Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Tibet liegt im Westen Chinas. Städte in Tibet sind Lhasa (拉萨) und Shigatse (日喀则市),
Netzteil25
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Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Netzteil25 »

Hallo,

ich habe schon mehrere Posts hier im Forum bzw. im Internet zum Thema Höhenkrankheit in Tibet gelesen aber bin immer noch nicht so ganz schlau geworden wie ich damit umgehen soll bzw. habe offene Fragen:

Ich werde mit dem Zug nach Lhasa reisen. Bringt die Zugreise schon was zur Akklimatisierung oder tut sich da nicht viel da im Zug ein anderer Druck herrscht?

Jetzt die wichtige Frage:
Woran merke ich dass ich die Höhenkrankheit habe(n kann)? Ich gehe davon aus ich beim Aussteigen in Lhasa schon was merken werde bzw. mich "schlapper" fühlen werde bzw. Kopfschmerzen bekomme. Wie/woran kann ich merken dass es "ernst" ist?
Auf den ganzen Internetseiten habe ich gelesen, dass das beste Mittel dann Abstieg ist. Aber wie ist das zu bewerkstelligen? Es fährt ja sicherlich nicht alle 10 Min eine Bahn/Flugzeug von Lhasa wieder runter und auch dann muss man noch ein Ticket dafür bekommen.

Nur zum Abschluss: Ich werde die Tibetreise nicht eigenständig sondern schon als organisierte Reise machen, aber gehe nicht davon aus dass der Guide Tag und Nacht bei mir ist und mich bzgl Höhenkrankheit untersucht.
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Luntan
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Luntan »

Was Deine Fragen betrifft:

Die Zugfahrt ist sicher auch ein Beitrag an die Akklimatisierung. Im Zug ist mehr Sauerstoff als in der Luft draussen aber der Luftdruck ist gleich.

Die meisten Personen haben gelegentlich, also nicht ständig, ein leichtes, stechendes Kopfweh. Dieses wird mit jedem Tag dort oben seltener. Konzentriere Dich auf ein gutes Durchatmen und es geht schon besser. Wie bei vielen “Krankheiten“ ist die Angst davor manchmal schlimmer als die eigentlichen Symptome 8)

Es fliegen jetzt je nach Jahreszeit jeden Tag um die 10 bis 20 Flugzeuge aus Tibet raus. Wenn es medizinisch notwendig ist wirst Du sofort rausfliegen können. Natürlich ist der Guide kaum medizinisch geschult und bietet keine entsprechende Betreuung. Wie eigentlich immer auf Reisen musst Du selber auf Dich aufpassen. Wenn es Dir nicht gut geht zuerst einmal nicht mehr an den Besichtigungen teilnehmen und ausruhen hilft in praktisch allen Fällen.

Höhen über 3500m können auch in Europa von Touristen erreicht werden. Wie in Lhasa wird das von den meisten Personen ohne grosse Probleme gemeistert.
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Der Waiguoren
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Der Waiguoren »

Wenn Reisen ins Hochgebirge vernünftig vorbereitet werden, besteht für Gesunde nur ein geringes Risiko. Sogar eine gute Erhohlung ist möglich. Touristen und Reisende im Hochgebirge gehen aber selbst aus Unwissenheit unnötige Risiken ein. Hierzu zählen besonders:

Bergunfälle: Ausgelöst durch Symptome der Höhenkrankheit wie Müdigkeit, Schwindel oder psychische Fehlleistungen (3 % der Expeditionsteilnehmer kommen nicht lebend zurück!!)

Höhenkrankheit: Allgemeinsymptome (s. o.), durch Rast oder Abstieg kann es sich bessern, tödlicher Verlauf (Lunge, Niere, Gehirn) aber möglich.
Bevor Sie nach Tibet gehen, stellen Sie bitte sicher, dass Sie nicht an chronischen Krankheiten und Hypertrophien leiden oder mit einem Risiko vom Herzinfarkt verbunden sind. Wenn Sie eine Erkältung oder Fieber haben, ist es ratsam, dass Sie Tibet nicht besuchen, weil es zu einer Lungenentzündung werden könnte, die schnell tödlich im sauerstoffarmen Hochplateau sein kann.
Das sind unsere Tipps und Infos zu Tibetreisen. Allerdings sollte man sich nicht davon abschrecken lassen, man kann auch über eine Bordsteinkannte unglücklich fallen :? .
Durch die Bahnfahrt, die übrigens wirklich sehr schön ist, wird man langsam an die Höhe gewöhnt.
Mehr zu dem Thema und nachzulesen unter http://www.chinarundreisen.com/faq/tibet/
MFG
Ich habe mich wohl verirrt-hier sieht alles so anders aus.
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unbekannt
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von unbekannt »

In Lhasa sollte noch alles im gruenen Bereich sein , falls du doch Kopfschmerzen bekommen solltes geh einfach alles langsam an und warte mit der Wanderung noch ein paar Tage, Bei Bergtouren ab 4000m ueber Meeresspiegel solltes Du nie mehr als 400 bis 600Hoehenmeter am Tag machen Ausgangspunkt / Ziel . Ein hoch und runter zwischendurch laesst sich leider nicht vermeiden. Habe da immer reichlich Wasser dabei und ein paar Schokoriegel. Das Zeug ist zwar nicht Gesund aber bringt Energie und kaum Gewicht was Du schleppen musst.
http://www.google.de/search?q=schokorie ... d=0CEUQsAQ
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Luntan
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Luntan »

Bertaberaterin hat geschrieben:Wenn Reisen ins Hochgebirge vernünftig vorbereitet werden, besteht für Gesunde nur ein geringes Risiko. Sogar eine gute Erhohlung ist möglich. Touristen und Reisende im Hochgebirge gehen aber selbst aus Unwissenheit unnötige Risiken ein. Hierzu zählen besonders:

Bergunfälle: Ausgelöst durch Symptome der Höhenkrankheit wie Müdigkeit, Schwindel oder psychische Fehlleistungen (3 % der Expeditionsteilnehmer kommen nicht lebend zurück!!)
Wenn die Todesrate von Alpinisten am Mt. Everest 1.3 % beträgt frage ich mich, wie gesamthaft im Hochgebirge 3% sterben sollen :?:

http://wiki.answers.com/Q/What_is_the_d ... t._everest

Hochleistungsalpinismus hat aber wenig mit einer Reise als Tourist nach Lhasa zu tun. Touristen spazieren in Klöstern herum, ein Alpinist bewegt sich mit einem schweren Rucksack in doppelter Höhe. Angstmacherei hilft hier der Person die eine Frage zu einer Zugfahrt nach Lhasa stellt wirklich nicht weiter.

Da bin ich selber mit mehr als 100 Reisen ins Hochgebirge wohl auch schon ein paar Mal gestorben, nur hat es mir noch keiner mitgeteilt :mrgreen:
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XiuMei
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von XiuMei »

Hallo Netzteil,

ich war zwar noch nicht in Lhasa, aber in "Xianggelila", das auch recht hoch liegt. Auch als nicht übermäßig sportlicher Kettenraucher hatte ich dort kaum Probleme. Ich war allgemein schlapper und müder als sonst und auch die Zigaretten haben nicht ganz so gut geschmeckt wie im Flachland. ;-)

Dort wurden übrigens an allen Ecken Sauerstoffflaschen verkauft, und wer Probleme mit der sauerstoffarmen Luft hatte, konnte sich so ein Ding an die Nase halten - anscheinend soll das helfen.

Mein Tipp: Mach dir keine übermäßigen Sorgen. Und ich schließe mich den anderen an: wenn du dich müde oder schlapp fühlst, dann mach einfach ein bißchen langsam und ruh dich lieber aus, statt zu sämtlichen Sightseeingspots zu rennen. ;-)

Viel Spaß in Tibet! :D
travy
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von travy »

Hallo Netzteil25

Wichtig ist, dass Du sehr viel trinkst, damit meine ich mindestens 3 l Flüssigkeit pro Tag. In der trockenen Höhenluft verliert der Körper viel Flüssigkeit was bewirkt, dass das Blut dickflüssiger wird und die Blutzirkulation verschlechtert ist. Tabletten, die manchmal gegen die Höhenkrankheit empfohlen werden, dürften in der Regel nicht erforderlich sein, höchstens Kopfschmerztabletten. Symptome unter anderem: Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit. Wenn es soweit kommen sollte ist sowieso Dein Reiseleiter gefragt.

Oben ist schon alles an Empfehlungen geschrieben worden: lass es an den ersten beiden Tagen langsam angehen, viel trinken, nicht rauchen.

Schöne Reise, ich bin - wegen Höhenkrankheit- leider nie bis Lhasa gekommen, das ist allerdings schon sehr lange her.

Gruß Josef
travy
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von travy »

Luntan hat geschrieben:
Bertaberaterin hat geschrieben: Wenn die Todesrate von Alpinisten am Mt. Everest 1.3 % beträgt frage ich mich, wie gesamthaft im Hochgebirge 3% sterben sollen :?:
:mrgreen:
HalloLuntan!

Ich kenne beide Zahlen nicht und weiß nicht, wie die zustande kommen. In wikipedia zu Nanga Parbat habe ich folgendes gelesen:

"Bis Ende 2009 gab es 326 erfolgreiche Besteigungen, darunter 22 Frauen und vier Bergsteiger, die zum zweiten Mal auf dem Gipfel standen. Dem stehen aber 68 Todesfälle gegenüber.[2] Die Wahrscheinlichkeit, am Nanga Parbat ums Leben zu kommen, ist rein statistisch somit höher als am Everest."

Möglicherweise weden die Toten bei Everest, Nanga Parbat, Zugspitze, und sonstwo gemittelt und dann kommen diese 3% raus?

Gruß Josef
Bernhard
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Bernhard »

ich kann da jetzt auch meinen Senf dazu geben, ich war vor ein paar Tagen in "Xianggelila":
ich hatte ziemlich mit Hoehenkrankheit zu kaempfen, in Gestalt von Druck im Kopf, allgemeiner Schlappheit und vor allem Kreislaufprobleme. Ich kam mir vor wie besoffen, hab alles nur noch "von fern" wahrgenommen und war wohl nahe der Ohnmacht. Sowas kann bestimmt auch in Lhasa passieren.

Allerdings war es bei mir nach ca. 8 Stunden weg, und am naechsten Tag war ich sogar fit.

Edit:
Ich kann mich unbekannt nur anschliessen: Viel trinken und zuckerhaltige Nahrung hilft enorm gegen diese Symptome...
quant
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von quant »

travy hat geschrieben:
Luntan hat geschrieben:
Bertaberaterin hat geschrieben: Wenn die Todesrate von Alpinisten am Mt. Everest 1.3 % beträgt frage ich mich, wie gesamthaft im Hochgebirge 3% sterben sollen :?:
:mrgreen:
HalloLuntan!

Ich kenne beide Zahlen nicht und weiß nicht, wie die zustande kommen. In wikipedia zu Nanga Parbat habe ich folgendes gelesen:

"Bis Ende 2009 gab es 326 erfolgreiche Besteigungen, darunter 22 Frauen und vier Bergsteiger, die zum zweiten Mal auf dem Gipfel standen. Dem stehen aber 68 Todesfälle gegenüber.[2] Die Wahrscheinlichkeit, am Nanga Parbat ums Leben zu kommen, ist rein statistisch somit höher als am Everest."

Möglicherweise weden die Toten bei Everest, Nanga Parbat, Zugspitze, und sonstwo gemittelt und dann kommen diese 3% raus?

Gruß Josef
Ich könnte mir auch einen anderen Grund vorstellen, nämlich, dass den Mount Everest nur Profis/Extrembergsteiger besteigen wollen, die sich besser im Gebirge auskennen und Gefahren rechtzeitig und gut erkennnen... und somit weniger von ihnen ums Leben kommen. Dennoch halte ich 1.3% ebenfalls für zu wenig geschätzt, könnten wir für diese Aussage den eine Quelle bekommen?
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Laogai »

Bernhard hat geschrieben:ich kann da jetzt auch meinen Senf dazu geben, ich war vor ein paar Tagen in "Xianggelila":
ich hatte ziemlich mit Hoehenkrankheit zu kaempfen, in Gestalt von Druck im Kopf, allgemeiner Schlappheit und vor allem Kreislaufprobleme.
Das würde ich aber nicht unbedingt als Höhenkrankheit bezeichnen. Hier handelt es sich um recht normale (und auch harmlose) Symptome, wenn jemand ungewohnt und plötzlich in große Höhen reist. Bei akuter Höhenkrankheit sind diese Symptome nämlich nicht nach acht Stunden weg und man ist am nächsten Tag nicht wieder fit!

Der von Bernhard und XiuMei erwähnte Ort "Xianggelila" (Shangri-La bzw. früher Zhongdian) liegt auf 3.300 Meter Höhe. Seit etwa zehn Jahren organisiert meine Firma (Fahrrad!)Touren, die in dem Ort starten. Bisher hatte noch keiner unserer Teilnehmer derart mit der Höhe zu kämpfen, dass er in tiefer gelegene Gebiete gebracht werden musste!
Die von Bernhard beschriebenen Probleme hatten zwar einige, aber genau wie bei ihm war das spätestens am zweiten Tag gegessen.
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von happyfuture »

laogai hat geschrieben:Der von Bernhard und XiuMei erwähnte Ort "Xianggelila" (Shangri-La bzw. früher Zhongdian) liegt auf 3.300 Meter Höhe. Seit etwa zehn Jahren organisiert meine Firma (Fahrrad!)Touren, die in dem Ort starten. Bisher hatte noch keiner unserer Teilnehmer derart mit der Höhe zu kämpfen, dass er in tiefer gelegene Gebiete gebracht werden musste!
Zum Thema Höhenkrankheit gibt es ein nettes Merkblatt vom Auswärtigen Amt.
Demnach kann es für "Ungeübte" ab einer Höhe von 3000m kritisch werden! :wink:
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Luntan »

quant hat geschrieben:
travy hat geschrieben:
Luntan hat geschrieben: Wenn die Todesrate von Alpinisten am Mt. Everest 1.3 % beträgt frage ich mich, wie gesamthaft im Hochgebirge 3% sterben sollen :?:
:mrgreen:
HalloLuntan!

Ich kenne beide Zahlen nicht und weiß nicht, wie die zustande kommen. In wikipedia zu Nanga Parbat habe ich folgendes gelesen:

"Bis Ende 2009 gab es 326 erfolgreiche Besteigungen, darunter 22 Frauen und vier Bergsteiger, die zum zweiten Mal auf dem Gipfel standen. Dem stehen aber 68 Todesfälle gegenüber.[2] Die Wahrscheinlichkeit, am Nanga Parbat ums Leben zu kommen, ist rein statistisch somit höher als am Everest."

Möglicherweise weden die Toten bei Everest, Nanga Parbat, Zugspitze, und sonstwo gemittelt und dann kommen diese 3% raus?

Gruß Josef

Hallo quant und Josef!

Die Quelle für die von mir angegebenen 1.3% findest Du bei meinem Originalbeitrag weiter oben. Schon Josef hat diese Link übersehen. Dabei verwende ich mit Absicht NIE versteckte Links um genau dieses Problem zu vermeiden :!:

Die Frage ist damit wohl eher die fehlende Quellenangabe für die 3% 8) Diese bezieht sich nach meiner Meinung auf Personen die Berggipfel über 7000m besteigen wollen. Das ist wohl kaum zu vergleichen mit dem was ein Tourist auf 3000m bis 3500m zu erwarten hat. Darum habe ich diese Angabe auch kritisiert.

Leute die solche Zahlen wie die 3% ernst nehmen sollten einmal in der Schweiz auf das Jungfraujoch auf 3500m (seit 100 Jahren besucht!) oder nach Zermatt und von dort weiter in die Berge (Matterhorn glacier paradise 3883m). Da sieht man im Sommer tausende Touristen pro Tag (viele Chinesen :) ) die auf über 3000m Höhe und höher sind, und bestenfalls etwas Kopfweh bekommen. Selbst wenn die Todesrate nur 0.1% erreichen würde (also bei 5000 Besuchern gibt das 5 Tote pro Tag), hätte man diese Art von Tourismus längst verboten.

Statistisch bedeutet dies, dass selbst fünfzig oder hundert umgekommene Bergsteiger im Himalaya pro Jahr das Ergebnis nie auf 3% bringen. Daneben gibt es auch noch in Südamerika oder etwa in Nepal unzählige Trekkingtouristen die das ohne Schwierigkeiten meistern. Mit Angstmacherei kann man eben auch Kunden gewinnen, sei es als Apotheker oder Reiseverastalter. Das soll nicht heissen dass man die Höhenkrankheit ignorieren sollte, sondern nur nicht alles gleich glauben weil es jemand so geschrieben hat.
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von einfach-ich »

Mach Dir keinen Kopf,
wenn Du muede oder schlapppp wirkst mach eine Pause. Geh alles mit Ruhe an. Lieber einen Tag mehr als zu wenig. HOERE auf Deinen Koerper, zwinge Dich nie ..." ich muss jetzt da hoch oder so..."
Ich war in Nepal zum Basecamp hoch und habe Russen getroffen die selbstgebrannten Vodka bei hatten.
Mache nicht den Fehler und saufe mit, nur einen kleinen Schluck und Du kannst den naechsten Tag geniessen.
Wasser und kleine Snak's immer beihaben. Viel Spass und berichte mal wie und wo Du warst
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Re: Tibet-Reise und Höhenkrankheit

Beitrag von Laogai »

happyfuture hat geschrieben:Zum Thema Höhenkrankheit gibt es ein nettes Merkblatt vom Auswärtigen Amt.
Vielen Dank für das Merkblatt! Das trifft ja wie die Faust aufs Auge (no pun intended :wink:):
Merkblatt vom AA hat geschrieben:Akute Bergkrankheit (acute mountain sickness, AMS)
Sie ist häufig (bei ca. 30 % der Bergwanderer über 3.000 m) [...] Allgemeine Symptome wie Kopfschmerz, Schwindel, Schwäche, [...]
Vor knapp acht Wochen war ich in Zhongdian zusammen mit zwei Leuten. Eine Person hat am ersten Tag Kopfschmerzen und Schwindelgefühle bekommen und musste daher das Abendessen ausfallen lassen. Am nächsten Tag war die Person wieder fit genug um 60 Kilometer mit dem Rad ins Grasland. Ein von drei = rund 30% :P
happyfuture hat geschrieben:Demnach kann es für "Ungeübte" ab einer Höhe von 3000m kritisch werden! :wink:
Kritisch im Sinne von Kopfschmerz, Schwindel, Schwäche sicherlich, aber nicht im Sinne von Todesgefahr, wenn man keine übermäßigen Anstrengungen unternimmt.
Und "ungeübt" muss auch differenziert werden. Jeder, der nicht alle zwei bis drei Monate im Hochgebirge ist, zählt zu den "Ungeübten". Denn die genannten Symptome kann jeden treffen, unabhängig von der körperlichen Kondition.
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