edmund27 hat geschrieben:Die größte Frechheit ist , dass dieser Mensch ein Jahr nach der Einreise nach Deutschland schon eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen hat. Und heute zweifelt man immer noch an der Herkunft und am Alter. Kann man alles im Spiegel nach lesen.
Wieso ist das eine "größte Frechheit" ? Und wieso "schon" ?
Hier muss man sich vergegenwärtigen wie so ein Asylverfahren läuft.
Ein Flüchtling stellt einen Asylantrag. Irgendwann bekommt er einen Termin zur Anhörung vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das kann Monate dauern oder auch um einiges länger. Dort gibt er Details zur Person, Herkunftsstaat, Reiseroute und Flüchtlingsstory an. Das ganze ist als Interview gestaltet.
Wenn man ihm seine Angaben glaubt und er aus einem Staat zu kommen scheint, für dessen Angehörige in Deutschland zu dem Zeitpunkt gerade Flüchtlingsstatus gewährt wird, dann wird er als Flüchtling anerkannt und aufgrund dieser Anerkennung bekommt er dann einen befristeten Aufenthaltstitel. Und Punkt.Ganz normal.
Es gibt den einen oder anderen Flüchtling, der es mit der Wahrheit bzgl. seiner Herkunft nicht so genau nimmt. Das hat mit potentiellen Attentaten erstmal gar nichts zu tun, sondern damit, dass Menschen einfach nicht mehr in ihrem Heimatstaat leben und hier bleiben wollen. Solche Lügerei ist nicht schön, aber erst einmal nur menschlich. Es ist dann Aufgabe des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, zu entscheiden, ob dem Flüchtling geglaubt wird oder nicht. Und diese Entscheidung ist natürlich nicht immer einfach. Es versteht sich im übrigen, dass minderjährige Flüchtlinge schon wegen ihrer Minderjährigkeit besonders zu schützen sind.
Hier bei dem 17-jährigen Attentäter zweifelt man nicht "immer noch" , sondern wieder an seinem Alter und seiner Herkunft, weil man ihm im Rahmen seines Asylverfahres seine Angaben zunächst geglaubt hat. Durch die strafrechtlichen Ermittlungenn hat es nun eben neue Erkenntnisse gegeben.
Solange er nicht schon vor seiner Einreise von einer IS-Organisation zum Attentat "herangezüchtet" wurde und deshalb zu diesem Zwecke nach Deutschland gekommen ist - und zumindest derzeit gibt es ja keine Anhaltspunkte hierfür - ist es m.E. so bezeichnend nun nicht, dass er sich möglicherweise seinen Flüchtlingstatus erschlichen hat.