Dann muss man sich mal entscheiden. Entweder asymptomatische werden auch später nie krank oder sie sind nur asymptomatisch weil man sie extrem früh herausgefischt hat und werden noch krank.
Für einen kritischen Fall auf 100000 Entdeckte 28 Millionen in einen Lockdown zu schicken ist da recht drakonisch.
Wichtig wäre nun zu wissen, wie viele Menschen die asymptomatisch ins Lager kommen dort Symptome entwickeln und ob sie diese in 3-4 Tagen auch in ihrer Wohnung entwickelt hätten oder im Lager sich erst so richtig ansteckten.
Denn wenn 80-90% alles Menschen wirklich für immer asymptomatisch bleiben und das trotz der Reinfektionen im Lager, dann wäre der Virus doch wirklich kein Thema. Ob sich die Leute in einem Alltag ohne Lockdown anstecken oder gegenseitig im Lager ist dann nicht entscheidend.
Vielleicht scheuen sich die Menschen in China auch aus Scham anzugeben, dass sie Symptome haben?
"Wie du hast gestern mal gehustet? Hast du nicht richtig aufgepasst? Wie viele Probleme willst du uns noch machen? Hast du über den Balkon hinweg mit Nachbarn gesprochen, gar Essen getauscht?"
Der soziale Druck ist doch gewaltig.
Während des Lockdowns sind Shanghai sicher dutzende Tote durch Verkehrsunfälle erspart geblieben und unter den 100.000 Herausgefischten muss es auch eine ganze Reihe ältere Menschen geben von den binnen 3-4 Wochen auch mal einer an einem Herzinfarkt gestorben ist oder seinem bestehenden Krebsleiden erlegen ist. Und die Zahlen werden ja nicht Heute oder Morgen auf Null fallen.
Wenn es perfekt läuft und es wirklich noch gestoppt würde kommen ja noch 50.000 bis 100.000 weitere entdeckte Fälle hinzu.
Steigert man sich bis dahin dann auf 3 kritische Fälle oder was?
In Deutschland wird doch auch extrem viel getestet. Jeder der bei uns überhaupt mal ins Büro kommt muss sich vorher testen, im Kindergarten und in der Schule gibt es laufend Fälle. Und es sterben noch immer ca. 200 Menschen am Tag.
Wir testen uns auch im Home-Office 1-2 mal pro Woche. Ich kann bisweilen gar nicht verstehen warum wir angeblich noch nix hatten. Wiederholt gab es bei meinem Sohn im Kindergarten Fälle und wir hatten alle die folgenden Tage Symptome, doch die Tests waren immer negativ. Vielleicht kam das Kratzen psychosomatisch?
Würde man die empfindlicheren Tests aus China nutzen wäre ich schon mal dabei gewesen?
Wie sieht es denn in den anderen Städten aus?
Hier ein paar Bericht über die wirtschaftliche Konsequenzen und den Exodus der Expats:
https://taz.de/Corona-Lockdowns-in-China/!5848128/
"Die Handelskammer erwartet, dass im Zuge des Sommers nochmals die Hälfte zurück in den Westen abziehen wird. Nachkommendes Talent ist jedoch immer schwerer zu bekommen: Schuld daran sind vor allem die radikalen Quarantänebestimmungen des Landes."
In China seien nur noch 80.000 Europäer umgerechnet auf Nord Korea entspricht das etwa 1500 Europäern. Und 1500 Europäer könnten auch das ein oder andere mal gleichzeitig sogar in Nordkorea gewesen sein.
https://www.merkur.de/politik/shanghai- ... 64687.html
"Ausländer im abgeriegelten Shanghai zunehmend zermürbt: Deutsche wollen raus – aber es gibt kaum Flüge"
https://www.nzz.ch/international/super- ... ld.1678858
"Super Nonsens und voller Bullshit»: Die Wut der Schanghaier über das Corona-Management bricht sich offen Bahn"
"Das Problem ist weniger ein akuter Mangel an Lebensmitteln als vielmehr die chaotischen Zustände in der Logistik im Grossraum Schanghai. Immer mehr Fahrer und Lagerarbeiter wandern in die Isolation; der gesamte Lkw-Verkehr in Schanghai ist wegen permanenter Kontrollen stark behindert. Die Folge: In einigen Lagern verrotten bereits die Lebensmittel."
Bitte alles lesen und mal sacken lassen. Nicht wieder abtun als maßlose Übertreibungen und das sich dieser oder jener Journalisten schon immer als "Chinabashe"r hervorgetan hat. Manchmal muss man Dinge Hinnehmen, auch wenn sie einem nicht gefallen.