COVID, wind of change.

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Asgaros
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Asgaros »

Petermedia hat geschrieben: 07.04.2022, 11:25 Ich geb zu ich bin verwirrt.
Zwischen positiv Getesteten , gerade in Shanghai 20000 asymptomatisch.und symptomatisch.
Also wenn mir die Nase läuft, oder ich Halsschmerzen habe bin ich symptomatisch.
Da sind 300 bis 400 Fälle schon sehr gering.
Das kann eventuell damit zusammenhängen, dass alles und jeder etliche Male getestet wird und damit Infizierte in einem extrem frühen Stadium herausgefischt werden, innerhalb welchem es noch keine Symptome gibt. Wie schnell diese dann nachträglich umklassifiziert werden (was ja auch täglich veröffentlicht wird), ist eine andere Frage. Ich denke, dass man sich momentan darauf fokussiert, erst einmal alle positiven Fälle zu finden.

Auf der anderen Seite wundern mich aber auch die extremen Unterschiede zu den anderen Provinzen. Beispiel Jilin. Dort gibt es ja fast soviele symptomatische Fälle wie asymptomatische Fälle - was genauso wenig Sinn macht. Ich denke, dass die Zahlen generell vorne und hinten nicht stimmen.

Möglicherweiße verfolgt man in Shanghai den Ansatz: Schaut mal, es gibt extrem viele Fälle aber kaum jemand hat einen schweren Verlauf.

Und in den anderen Provinzen, die sich eher an Peking ausrichten, möchte man vorgaukeln, dass man totale Kontrolle hat und kehrt die 10fache Zahl an asymptomatischen Fällen unter den Teppich (oder klassifiziert diese mehr oder weniger direkt als symptomatisch).
Petermedia
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

Zumindest sind wir nicht alleine mit der Verwirrung über die Höhe Zahl an asymptomatischen Covid Fällen in Shanghai.

Ob das jetzt wirklich alles erklärt muss jeder selbst entscheiden.

https://www.scmp.com/news/china/science ... gn=3173305

wirklich der Artikel ist echt interessant.

Und wieder der Hinweis.
Man hat drei Beiträge frei wenn man einen neuen Browser oder Computer nützt
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sweetpanda
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von sweetpanda »

Leider inzwischen hinter einer Bezahlschranke aber die FAZ hatte einen anschaulichen Bericht über die Situation in Shanghai und weitere 78 Städte die im Lockdown sind.
Die deutschen Wirtschaftsverbände sind absolut verzweifelt, es möchte keiner mehr nach China.
Aus Sorge lange Zeit in einem Coronalager zu landen.
Man fordert die Bundesregierung bereits auf wieder Evakuierungsflüge zu machen, weil es beinahe keine normalen Flüge mehr gibt und man absolut nichts für deutsche Staatsbürger machen kann, die in die Coronamühlen geraten.
Die Isolationszentren seien heillos überfüllt, Essen und W-Lan ein Katastrophe, keinerlei Kommunikation mit Insassen.
Schwer Kranke liegen bei Leuten ohne Symptome und man wird nur 2 mal in der Woche getestet und man muss 2 negative Tests haben.
Leicht Erkrankte würden zur Pflege der schwerer Erkrankten zwangseingeteilt.
Aktuelle seien ca. 100.000 Menschen in Shanghai in Isolationszentren
Keiner kann sich nach den aktuellen Erfahrungen noch vorstellen weiter in China zu investieren.
Die Unternehmen seien nur noch auf der Suche danach Produktion und Lieferketten aus China raus zu verlagern.
Ein richtiger Exodus bahne sich an, denn die aktuelle Situation könnte ja noch über 2-3 Jahre lang wellenartig auftreten.
Das sei alles absolut unkalkulierbar, denen geht der Arsch auf Grundeis.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Asgaros »

Jo, den Artikel von Hendrik habe ich gelesen. Leider dramatisiert er maßlos und sein persönlicher Twitter-Account (laserspex) strotzt nur vor Anti-China Tweets und und sonstigen Horrortweets, die er irgendwo in WeChat aufgegriffen hat und sich oft als falsch herausstellen.

Der Typ ist ganz klar voreingenommen. Bestes Beispiel: Expats hungern und verdursten, die Regierung stellt nicht einmal Wasser bereit. Dass man in Shanghai ganz unbedenklich (gefiltertes) Leitungswasser trinken kann, spielt für ihn keinerlei Rolle. Aber als verwöhnter Expat muss es wohl mindestens Selters sein.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Narctwain »

Und bei uns? Eine Koalition aus Union, AFD und FDP hat also dafür gesorgt, dass es auf absehbare Zeit kein Ende von Corona gibt. Seit Thüringen war auch dem Letzten klar, wo die FDP wirklich steht.
Petermedia
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

@Asgaros
Da kann ich zustimmen.
Natürlich kann jeder nur die Erfahrung aus dem Stadtteil, bei mir Hongkou, beschreiben.
Unsere Wohnung ist in einen fast 20 Jahre alten Compound mit 15 Gebäuden mit je 350 also etwa 5000 Menschen.
Da der Compound schon einige Tage früher in Lockdown war, gab es in der Tat am Anfang Probleme gerade mit frischen Lebensmitteln.
Nach drei Tagen gab es das erste kostenlose Care Paket mit 3 kg Gemüse Eiern etc.
Da die üblichen online Bestelloptionen am Anfang nicht funktionieren und auch jetzt völlig überlastet sind, haben sich die Bewohner der einzelnen Häuser zusammen getan. Und zu.B Sammelbestellungen aufgegeben
Also Mal 20 Pizze oder 30 Mal Japanisch , irgendd was geht immer. Gestern hat meine Tochter 200 l Milch bestellt. Sie bräuchte nur 6 l
Für den Rest hatten sich andere eingetragen und dann per WeChat in der Gruppe bezahlt
Es gibt freiwillige die helfen bei den Tests im Compound und bekommen Schutzanzüge gestellt.
Natürlich ist der Lock down für alle eine emotionale Herausforderung und natürlich Fragen sich viele welchen Sinn und vor allem wie lange das jetzt hier geht.
Auch gibt es eine heftige Angst in Bettenzentren eingewiesen zu werden, wie einige der Mitarbeiter.
Momentan findet aber ein Umdenken statt, und man wird wohl überlegen ob es sinnvoll ist asymptomatischen Fälle so abzusondern.
Ein Problem ist dabei, dass der gesamte harte Lockdown sich an den Positivfällen im Compound orientiert. Den. Positive Fälle im Compound Flein 7 bis 14 Tage Verlängerung.
Da bin ich gespannt wie das in den nächsten Tagen gelöst wird.

@expats
Ja einige sind überfordert.
Vor allem die, die nicht den Aufwand gesehen haben, den dieser künstliche Schutzschild gekostet hat. Ich weiss noch wie einige hämisch im letzten Jahr nach Deutschland geblickt haben, als hier Dauerlockdown von Nov bis April was, und in Shanghai ein fast normales Leben stattfand.
Sicher steht China in Sachen C Thema gerade an einem Kippunkt.
Niemand weiß genau wie es weiter geht.
Das gilt sowohl für die kurzfristige Strategie in Shanghai aber eben auch für die generelle Exit Strategie.
Um auf den Artikel zu kommen. Er wäre glaubwürdiger und auch fairer, wenn er nicht derart mit Chinabashing geschmückt wäre.
Natürlich gibt es gerade in den ersten Tagen extreme Situationen., Und das lokale Government war auf einen derartigen Covid Outbreak sicher nicht vorbereitet.
Der Hauptgrund warum so viele Expats China verlassen wollen liegt sicher auch an der Flug und Visa Situation. Pu Letter Gedöns für Familienangehörige "circuit breaker Regeln" bei den schon ausgedünnt en Flügen machen auch den größten Chinafreund mürbe.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Asgaros »

Hier übrigens die heutige Pressekonferenz mit den aktuellen Zahlen von Shanghai:
https://mp.weixin.qq.com/s/eCQPcwUC9iMirNWmKGGkLw

Und darin befindet sich ein sehr wichtiges Detail, über welches man ALLE Menschen in Shanghai über WeChat-Gruppen und Co aufmerksam machen sollte, damit mal klar wird, was hier passiert. Die Zehntausende Fälle, die täglich gemeldet werden, summieren sich mittlerweile auf 131.524 Fälle auf. Und von all diesen Fällen befindet sich bis jetzt nur EIN EINZIGER Fall in kritischem Zustand. Das sind 0.00076%. Und deshalb befinden sich 25 Millionen Menschen in einem sinnlosen Lockdown.

Ich möchte jetzt hinsichtlich meiner Meinung über sämtliche Corona-Maßnahmen keine 180-Grad-Kehrtwende hinlegen, aber es muss unbedingt eine Lösung gefunden werden, die angemessen ist. Ansonsten werden die nächsten Monate zu massiven Problemen führen!
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Saiber
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Saiber »

Ich denke die naechsten 2 wochen werden wegweisend sein, die das weitere Vorgehen bestimmen wird. Gibt es keine Aenderungen bei den Zahlen von Neuinfektionen wird man sich einer anderen Strategie zuwenden. Dieser harte Lockdown in Shanghai ist nur der letzte Versuch die Ausbreitung von Omikron zu kontrollieren oder zu verhindern und zu schauen ob es auch funktionieren wird und kann. Das Denken ist relativ einfach. Isoliert man einen Virustraeger fuer 2-3 Wochen, unterbricht man eine oder die Ansteckungskette(n). Die Zahlen gehen zurueck (oder sollten). Funktioniert es nicht, hat man keine andere Wahl als wieder alles zu oeffnen und dann sich auf die Behandlungen von schwerwiegenden Faellen in der Bevoelkerung konzentrieren, was sehr ueberwaeltigend sein wird denn in China ist alles nochmal in Nummern etwas groesser und nicht zu vergleichen mit Laendern, die nur 100 oder 200 Millionen Einwohner haben. Die Vorbereitungen werden bereits getroffen und wer weisst, vielleicht ziehen sie in jeder Stadt nochmal zig Kontainerkrankenhaeuser hoch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lock Down sich noch Monate hinziehen wird. Aber wer weisst das schon so sicher.

In Hong Kong haben sie auch schon ihre vorherigen Plaene verworfen, trotz der Hilfen aus dem Mainland, wie z.B. der Pflichtmassentest der Bevoelkerung. Stattdessen bekam jeder Haushalt in Hong Kong ein Schutzpacket mit Masken, Medizin und Antigen Selbsttest zu geschickt und die Bevoelkerung soll sich ab heute fuer 3 Tage lang mit dem Antigen Test selbst testen. Man hat aus den letzten Fehlern gelernt, als man die Einwohner in vielen Compounds, wo es einen massiven Ausbruch gab, einen Plichttest unterzog, die dann aber in Massenansammlungen Schlange stehen mussten bis sie zum testen dran kamen und da es dann womoeglich auch zu Ansteckungen untereinander kam. In Hong Kong setzt man deshalb jetzt auf Eigenverantwortung. Auch weil die Normalitaet in den Krankenhaeusern mittlereweile wieder einkehrt ist. Und auch wenn man diesen Massenpflichttest durchgefuehrt haette. Sollte es sich wirklich herausstellen, wie schon viele Studien vermuten, dass sich ca. 30% (ueber 2 Millionen) der Einwohner angesteckt haben, was haetten sie tun koennen? Wo willst du in Hong Kong 2 Millionen Menschen isolieren?
Positive Ergebnisse sollen dann freiwillig an das Gesundheitsamt Online gemeldet werden (es sind bereits knappe 4000 Meldungen eingegangen). Erkrankte sollen sich zuhause isolieren und auskurieren, ausser sie haben einen schweren Verlauf. Dieses Vorgehen wird dann auch nur fuer die Statistik gelten, wobei man auch davon ausgehen muss, dass nicht alle sich melden werden bzw. sich testen.

Wo hier vor 3-4 Wochen, Panik geschoben wurde, ist alles wieder beim Alten. Die Parks, Strassen und Einkaufshaeusern sind wieder ueberfuellt. Sportzentren oeffnen wieder und Schulen werden nach den Osterferien am 19. April wieder geoeffnet mit Face-Face unterricht. Das gleiche ist auch in Shenzhen der Fall, von dem was ich gehoert habe.
Echtes Wissen ist, wenn Du das, was Du weisst, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weisst, als Nichtwissen akzeptierst.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

@ Saiber

"in Hong Kong ein Schutzpacket mit Masken, Medizin und Antigen Selbsttest zu geschickt und die Bevoelkerung soll sich ab heute fuer 3 Tage lang mit dem Antigen Test selbst testen."
Interessant, heute wurden genau jene Päckchen nicht nur in unserem Compound verteilt.
Chinesische Medizin Selbstetst und andere Utensilien.
Wäre ja schön wenn das die Vorbereitung zur häuslichen Absonderung bei positivem Test wäre, anstatt die fast ausschließlich symtomlosen alle in überlaufende Massenquarantäne zu stecken.
Ansonsten hängt es wohl stark von der Selbstorganisation der Compounds oder gar einzelner Gebäude ab, wie die Versorgungslage ist.
Hier wie gesagt in einem Standard Compound gibt es von 🍕 bis Gemüse alles, da die Leute das als Sammelbestellung organisieren.
Offensichtlich ist der anfängliche Frust und die Wut in Hilfsbereitschaft und Kooperation umgeschlagen.
Chinesen von ihrer besten Seite
Wie Saiber schon für Hongkong sagte werden die nächsten Wochen entscheiden in welche Richtung man sich hier bewegt.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir noch dieses Jahr zu unserem Bier kommen.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von daf123 »

Peter-ich hatte Dich so verstanden, dass Du nicht in China bist und wie so viele hier wartest, dass du einreisen kannst. Deine letzten Beiträge klingen aber so, als wärst Du jetzt in China. Habe ich das falsch interpretiert oder hast Du es geschafft?
Petermedia
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von Petermedia »

Erst Mal zur Info
https://mp.weixin.qq.com/s/I6JRsi1nhMc_l9pV-RrdmQ
@daf
Das ist Teil-weise richtig.

Während der Pandemie bin ich jetzt drei mal eingereist und verbringe meine Zeit in mehreren Ländern.
Tatsächlich bin ich gerade auf Grund der Flugsituation nach zwei abgesagten Flügen in Deutschland.
Da meine fast volljährige Tochter noch ihr Abitur an der DSS macht bin ich halt auch in die entsprechenden Gruppen eingebunden.

Z.B bekomme ich halt mit wenn etwas im Compound als Gruppenbestellung bestellt wird, oder wenn jemand gerade in der Gruppe ausrastet.
Zwei meiner chinesischen Bekannten sind im Quarantänezentrum in Pudong und ich bin jeden Tag ein bis zwei Stunden im Videocall.
Ich denke das ich da einen guten " fast direkten "Eindruck vor Ort habe.
Und da bin ich schon z.T. positiv verwundert wie gut zumindest in unserem Compound die Lebensmittel Versorgung aber auch die Nachbarschaftshilfe funktioniert.
Ganz grundsätzlich waren für mich die letzten 2 Jahre ein unglaublicher Erkenntnisgewinn.
Das Ein und Abtauchen in die verschiedenen Blasen ist faszinierend, weil sich die Sichtweise so schnell ändert, abhängig in welcher Blase ich gerade bin.
Viele meiner Bekannten haben China zu.B die letzten Jahre nicht mehr verlassen und verstehen erst jetzt langsam was Omikron bedeutet.
Alleine eine akzeptierte Inzidenz von fast 2000 konnte im Dezember niemand in China wirklich nachvollziehen.
Auf der anderen Seite konnten viele in Deutschland nicht nachvollziehen warum es für China so schwer ist, sich aus der Zero Covid Strategie zu befreien
Niemand der , während in Deutschland im Winter Frühling 2001 Deutschland fast im Dauerlockdown war, kann das Gefühl beschreiben wie es war in Shanghai ein normales Leben mit Gym, Club, und Gedränge in Shopping malls war.
Das alles ist gerade in Shanghai in nur zwei Wochen in sich zusammen gebrochen.
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, wird vielen jetzt erst langsam klar, wie hoch der Preis ist eine stabile Sphäre zu errichten und aufrecht zu erhalten.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von daf123 »

Danke Dir
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von sweetpanda »

Da kann doch was nicht stimmen!
1 kritischer Fall bei über 100.000 Treffern.
Entweder die Fälle sind Unsinn oder es gibt viel mehr kritische Fälle.
Und wer vor 5 Tagen asymptomatische war der würde doch jetzt auch mal ein kritischer Fall sein.
Auch wenn es "nur" Omikron ist, die Leute beinahe alle geimpft sind da stimmt doch was nicht.

Also ich bin 3 mal geimpft würde sogar eine 4 nehmen wenn es eine auf Omikron angepasste geben würde, habe mich immer über Querdenker lustig gemacht, aber bei der Datenlage würde sogar ich Querdenker werden.

Hier mal ein Bericht aus einem Coronaisolationlager. Klar ist, wer nur einen falschen Testalarm hatte und deshalb dort gefangen ist wird bei dieser Massenhaltung dann sicher Corona bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=3sb1X_lSysY
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von aquadraht »

Naja, mit Mathematik hat es nicht jeder, und noch weniger mit dem Verstehen von Statistiken.
Die 100.000 Fälle sind einschliesslch der asymptomatischen, Die werden in D gar nicht oder rein zufällig erfasst. Normal muss ein Geimpfter sich nicht testen lassen, wenn er asymptomatisch infiziert wird und die Infektion endet, merkt das keine Sau. Über drei Viertel der Deutschen sind geimpft, mit Genesenen fast 90%, die rutschen alle durch.

Wenn China alle testet, kriegt es natürlich auch die Asymptomatischen. Und was die Zahl der kritischen Fälle zu den aktiven (mit Symptomen) angeht, sind das in D derzeit 2494 von 4.177.887, also 0,06% . In China sind es .79 von 23168, und damit 3.4%. Mit den Asymptomatischen verzerrt sich das Bild. Wir wissen einfach nicht, wie viele derzeit asymptomatisch sind, was auch daran liegt, dass alle Bundesregierungen eine systematische Erhebung und Erforschung verweigert haben.
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Re: COVID, wind of change.

Beitrag von sweetpanda »

Dann muss man sich mal entscheiden. Entweder asymptomatische werden auch später nie krank oder sie sind nur asymptomatisch weil man sie extrem früh herausgefischt hat und werden noch krank.
Für einen kritischen Fall auf 100000 Entdeckte 28 Millionen in einen Lockdown zu schicken ist da recht drakonisch.
Wichtig wäre nun zu wissen, wie viele Menschen die asymptomatisch ins Lager kommen dort Symptome entwickeln und ob sie diese in 3-4 Tagen auch in ihrer Wohnung entwickelt hätten oder im Lager sich erst so richtig ansteckten.
Denn wenn 80-90% alles Menschen wirklich für immer asymptomatisch bleiben und das trotz der Reinfektionen im Lager, dann wäre der Virus doch wirklich kein Thema. Ob sich die Leute in einem Alltag ohne Lockdown anstecken oder gegenseitig im Lager ist dann nicht entscheidend.

Vielleicht scheuen sich die Menschen in China auch aus Scham anzugeben, dass sie Symptome haben?

"Wie du hast gestern mal gehustet? Hast du nicht richtig aufgepasst? Wie viele Probleme willst du uns noch machen? Hast du über den Balkon hinweg mit Nachbarn gesprochen, gar Essen getauscht?"

Der soziale Druck ist doch gewaltig.

Während des Lockdowns sind Shanghai sicher dutzende Tote durch Verkehrsunfälle erspart geblieben und unter den 100.000 Herausgefischten muss es auch eine ganze Reihe ältere Menschen geben von den binnen 3-4 Wochen auch mal einer an einem Herzinfarkt gestorben ist oder seinem bestehenden Krebsleiden erlegen ist. Und die Zahlen werden ja nicht Heute oder Morgen auf Null fallen.
Wenn es perfekt läuft und es wirklich noch gestoppt würde kommen ja noch 50.000 bis 100.000 weitere entdeckte Fälle hinzu.
Steigert man sich bis dahin dann auf 3 kritische Fälle oder was?

In Deutschland wird doch auch extrem viel getestet. Jeder der bei uns überhaupt mal ins Büro kommt muss sich vorher testen, im Kindergarten und in der Schule gibt es laufend Fälle. Und es sterben noch immer ca. 200 Menschen am Tag.
Wir testen uns auch im Home-Office 1-2 mal pro Woche. Ich kann bisweilen gar nicht verstehen warum wir angeblich noch nix hatten. Wiederholt gab es bei meinem Sohn im Kindergarten Fälle und wir hatten alle die folgenden Tage Symptome, doch die Tests waren immer negativ. Vielleicht kam das Kratzen psychosomatisch?

Würde man die empfindlicheren Tests aus China nutzen wäre ich schon mal dabei gewesen?

Wie sieht es denn in den anderen Städten aus?

Hier ein paar Bericht über die wirtschaftliche Konsequenzen und den Exodus der Expats:

https://taz.de/Corona-Lockdowns-in-China/!5848128/

"Die Handelskammer erwartet, dass im Zuge des Sommers nochmals die Hälfte zurück in den Westen abziehen wird. Nachkommendes Talent ist jedoch immer schwerer zu bekommen: Schuld daran sind vor allem die radikalen Quarantänebestimmungen des Landes."

In China seien nur noch 80.000 Europäer umgerechnet auf Nord Korea entspricht das etwa 1500 Europäern. Und 1500 Europäer könnten auch das ein oder andere mal gleichzeitig sogar in Nordkorea gewesen sein.

https://www.merkur.de/politik/shanghai- ... 64687.html

"Ausländer im abgeriegelten Shanghai zunehmend zermürbt: Deutsche wollen raus – aber es gibt kaum Flüge"

https://www.nzz.ch/international/super- ... ld.1678858

"Super Nonsens und voller Bullshit»: Die Wut der Schanghaier über das Corona-Management bricht sich offen Bahn"

"Das Problem ist weniger ein akuter Mangel an Lebensmitteln als vielmehr die chaotischen Zustände in der Logistik im Grossraum Schanghai. Immer mehr Fahrer und Lagerarbeiter wandern in die Isolation; der gesamte Lkw-Verkehr in Schanghai ist wegen permanenter Kontrollen stark behindert. Die Folge: In einigen Lagern verrotten bereits die Lebensmittel."

Bitte alles lesen und mal sacken lassen. Nicht wieder abtun als maßlose Übertreibungen und das sich dieser oder jener Journalisten schon immer als "Chinabashe"r hervorgetan hat. Manchmal muss man Dinge Hinnehmen, auch wenn sie einem nicht gefallen.
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