jd hat geschrieben:
Bist Du umgekehrt der Meinung, die Ostpreußen waren "Opfer" statt "Täter" und als Teil der deutschen Bevölkerung an der Bildung und Fortdauer des NS-Regimes "unschuldig"?
Das ist eigentlich nicht direkt die Frage. Trotzdem eine Antwort:
Es war ja auch nur ein Teil der Bevölkerung Ostpreussens. Und mein Vater (Jahrgang 37) und seine Cousins, Geschwister, etc konnten nichts für die Verbrechen der Nazis. Warum wurden sie vertrieben.
Im Vergleich dazu in Tibet: Der Mönchsadel war für Verbrechen gegen die Bevölkerung verantwortlich. Diese verlangen ihr Land zurück. Hier leben noch viele Täter. Aber auch hier gibt es jetzt viele, die mit den Taten der Väter nichts mehr zu tun haben.
Lösungsmöglichkeiten:
Möglichkeit 1: Entweder das Recht gilt für beide Regionen und beide Volksgruppen bekommen ihr Land zurück.
Möglichkeit 2: Beide Länder bleiben bei den aktuellen Ländern.
-> Gleiches Recht für alle. Da die Rückgabe dieser Ländereien zu einem weltweiten Flächenbrand führen würde, ist es wohl unmöglich.
=> Somit ist die Forderung der Tibetfanatiker gleichzeitig eine Forderung nach Kriegen!
jd hat geschrieben:
Eine
solche Interpretation scheint mir
sehr gewagt, um es mal euphemistisch auszudrücken. Viele Ostpreußen profitierten in den dreißiger Jahren von der NS-Politik in Ostpreußen, kurz zusammenfasst z. B. im Artikel
Ostpreußens Untergang. Und auch die Wahlergebnisse der letzten freien Wahlen vor der sog. Machtergreifung durch Hitler und die NSDAP stützen die historische Interpretation, dass die Ostpreußen ihre Hoffnungen auf die NSDAP setzten
Profitiert haben auch die Bayern, etc. Wahrscheinlich noch mehr.
Und keine Region hat mehr Todesopfer durch das 3. Reich und die Folgezeit gehabt, als Ostpreussen. Und in der Weimarer Republik hatten sie immer wieder unter Einfällen der Litauer und der Machtansprüche der Polen zu leiden.
Und andere traditionell deutsche Gebiete (auch preussische) sind schon nach dem 1. Weltkrieg anderen Ländern zugeschlagen worden.
Zum Glück gibt es heute solche Verhaltensweisen nach Kriegen nicht mehr oder kaum noch. Wie würde sonst Irak, Afghanistan, ... aussehen.
Um wieder zurück zum Thema zu kommen:
Separatismus hat in der heutigen Zeit nichts mehr zu suchen. Es geht dabei den Separatisten nur um eigenen Macht (Korsen, Basken, ...). In Europa praktizieren wir eher das Gegenteil: Annäherung. Wirtschafts-, Währungsunion, Schengen, ... Evtl. in Zukunft noch eine EU-Verfassung.
Und immer mehr Staaten wollen sich anschliessen. Daher kann ich nicht verstehen, dass die Menschen hier die Vorteile der Vereinigungen geniessen (u.a. Einkaufen und Tanken in den Nachbarstaaten), gleichzeitig den Separatismus in Asien fördern wollen.