Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

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Sachse28
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Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von Sachse28 »

Wie handhabt Ihr das mit der Altersvorsorge und -versorgung für Eure chin. Schwiegereltern. Normalerweise ist das ja in China Aufgabe der Kinder. Will Euer chin. Ehepartner dann wieder nach China zurück um sich um die evtl. kranken Eltern zu kümmern? Bezahlt ihr deren Rente?

Da meine Schwiegerelten keine direkten Rentenanspruch haben, müssten wir theoretisch jetzt deren Kosten übernehmen. Angeblich gibt es von Seiten der chin. Regierung eine Art Versicherungspaket für landlos gewordene Bauern, dass gegen einmaligen Erwerb von derzeit 60.000 RMB eine unbegrenzte monatliche Rentenauszahlung von je 1400 RMB pro Person garantiert. Kennt das jemand zufällig?
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sweetpanda
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von sweetpanda »

Finanzielle Belastungen sollten auf uns keine Belastungen zukommen, aber psychologisch wird das natürlich eine ganz andere Belastung als wenn man den Eltern helfen könnte. Wenn es "soweit" sein sollte, könnte meine Frau einige Woche "rüber", aber jahrelang die Eltern pflegen?
Das ist wohl eher illusorisch.

Einmal 60.000 einzahlen dann jedes Jahr 16800 bekommen?
Hört sich zu gut an. 28% Rendite im Jahr und das jahrelang und "sicher".
Ich glaube leider nicht dran.

Du kannst mir sonst gerne 10 landlose Bauern vermitteln die die 60000 nicht haben, ich strecke die Beträge vor und ich teile mir die Zinsen mit denen.
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Sachse28
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von Sachse28 »

sweetpanda hat geschrieben:Einmal 60.000 einzahlen dann jedes Jahr 16800 bekommen?
Hört sich zu gut an. 28% Rendite im Jahr und das jahrelang und "sicher".
Ich glaube leider nicht dran.
So sind zumindestens die Aussagen der Behörden. Soll irgendein vom Staat gefördertes Programm sein um die Altersarmut der Bauern zu verhindern. Voraussetzung ist angeblich, dass man über 60 Jahre alt sein muss und vorher eigensbewirtschaftetes Land verloren hat.

Die Entschädigungen durch die Abgabe von Feldern können durchaus sehr hoch in China sein.

Wenn im Rahmen einer Stadterweiterung das eigene Haus aufgegeben werden müsste, würde die Entschädigung locker ausreichen, um sich eine neue Eigentumswohnung zu leisten. Wir werden mal sehen, wie sich das bei den Schwiegereltern weiterentwickelt. Der Wert und Zustand des Hauses wurde schon von einer Kommission begutachtet.
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blur
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von blur »

So ganz habe ich das chinesische Rentensystem auch nicht verstanden. Mein Schwiegervater war Polizist und kriegt eine für chinesische Verhältnisse ganz gute Pension. Hat direkt vor der Pensionierung auch noch eine Wohnung vom Staat geschenkt bekommen.
Meine Schwiegermutter bekommt aber nur eine sehr magere Rente, davon kann man auch in China nicht wirklich leben. Wenn mein Schwiegervater sterben sollte, geht sie aber soweit ich weiß leer aus, bekommt nichts von seiner Pension ab. Der Sohn des Schwiegervaters bekommt dann wohl die Wohnung übertragen (wobei der kein Chinese mehr ist und nicht in China wohnt, keine Ahnung inwieweit der dann überhaupt noch eine Wohnung haben darf), sie bekommt aber das Wohnrecht.
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Sachse28
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von Sachse28 »

Naja, das Problem ist, das es bisher in China keinde flächendeckende gesetzliche Rentenversicherung für alle Bevölkerungsgruppen gab. Bei Beamten und Angestellten gibt es entsprechende Absicherungen. Beim Bauernstand ging man davonn aus, dass die sich bis ins hohe Alter durch eigene Felder/Viehzucht selber ernähren konnten bzw. durch die Familie oder die Dorfgemeinschaft aufgefangen werden. Nur was machen, wenn die ihre Felder und ihr Haus im Zuge der Urbanisierung Chinas verlieren? Daher gibt es jetzt anscheinend dieses staatliche Programm. Ich werd mich mal weiter darüber informieren. Letztendlich muss ich als Schwiegersohn das Ganze ja ausbaden, hab ja deren Tochter "geklaut".
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sweetpanda
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von sweetpanda »

Sachse28 hat geschrieben:
sweetpanda hat geschrieben:Einmal 60.000 einzahlen dann jedes Jahr 16800 bekommen?
Hört sich zu gut an. 28% Rendite im Jahr und das jahrelang und "sicher".
Ich glaube leider nicht dran.
So sind zumindestens die Aussagen der Behörden. Soll irgendein vom Staat gefördertes Programm sein um die Altersarmut der Bauern zu verhindern. Voraussetzung ist angeblich, dass man über 60 Jahre alt sein muss und vorher eigensbewirtschaftetes Land verloren hat.

Die Entschädigungen durch die Abgabe von Feldern können durchaus sehr hoch in China sein.

Wenn im Rahmen einer Stadterweiterung das eigene Haus aufgegeben werden müsste, würde die Entschädigung locker ausreichen, um sich eine neue Eigentumswohnung zu leisten. Wir werden mal sehen, wie sich das bei den Schwiegereltern weiterentwickelt. Der Wert und Zustand des Hauses wurde schon von einer Kommission begutachtet.

Wenn das mit dieser China-Riesterrente stimmt und man das Geld hat, dann würde ich dass machen, egal ob man noch mehr durch das Haus bekommt oder nicht. Solch eine Rendite darf sich niemand der wirtschaftlich denkt, entgehen lassen. Es wäre sogar ein Sünde es nicht zu machen.
Eventuell sollte man die Einzahlungssumme sogar teilweise finanzieren.
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von sweetpanda »

blur hat geschrieben:So ganz habe ich das chinesische Rentensystem auch nicht verstanden.
Krankenversicherung ist auch lustig. Meine Schwiegereltern waren Beamte und sind daher "Privatversichert". Sie erhalten zusätzlich jeden Monat 300 RMB zum Kauf von Medikamenten auf eine "Gesundheitskarte". Sie brauchen derzeit noch keine Medikamente, daher haben sich darauf schon ein paar Tausend RMB gesammelt obwohl sie damit auch die Medikamente für Oma und Opa kaufen.
Und jetzt kommt das Beste, in der Apotheke kann man damit auch Reis, Öl und Hygieneartikel zum dreifachen Preis kaufen.

Richtige Apothekerpreise! :lol:

Für sie ist das schön, aber eigentlich doch total bescheuert.
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von Sachse28 »

Angeblich wär die Auszahlung der monatlichen Beiträge auch an die Inflation angepasst. Die Beiträge sollen zukünftig entsprechend steigen.
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von blackrice »

sach mal..Sach 2.8.

nenne mir mal EINE Masche (des existenten?) chin. Sozialnetzes welches LANDESWEIT gerecht und geprueft umgesetzt wird

in "Eurem Fall" ists halt schlichweg so dass ihr Geld schiessen muesst, bzw. ihre Verwandtschaft falls die paar staatlichen Kroeten nimmer zum menschenwuerdigen Leben reichen....geschweige denn falls deine Schwiegereltern jahrelange med-Fuersorge benoetigen oder n teurer KH-Aufenthalt etc ansteht

NUR ihr 2 bzw ihre Verwandtschaft wird dies stemmen

vom "Staat" kommen da nur Promille hinsichtlich Kostendeckung
"Wenn Du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie"

humans are the only species cut down trees .. turn it into paper .. then write - '' SAVE THE TREES '' - on it

wir sind hier nicht bei WÜNSCH' DIR WAS sondern bei SO ISSES' HALT
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Re: Altersvorsorge und -versorgung chin. Schwiegereltern

Beitrag von DanielClaton »

Hallo,

die Schwiegereltern sind noch als Lehrer tätig, aber die Oma kriegt eine Rente. Die war auch mal Lehrerin, kriegt also ihre Pension vom Staat plus noch (teilweise, weiß aber nicht wie viel) die Rente ihres verstorbenen Ehemanns.

Ich denke, es kommt drauf an, wie sehr die Eltern die Ein-Kind-Politik umgesetzt haben. Meine Schwiegereltern haben halt nach einem Sohn noch eine Tochter bekommen, die um einiges fleißiger ist als ihr Sohn, daher auch immer fleißig Geld abdrücken darf, damit sich Sohnemann eine Wohnung leisten kann etc. Ansonsten bekommt sie häufig vermittelt, dass sie ja eigentlich unerwünscht ist.

Ihre Verwandschaft glaubt, ich hätte daheim eine Gelddruckmaschine. Ihr Onkel meinte, ich müsse dem Bruder zur Hochzeit 10.000 RMB schenken, meine Antwort war einfach nur "Nein." Ich bekomme es ja wieder zurück, wenn wir im Sommer heiraten. Klaar...bei der Familie ist das genau so, als leiht man Geld an Griechenland und glaubt, man bekommt es in 6 Monaten wieder...

Das Genie hat es jetzt geschafft, (wieder mal) alles Geld beim Spielen zu verjubeln, das gesamte Hochzeitsgeld +umgerechnet 50.000 Euro, die er mal nicht hat. Aber da meine Schwiegereltern so auf die chinesische Kultur stehen: Der älteste Sohn ist für die Altersversorgung zuständig. Na, dann mal VIEL GLÜCK. (Meine Verlobte und ich sind da der selben Meinung.)

Btw: Meine Freundin hatte natürlich auch schon viel Geld selbst angespart aus ihrer beruflichten Tätigkeit und ist auch sehr sparsam (auch mit meinem Geld), damit musste sie aber die halbe Wohnung ihres Bruders finanzieren...(90qm haben ja nicht ausgereicht, jetzt hat er 120qm)

Für die Hälfte der Wohnung hätten wir fast großzügigerweise ein 6qm großes Zimmer bekommen in der Wohnung. Da aber ein 50qm Dachabteil dabei gewesen ist, haben wir das bekommen und ausgebaut. Klar wurden wir über den Tisch gezogen, aber die Dachterasse ist einfach geil und abends kann man noch aufs Schrägdach hochklettern und den Sonnenuntergang anschauen. (Okay, ich gebe es zu, ich schaue von oben dann immer Züge an, weil die Hochgeschwindigkeitsstrecke Beijing-Guangzhou in der Ferne und eine normale Bahnlinie ca. 300m entfernt an unserem Haus vorbei fährt.)

Wie gesagt, nach dem Theater mit den Schwiegereltern, sollen die mal schön schauen, wo sie im Alter bleiben. (Das sagen wir heute, irgendwie lassen wir uns dann zum Schluss doch erweichen, aber derzeit sind wir beide eher pleite.)

Liebe Grüße und sorry, dass es so lange wurde,

Dominik
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