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Re: Trink-Fest

Verfasst: 02.05.2016, 09:07
von Roger
Laogai hat geschrieben:Eure Vokabel des Tages: 干杯, gān bēi, chinesisch für "Prost".
Oder besser "Austrinken".

Ich habe stets Danziger Goldwasser als Geschenk mitgenommen, das ist immer sehr gut angekommen. Die Flasche wurde sogar rumgereicht, damit jeder die wirbelnden Goldplättchen sehen konnte. Zuerst wollten die Chinesen nicht glauben, daß da wirklich Gold drin ist, danach war die Flasche noch wertvoller.

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 13:32
von Josepha
Eure Vokabel des Tages: 干杯, gān bēi, chinesisch für "Prost".
Die kann ich schon. :mrgreen: Habe ich gleich nach "Hallo" gelernt.
Ich habe stets Danziger Goldwasser als Geschenk mitgenommen
Das ist eine großartige Idee!!! Es gibt auch Likör mit Goldplättchen...
Ich habe auch gesehen dass es "Max und Moritz" auf Chinesisch gibt. Wir sind ganz in der Nähe von Wilhelm Buschs Wohnort aufgewachsen. Das wäre auch ein Geschenk mit Lokalbezug...

Unsere Gastgeber werden im Juni hier zwei Tage vor Ort sein. Dann werde wir ja schon mal Bekanntschaft machen.
Sie verfügen über einiges an Auslandserfahrung nebst Studienjahren in den USA, also wird das nicht so dramatisch.
Trotzdem möchte ich möglichst potentielle Fettnäpfe vermeiden.

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 15:13
von punisher2008
Josepha hat geschrieben: Trotzdem möchte ich möglichst potentielle Fettnäpfe vermeiden.
Dann vermeide sowohl Jägermeister als auch Danziger Goldwasser. Ich als Deutscher bin ja einiges gewöhnt aber das Zeug war mir dann doch zuviel. Allerdings wäre es interessant zu wissen ob jemand davon was an Chinesen verschenkt hat und es denen wirklich geschmeckt hat, ich meine geschmeckt, nicht aus Höflichkeit getrunken.

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 15:27
von Skorpid
Mein Schwiegervater will immer, dass wir Johnnie Walker black mitbringen. Der hat einen Schrank randvoll mit verschiedensten (meist europäischen) Spirituosen, rührt die aber nicht an, nur was er doppelt hat, wird getrunken. Als ich allerdings im Spirituosen-Fachhandel nach Johnnie Walker fragte, wurde ich böse angeschaut und an den Rewe-Markt um die Ecke verwiesen...

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 15:30
von sanctus
Also generell Kräuterschnäpse gehen in China überhaupt nicht (mag sicherlich Ausnahmen geben). Ich habe sowohl mit Ramazotti als auch mit Jägermeister da nur kopfschüttelnde Reaktionen bekommen. Die noch verschlossenen Flaschen stehen jetzt schon seit gut 7 Jahren im Schrank nur als Dekoration herum.

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 15:32
von GigiPineapple
Hier, ich, ich, rufen Sie MICH AUF, HERR LEHRER :D

Hab letzten Sommer Williamsbirnenschnaps mitgenommen, der dem Großteil der Leute tatsächlich geschmeckt hat. Ist halt auch ein Klarer, aber mit mehr Geschmack als beispielsweise ein Wodka hätte. Die Idee, aus Birnen Schnaps zu brennen, fanden alle interessant.
Natürlich gab es auch ein paar Schnapspatrioten, denen kein Gesöff passt, das nicht aus China stammt. Er schmecke wie Grillanzünder - während man selber den 30 kuai Baijiu aus dem 5-Liter-Kanister säuft. ja ne is klar. :roll:

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 16:56
von CH1
...lass dir nix erzählen. Beides sowohl Jägermeister als auch das Goldwässerchen sind gute Mitbringsel. Jägermeister dürfte weltweit bekannt sein. Hab schon in den abgelegensten Kneipen
z.B. Leuchtreklame davon gesehen .

Die Chinesen an einer Uni dürften ja wohl etwas weltoffener sein und probieren was aus.
Schlimmer als der chin. Schnaps kanns nicht sein.

( JAJAJa, bestimmt gibt's da auch irgendeinen guten.)

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 20:09
von kleiner kaiser
CH1 hat geschrieben:Schlimmer als der chin. Schnaps kanns nicht sein.
Ich finde einen gereiften, starken Kaoliangschnaps (高粱酒) mit eingelegten Goji-Beeren leckerer als viele Klare hierzulande!
Ich hatte den Verwandten meiner Frau mal einen Edelgrappa aus Italien mitgebracht... ich glaube, der wurde letztendlich zum kochen verwendet. :cry:

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 21:06
von Roger
Die chinesischen Schnäpse (für mich Kommodenlack) stehen hier ja nicht zur Debatte. Trotzdem fällt mir dazu US-Außenminister Henry Kissinger ein, Maotai ( die Flasche für > 600€), schmeckt wie Kerosin und beim Zähneputzen am nächsten Morgen hat man sofort wieder einen Sitzen, natürlich mit Kerosingeschmack.
Für mich persönlich nicht trinkbar und die Ausrede, mein Glaube verbietet mir, solch starken Alkohol (teilweise >60%) zu trinken, wurde akzeptiert.
Da gibt es auch noch die großen Karaffen, gefüllt mit Bergkröten, Schlangen und anderen Naturalien, aufgefüllt mit starkem Schnaps in Restaurants ( z.B. in der Dazhalan Lu, Beijing), soll der beste Digestiv sein.

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 23:04
von Laogai
Bevor der Thread vollends ins Hochprozentige abdriftet hier noch eine Info für Josepha/Christine: In China (wie auch z.B. in Japan und Korea) zählt die Geste des Schenkens mehr als das Geschenk selbst! Von daher kann man bei der Auswahl des Geschenks nicht arg viel falsch machen. Und schon gar nicht als Ausländer, der einerseits einen hohen Ruf genießt, und andererseits, nach landläufiger chinesischer Auffassung, keinen Schimmer von der chinesischen Kultur und ihren Gebräuchen hat.
Josepha hat geschrieben:Ich habe auch gesehen dass es "Max und Moritz" auf Chinesisch gibt. Wir sind ganz in der Nähe von Wilhelm Buschs Wohnort aufgewachsen. Das wäre auch ein Geschenk mit Lokalbezug...
Ja, Geschenke mit Lokalbezug kommen auch immer gut an. Mir war gar nicht bekannt, dass es Max und Moritz auch auf Chinesisch gibt. Stelle ich mir -äh- herausfordernd vor die Schüttelreime vom alten Busch ins Chinesische zu übersetzen.

Wobei (zurück zur Kulturschiene) ich nicht glaube, dass Max und Moritz in China jemals großartige Anerkennung finden wird. Z.B. den eigenen Lehrer in die Luft zu sprengen ist im chinesischen Denken absolut unvorstellbar, zu groß ist der Respekt Lehrern gegenüber.

Jetzt aber wieder zum Thema: Ich mag Baijiu. Nicht jeden Fusel aus jeder Provinz, aber es sind immer wieder leckere Tropfen dabei. Ist sicherlich auch eine Frage der Gewöhnung. Wem schmeckte schon das erste Bier, welches er jemals in seinem Leben gekippt hat? Oder der erste Kaffee, die erste Olive...

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 02.05.2016, 23:49
von Ajiate
Laogai hat geschrieben: Mir war gar nicht bekannt, dass es Max und Moritz auch auf Chinesisch gibt. Stelle ich mir -äh- herausfordernd vor die Schüttelreime vom alten Busch ins Chinesische zu übersetzen.
Wobei (zurück zur Kulturschiene) ich nicht glaube, dass Max und Moritz in China jemals großartige Anerkennung finden wird. Z.B. den eigenen Lehrer in die Luft zu sprengen ist im chinesischen Denken absolut unvorstellbar, zu groß ist der Respekt Lehrern gegenüber..
Da sieht man, dass Du den Max und Moritztag völlig verpasst hast - und somit
http://forum.chinaseite.de/viewtopic.ph ... tz#p332627
nur mit Nachhören ist es nichts mehr. :(
dafür http://www.kuan-china.com/?p=2614

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 04.05.2016, 09:06
von Josepha
Der Thread gefällt mir! :mrgreen: Ich glaube ich werde mich dann doch mal durch die dortigen Getränke testen.
gefüllt mit Bergkröten, Schlangen und anderen Naturalien, aufgefüllt mit starkem Schnaps in Restaurants ( z.B. in der Dazhalan Lu, Beijing), soll der beste Digestiv sein.
Ich kenne sowas mit Tequilla.
Er schmecke wie Grillanzünder - während man selber den 30 kuai Baijiu aus dem 5-Liter-Kanister säuft
Na bitte, dann hat man doch noch eine ordentliche Verwendung...
Maotai ( die Flasche für > 600€), schmeckt wie Kerosin und beim Zähneputzen am nächsten Morgen hat man sofort wieder einen Sitzen, natürlich mit Kerosingeschmack.
:lol: :lol: :lol: Ich schmeiß mich weg...
Bevor der Thread vollends ins Hochprozentige abdriftet hier noch eine Info für Josepha/Christine: In China (wie auch z.B. in Japan und Korea) zählt die Geste des Schenkens mehr als das Geschenk selbst!
Das klingt einleuchtend.
Und Jägermeister kann man ja notfalls auch als Hustensaft verwenden. :wink: Es soll ja auch nur eine Geste sein. Vielleicht noch mit ein paar passenden Gläsern dazu...

Merkwürdigerweise mag das Zeug keiner, aber es ist bis in den hintersten Winkel der Welt bekannt.

Wäre ich aus Österreich wäre Strohrum die erste Wahl. Kann man notfalls auch zum Backen verwenden... :roll:

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 04.05.2016, 11:04
von ingo_001
Josepha hat geschrieben:Wäre ich aus Österreich wäre Strohrum die erste Wahl. Kann man notfalls auch zum Backen verwenden... :roll:
Was aber in China so gut wie keine Privat-Person macht.

Kuchen und Torten werden gekauft.
Die sind i.d.R. kleiner als unsere - dafür aber (gefühlt) doppelt so süss.

Kann mich noch gut an das fragende Gesicht meiner Frau erinnern, als sie hier erstmals den "Schaufenster"-Mittelteil meines Herdes sah und wissen wollte, für was der denn gut wäre :lol:

Die Frage war aus ihrer Sicht aber nachvollziehbar, weil in China die Herde dies bzgl. keine Verwendung vorsehen.

Re: Fragen zur Etikette

Verfasst: 05.05.2016, 00:10
von jackie_chan
Schenkt doch beim nächsten Saufgelage Stroh 80 aus, wird bestimmt lustig! :P

Hatte einmal die Möglichkeit nen 200 € Maotai zu kosten, war eigentlich garnicht schlecht! Viel besser als dieses selbstgebrannte Benzin welches die Verwandtschaft manchmal ausschenkt :shock: .