Das Ende von Grossbritannien

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ingo_001
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von ingo_001 »

edmund27 hat geschrieben:Dies finde ich auch interessant.

Belegbare Klarstellung: Wie Oliver Kühn im FAZ-Artikel „Die Jungen sind selber Schuld“ (http://www.faz.net/aktuell/politik/brex ... 09317.html) schreibt, sind nur rund 35% der unter 45-Jährigen zur Brexit-Wahl gegangen. Das bedeutet: Das es fast 2/3 dieser Altersgruppe doch völlig egal war, wie die Wahl ausgeht. Jetzt überall zu behaupten, „Alte“ wären für das Wahlergebnis verantwortlich entspricht nicht den dokumentierten Verhältnissen. Wie haben es wohl eher mit einer „jungen“ Generation von Leuten zu tun, die es offenbar ohne staatliche Lenkung nicht einmal schaffen eine simple Wahlentscheidung „Ja/Nein“ treffen zu wollen. Das sollte sehr zu denken geben. Ausser einem nachträglichen Aufschrei sind die „Jungen“ erfolgreich entpolitisiert worden. Auch das ist ein Ergebnis der herrschenden Politik.
Tja, das durfte hier nicht anders sein.

Die Mehrheit der Jungen ist ein einer gepamperten Welt aufgewachsen, in der Alles als selbstverständlich erachtet wird.

Und viele der Älteren trauern den vermeindlich besseren Zeiten nach - und wählen ggfs. entsprechend.

Deswegen sage ich immer: Wählen gehen.

Denn wer nicht wählt, hat im worst Case selber Schuld am dann bejammerten Ergebnis.

Meine Hoffnung: Gerade dadurch wird den Wählern (wieder) bewusst, dass ebend NICHTS selbstverständlich ist oder gar ewig bestand hat, sondern immer wieder neu bestätigt werden muss.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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ingo_001
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von ingo_001 »

maxule hat geschrieben:1. Verstehe nicht warum in der Presse davon geredet wird, die Bonität herunterzusetzen. Immerhin ist GB ein langjähriger Nettozahler. Zahlungsausfall eher unwahrscheinlich.
Ganz einfach: Die EZB als Sicherheit fällt weg.
Für Geldgeber ein entscheidender Faktor.
EU-Beihilfen gibts auch nicht mehr - und ob die brit. Regierung da im selben Umfang als Ersatz einspringt, das bezweifle ich.
Die Abwertung des brit. Pfundes ist dafür ein schlagendes Inditz.
maxule hat geschrieben:2. Warenimporte nach GB teurer? Wenn nicht Zölle oder Währung, was dann? Dass die zentrale MWSt. durch Import-VAT ersetzt wird, hat für GB den Vorteil, dass die Zahlung im eigenen Land anfällt.
Was die Waren für die Briten noch teurer machen wird, denn das werden die nach GB exportierenden Firmen mit Sicherheit in ihren Kalkulationen berücksichtigen.

Ergo: Importe werden teurer.
Nicht zu vergessen die Abwertung des brit. Pfunds, denn die wird m.E. (wenn auch jetzt übertrieben) doch ein dauerhafter Klotz sein.
maxule hat geschrieben:3. Ein Haufen Ltds. muss vermutlich umziehen, da nur Rechtsformen innerhalb der EU anerkannt werden müssen. Irland oder vielleicht Schottland werden sich freuen.
Das ist Kleinvieh.

Was den Briten richtig weh tun wird, ist die Abwanderung des Finanz- und Investment-Sektors, von dem sich GB wirtschaftl. abhängig gemacht hat, weil sie diesen hofiert und gepampert hat.
Und das fällt den Briten nun gehörig auf die Füsse.

"Das Kapital ist ein scheues Reh", wie es so schön heisst.
Und wenn der bis dato Traumstandort nicht mehr existiert, dann geht man dort hin, wo man sich bessere Bedingungen verspricht.
In jedem Fall hat GB als DER Standort in Sachen Finanzen aus gespielt - das EINZIGE Pfund, womit die brit. Regierung wuchern konnte.

Und die Abwanderung gen Frankfurt/Main, Dublin und/oder Paris wird sehr schnell einsetzen - noch bevor David das Schiff verlassen haben wird.
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Grufti
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von Grufti »

maxule hat geschrieben:
2. Warenimporte nach GB teurer? Wenn nicht Zölle oder Währung, was dann? Dass die zentrale MWSt. durch Import-VAT ersetzt wird, hat für GB den Vorteil, dass die Zahlung im eigenen Land anfällt.
Mehrwertsteuer und Import-VAT dürften wie überall in der EU nationale Steuern sein, und eigentlich immer nur im eigenen Land anfallen.
1. Verstehe nicht warum in der Presse davon geredet wird, die Bonität herunterzusetzen. Immerhin ist GB ein langjähriger Nettozahler. Zahlungsausfall eher unwahrscheinlich.
sicher hängt ein Bonitätsrating von Staaten nicht nur davon ab. ob ein Land "Nettozahler" ist. politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes sind ebenfalls maßgebende Kriterien. Ein Staat, aus dem sich wie in GB viele Firmen zurückzuziehen drohen...und evtl. sogar am auseinander Brechen ist... dessen Bonität wird zurückgestuft....durch den massiven Wertverfall des Britischen Pfundes ist GB nicht mehr die fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, sondern hinter Frankreich auf Platz 6 gerutscht
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
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edmund27
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von edmund27 »

Bis jetzt ist doch eigentlich gar nichts entschieden. Das Referendum ist für das englische Parlament überhaupt nicht verbindlich. Jetzt muss erst das Parlament entscheiden, ob der Brexit beantragt wird. Alles Andere ist erst mal Spekulation.
Was wäre denn, wenn das Parlament den Brexit ablehnen würde ? Dann würde alles beim Alten bleiben. Daher sehe ich das alles sehr gelassen. Noch gibt es keinen Brexit. Und alles Andere ist lesen im Kaffeesatz. :mrgreen:
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh. ( Henry Ford )
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maxule
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von maxule »

Grufti hat geschrieben:
maxule hat geschrieben:
2. Warenimporte nach GB teurer? Wenn nicht Zölle oder Währung, was dann? Dass die zentrale MWSt. durch Import-VAT ersetzt wird, hat für GB den Vorteil, dass die Zahlung im eigenen Land anfällt.
Mehrwertsteuer und Import-VAT dürften wie überall in der EU nationale Steuern sein, und eigentlich immer nur im eigenen Land anfallen.
Die MWSt. ist doch EU-weit quellenbesteuert, d.h. in dem Land, in dem der Verkäufer sitzt, wird sie als USt. abgeführt. (EBay in LUX)?
Grufti hat geschrieben:
1. Verstehe nicht warum in der Presse davon geredet wird, die Bonität herunterzusetzen. Immerhin ist GB ein langjähriger Nettozahler. Zahlungsausfall eher unwahrscheinlich.
sicher hängt ein Bonitätsrating von Staaten nicht nur davon ab. ob ein Land "Nettozahler" ist. politische und wirtschaftliche Stabilität eines Landes sind ebenfalls maßgebende Kriterien. Ein Staat, aus dem sich wie in GB viele Firmen zurückzuziehen drohen...und evtl. sogar am auseinander Brechen ist... dessen Bonität wird zurückgestuft....durch den massiven Wertverfall des Britischen Pfundes ist GB nicht mehr die fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, sondern hinter Frankreich auf Platz 6 gerutscht
Da hast Du Recht. Ich hatte immer noch im Hinterkopf, dass GB eine Schuldenquote von 40% hat. Das ist aber Geschichte. Die haben ihre Schulden in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. So gesehen ist GB "Nettozahler auf Pump", d.h. weniger als 5% der jährlichen Neuverschuldung an die EU gezahlt. Und vor allem, jetzt schauen alle hin, vorher hat das keiner gemerkt (ich zumindest 8) ). Wenn deren Finanzindustrie kollabiert, muss die EU sie noch retten, bevor sie ausgetreten sind.

Vor 2-300 oder auch 450 Jahren hätte man sich weltweit Sorgen machen müssen, wohin England die 1200 Mrd investiert hat; heute kann man davon ausgehen, dass das Geld größtenteils verbrannt oder Profiteuren in die Hände gefallen ist.
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sweetpanda
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von sweetpanda »

maxule hat geschrieben:fast verdreifacht. So gesehen ist GB "Nettozahler auf Pump", d.h. weniger als 5% der jährlichen Neuverschuldung an die EU gezahlt. Und vor allem, jetzt schauen alle hin, vorher hat das keiner gemerkt (ich zumindest 8) ). Wenn deren Finanzindustrie kollabiert, muss die EU sie noch retten, bevor sie ausgetreten sind.
Die Neuverschuldung liegt derzeit bei etwas mehr als 3%, nicht toll aber auch nicht viel anders als in vielen anderen europäischen Ländern.
Hier das Pfund gegen den EURO die Bewegung ist stramm, gleicht aber doch nur den Anstieg der vergangenen 2 Jahre wieder aus. So dramatisch ist es bisher nicht.

http://www.onvista.de/devisen/Euro-Pfund-EUR-GBP

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Grufti
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von Grufti »

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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von sweetpanda »

Mit etwas Abstand muss der "gemeine" deutsche Medienkonsument doch feststellen, dass seine Schadenfreude wenig begründet war.
Die EU, viele Medien und die EU-Befürworter waren einfach beleidigt, dass sich ein Volk gegen sie ausspricht und seinen eigenen Weg sucht.
Die kurzfristigen Wirtschaftseckdaten haben sich in Großbritannien in den letzten Monaten sogar weiter aufgehellt. Die Kuh ist natürlich nicht vom Eis, doch das große Drama ist bisher ausgeblieben.
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von tigerprawn »

Das Drama ist doch nur noch nicht da, da noch nix passiert ist. Und wie es aussieht will die britishe Regierung ja auch erst Ende 17 den Ausstiegsprozess anstossen.
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von sweetpanda »

tigerprawn hat geschrieben:Das Drama ist doch nur noch nicht da, da noch nix passiert ist. Und wie es aussieht will die britishe Regierung ja auch erst Ende 17 den Ausstiegsprozess anstossen.
Vielleicht warten sie auch nur darauf, dass mit den anstehenden Regierungswechseln in Europa ein frischer Wind weht.
Eins ist sicher, so "Migrationsfreundlich" wie in der jüngsten Vergangenheit wir Europa nimmer wieder werden.
Dann klappt es auch mit dem Arbeitsvisum für UK.
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von ingo_001 »

Es wird keinen Exit vom Brexit geben - da halte ich jede Wette.

Die Themen Arbeitnehmerfreizügikeit (die GB übrigens damals mit sofortiger Wirkung selbst für die damaligen neuen EU-Mitgliedsstaaten inkraft gesetzt hat) oder die Flüchtlinge - Beides nur der Tropfen, der das EU-Geduldsfass (m.E. völlig zu Recht) hat überlaufen lassen.

Die ganzen Extrawürste, die GB sich vorher schon selbst ausgedungen hatte - und die anderen EU-Partner z.T. mit geballter Faust in der Tasche akzeptierten - das kommt nun alles wieder hoch.

Und weiil die brit. Regierung das weiss, zögert sie den Brexit so lange wie mögl. heraus.

Das keiner wirklich mit dem Brexit gerechnet hat, zeigt die totale Planlosigkeit der dafür Verantwortlichen in der brit. Politik.
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von sweetpanda »

ingo_001 hat geschrieben:Es wird keinen Exit vom Brexit geben - da halte ich jede Wette.

Die Themen Arbeitnehmerfreizügikeit (die GB übrigens damals mit sofortiger Wirkung selbst für die damaligen neuen EU-Mitgliedsstaaten inkraft gesetzt hat) oder die Flüchtlinge - Beides nur der Tropfen, der das EU-Geduldsfass (m.E. völlig zu Recht) hat überlaufen lassen.

Die ganzen Extrawürste, die GB sich vorher schon selbst ausgedungen hatte - und die anderen EU-Partner z.T. mit geballter Faust in der Tasche akzeptierten - das kommt nun alles wieder hoch.

Und weiil die brit. Regierung das weiss, zögert sie den Brexit so lange wie mögl. heraus.

Das keiner wirklich mit dem Brexit gerechnet hat, zeigt die totale Planlosigkeit der dafür Verantwortlichen in der brit. Politik.

Nicht das Fass der EU ist übergelaufen, eine Mehrheit der Britten hat sich aktiv entschieden auszutreten, du verwechselt hier den Akteur (GB) mit demjenigen der eine Entscheidung beleidigt zur Kenntnis nehmen musste (EU). Die Reaktionen ähnelten bisher auch mehr denjenigen eines zurückgewiesen Liebhabers.
Diesen Ereignisse einen "spin" zu geben, der so aussieht als sei der EU der Kragen geplatzt ist gewagt.
Die EU dir wir kennen, wird es 2017 nicht mehr geben.
Le Pen ist Präsidentin, Hofer Bundespräsident und Strache Kanzler in Österreich, Gert Wilders wird Chef eine nationalkonservativen Regierung in den Niederlanden. In Dänemark regieren "Rechte" jetzt schon mit, in Schweden wird es genauso kommen.
Schulz, Juncker sind in Rente, die AFD sitz mit 15% im Bundestag und treibt zusammen mit einer veränderten 25% CDU, die neue Rot-Rot-Grüne Koalition vor sich her.
Man wird sich auf bedarfsgerechte Arbeitsvisa einigen, die EU-Fördergelder erhalten sie ja weiterhin.
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von Grufti »

sweetpanda hat geschrieben:
ingo_001 hat geschrieben:Es wird keinen Exit vom Brexit geben - da halte ich jede Wette.

Die Themen Arbeitnehmerfreizügikeit (die GB übrigens damals mit sofortiger Wirkung selbst für die damaligen neuen EU-Mitgliedsstaaten inkraft gesetzt hat) oder die Flüchtlinge - Beides nur der Tropfen, der das EU-Geduldsfass (m.E. völlig zu Recht) hat überlaufen lassen.

Die ganzen Extrawürste, die GB sich vorher schon selbst ausgedungen hatte - und die anderen EU-Partner z.T. mit geballter Faust in der Tasche akzeptierten - das kommt nun alles wieder hoch.

Und weiil die brit. Regierung das weiss, zögert sie den Brexit so lange wie mögl. heraus.

Das keiner wirklich mit dem Brexit gerechnet hat, zeigt die totale Planlosigkeit der dafür Verantwortlichen in der brit. Politik.

Nicht das Fass der EU ist übergelaufen, eine Mehrheit der Britten hat sich aktiv entschieden auszutreten, du verwechselt hier den Akteur (GB) mit demjenigen der eine Entscheidung beleidigt zur Kenntnis nehmen musste (EU). Die Reaktionen ähnelten bisher auch mehr denjenigen eines zurückgewiesen Liebhabers.
Diesen Ereignisse einen "spin" zu geben, der so aussieht als sei der EU der Kragen geplatzt ist gewagt.
Die EU dir wir kennen, wird es 2017 nicht mehr geben.
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Schulz, Juncker sind in Rente, die AFD sitz mit 15% im Bundestag und treibt zusammen mit einer veränderten 25% CDU, die neue Rot-Rot-Grüne Koalition vor sich her.
Man wird sich auf bedarfsgerechte Arbeitsvisa einigen, die EU-Fördergelder erhalten sie ja weiterhin.
du hast den neuen "Club Med" vergessen !
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von sweetpanda »

Was ist nun 2 Jahre später passiert? Nicht viel, genau wie ich schon damals sagte.
Großbritannien geht es weiterhin gut.


Das Pfund liegt gegenüber dem EURO auf dem gleichen Niveau wie vor 10 Jahren.

https://www.onvista.de/devisen/Euro-Pfund-EUR-GBP

Die Arbeitslosenrate geht weiter schön nach unten.

https://de.statista.com/statistik/daten ... ritannien/


Wann geht das perfide Albion endlich unter?
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Taifun
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Re: Das Ende von Grossbritannien

Beitrag von Taifun »

sweetpanda hat geschrieben:...doch die Briten gehen jetzt ihren eigenen Weg
Die Briten?

Außerdem mutet die Aktion in der Ära der Kontinentalblockbildung doch ein wenig anachronistisch an. Das hat die 60+ Mehrheit dort aber vorher nicht so gesehen, die waren (oder sind) der Meinung, dass es noch irgendwie eine Art British Empire gibt, das dem dann entstandenen Kleinbritannien wirtschaftlichen Rückhalt bietet.
Die Verhandlungsführer finden aber, wie es 2 Jahre später ja aussieht, keine vertraglichen Grundsätze, die zukünftig mit der EU gelten sollen. Jedenfalls keine, mit denen sie glauben, leben zu können. Weshalb die Londoner Börse schon mal zu Firmengründungen innerhalb der EU rät.
Die Politiker haben sich dort nach dem Referendum in eine Lage manövriert, die wahrlich nicht beneidenswert ist. Aus ideologischen Gründen, möchte ich fast behaupten. [Ideologie: Falsches Bewusstein (Karl Marx.)]
Wobei die Lage gar nicht so aussichtslos ist. Ich bin sicher, dass die US-Amerikaner Merry Old England unter die Arme greifen würden, sollte die (wirtschaftliche) Lage über kurz oder lang aussichtslos werden.
Mir tun allerdings die Studenten, überhaupt die jüngere Generation leid, die ihre Freunde und Kontakte in Europa haben und auch politisch gerne dabei geblieben wären!
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