Freundin in China / neues Leben oder altes?

[Atsume]

Hallo,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll und ob das hier die richtige Adresse für diese Frage ist.

Ich habe Anfang letzten Jahres für ein halbes Jahr in China halbtags Chinesisch gelernt und die andere Hälfte des Tages Englisch unterrichtet. Dabei habe ich mich dort in ein Mädchen verliebt und alles hat einfach gepasst. Am Ende bin ich ich wieder nach Deutschland, da ich mein Studium beginnen wollte. Wir führen seit dem eine Fernbeziehung. Sie war mich auch schon einmal in Deutschland für einen Monat besuchen, aber wegen ihrem Job dort ist auch nicht länger drin.

Mein Anliegen, ich studiere erst ein Semester und ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt das richtige Studium gewählt habe. Ich überlege viel mein Studium zu schmeißen und China zu gehen und zu gucken, ob ich dort vielleicht wieder als Lehrer arbeiten könnte. Allerdings bin ich kein Muttersprachler und das ist dort bei Englisch Lehrer sehr wichtig und notwendig. Genauso habe ich schon gehört wie wichtig wenigstens ein Bachlor Studium ist. Egal in welche Richtung es ging.
Ich habe schon überlegt einen TOEFL und TEFEL Test abzulegen, um zu zeigen dass mein Englisch gut genug dafür ist. Außerdem spreche ich auch Chinesisch. ~ca. HSK 3 Niveau.

Ich weiß genauso wie wichtig es ist seine Ausbildung bzw. das Studium zu beenden. Nur ich bin hier einfach nicht mehr so glücklich wie vorher. Da ich sehr jung bin will ich auch nichts total dummes tun was ich mein Leben lang bereuen könnte.

Hat jemand vielleicht Erfahrungsberichte mit etwas in dieser Richtung? Sei es altes Leben aufgeben, nach China ziehen, dort Lehrer werden, dort eine Freundin oder Frau haben, dort arbeiten oder irgendetwas in der Richtung.

Ich bin euch sehr dankbar für jede Meinung, Idee und Ratschlag.

[rundherum]

Einfach alles aufzugeben und nach China gehen, um als Lehrer zu arbeiten, wäre dämlich. Du hättest keinerlei Zukunftsperspektiven. Ein Bachelor ist extrem wichtig für Deine Zukunft.

Was studierst du denn? Was würdest du lieber studieren? Warum?

Wenn es etwas im technischen Bereich (besonders Informatik) ist, wäre es möglich, HSK 4 zu erreichen und gleich in China mit einem Bachelor in Informatik anzufangen. Damit würdest du einerseits Informatik, andererseits sehr gut Chinesisch lernen und Auslandserfahrung sammeln.

Bist du aber eher nicht der Techniker, sondern eher an Geisteswissenschaften interessiert, dann bleibe in Deutschland. Die Berufsperspektiven sind schon mit einem bekannten Abschluss eher schwierig, da ist ein ausländischer Abschluss schnell ein ziemliches Problem. In dem Falle könntet ihr euch höchstens überlegen, ob deine Freundin nicht mal ein Jahr Deutsch lernen kommen möchte.

[Atsume]

Ich studiere momentan Wirtschaftswissenschaften und frage mich regelmäßig, ob es wirklich das richtige Studium für mich ist. Nicht das es zu schwer ist, eher dass ich mich frage was ich später damit machen soll. Ich weiß nicht ob ich der Typ Mensch bin um Karriere in einer Bank oder einem Unternehmen zu machen. Das ist eher nicht meine Art...

Ich habe überlegt Lehramt zu studieren. Politik und Wirtschaft, Englisch, Philosophie oder Deutsch. Die Studiengebühren sind mir in China etwas zu hoch für Ausländer... und ich weiß nicht ob Informatik meine Welt wäre.

Vielen Dank für die tolle Antwort

[rundherum]

Es gibt zahlreiche Stipendien und auch durchaus günstige Universitäten in China, aber mit dieser fachlichen Ausrichtung bietet sich China wohl ohnehin nicht wirklich an.

Wenn Informatik und Mathematik nicht deine Welt sind, würde ich ohnehin nicht auf eine Karriere im Finanzbereich zielen (arbeite in dem Bereich und die Leute, die nicht mindestens grundlegende Statistik Kenntnisse haben und programmieren können, haben es inzwischen echt schwer).

[看什么看]

Hallo,

Mein Anliegen, ich studiere erst ein Semester und ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt das richtige Studium gewählt habe. Ich überlege viel mein Studium zu schmeißen und China zu gehen und zu gucken, ob ich dort vielleicht wieder als Lehrer arbeiten könnte. Allerdings bin ich kein Muttersprachler und das ist dort bei Englisch Lehrer sehr wichtig und notwendig. Genauso habe ich schon gehört wie wichtig wenigstens ein Bachlor Studium ist. Egal in welche Richtung es ging.
Ich habe schon überlegt einen TOEFL und TEFEL Test abzulegen, um zu zeigen dass mein Englisch gut genug dafür ist. Außerdem spreche ich auch Chinesisch. ~ca. HSK 3 Niveau.

Hat jemand vielleicht Erfahrungsberichte mit etwas in dieser Richtung? Sei es altes Leben aufgeben, nach China ziehen, dort Lehrer werden, dort eine Freundin oder Frau haben, dort arbeiten oder irgendetwas in der Richtung.

Ich bin euch sehr dankbar für jede Meinung, Idee und Ratschlag.

Hi...

Also, ich wuerde dir zunaechst raten dir zu ueberlegen ob du nicht das Studienfach wechseln solltest. Das ist erstmal eine grundsaetzliche Ueberlegung und hat ja mit China oder einem evtl. Umsiedeln gar nichts zu tun.

Wie schon angemerkt worden ist, kannst du evtl. auch in China studieren, das kommt halt stark auf das Fach an und wo. (Wobei dir nicht geholfen ist, wenn du die Uni nach den Studiengebuehren aussuchst!)


So, nun das China spezifische:
Ich wuerde auf garkeinen Fall nach China gehen um dort als English-Lehrer zu arbeiten! Erstens ist das fuer Nicht-Muttersprachler schon jetzt rel. schwer einen wirklich guten Job zu finden, bald wird es ausserdem "legal quasi unmoeglich" sein ein Visum als Englishlehrer zu bekommen, wenn man aus einem nicht-englischsprachigen Land kommt. Gesetze dafuer befinden sich schon in der Pipeline. (es gibt sicher Schulen die das weiterhin anbieten werden, aber es bleibt illegal und du wirst immer in Angst leben das sie dich eines Tages erwischen und dann hast du ein Problem!) Selbst wenn sie das nach kuerzester Zeit wieder kippen sollten, zeigt es doch deutlich das man sich so kein Leben aufbauen kann. Zweitens kannst du nach mehreren Jahren als Englishlehrer in China dich von einer Karriere (egal als was) quasi verabschieden. Und vor allem wird es extrem schwer werden irgendwann mal wieder zurueck nach D zu gehen, denn in D wirst du garantiert keinen Job als English oder Deutsch-Lehrer bekommen, wenn du das nicht "gelernt/studiert" hast und keinen Abschluss vorweisen kannst.


Mir ging es fast wie dir, als ich zum ersten mal nach China kam war ich auch ganz hin und weg, hatte auch jemanden gefunden zu dem ich unbedingt wieder zurueck wollte. (Nur war mein Studium zu dem Zeitpunkt fast um).
Aus eigener Erfahrung und von dem was ich hier in meinem Freundes/Bekanntenkreis sehe, wuerde ich dir wirklich raten, wenn du Plaene fuer einen laengeren China-Aufenthalt machst, mach die immer so das es moeglich bleibt nach D zurueck zu kehren. Der Anfaengliche Zauber kann schnell verfliegen und dann ist es in China einfach nur noch unertraeglich.


Mfg

[wingtsun]

Naja tut mir leid, ein Bachelor in BWL, Wirtschaftswisschenschaften oder wie es sonst noch heißt... Das hat weder hier noch dlüben Wert. Würde ich nicht einstellen. Studier' Elektro Ingenieur oder so.

[Orang-Utan]

Ich studiere momentan Wirtschaftswissenschaften und frage mich regelmäßig, ob es wirklich das richtige Studium für mich ist. Nicht das es zu schwer ist, eher dass ich mich frage was ich später damit machen soll. Ich weiß nicht ob ich der Typ Mensch bin um Karriere in einer Bank oder einem Unternehmen zu machen. Das ist eher nicht meine Art...

Ich habe überlegt Lehramt zu studieren. Politik und Wirtschaft, Englisch, Philosophie oder Deutsch. Die Studiengebühren sind mir in China etwas zu hoch für Ausländer... und ich weiß nicht ob Informatik meine Welt wäre.

Vielen Dank für die tolle Antwort

Habe erst kunterbunt studiert, bevor ich angefangen habe mit Jura und Steuerkram.

Also wenn Du ein paar Öcken verdienen willst, dann musst Du Dich entweder selbständig machen mit irgendwas oder aber in ein Unternehmen oder eine Bank. Ansonsten gibt es noch den öffentlichen Dienst.

Ich bin gerade viel zu müde.

Da du momentan ja wohl in der Klausurenphase steckst: Kneife jetzt Deine mentalen Arschbacken zusammen und ziehe das eben durch.

Melde mich bald wieder ausführlich zum Thema "Wiwi was dann". Bin jetzt zu müde.

Betrachte die drei, fünf oder sechs Klausuren als Geschenk. Gibt ja genug, die sich beschweren, wie schwer denn ihr Studium sei.

Ja, es macht keinen Spaß, aber das braucht es auch nicht.

Ponnydoktor wird man auch nicht eben so. Oder Delfinmeeresbiologe.

Sei froh, dass Du Dich nur mal kurz 4 Wochen im Jahr was hinsetzen musst plus für Getippe was länge und nicht wie manch anderer.

[rundherum]

Naja tut mir leid, ein Bachelor in BWL, Wirtschaftswisschenschaften oder wie es sonst noch heißt... Das hat weder hier noch dlüben Wert. Würde ich nicht einstellen. Studier' Elektro Ingenieur oder so.

Das ist auch wieder eine zu pauschale und statistisch nicht haltbare Aussage. Viel mehr lautet doch die Losung: Wer sich für ein gefragtes Gebiet spezialisiert, findet eher einen gut bezahlten Job.
Wer BWL mit Fokus auf Buchhaltung studiert, kann nachher Wirtschaftsprüfer werden. Wer BWL mit Fokus auf Statistik und Finanzwesen studiert und noch gleich den CFA Level 1 macht, kommt eher in einer Bank unter. Wer BWL mit etwas Informatik studiert, kann Implementationsprojekte leiten. Wer BWL mit Fokus Logistik studiert, kann in einem Logistikbetrieb Karriere machen. Der Schlüssel ist, sich möglichst zu spezialisieren, um sich von der Masse abzuheben.

Dasselbe gilt aber auch für Ingenieure. Bei mir haben sich schon Maschinenbauer beworben, die keine Ahnung von Integralen in beschleunigten Systemen hatten aber Fluiddynamiken modellieren wollten. Die Elektroingenieure von halbwegs anständigen Hochschulen können zumindest Java und SQL, die kann man noch in der Informatik gebrauchen. Aber auch hier sind gewisse FH Abgänger etwas... mangelgebildet. Kenne genug arbeitslose Ingenieure - d.h. auch in diesem Studium sollte man sich früh Gedanken machen, in welchem Bereich man arbeiten möchte.

[Atsume]

Wow, ich bin so dankbar für alle diese tollen Antworten.

Ihr seid echt super!

[wingtsun]

Wow, ich bin so dankbar für alle diese tollen Antworten.

Ihr seid echt super!

Du auch. You're great. It's true.*

*in Anlehnung an Donald J. Trump (POTUS)