Du hast Recht, dass das traurig ist. Bloss, woran liegt das? Ich habe eine Weile in USA gearbeitet und kenne u.a. Oakland CA und NYC ganz gut. Da gibt es auch Türken, nicht so viele wie in Kreuzberg oder im Ruhrgebiet, aber durchaus einige auf dem Haufen, und die meisten sind auch Einwanderer der ersten beiden Generationen.wuseltiger hat geschrieben:Ja den Migrationshintergrund meine ich auch recht deutlich erkennen zu können. Letztes Wochenende wurde ich auf der Straße Zeuge eines Gesprächs einer ca. 13-14 jährigen Türkin mit ihren Freundinnen: "Ey Deutschland iss behindärt. Die und Fußball, willsu mich verarschen? Die sch** Deutschen können niii gewinnen. Die sind zu blöd dazu"..
Ich hätte sie ja gerne mal nach ihrem Pass gefragt. Würde mich nicht wundern, wenn sie einen deutschen hat. (Wahrscheinlich) hier geboren, aber nie angekommen.. Traurig..
Viel bessere Jobs als bei uns machen die auch nicht im Schnitt, und die Bildung ist nur etwas besser - etwas schon, da das US-Bildungssystem bei allen Schwächen den Irrsinn des dreigliedrigen Schulsystems nicht kennt. Und Muslime generell sind in den christlichen USA mit starker proisraelischer Lobby auch nicht so die Sympathieträger.
Aber: Jeder dieser Leute sagt Dir "I am American - Turkish American". Die Leute identifizieren sich mit dem Land. Und das liegt ganz elementar an der Mehrheitsgesellschaft, an den Amis, bei denen es genauso viele Leute mit Vorurteilen gibt wie bei uns. Aber: Das Wort "Ausländer", in dem Sinne, wie es in Deutschland gebraucht wird ("mit Migrationshintergrund" ist nur die politisch korrekte Verkleisterung, so wie "Afroamerican" und "Negro"). Das Konzept, das dahintersteht, ist den Amis so fremd, dass sie "Auslander" schon als Lehnwort haben, um es zu beschreiben: "Alien" ist ein bürokratischer Begriff, über den man Witze macht, "foreigner" kann auch der Texaner in NYC sein. Ich war ein paar Monate in USA und wurde von Freunden gefragt, ob ich mich nicht einbürgern lassen will (das ist nach so kurzer Zeit nicht einfach, es soll aber ein paar Tricks geben oder gab sie zu der Zeit). Generell hatte man nie das Gefühl, "Auslander" zu sein, auch der Wetass nicht, der das Gemüse verkaufte, und von dem Polizei und Finanzamt genau wussten, dass der "illegal" aus Mexico oder weiter südlich war, und ihn trotzdem nicht an die Einwanderung verpfiffen: "not our business .. are you crazy? do we want riots? .."
Nur mal so angemerkt.
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