Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in China

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DaLongRen
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von DaLongRen »

Um aber mal den Weg wieder zurück zu finden:

Ich kenne den Hintergrund des TE nicht (es würde schon helfen, wenn er hierzu ein bisschen mehr sagt), daher gehe ich momentan einfach davon aus, dass er *keine* verwertbare Berufserfahrung hat.

Die Frage ist dann doch, wie die Jobsituation in 3-4 Jahren aussieht (dann nämlich, wenn das Studium zu Ende ist) und das ist bis zu einem gewissen Grad immer Glaskugelleserei.

Ingenieur ist glaube ich keine schlechte Wahl (wurde ja vorher auch anhand der Jobangebote aufgezeigt) und ich glaube nicht, dass die Masse der chinesischen Hochschulen bis dahin westliche Niveau erreicht haben wird - man hat damit also quasi immer noch einen Wettbewerbsvorteil.

Essentiell für eine *langfristige* Karriere sind aber IMHO fließende Chinesisch-Kenntnisse! Hier stellt sich die Frage nach dem Bildungsniveau Deiner Lebensgefährtin und Deiner eigenen Disziplin.

- Spricht sie ausreichend Hochchinesisch, um Dir vernünftig etwas beizubingen?
- Hast Du die Disziplin *wirklich* jeden Tag nach der Arbeit (und parallel zum Studium) Chinesisch zu pauken? Ich hatte sie z.B. nicht und bin deswegen ganz bewusst für einige Zeit nach China gezogen (zu den Eltern meiner Freundin) *ohne* das irgendjemand in der Nähe war, der Deutsch oder Englisch sprechen konnte.

In dieser Kombination, Ingenieur mit fließenden Chinesisch-Kenntnissen, wirst Du vermutlich auch in 3-4 Jahren gute Chancen haben.

Und um den Bogen wieder zum Off-topic zu schlagen :D :

Ich habe absolut kein Mitleid mit Leuten wie Boracay. Wer in einem fremden Land die Sprache nicht lernt wird sich *niemals* integrieren können. Punkt!

Das ist in China nicht anders als in Deutschland.

Da regt man sich einerseits (völlig zu Recht) über die Türken in Berlin auf, die die Sprache nicht lernen und in einer Parallelgesellschaft leben und gleichzeitig macht man genau das selbe (auf einem höheren Niveau) hier in China.

Sorry - mein Chinesisch ist nun wirklich nicht besonders gut - aber wer sich hier *GARNICHT* integriert, die Sprache nicht lernt und nur in seiner Expat-Community rumhängt, der ist für mich nichts anderes als ein "Wirtschafts-Asylant".

Nur wird den Chinesen hier wahrscheinlich nicht einfallen, für diese Leute zu demonstrieren und lautstark ein Bleiberecht zu fordern, wenn das Visum nicht verlängert wird. :twisted:
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punisher2008
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von punisher2008 »

DaLongRen hat geschrieben: Ich habe absolut kein Mitleid mit Leuten wie Boracay. Wer in einem fremden Land die Sprache nicht lernt wird sich *niemals* integrieren können. Punkt!
Hier gebe ich dir 100% recht. Obwohl ich es nicht "Mitleid" nennen würde. Solche Leute "leiden" ja (noch) nicht unter ihrer eher beschränkten Weltanschauung. Aber wer glaubt länger in einem Land leben zu können ohne auch nur zu versuchen die Sprache zu lernen wird früher oder später auf die Schnauze fallen.
Da regt man sich einerseits (völlig zu Recht) über die Türken in Berlin auf, die die Sprache nicht lernen und in einer Parallelgesellschaft leben und gleichzeitig macht man genau das selbe (auf einem höheren Niveau) hier in China.
"Niveau" würde ich das nicht nennen. Es sei denn man denkt dass man umso mehr Niveau hat je höher das Einkommen ist. Nur noch erbärmlich eine solche Einstellung. :roll:
Nur wird den Chinesen hier wahrscheinlich nicht einfallen, für diese Leute zu demonstrieren und lautstark ein Bleiberecht zu fordern, wenn das Visum nicht verlängert wird.
Wer weiß, vielleicht führt China irgendwann Sprachkenntnisse ein als Voraussetzung für ein Bleiberecht? Dann sähe der eine oder andere arrogante "ich-habe-es-nicht-nötig-Fremdsprachen-zu-lernen"-Expat ziemlich alt aus und wäre ganz schnell runter von seinem hohen Ross. :mrgreen:
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von Boracay »

DaLongRen hat geschrieben: Ich habe absolut kein Mitleid mit Leuten wie Boracay. Wer in einem fremden Land die Sprache nicht lernt wird sich *niemals* integrieren können. Punkt!
Hab ich auch nicht vor. Nach ein paar Jahren mach ich wieder den Abgang, wo wie fast alle Ausländer.
Das ist in China nicht anders als in Deutschland.
In D braucht man in vielen großen Konzernen keine deutschen Sprachkenntnisse um beruflich weiter zu kommen. Würde sogar behaupten dass meine Kollegen in D die nur Englisch sprechen im Schnitt deutlich mehr verdienen als die deutschen Mitarbeiter.
Da regt man sich einerseits (völlig zu Recht) über die Türken in Berlin auf, die die Sprache nicht lernen und in einer Parallelgesellschaft leben und gleichzeitig macht man genau das selbe (auf einem höheren Niveau) hier in China.
Man regt sich nicht über die Türken und Araber auf weil sie die Sprache nicht lernen. Das muss niemand machen solange er seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann und nicht straffällig wird. Die beiden Punkte sind aber besonders bei Arabern ein Problem. Meist sind es extrem kriminelle Sippen, die Sozialhilfe in Millionenhöhe kassieren.
In diese Verlegenheit kommt man in China aber nicht. :D
Sorry - mein Chinesisch ist nun wirklich nicht besonders gut - aber wer sich hier *GARNICHT* integriert, die Sprache nicht lernt und nur in seiner Expat-Community rumhängt, der ist für mich nichts anderes als ein "Wirtschafts-Asylant".
Wen stört das? Den Chinesen ist es ja eher sogar lieber wenn die Ausländer nicht in die tiefe der Gesellschaft vordringen...
Nur wird den Chinesen hier wahrscheinlich nicht einfallen, für diese Leute zu demonstrieren und lautstark ein Bleiberecht zu fordern, wenn das Visum nicht verlängert wird. :twisted:
Ja, das was in Hamburg passiert ist sehr merkwürdig. Vor allem weil die heutigen Intensivstraftäter quasi schon alle aus der Region kommen, für deren Flüchtlinge heute in Bleiberecht gefordert wird. Die Libanesen von gestern sind die Syrer von heute.
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von Boracay »

punisher2008 hat geschrieben: Hier gebe ich dir 100% recht. Obwohl ich es nicht "Mitleid" nennen würde. Solche Leute "leiden" ja (noch) nicht unter ihrer eher beschränkten Weltanschauung. Aber wer glaubt länger in einem Land leben zu können ohne auch nur zu versuchen die Sprache zu lernen wird früher oder später auf die Schnauze fallen.
In China ist es notwendig die Sprache zu lernen, weil die Bevölkerung einfach überhaupt kein Englisch spricht, schlichtweg um im Alltag zurecht zu kommen. In Deutschland, Holland oder Skandinavien ist das völlig unnötig.
"Niveau" würde ich das nicht nennen.
Ja, dieses Wort würde ich mit China nicht in Verbindung bringen. Weder mit dem dortige Alki-Expats, noch mit den Chinesen. Gleiches gilt für das Wort "Benehmen".
Wer weiß, vielleicht führt China irgendwann Sprachkenntnisse ein als Voraussetzung für ein Bleiberecht?
Dann war es das mit den meisten Expats. Auch gut.
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von Toby1988 »

Danke dass Ihr langsam wieder zum eigentlichen Thema zurück kommt :)

also auch ich halte ausreichende Sprachkenntnisse für unausweichlich... darum sehe ich in einem Studiengang wie den "Wirtschaftssinologen" auch einer den besten Entscheidungen sofern man nach China möchte. Ich denke dass es mehr sein sollte als nur ein begleitender kleiner Chinesisch-Sprachkurs da dieser wohl eher nicht ausreichend Kenntnisse übermittelt.
Nun sagen jedoch einige dass ein Ingenieurwissenschaftliches Studium mehr Hoffnung auf Arbeit in China bringt, als ein Wirtschaftswissenschaftliches.

Muss man also eher sagen, dass Wirtschaftssinologen zukünftig eher schlechte Karten haben in China einen anständigen Job zu finden ( bei einem Deutschen bzw. internationalen Arbeitgeber) und diese dann eher in chinesischen Firmen in Deutschland auf Arbeitssuche gehen müssen ??

Bin gespannt auf eure Antworten hierzu.
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von DaLongRen »

Boracay hat geschrieben:
punisher2008 hat geschrieben: [...] wer glaubt länger in einem Land leben zu können ohne auch nur zu versuchen die Sprache zu lernen wird früher oder später auf die Schnauze fallen.
In China ist es notwendig die Sprache zu lernen, weil die Bevölkerung einfach überhaupt kein Englisch spricht, schlichtweg um im Alltag zurecht zu kommen. In Deutschland, Holland oder Skandinavien ist das völlig unnötig.
Hmm, das würde ich so nicht unterschreiben. Spätestens wenn Du auf diversen Ämtern landest (Führerscheinstelle, Zulassung, etc.) wird das Leben ohne Deutsch schon extrem stressig. Es wird wohl letztendlich irgendwie gehen, aber *einfach* wird das auf keinen Fall, wenn ein Verwaltungsfachangestellter versucht Dir die Feinheiten einer deutsche Verwaltungsvorschrift auf Englisch zu erklären. :)

Und insbesondere im Berufsleben kommst Du irgendwann an einen Punkt, an dem Du mit Englisch nicht mehr weiter kommst. Ich erinnere mich da noch gut an eine Lenkungskreissitzung in einem großen deutschen Konzern, bei der es darum ging, wie man dem Vorstand nun erklärt, dass das aktuelle Projekt seine Ziele schon wieder nicht erreicht hat.

Als die Diskussionen dann hitziger wurden platzte einem der beteiligten Subprojektleiter irgendwann der Kragen mit: "Ich sag das jetzt einfach mal auf Deutsch! ...."

Daneben bist Du außerdem auch regelmäßig von dem extrem-wichtigen "Flurfunk" ausgeschlossen... und der ist ab einer gewissen Ebene IMHO sogar noch wichtiger als die Gespräche im Lenkungskreis. :lol:
Boracay hat geschrieben:
punisher2008 hat geschrieben:"Niveau" würde ich das nicht nennen.
Ja, dieses Wort würde ich mit China nicht in Verbindung bringen. Weder mit dem dortige Alki-Expats, noch mit den Chinesen. Gleiches gilt für das Wort "Benehmen".
Beim Verhalten vieler (Alki-)Expats muss ich Dir recht geben. Die übereinstimmende Originalaussage vieler chinesischer Kollegen in einem großen Deutschen Logistikkonzern war übrigens, dass 90% die Ausländer nur Chaos anrichten und sich ein schönes Leben machen. Der einzige Grund warum die Firmenleitung sich die Leute noch hält ist, dass sie entweder Key-Accounter für ausländische Firmen sind (wobei die Anprechpartner dort auch zunehmend Chinesen werden, womit sich die Notwendigkeit für Expats erübrigt) oder, dass man den Chinesen nicht vertraut (womit letztendlich irgendwann nur noch die GM-Stelle mit einem Ausländern besetzt wird).

Beim Verhalten der Chinesen beißt sich die Katze dann ein wenig in den Schwanz.

Nach meiner Beobachtung unterscheidet man in China extrem stark zwischen dem Personenkreis "innerhalb" der Familie/Freundeskreis und dem Personenkreis "außerhalb" der Familie/Freundeskreis.

Jeder der *außerhalb* steht ist normalerweise "Freiwild" und wird beschissen wo es nur geht. Auf der anderen Seite ändert sich dieses Verhalten aber schlagartig, wenn Du zum *inneren* Kreis gehörst. Dann tut man normalerweise extrem viel füreinander. Zumindest habe ich das so an vielen Stellen erlebt.

Wenn Du (auch wegen der Sprachkenntnisse) natürlich immer nur *draußen* bist, dann erlebst Du niemals dieses warmherzige und beinah schon kindlich-freundliche Verhalten, was den Leuten im "inneren" Kreis vorbehalten ist.

Ich glaube das ist das, was man im Ausland häufig mit guān xì (关系)beschreibt, aber blöderweise nicht richtig versteht. Guān xì bedeutet nicht, dass Du dem anderen einen roten Umschlag zusteckst ... das kannst Du bei jedem Idioten machen. Guān xì entsteht nur dadurch, dass Du in den "inneren" Kreis des anderen vordringst.

Vielleicht lassen sich dadurch Deine negativen Erlebnisse etwas besser einordnen.

Die Arschlochquote ist länderübergreifend allerdings trotzdem normalverteilt, daher wirst Du überall auf diese treffen...

...oder wie es meine Freundin einmal so schön formuliert hat:
Menschen sind überall gleich ... gleich schei**e! :twisted:
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von Boracay »

DaLongRen hat geschrieben: Hmm, das würde ich so nicht unterschreiben. Spätestens wenn Du auf diversen Ämtern landest (Führerscheinstelle, Zulassung, etc.) wird das Leben ohne Deutsch schon extrem stressig.
In den Großstädten schon lange nicht mehr. Würde mich sehr wundern wenn man da in MUC nicht auch komplett mit Englisch durch kommt.
Es wird wohl letztendlich irgendwie gehen, aber *einfach* wird das auf keinen Fall, wenn ein Verwaltungsfachangestellter versucht Dir die Feinheiten einer deutsche Verwaltungsvorschrift auf Englisch zu erklären. :)
Das benötige weder ich selbst, noch irgendein Expat in D. Mit der deutschen Verwaltung hat man auch als Deutscher nicht viel am Hut. Führerscheinstelle, KFZ Zulassung, An- und Ummelden,.... geht alles auch auf Englisch.
In aller Regel wird die Firma das alles aber ohnehin übernehmen.
Daneben bist Du außerdem auch regelmäßig von dem extrem-wichtigen "Flurfunk" ausgeschlossen... und der ist ab einer gewissen Ebene IMHO sogar noch wichtiger als die Gespräche im Lenkungskreis. :lol:
Weiß nicht ob der Flurfunk nicht sogar eher negativ ist.
Jeder der *außerhalb* steht ist normalerweise "Freiwild" und wird beschissen wo es nur geht.
Das empfinde ich noch nicht mal als das schlimmste. Das Benehmen (bei uns Knigge) empfinde ich als noch viel heftiger.
Wenn Du (auch wegen der Sprachkenntnisse) natürlich immer nur *draußen* bist, dann erlebst Du niemals dieses warmherzige und beinah schon kindlich-freundliche Verhalten, was den Leuten im "inneren" Kreis vorbehalten ist.
Und da kommt man rein weil man chinesisch spricht? Ich versuche ja gerade einiges zu lernen, schlichtweg weil es ohne Chinesisch nicht geht im Alltag. Die freuen sich immer wie kleine Kinder über meine Bemühungen.
Aber deswegen verhalten sie sich immer noch wie Pottsäue. Dagegen sind selbst russische Pauschaltouristen aus der dortigen Unterschicht quasi die internationale Benimmelite.
Vielleicht lassen sich dadurch Deine negativen Erlebnisse etwas besser einordnen.
[/quote]

Ich glaube das verstehst du falsch. Ich habe recht wenige negative Erlebnisse bei der Arbeit, mit meinen Kollegen, meinen Nachbarn etc. Die sind ganz nett, auch wenn ich das eher als aufgesetzt sehe.
Mich stört vielmehr das Verhalten der lieben Chinesen im Restaurant, im Flugzeug, in den Verkehrsmitteln, im Einkaufszentrum,..... kein Tag ohne schockierende Erlebnisse.
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von Boracay »

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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von mazzel »

Toby1988 hat geschrieben:
Muss man also eher sagen, dass Wirtschaftssinologen zukünftig eher schlechte Karten haben in China einen anständigen Job zu finden ( bei einem Deutschen bzw. internationalen Arbeitgeber) und diese dann eher in chinesischen Firmen in Deutschland auf Arbeitssuche gehen müssen ??

Bin gespannt auf eure Antworten hierzu.
Das kann man wie immer nicht pauschal sagen. Was man sagen kann ist, dass in den kommenden Jahren die deutschen Firmen ihre Bemühungen in China sicherlich nicht verringern werden, besonders die Autobauer. Demnach wird man als deutscher Ingenieur bei einer deutschen Firma sicherlich eine gute Chance haben. Bei chinesischen Firmen wäre ich mir da nicht so sicher. Was die häufig wollen ist Know-How. Das hast du aber als Berufsanfänger nicht. Gleiches könnte natürlich auch für die deutschen Firmen gelten. Was du einfach nicht vergessen darfst ist, dass es momentan noch so ist, dass man als Berufsanfänger nicht so ohne Weiteres ein Arbeitsvisum bekommt. Ohne Berufserfahrung wird es eben schwer für die Firma zu argumentieren, warum sie denn jetzt gerade dich nehmen sollen. Was kannst du, was ein Chinese nicht kann? Ich glaube "deutsch" zählt hier nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Wirtschaftssinologie-Studium da was bringen wird.
Es gibt aber einfach nicht genug Erfahrungsberichte und die Regelungen ändern sich zu schnell.

Jetzt nochmal etwas grundlegendes:
Ich finde es ja toll, dass du dich informieren möchtest. Aber bitte, bitte, bitte mach deine Entscheidung nicht von einem Forum abhängig. Hier gibt jeder nur seine eigene Meinung wieder und hier ist niemand ein Experte. Also bitte las endlich das Gefrage nach "was ist besser, was ist schlechter". Das kann dir hier niemand beantworten. Keiner weiß, was für ein Typ du bist. Nicht jeder, der Wirtschaftssinologie studiert hat, käme mit einem Ingenieursstudium klar und vice versa. So ist das nun mal! Also MACH! WAS! DIR! SPAß! MACHT! Sonst wird das so oder so nichts mit China.
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von DaLongRen »

DaLongRen hat geschrieben: Es wird wohl letztendlich irgendwie gehen, aber *einfach* wird das auf keinen Fall, wenn ein Verwaltungsfachangestellter versucht Dir die Feinheiten einer deutsche Verwaltungsvorschrift auf Englisch zu erklären. :)
Boracay hat geschrieben:Das benötige weder ich selbst, noch irgendein Expat in D. Mit der deutschen Verwaltung hat man auch als Deutscher nicht viel am Hut. Führerscheinstelle, KFZ Zulassung, An- und Ummelden,.... geht alles auch auf Englisch.
In aller Regel wird die Firma das alles aber ohnehin übernehmen.
Die *einfachen* Sachen sind sicher kein Problem. Aber spätestens, wenn Du möchtest, dass die Verwaltung etwas macht, worauf diese *keine* Lust hat (Stichwort "Ermessensspielraum"), dann musst Du Dich mit den Vorschriften und beteiligten Personen intensiver auseinandersetzen und dann hilft auch die Firma nur begrenzt weiter.

Wenn Dein Firmen-Übersetzer nämlich so fit im Kopf ist, dass er solche Problem lösen kann, dann will er nämlich nicht unbedingt einen günstigen Übersetzer-Job haben, sondern selbst Manager werden. :D

Als ich hier unlängst mein Visum für eine äääähhh... "nicht ganz regelkonforme" Verwendung verlängern musste, hat mir das Guān xì enorm weitergeholfen. Und *nein* , ich habe dafür keinen Umschlag über den Tisch geschoben. Der Betreffende hat das ganz einfach deshalb gemacht, weil wir uns gut leiden können.
DaLongRen hat geschrieben:Daneben bist Du außerdem auch regelmäßig von dem extrem-wichtigen "Flurfunk" ausgeschlossen... und der ist ab einer gewissen Ebene IMHO sogar noch wichtiger als die Gespräche im Lenkungskreis. :lol:
Boracay hat geschrieben: Weiß nicht ob der Flurfunk nicht sogar eher negativ ist.
Für mich ist es oftmals die wesentliche Quelle, um herauszubekommen, was möglicherweise *wirklich* im Unternehmen passiert. Leider bin ich da in China (immer noch) nicht richtig drin, aber ich habe noch keinen Abteilungsleiter erlebt, der in einem Lenkungskreis ankündigt: "Übrigens, wir werden das Projektziel A,B,C möglicherweise nicht erreichen. Wir sind uns aktuelle noch nicht ganz sicher, aber es sieht leider sehr danach aus."

Meistens kommt diese Info nämlich erst dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Boracay hat geschrieben: Das empfinde ich noch nicht mal als das schlimmste. Das Benehmen (bei uns Knigge) empfinde ich als noch viel heftiger.
Meinst Du z.B. die Essmanieren, das Rauchen im Fahrstuhl und z.B. die Art wie man Auto fährt?

Ja, da gebe ich Dir recht, das mag ich auch nicht. Andererseits kotzt es mich in Spanien auch extrem an, wie die Leute Ihren Müll überall hin werfen.

China ist glaube ich ein Land, in dem die Menschen über sehr lange Zeit hinweg sehr arm gewesen sind. Außerdem steckt IMHO die "Kulturrevolution" der Gesellschaft immer noch in den Knochen. Und weil sich seit dieser Zeit viele Dinge so *extrem* schnell und manchmal auch willkürlich ändern, ist man als Gesellschaft einfach dazu übergegangen, dass *hier* und *jetzt* zu optimieren. Daher das extrem kurzfristige Denken und die "Eigenoptimierung".
Boracay hat geschrieben:
DalongRen hat geschrieben: Wenn Du (auch wegen der Sprachkenntnisse) natürlich immer nur *draußen* bist, dann erlebst Du niemals dieses warmherzige und beinah schon kindlich-freundliche Verhalten, was den Leuten im "inneren" Kreis vorbehalten ist.
Und da kommt man rein weil man chinesisch spricht? Ich versuche ja gerade einiges zu lernen, schlichtweg weil es ohne Chinesisch nicht geht im Alltag. Die freuen sich immer wie kleine Kinder über meine Bemühungen.
[...]
Mich stört vielmehr das Verhalten der lieben Chinesen im Restaurant, im Flugzeug, in den Verkehrsmitteln, im Einkaufszentrum,..... kein Tag ohne schockierende Erlebnisse.
Klasse! Meine Kollegen sind auch jedesmal geschockt, wenn ich eine neue Formulierung verwende. ;-)

Aber Du hast recht, dass ich manches (assoziale) Verhalten auch nicht leiden kann und ich kann es mir momentan nur mit der Zeit der Kulturrevolution erklären (vielleicht können die Sinologen hier einen genaueren kausalen Zusammenhang herleiten???):

Zu Mao's Zeit war es extrem "schick" sich wie ein "Bauerntrampel" aufzuführen und zu dieser Zeit wurden sehr viele chinesische Sitten, Gebräuche und Verhaltensnormen zerschlagen und auf "proletarisch" getrimmt.

Meine Chinesisch Lehrerin sagte mir unlängst, dass man die richtige Chinesische Kultur eigentlich besser in Taiwan oder in Korea erleben kann (auch wenn letztere felsenfest behaupten werden, dass es ihre eigene Kultur ist :lol: ).

So, aber um mal wieder den Bogen zu Toby zu schlagen (und eine neue "Flurfunk"-Meinung zu dem Thema zu bekommen, das mich auch interessiert):

Glaubst Du, dass BWL Kenntnisse auf westlichem Niveau und fließende Chinesischkenntnise in 3-4 Jahren ausreichend für einen guten Job in China sein werden?

Oder greift man auch dann lieber auf die (weniger teuren) Muttersprachler zurück?
alanos
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von alanos »

So ist das nun mal! Also MACH! WAS! DIR! SPAß! MACHT! Sonst wird das so oder so nichts mit China.
Gib's auf. Das versuch ich ihm schon seit 7 Seiten klar zu machen und trotzdem hört er nicht auf mich. :roll:

@Boracay, hör endlich auf zu heulen. Das einzige was von dir jemals kommt ist entweder a) wie geil dein Leben und wie voll dein Bankkonto doch ist, oder b) dass Chinesen alles unzivilisierte Asoziale sind.
Komischerweise hört man von Leuten die chinesisch können und einen chinesischen Freundes-/Bekanntenkreis haben meist etwas völlig anderes. Schonmal daran gedacht, dass das einfach daran liegt das du 0 in die Gesellschaft integriert bist und deswegen keinen Zugang findest?
Dem Abhilfe zu schaffen ist natürlich unmöglich, da du dich ja weigerst die Landessprache zu lernen und die chinesische Kultur in deinen Augen sowieso minderwertig ist und solange du jeden Monat deinen fetten Gehaltsscheck in der Tasche hast zwingst du dich halt weiter zu machen, das Vaterland immer vor Augen und die Zeit wenn du wieder dort bist und vor deinen Freunden einen auf dicke Eier machen kannst weil du ja jahrelang den unzivilisierten Kommunisten getrotzt und nebenbei noch ordentlich Kohle zur Seite geschafft hast. Applaus Applaus.
Und jetzt zip it up, Leute wie dich braucht niemand auf der Welt.
Chinese war tactics: attack in small groups of 2-3 millions.

                                                           Scientia potentia est.
DaLongRen
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von DaLongRen »

alanos hat geschrieben:
So ist das nun mal! Also MACH! WAS! DIR! SPAß! MACHT! Sonst wird das so oder so nichts mit China.
Gib's auf. Das versuch ich ihm schon seit 7 Seiten klar zu machen und trotzdem hört er nicht auf mich. :roll:
Naja, wenn ich hier nur das machen würde, was mir am meisten Spass macht, dann wäre ich wahrscheinlich ein chinesischer Zuh*lter.
Aber ob mich das langfristig weiterbringt wage ich mal zu bezweifeln. :lol:
alanos hat geschrieben: @Boracay, hör endlich auf zu heulen. [...]
Naja, ich glaube nicht, dass jemand der knapp 170 Beiträge in einem "China-Forum" hinterlassen hat gar kein Interesse an China hat - das glaube ich einfach nicht wirklich. :wink:

Ich fühle mich eher an meine chinesische Freundin erinnert, die jetzt seit über 6 Jahren in Deutschland lebt (mittlerweile sehr gutes Deutsch spricht) und trotzdem regelmäßig wie ein Rohrspatz über Deutschland schimpft. :)

Genauso, wie ich mich gelegentlich über China lustig mache - was sie dann nur noch mehr auf die Palme bringt. :lol:

Integration tut *immer* weh, weil man sich von tradierten Denk- und Verhaltensmustern trennen muss und in manchen Bereichen wieder "bei NULL" anfängt.

Wenn man dann ein lokale Frau/Freund/Freundin/Familie hat, fällt es einem natürlich wesentlich leichter sich zu integrieren, aber einfach ist das trotzdem nicht.

Ich war hier auch schon mehr als einmal *extrem* wütend... z.B. jetzt gerade, wo ich von meiner chinesischen Kollegin zum zweiten Mal nicht die Zahlen bekomme, um die ich sie eigentlich gebeten habe, sondern wieder irgend so ein Geschwubbere mit dem sie verschleiern will, dass sie Mist gebaut hat.

Naja, mal sehen, wie ich ich sie dazu bringe, die Rechnungen neu zu machen, ohne dass ich sie (nach Deutscher Manier) vor allen anderen lächerlich machen muss. :roll:
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von mazzel »

DaLongRen hat geschrieben: Naja, wenn ich hier nur das machen würde, was mir am meisten Spass macht, dann wäre ich wahrscheinlich ein chinesischer Zuh*lter.
Aber ob mich das langfristig weiterbringt wage ich mal zu bezweifeln. :lol:
:D aber auch :roll:
Du weißt sicher, wie ich das meine... Für ein Studium, egal welcher Fachrichtung, braucht man schon eine Portion Motivation. WOher die letztendlich kommt ist ja egal (Geld, Spaß, Wissberiegkeit, "setze ein was du willst"...).
Ich wüßte beispielsweise nicht, ob mich das Ziel "China" durch mein gesamtes Ingenieursstudium gebracht hätte... Für Wirtschaftssinologie ist dieses Ziel sicherlich motivierender. Wenn es dem TE nur um "Hauptsache China" geht, dann soll er ruhig auf jemanden von uns hier hören und sein Studium danach aussrichten. Aber man muss ja auch daran denken, dass es ein Leben nach "Hauptsache China" geben könnte. Dieses Leben kann ja auch durchaus in China sein. Aber wenn einem dann der Job keinen Spaß macht, ist es völlig egal ob man in China, in Deutschland oder in Pusemukkel hockt. Das Leben bockt dann einfach nicht so, wie man sich das vorgestellt hat.
So stelle ich es mir jedenfalls vor ;-)
maogou
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von maogou »

@tobi komme auch aus deiner gegend karlsruhe. hab in pforzheim wing studiert.

wenn du im baustellen-karlsruhe bleiben willst würde ich dir empfehlen wirtschaftsingenieurwesen an der hs oder am kit zu studieren. die sind dafür ja echt gut, und da müsste es auch die möglichkeit geben auslandssemester in china zu machen was du auf jeden fall machen solltest. die sprache lernst du da viel effektiver als im unterricht in deutschland. wenn du da nicht reinkommst Maschinenbau.

Das beste wäre glaube ich Wirtschaftsingenieur und dann versuchen bei den größten deutschen arbeitgebern in china reinzukommen -> hier ist eine rangliste: http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelst ... alse#image
der studiengang der von diesen unternehmen am häufigsten nachgefragt wird ist wirtschaftsingenieurwesen. ich will da auch rein aber die anforderungen der unternehmen sind hoch :cry:

wirtschaftssinologie würde ich dir nicht empfehlen weil ich ein studium bei dem die sprache ein so großer bestandteil ist nicht studieren würde. Die Sprache lernt man besser in Sprachkursen mit kleinen Gruppen oder Einzelkursen, die aber teuer sind in Deutschland. Ich würde an deiner Stelle einen der oben genannten Standard Studiengänge studieren und nebenher einen Mandarin Kurs machen, einen Kurs an der Uni der nicht im Studium integriert ist oder einfach nur Selbststudium betreiben. Theoretisch kannst du dir Mandarin mithilfe deiner Frau komplett selbst beibringen und musst nichts dafür zahlen. Mandarin ist eine Sprache bei dem du die Hälfte der Zeit eh niemanden brauchst, denn mehr als die Hälfte der Zeit wirst du nur Schriftzeichen lernen. 3000 Schriftzeichen für eine Tageszeitung kannst nur du alleine lernen und da kann man dir so gut wie garnicht helfen. Es bringt nichts schnell neue Vokabeln zu lernen indem du nur Pinyin lernst aber nicht die Schriftzeichen, wenn dein Ziel ist fließend zu werden. Es geht wegen den Schriftzeichen nur im Schneckentempo voran. Klar kannst du Sprechen vorraus lernen, aber es bringt dir nichts, weil du es ja eh nicht brauchst solange du nicht mit dem Studieren fertig bist. Und Vokabeln lernt man am effektivsten wenn man wenig lernt mit Zeitabständen. Bei Sinologie lernst du sehr viel auf einmal -> es ist uneffektiv und besser wenn du einen der soliden Studiengänge lernst und die Sprache langsam nebenher. Die App Pleco hilft dir beim Vokabeln lernen und die Grammatik ist auch sehr einfach und wird dir in deutschen und englischen Büchern gut erklärt. Das einzige wo man wirklich Hilfe braucht ist das Sprechen und Sätze bilden. Das erfordert extrem viel Übung und dafür hast du deine Frau.

Die interkulturelle Kompetenz die du von dem Sinologie Anteil bekommst brauchst du nicht. Das sagen viele damit man ihre Studiengänge studiert oder ihre Kurse bucht. Wird völlig überbewertet glaube ich. Klar man muss über die Grundlagen Bescheid wissen. Indirect Speech, mianzi, Guanxi.. aber dafür braucht man kein Sinologiestudium. Dafür geht man rüber und belegt noch einen zusätzlichen Kurs der einem diese Kompetenz vermittelt.

Und zum Rest des Sinologieanteils:
https://www.edx.org/course/harvardx/har ... -china-920
China's past, present, and future: through history and geography, economy and ecology, philosophies and politics, literature and art.
Da hast du alles drin was du wissen musst von der besten Univesität der Welt und kostenlos. Von der Xia Dynastie bis zum heutigen China. Die komplette Lehrveranstaltung hat im Oktober angefangen und geht über 1 Jahr und du bekommst mehrere Zertifikate.

Sinologie würde ich nur machen wenn du Übersetzer werden willst, aber nicht wenn du fürn produzierendes Unternehmen arbeiten willst. Ebenso Wirtschaftssinologie. Die anderen Studiengänge sind da geeigneter.
maogou
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Re: Das richtige Studium für einen direkten Einstieg in Chin

Beitrag von maogou »

es gibt auch im süden deutschlands viele kleinere produzierende unternehmen die viel geschäfte in china machen oder in china eintreten wollen. in solche firmen einzusteigen ist vielleicht auch gut, weil man schnell lernt und einer von wenigen ist die sich mit china so gut auskennen und dann auch die entsprechenden tätigkeiten bekommt. über solche firmen die erfahrung nach dem studium zu bekommen dass man als expat nach china gesendet wird wäre auch ne möglichkeit oder? da ist die konkurrenz um diese stelle vlt auch nicht so hoch?! ist es vielleicht besser als in einem der oben genannten unternehmen? was hält ihr davon?
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