgen sehe ich natürlich, dass Du Dich oft bemühst, die Dinge mit größtem Wohlwollen zu betrachten und das Gute zu unterstellen.
Dies ist nicht nur angenehm, sondern im Grunde auch mir zu eigen.

Vermutlich liegt es an meinem Beruf, dass ich diese Sichtweise - jedenfalls was den Diktator aus Beijing und seine Vasallen anbelangt - nicht mehr teilen kann.

Ich arbeite im Investmentbanking (Südost-Asien), lese also jeden Tag Unternehmensmeldungen, Bilanzen, Finanznachrichten, neue Verordnungen, neue Gesetze, diskutiere mit internationalen Großbanken, habe in einem Jahrzehnt hunderte von Leuten kommen und gehen sehen und befragt. Ich denke, in dieser Dichte erhalten nur wenige Leute Informationen über die Wirtschaftslage und Befindlichkeiten in China.

Auf der anderen Seite verfüge ich über einen sehr großen, chinesischen Bekannten- und Freundeskreis aus mehreren Städten und aus mehreren Generationen. Ich habe oft gefragt, wie es denn war in 1965? Was hat man gemacht und gedacht 1975? oder 1995? oder 2005?
Ein toller Weg dieses Land zu entdecken und am Ende - zumindest teilweise - zu verstehen.

Fügt man beides zusammen, kommt man irgendwie zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass China spätestens seit den 80er Jahren nichts anderes war als ein übler Ausbeutungsstaat. Erst in den 2000er Jahren hatte man - für etwa 12-14 Jahre - eine Phase, in welcher sich die allgemeine Lebenssituation vieler deutlich verbesserte.

Aber auch in dieser Phase hat man sich um das Gemeinwohl nur dann gekümmert, wenn die Stimmung in der Bevölkerung zu kippen drohte.
Schließlich hatte man noch vor Augen, was passiert, wenn man gravierende Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit zulässt.
Dann entstehen Proteste. Und die musste man 1989 im Tian’anmen-Massaker mit militärischer Gewalt niedergeschlagen.
[dies ist keine "Wertung" von mir, sondern der Titel des Wikipedia-Eintrags].

Die Gesundheitsversorgung in China ist schlecht.
Praktisch jeder Chinese erzählt und bestätigt mir dies.
Die Untersuchungen seien zwar nicht teuer, die Qualifikation der Ärzte aber wird stark angezweifelt.
Insbesondere abseits der Vorzeigestädte [1. tier] besteht praktisch kein Vertrauen in die Krankenhausstrukturen.
Seit vielen Jahren gibt es viele tätliche Übergriffe gegenüber Ärzten, etwa bei krassen Fehldiagnosen.
Seit über 20 Jahren wird von der WHO die Änderung des Besoldungssystems für Ärzte gefordert, deren Einkommen zu über 80% aus "Provisionen" besteht und dazu führt, dass provisions-orientiert Medikamente verschrieben und Operationen durchgeführt werden.

Dies kann doch niemand ernstlich abstreiten?

Einer der Stadtdirektoren des Heimatstädtchens meiner Frau (rund 300.000 Einwohner) hat mir eine Menge über die Möglichkeiten und die Finanzierung seiner Stadt erzählt. Dass es so etwas wie eine Umlagefinanzierung aus den großen Steuertöpfen überhaupt nicht gab.
Falls eine Stadt etwas benötigte, so musste dies beantragt und in einen 5-Jahresplan eingebracht werden.
Dabei waren die großen Städte an der Ostküste immer bevorzugt.
Forderten dort Industrieansiedlungen entsprechend erschlossenes Bauland, Infrastruktur wie etwa Bahnhöfe oder U-Bahnhöfe, Straßen und Wohnviertel für Mitarbeiter, blieb für die anderen Städte kaum etwas übrig.
Erst Hu Jintao habe hier eine "Quotierung" eingeführt, was dazu führte, dass das Städtchen meiner Frau "elektrifiziert" wurde und Ende 2003 jeder Haushalt auch mit Strom versorgt wurde. Der Anschlusswert je Haushalt lag bei 500 Watt. Mehr als ein Kühlschrank und ein paar kleine Glühlampen konnten nicht betrieben werden. Wer einen Fernseher hatte, kam an die Grenze der Belastbarkeit.

Im selben Städtchen konnte erst im letzten Jahr das Projekt abgeschlossen werden, dass jeder Haushalt auch über einen Erdgas-Anschluss verfügt (2021!). Auch im Nachbarstädtchen (700.000 Einwohner, mit Einzugsgebiet 2,5 Millionen) sei die Lage ähnlich.

Natürlich gibt es in dem Städtchen auch ein Krankenhaus.
Eines. Seit dem Jahr 2005. Einzugsgebiet 500.000 Menschen. Ausstattung Stufe 1 (von 3). Grundversorgung, einfache Eingriffe und Operationen möglich. Wer etwas "ersthaftes" hat, muss 1,5 Autostunden transportiert werden. Für große Operationen muss man in die nächste Großstadt, also 4-5 Stunden Krankentransport.

Hier wird eine signifikante Unterversorgung deutlich. Noch im Jahr 2000 hatten nur 5% der chinesischen Bevölkerung Zugang zu ärztlicher Versorgung.
Da Krankenhäuser in China als "profit center" geführt werden, ihre Kosten also selbst tragen und Gewinne abwerfen, scheitert die Planung eines neuen Krankenhauses oft an Banalitäten. Etwa, dass in der lokalen Parteiorganisation keine Ärzte eines bestimmten "Mitgliedsrangs" vorhanden sind.
Die sind aber vonnöten, da die Krankenhaus-Leitung nur von bewährten Partei-Mitgliedern übernommen werden darf, welche dann auch den AUDI A8 als Dienstwagen erhalten.
Gegenüber gewerblichen Projekten, ist ein Krankenhaus benachteiligt, so sagte mein Ansprechpartner dort.
Dies läge auch daran, dass das ausgewiesene Bauland für ein Krankenhaus einem Einheitspreis unterliege, der oft 100fach unter dem Preis liegt, der für Bauland für Wohnanlagen zu erzielen sei. Da Bauland eines der Haupteinnahmequellen einer Stadt sei, hatte man oft kein Interesse an öffentlichen Bauten wie Krankenhäusern. Ferner wurden mit dem "Erschließen und Bebauen" von solchen Grundstücken oft Unternehmen beauftragt, an denen die Stadt oder einzelne, lokale Politikgrößen beteiligt waren. Beim Bau von Krankenhäusern hingegen, wurden diese Entscheidungen auf Provinz oder Bezirksebene getroffen. Das Geld floss also in andere Taschen.

In dem genannten Städtchen dauerte es mehr als ein Jahrzehnt, bis die "Voraussetzungen" geschaffen waren.

Folglich ist doch der Grund, warum die von der WHO genannte Anzahl Krankenhausbetten in China, um das 13fache unterschritten wird, letztendlich die Gier der politischen Entscheidungsträger, die mit anderen Bauvorhaben noch deutlich reicher werden konnten.

Alles Vorgenannte hätte ich noch weit detaillierter und drastischer beschreiben können, denke aber, die grundsätzlichen Dinge wurden deutlich.

@Peter

Du hast mal in einem Deiner Beiträge geschrieben, Du seist der Überzeugung, dass das politische System in China versucht, das Leben jedes Einzelnen besser zu machen.

Unabhängig davon, dass dies auf lokaler, örtlicher Ebene sicherlich hier und da versucht wird, ist dies tatsächlich kein globales und gelebtes Ziel der Politik.

Wie man an der Krankenhaus-Geschichte doch ablesen kann, hatte die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung keine Priorität.
Wichtiger waren die gewerblichen Projekte in den Städten im Osten des Landes. Und wenn dann doch noch ein wenig Etat übrig blieb, dann hatten die kleineren Städte auch kein Interesse, weil sich mit anderen Bauvorhaben mehr Geld verdienen ließ.
[Persönliche Wertung: Persönliche Bereicherung in größerem Umfang möglich war].

Zwar gibt es seit 2015 ein landesweites Programm, nachdem Städte gezwungen werden, doch mal ein Krankenhaus zu bauen, dies wird die Lage aber nicht wesentlich verbessern.

Objektiv gesehen, ist China seit mindestens 20 Jahren in der Lage, die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung qualitativ und quantitativ sicherzustellen. Tut es aber nicht. Im Staatshaushalt liegen die Aufwände für Gesundheitsversorgung bei unter 5%.

Dies kann doch niemand ernstlich abstreiten?

Sicherlich, Australien [weniger Einwohner als Shanghai] oder auch Neuseeland [ein wenig mehr Einwohner als Berlin] haben auch den Sonderweg beschritten eine ZERO COVID Strategie betrieben, als Inselstaaten (was einfacher ist). Dies war ja auch richtig, da man zu Beginn weder eine Behandlung noch Impfstoff hatte. Im Spätsommer 2021 (mit der Corona Variante D, die ebenfalls schon ansteckender war), hat man sich dann aber umentschieden. Heute liegt die Impfquote von Australien oberhalb der EU und auch oberhalb von Deutschland.

China hält als einziger Staat an der ZERO COVID Strategie fest, weil es den Jahrhundert-Erfolg der chinesischen Propaganda aus Ende April 2020 ("Wir sind die Corona-Besieger! Wir schlagen den Westen!") um keinen Preis aus der Hand geben will.
Der Volksheld Xi Jinping darf nicht gefährdet werden.

Insoweit handelt hier China erneut gegen die Interessen seiner Bürger.


Der Helden-Status von Xi und seine Wiederwahl sind wichtiger als die Gesundheit und die Vermeidung von vielen Toten.

Dies kann doch niemand ernstlich abstreiten?

Und es geht ja noch weiter. Die "lockdown" Politik gefährdet die finanzielle Situation vieler. Ich kenne einige, die finanziell vor dem Aus stehen, weil sie seit einem Jahr in etlichen Monaten nicht arbeiten konnten und aus Beijing dafür keine Unterstützung erhielten (gibt es eigentlich noch weitere Staaten, die ihre Bürger nicht unterstützt haben?)

Diese Politik gefährdet auch die wirtschaftliche Gesamtlage Chinas (und der Welt), die Börsen stürzen ab.

Ich könnte hier noch endlich weiterschreiben.

Deshalb meine Frage an Dich, Peter:

Würdest Du bitte kurz einmal ausführen, warum China im Grunde und im Guten alles tut, um die Gesundheitsversorgung seiner Bürger zu verbessern?
Als Zusatz möchte ich noch anfügen, dass Shanghai, Beijing oder Shenzhen nicht China repräsentieren, sondern Vorzeigestädte sind, die bestimmte Funktionen zu erfüllen haben.

Und dass meine Ansicht falsch ist, dass es in der Parteidiktatur nur um Bereicherung, Macht und Korruption geht und man nur dann etwas für das Gemeinwesen tut, wenn die Stimmung zu kippen droht und das Ausbeutungssystem gefährdet sein könnte?

10% des heutigen Wehretats würden genügen, die wesentlichen Missstände zu beheben.

Gern lese ich Deine Argumente.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

Grufti hat geschrieben: 24.04.2022, 20:00
wingtsun hat geschrieben: 24.04.2022, 18:55 Danke für den Artikel, Helfer. Schön geschrieben.
Schön, das User neuerdings für Postings gelobt, und nicht beschimpft werden....
Stimmt!

Es ist geradezu auffällig, dass - seit Russland nur noch in Rubel zahlen kann :lol: - die üblichen Verdächtigen nicht mehr jedes Thema mit russischer Staatspropaganda, Amerikahass und dem Irakkrieg zumüllen. Von denen liest man tatsächlich überhaupt nichts mehr.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von daf123 »

Kein Wunder, dass du von denen nichts liest-die stehen alle auf deiner Ignorierliste. So bleibst du in deiner Blase "unter euch"
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von daf123 »

Aber mit deiner Chronologie der Zu- und Abneigung gegenüber China stimmt was nicht. Ich hatte, bevor mein Rechner den Geist aufgab und Passwörter, Nicks und emails mit ins Grab nahm häufiger mit dir Kontakt. Das war so ca 2017. Du warst sowas von begeistert von China. Damals hattest du auch noch keine Probleme im Job und hast mir geraten, unbedingt nach XiAn zu gehen. Ich hatte hier, ich glaube nach QiGong und Sprachkursen gefragt. Jedenfalls war 2017 für dich China noch was Tolles.
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TomXian
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von TomXian »

daf123 hat geschrieben: 30.04.2022, 10:44
Kein Wunder, dass du von denen nichts liest-die stehen alle auf deiner Ignorierliste. So bleibst du in deiner Blase "unter euch"

Falsch. Du hast anscheinend auf die Ignorierfunktion nicht verstanden. Falls die Sabbelköppe etwas gepostet haben, wird dies durchaus angezeigt, nur der Inhalt nicht.

Aber mit deiner Chronologie der Zu- und Abneigung gegenüber China stimmt was nicht.

Falsch. Anders als Du differenziere ich unter "China" verschiedene Dinge, etwa die Leute, meine Nachbarn und meine Familie, meine Stadt und der Parteidiktatur aus Beijing. Nur zu letzterer hat sich meine Meinung seit einigen Jahren verändert. Möglicherweise konntest Du mir hier nicht folgen.

Ich hatte, bevor mein Rechner den Geist aufgab und Passwörter, Nicks und emails mit ins Grab nahm häufiger mit dir Kontakt. Das war so ca 2017.
Du warst sowas von begeistert von China.


Falsch. Wie schon zuvor gesagt, äußere ich mich nie so platt und indifferenziert zu "China", wie Du hier vorträgst.

Damals hattest du auch noch keine Probleme im Job

Falsch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals Probleme "im Job" gehabt zu haben, geschweige denn diese hier in diesem Forum vorgetragen zu haben.

Auch dieses Mal - und damit zu oft - willst oder kannst Du nichts zum Thema beitragen, verbreitest Unwahrheiten.

Ich erinnere mich noch grob, dass Du Anhänger der Verschwörungstheorie bist, dass auf dem Majdan Nesaleschnosti (Platz der Unabhängigkeit in Kiew) im Februar 2014 eine US-gesteuerte Aktion stattgefunden hat und nicht etwa die Regierung Viktor Janukowytsch durch das Volk gestürzt wurde. Janukowytsch war zu diesem Zeitpunkt bereits - mit 40 Milliarden unterschlagenen US Dollar - auf der Flucht und wurde wegen diverser Delikte - unter anderem Mord - international gesucht. Er erhielt Asyl in Russland. Wo sonst.
Als Gegenleistung für das Asyl schrieb Janukowytsch am 01.03.2014 an Putin einen Brief und forderte Russland auf, militärisch in der Ukraine die Proteste niederzuschlagen.

Um die Lesbarkeit des Forums für mich zu erhöhen, habe ich Dich jetzt ebenfalls auf meine Ignorierliste gesetzt.
Der Kriegsverbrecher, Massenmörder und Kleptokrat Putin und seine Entourage gehören verhaftet, verurteilt und hinter Gitter mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bis sie in völliger Bedeutungslosigkeit unbeachtet endlich aus dem Leben scheiden.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von daf123 »

Hattest du dich nicht sogar um eine Art Green card gekümmert, um im gelobten Land bleiben zu können?
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von otternase »

TomXian hat geschrieben: 30.04.2022, 17:30 Anders als Du differenziere ich unter "China" verschiedene Dinge, etwa die Leute, meine Nachbarn und meine Familie, meine Stadt und der Parteidiktatur aus Beijing. Nur zu letzterer hat sich meine Meinung seit einigen Jahren verändert. Möglicherweise konntest Du mir hier nicht folgen.
wollte hier nur kurz einwerfen, dass ich das sehr gut verstehen kann und es mir ebenso geht: "China" ist quasi ein "Container", der sehr viele Dinge enthält, manche davon liebe ich, manche akzeptiere ich, manche finde ich furchtbar... Und viele ändern sich mit der Zeit, zT. ändern sie sich sogar sehr schnell.
Ich wäre nie so vermessen zu behaupten, dass man alles ausnahmslos und auf alle Zeiten in China entweder lieben oder hassen muss. Man kann beispielsweise die Menschen mögen und die Gesundheits-Politik verabscheuen.

Und übrigens stimme ich auch mit Deiner Einschätzung überein, dass etwa 2008 der Höhepunkt des neuen Chinas war
(der Zeitraum, den ich aus eigener Ansicht kenne, wo ich mindestens einmal pro Jahr, zT. mehrere Monate pro Jahr, sowohl geschäftlich wie privat in China war ist 2004-2019)

Allerdings nahm meines Eindrucks nach bereits ab diesem Zeitpunkt und insbesondere ab ca. 2010 die Korruption so erhebliche Ausmaße an, dass sie die Stabilität des Staates zu gefährden begann. Was wohl leider auch und gerade die negative Folge der an sich sehr positiven Politik des Hu Jintao war.
Insoweit war der "purge" am Anfang der Zeit des Xi Jinping durchaus nicht verkehrt, auch war an sich der Gedanke eines langsameren, aber nachhaltigeren Wachstums nicht verkehrt.

Wirklich zum Negativen, ja geradezu zum Beängstigenden hat sich China erst in der zweiten Amtsperiode des Xi Jinping entwickelt und ganz besonders seit Corona...

Und damit komme ich zurück auf das zuerst Geschriebene: ich mag China weiterhin, die Menschen, das Essen, die Landschaft an vielen Orten, aber die Richtung, in die sich das politische System entwickelt, ist mir nicht nur unsympathisch, sondern empfinde ich als gefährlich und daher beängstigend.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von sweetpanda »

Was man auch bedenken sollte ist, dass China sich doch in einer extremen Wettbewerb mit dem Westen befindet.
Wie lange will China sich diese
Hyperverletzlichkeit noch leisten? 50 Coronafälle und Millionenstädte werden wochenlang lahmgelegt mit Milliardenschäden und gewaltigem innerstaatlichen Zerwürfnissen.

In einem besseren Zustand kann sich die CIA China doch gar nicht wünschen.
Einfach mal einen Agenten in eine Millionenstadt schicken der sich in der Wohnung mittels eines abgepackten Mitbringsels selbst infiziert und ständige Stadtbummel macht oder kleine Behälter die ein feines Virenaerosol verbreiten und so die Wirtschaft zum Stilstand bringen.
Kann man dann beliebig oft wiederholen die Lockdownkosten die immer weiter steigende Kontrollkosten und die immer weiter schreitenden Entfremdung zwischen Volk und Behörden stellen doch einen Elfmeterfreistoß ohne Tormann da.
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