serenita hat geschrieben:
In Deiner Antwort an Zimmer28 sind einige Dinge zum Vorschein gekommen, die wahrscheinlich sehr stark zum Mißverständnis beigetragen haben, so dass sie die Ernsthaftigkeit Eurer Beziehung sowie Deine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, wenn es mal brenzlig wird, bezweifelt.
Naja, weil er nicht als erster aufgesprungen ist und das Abendessen bezahlt hat und weil es ein Missverständnis gab, wer den A2 Kurs bezahlt (warum kann sie den eigentlich nicht selbst bazahlen?) ist er ein unzuverlässiger Schwiegersohn? Also wenn eine Beziehung an solchen Lächerlichkeiten scheitert, wie soll sie dann echte Probleme überstehen?
Viel wichtiger (auch für die Eltern) sind folgende Eckpunkte: Ausbildung, Einkommen und evtl. Aussehen des Schwiegersohns (im Hinblick auf Enkelkinder).
belrain hat geschrieben:
Sorry, aber ich kann den Vater sehr gut verstehen.
Entschuldige belrain, dass ich jetzt ausgerechnet dich zitiere um meine Meinung kunzutun, ich hätte auch einige andere Beiträge verwenden können. Aber: Ich kann den Mann nicht verstehen! In unserem Bekanntenkreis gibt es auch einige solcher Eltern, die krank sind oder aus sonstigen Gründen nicht wollen, dass ihre Kinder auch nur eine Reise (!) ins Ausland machen.. Es ist nicht Sache der Eltern, zu entscheiden wen die Tochter/Sohn heiratet. Seine Kinder unter Druck zu setzen, einen anderen Partner zu wählen wird nicht dadurch richtig, dass das in China so üblich ist. Wenn eine 25 oder 30 jährige Frau nicht weiß, welcher Partner für sie der richtige ist, dann ist entweder in der Erziehung etwas schief gelaufen, oder ihr ist einfach nicht mehr zu helfen.
Es gehört eine große Portion Egoismus dazu, den Kindern den Ehepartner vorzuschreiben. Dass dies im Interesse der Kinder geschieht halte ich für abwegig (ausser es geht um pubertierende Mädchen, die den örtlichen Drogendealer cool finden). Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es darum geht jemanden unbedingt heiraten zu müssen (also den eigenen Cousin in einigen Kulturkreisen. Das würde man dann Zwangsehe nennen) oder ob es darum geht eine Person (z.b. Ausländer) nicht zu heiraten. Beides ist eine Form von innerfamiliärer (psychischer) Gewalt.
Bitte erteilt mir jetzt keine Nachilfestunde in Sachen chinesischer Kultur, ich bin lange genug mit einer Chinesin verheiratet... und finde es trotzdem falsch, wenn (Schwieger-)Eltern sich zu sehr ins Leben ihrer Kinder einmischen, was in meinem Fall -glücklicherweiße- nicht passiert!
Trotz meiner ablehnenden Haltung dazu, ist es natürlich so, dass die Partnerwahl der Kinder eines der Hauptthemen chinesischer Eltern ist, weshalb Cocktailfan sich wohl irgendwie damit arrangieren muss. Aber, lieber cocktailfan, man kann so etwas nicht erzwingen. So hart es auch sein mag, du hast doch einiges getan, um mit ihr in Kontakt zu treten. Wenn sie diesen Kontakt nicht wünscht, spielen deine Gefühle zunächst einmal keine Rolle.. Was sollen wir dir raten? Niemand hier kennt einen Geheimtrick wie man eine Beziehung wiederherstellt, die von der anderen Seite nicht mehr gewünscht ist, aus welchen Gründen auch immer. Es ist verständlich, dass man eine Beziheung nicht aufgeben möchte, an der man hängt, aber so wie du die Situation beschrieben hast, liest sich das recht hoffnungslos. Vielleicht muss erstmal etwas Zeit vergehen, bevor ihr beide wieder vernünftig kommunizieren könnt.
Das ist ein bisschen wie mit dem Vogel im Käfig. Laß ihn frei! Wenn er zu dir zurückkehrt, dann gehört er (zu) dir, andernfalls hat er die Freiheit gewählt, die ihm zusteht...