Heiraten in China: kurz & knackige Anleitung
Verfasst: 27.12.2011, 17:36
Da ich und meine Freundin momentan heiraten und alle Anleitungen fuer mich nicht leicht verstaendlich, laenglich, usw. waren versuche ich hier eine kurze Anleitung zu schreiben, wie man das ganze zuegig durchzieht. Ich beschraenke mich auf den "Standardfall", sprich mit Ehefaehigkeitszeugnis und Ledigkeitsnachweis der Botschaft. Es ist alles halb so schlimm. Und man kann auch mit EFZ zuegig heiraten. Oft stellt sich die Frage Zeit gegen Geld, beim Versand und bei Expressgebuehren. Wir haben im Zweifelsfall immer die schnellere (teurere) Variante gewaehlt. Lest euch auf jeden Fall die Merkblaetter der Deutschen Botschaft auf http://www.peking.diplo.de/ genau durch, diese enthalten nuetzliche Infos.
Situation:
- Ehemann aus Deutschland, wohnhaft in China, abgemeldet in Deutschland
- Ehefrau aus China, wohnhaft in China
- wollen in China heiraten
Kosten:
Gebuehren fuer Notar, Standesamt, Botschaft usw. rund 350€
Reisekosten: 1 Flugticket nach Deutschland und falls eure Freundin nicht am Hukou Ort wohnt dann 3 Tickets zu diesem. Evtl. auch noch 1 Ticket nach Peking um Dokumente ueber eine Agentur beim Foreign Affair Office einzureichen.
DHL Express 3 Werktage fuer Dokumente: China->Deutschland: 35€, Deutschland->China 55€. Wir brauchten einmal China->Deutschland.
Nun zur Vorgehensweise.
Vorarbeit in China 1: Standesamt (2 Tage)
Es ist wichtig im Vorraus zu klaeren, welche Behoerde was benoetigt um welches Dokument auszustellen. Sonst verliert ihr unter Umstaenden Zeit (und Geld), durch Behoerdenbesuche bei denen sich nur rausstellt, dass ein Dokument fehlt. Der erste Schritt ist ein Anruf oder Besuch beim "Standesamt" in China. Zustaendig ist das Standesamt, an welchem das Hukou eurer Freundin ist. Hier fragt ihr nach, welche Dokumente zur Heirat mit einem Auslaender vorgelegt werden muessen. Die Standardantwort lautet:
- Reisepass mit Visum oder Residence Permit
- Ledigkeitsnachweis (Konsularbescheinigung, ausgestellt von der Deutschen Botschaft), uebersetzt ins Chinesische. Oder auch ohne Uebersetzung, nachfragen!
Erfragt beim Standesamt von wem die Uebersetzung durchgefuehrt werden soll. Unser Standesamt besteht z.B. darauf, dass die Uebersetzung von einem Uebersetzer aus ihrer Heimatstadt durchgefuehrt wird. Manche werden vermutlich das Notariat der Heimatstadt oder der naechstgroesseren Stadt bennen, oder keine Praeferenz haben. Erspart euch das Teil in Peking zu uebersetzen und nachher wird die Uebersetzung nicht akzeptiert, da am falschen Ort durchgefuehrt.
Vorarbeit in Deutschland: Standesamt (3 Tage)
Nun da ihr wisst, dass ihr eine Konsularbescheinigung der deutschen Botschaft braucht, macht euch klar wie ihr an diese kommt. Die Botschaft stellt diese nach Vorlage eines Ehefaehigkeitszeugnisses aus. Das Ehefaehigkeitszeugnis stellt das Standesamt an dem ihr zuletzt in Deutschland gemeldet wart aus. Solltet ihr vom Dorf kommen, aber vielleicht wegen eurem Studium in einer groesseren Stadt gemeldet gewesen sein, lohnt sich eine An- und Abmeldung um das zustaendige Standesamt zu aendern. Es ist viel einfacher das ganze in einem Standesamt auf dem Dorf zu machen, wo ihr immer den gleichen Sachbearbeiter erreicht oder trefft und ihr kurze Anfahrtswege habt und/oder Freunde/Famillie die mal schnell was hinbringen koennen. Schaut auf jedenfall, dass das Standesamt zustaendig ist wo ihr aufgewachsen seit und Freunde habt. Nun klaert ihr beim Standesamt, was sie fuer ein Ehefaehigkeitszeugnis benoetigen. Die Standardantwort (steht so in der Dienstvorschrift fuer Standesaemter in Baden-Wuerttemberg):
- einfache Kopie Reisepass oder Personalausweis eurer Verlobten
- euer Reisepass
- Gebuehr in €
- Geburtsurkunde des deutschen Ehemanns (beglaubigter Auszug aus dem Geburtenregister)
- Ledigkeitsnachweis eurer Verlobten
- Geburtsurkunde eurer Verlobten
- Vollstaendige Uebersetzung des Hukou Buchs der Familie eurer Verlobten
Am besten lasst ihr nun sofort euren Vater oder Mutter die beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister besorgen. So kostet es euch keine Zeit und ihr habt das Dokument spaeter.
Vorarbeit in China 2: Notar (1 Tag)
Klaert beim Notar im Heimatort (Hukou Ort) eurer Freundin, was fuer Geburtsurkunde und Ledigkeitsnachweis eurer Verlobten beizubringen ist. Standardmaessig ist das:
- Geburtsurkunde: Beide Eltern und eure Freundin gehen zum Notar mit ihren Ausweisen und bezeugen wo eure Freundin wann geboren wurde (Die Geburtsurkunde muss die Personalausweisnummern des Kindes und der Eltern enthalten, sonst verweigert spaeter das Foreign Affairs Office in Peking die Ueberbeglaubigung)
- Ledigkeitsnachweis 1: Eure Freundin bezeugt, dass sie keine Ehe in China registriert hat
- Ledigkeitsnachweis 2: Aufgrund des Status "ledig" im Hukou bescheinigt der Notar, dass eure Freundin in ihrer Heimatstadt keine Ehe registriert hat
- Vollstaendige Kopie und Uebersetzung des Hukou Buchs: Muss vom Hukou "Hausherr" beim Notar beantragt werden. Dies ist derjenige mit dem Status "Hausherr" (ihr Vater oder Mutter), der andere Elternteil hat als Status "wohnt beim ...".
Klaert mit dem Notar ob er die notariell bestaetigten Uebersetzungen ins Deutsche anfertigen kann. Kann er dies, so muss die Uebersetzung von ihm durchgefuehrt werden. In diesem Fall wird auch das Notariat in Peking sich weigern die Uebersetzungen durchzufuehren. Kann der Notar die Uebersetzungen nicht durchfuehren, ist das Notariat in Peking zustaendig.
Dokumente in China 1: Gang zum Notar (2-14 Tage)
Nun ist es an der Zeit fuer eure Freundin mit ihrem Personalausweis dorthin zu gehen, wo ihr Hukou ist. Dort geht sie dann mit ihren Eltern und deren Ausweisen und dem Hukou Buch zum Notar, wo die 3 dann die Hukou Kopie, Ledigkeitsnachweis und Geburtsurkunde beantragen. In unserem Fall kann der Notar in ihrem Heimatort die deutschen Uebersetzungen ausstellen. Also gleich mit Uebersetzung beantragt. Meine Freundin hat dem Notar gut zugeredet und Beziehungen aktiviert, sie koennte die Dokumente mit notarieller Uebersetzung am naechsten Tag abholen. Ansonsten koennen wohl spaeter die Eltern die Dokumente nach der Bearbeitungszeit abholen oder der Notar schickt sie euch selbst. Teilt dem Notar unbedingt mit, dass ihr die Dokumente nachher ueberbeglaubigen und legalisieren lassen wollt. Wurde ein Dokument nicht den Anforderungen entsprechend ausgestellt (z.B. Geburtsurkunde ohne Personalausweisnummern der Eltern) lehnt das Foreign Affairs Office diese spaeter ab und verweigert die Ueberbeglaubigung. Der Notar sollte also einigermassen die aktuell gueltigen Regulierungen befolgen.
Dokumente in China 2: Ueberbeglaubigung und Legalisation (14-21 Tage)
Habt ihr nun die vom Notar ausgestellten Dokumente mit Uebersetzung muesst ihr diese dem Foreign Affairs Office in Peking zur Ueberbeglaubigung und Legalisation geben. Das Foreign Affair Office bringt (gegen Gebuehr) die Dokumente selber zur Deutschen Botschaft zur Legalisation, das ist der unkompliziertere Weg. Die Dokumente koennen entweder durch eine Agentur, z.B. China Travel Service (CTS), oder ueber das Foreign Affairs Office in der Provinzhauptstadt des Hukou Wohnortes in Peking eingereicht werden. Letzteres kostet euch Wochen, also besser ab zu CTS. Bezahlt ein paar € mehr fuer die Expressbearbeitung, dauert dann nur 2 statt 3 Wochen.
Dokumente in Deutschland 1: Das EFZ beim Standesamt (3-21 Tage)
Nun nehmt ihr die legalisierten Dokumente eurer Freundin, die selbst angefertigte Passkopie und euren Reisepass sowie die Gebuehr (in meiner Gemeinde 40€) und geht zum Standesamt. Dort beantragt ihr das Ehefaehigkeitszeugnis und koennt es auch gleich mitnehmen. Das Ehefaehigkeitszeugnis muss persoehnlich beantragt werden.
Tipp: Schickt alle Dokumente per DHL Express zu einem Freund oder Verwandten. Dieser geht aufs Standesamt und laesst sie kontrollieren. Erst wenn ihr das Ok der Standesbeamten habt, dass sie das EFZ basierend auf diesen Dokumenten ausstellen macht ihr euch auf den Weg nach Deutschland und vermeidet so einen unnoetigen, aber teuren, Heimflug. Kostet euch aber 1-2 Wochen Zeit.
Achtung: Das Ehefaehigkeitszeugnis ist nur fuer 6 Monate gueltig, ab Ausstellungsdatum.
Dokumente in China 3: bei der Botschaft (oder dem Konsulat) (1 Tag)
Da ihr nun das beruehmt-beruechtigte EFZ in den Haenden haltet geht es ab zur Botschaft (oder Konsulat), welche euch die ersehnte Konsularbescheinigung (Ledigkeitsnachweis) ausstellt. Ihr koennt sie noch am gleichen Tag mitnehmen. Mitzubringen ist:
- EFZ
- Euer Reisepass
- Passkopie der/des Verlobten
Dokumente in China 4: ein letzter Gang zum Notar (2-14 Tage)
Nun steht der allerletzte Verwaltungsakt vor der eigentlichen Hochzeit an. Ihr geht zu dem Notar den das Standesamt will, dass ihr benutzt und lasst eure Leidgkeitsbescheinigung ins chinesische Uebersetzen. Sobald ihr diese bekommt, koennt ihr mit eurem Reisepass bewaffnet heiraten.
Dokumente in China 5: Eine Bonusrunde zum Anerkennen der Ehe in DE (14-30 Tage)
Habt ihr das lang ersehnte rote Buechlein, dann muesst ihr nochmals zum Notar um dieses in's Deutsche uebersetzen zu lassen. Da ihr nun schon reichlich Uebung habt, sollte das schnell gehen. Die Uebersetzung muss dann wieder ueberbeglaubigt und legalisiert werden. Stand 06.01.2012 ist laut der deutschen Botschaft in Peking das rote Hochzeitsbuechlein die Heiratsurkunde und die notarielle (Gong Zheng Shu) Kopie des Originals mit Uebersetzung kann legalisiert werden. Ihr braucht hier wieder fuer jedes Exemplar das Paar-Passbild mit rotem Hintergrund, welches auch in das rote Buechlein kam. Lasst euch also beim Fotograf mehrere Abzuege geben.
Warum 2 Ledigkeitsnachweise?
Laut Notar im Heimatort meiner Freundin gibt es in China momentan zwei Moeglichkeiten einen Ledigkeitsnachweis auszustellen. Der eine basiert auf dem Eintrag beim Standesamt, dieser bescheinigt aber nur, dass beim Standesamt X keine Ehe registriert ist. Der andere bescheinigt, dass eure Freundin bezeugt, nirgendwo eine Ehe registriert zu haben. Da wir nicht sicher waren welcher benoetigt wird und dann nichts riskieren wollten haben wir einfach beide erstellen lassen, legalisiert und dem deutschen Standesamt gegeben.
Tipps zum Umgang mit der deutschen Botschaft
Seid immer freundlich, auskunftsbereit und bedankt euch artig. So wie ihr das in Deutschland auf dem Standesamt eben auch machen wuerdet. Seid auf keinen Fall uebertrieben freundlich, Formulierungen wie "Hochachtungsvoll" oder "Ersuche Sie hoeflichst" verwendet man erst wenn man die Achtung schon verloren hat bzw. eben nicht mehr hoeflich ersucht. Die MAs der Botschaft haben mit buerorkatischem Schriftverkehr und dessen Nuancen im Ton ihre Erfahrung und so wird das bei denen ankommen. Schreibt also lieber "MfG" und "Koennen sie mir bitte helfen". Ich habe 8 Anfragen an die Botschaft gesendet, wobei ich immer innerhalb eines Werktags eine Antwort hatte. Auch auf Rueckfragen reagierte der entsprechende MA immer sehr schnell, manchmal sogar innerhalb einer Stunde. So wie es in den Wald hineinschreit.
Situation:
- Ehemann aus Deutschland, wohnhaft in China, abgemeldet in Deutschland
- Ehefrau aus China, wohnhaft in China
- wollen in China heiraten
Kosten:
Gebuehren fuer Notar, Standesamt, Botschaft usw. rund 350€
Reisekosten: 1 Flugticket nach Deutschland und falls eure Freundin nicht am Hukou Ort wohnt dann 3 Tickets zu diesem. Evtl. auch noch 1 Ticket nach Peking um Dokumente ueber eine Agentur beim Foreign Affair Office einzureichen.
DHL Express 3 Werktage fuer Dokumente: China->Deutschland: 35€, Deutschland->China 55€. Wir brauchten einmal China->Deutschland.
Nun zur Vorgehensweise.
Vorarbeit in China 1: Standesamt (2 Tage)
Es ist wichtig im Vorraus zu klaeren, welche Behoerde was benoetigt um welches Dokument auszustellen. Sonst verliert ihr unter Umstaenden Zeit (und Geld), durch Behoerdenbesuche bei denen sich nur rausstellt, dass ein Dokument fehlt. Der erste Schritt ist ein Anruf oder Besuch beim "Standesamt" in China. Zustaendig ist das Standesamt, an welchem das Hukou eurer Freundin ist. Hier fragt ihr nach, welche Dokumente zur Heirat mit einem Auslaender vorgelegt werden muessen. Die Standardantwort lautet:
- Reisepass mit Visum oder Residence Permit
- Ledigkeitsnachweis (Konsularbescheinigung, ausgestellt von der Deutschen Botschaft), uebersetzt ins Chinesische. Oder auch ohne Uebersetzung, nachfragen!
Erfragt beim Standesamt von wem die Uebersetzung durchgefuehrt werden soll. Unser Standesamt besteht z.B. darauf, dass die Uebersetzung von einem Uebersetzer aus ihrer Heimatstadt durchgefuehrt wird. Manche werden vermutlich das Notariat der Heimatstadt oder der naechstgroesseren Stadt bennen, oder keine Praeferenz haben. Erspart euch das Teil in Peking zu uebersetzen und nachher wird die Uebersetzung nicht akzeptiert, da am falschen Ort durchgefuehrt.
Vorarbeit in Deutschland: Standesamt (3 Tage)
Nun da ihr wisst, dass ihr eine Konsularbescheinigung der deutschen Botschaft braucht, macht euch klar wie ihr an diese kommt. Die Botschaft stellt diese nach Vorlage eines Ehefaehigkeitszeugnisses aus. Das Ehefaehigkeitszeugnis stellt das Standesamt an dem ihr zuletzt in Deutschland gemeldet wart aus. Solltet ihr vom Dorf kommen, aber vielleicht wegen eurem Studium in einer groesseren Stadt gemeldet gewesen sein, lohnt sich eine An- und Abmeldung um das zustaendige Standesamt zu aendern. Es ist viel einfacher das ganze in einem Standesamt auf dem Dorf zu machen, wo ihr immer den gleichen Sachbearbeiter erreicht oder trefft und ihr kurze Anfahrtswege habt und/oder Freunde/Famillie die mal schnell was hinbringen koennen. Schaut auf jedenfall, dass das Standesamt zustaendig ist wo ihr aufgewachsen seit und Freunde habt. Nun klaert ihr beim Standesamt, was sie fuer ein Ehefaehigkeitszeugnis benoetigen. Die Standardantwort (steht so in der Dienstvorschrift fuer Standesaemter in Baden-Wuerttemberg):
- einfache Kopie Reisepass oder Personalausweis eurer Verlobten
- euer Reisepass
- Gebuehr in €
- Geburtsurkunde des deutschen Ehemanns (beglaubigter Auszug aus dem Geburtenregister)
- Ledigkeitsnachweis eurer Verlobten
- Geburtsurkunde eurer Verlobten
- Vollstaendige Uebersetzung des Hukou Buchs der Familie eurer Verlobten
Am besten lasst ihr nun sofort euren Vater oder Mutter die beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister besorgen. So kostet es euch keine Zeit und ihr habt das Dokument spaeter.
Vorarbeit in China 2: Notar (1 Tag)
Klaert beim Notar im Heimatort (Hukou Ort) eurer Freundin, was fuer Geburtsurkunde und Ledigkeitsnachweis eurer Verlobten beizubringen ist. Standardmaessig ist das:
- Geburtsurkunde: Beide Eltern und eure Freundin gehen zum Notar mit ihren Ausweisen und bezeugen wo eure Freundin wann geboren wurde (Die Geburtsurkunde muss die Personalausweisnummern des Kindes und der Eltern enthalten, sonst verweigert spaeter das Foreign Affairs Office in Peking die Ueberbeglaubigung)
- Ledigkeitsnachweis 1: Eure Freundin bezeugt, dass sie keine Ehe in China registriert hat
- Ledigkeitsnachweis 2: Aufgrund des Status "ledig" im Hukou bescheinigt der Notar, dass eure Freundin in ihrer Heimatstadt keine Ehe registriert hat
- Vollstaendige Kopie und Uebersetzung des Hukou Buchs: Muss vom Hukou "Hausherr" beim Notar beantragt werden. Dies ist derjenige mit dem Status "Hausherr" (ihr Vater oder Mutter), der andere Elternteil hat als Status "wohnt beim ...".
Klaert mit dem Notar ob er die notariell bestaetigten Uebersetzungen ins Deutsche anfertigen kann. Kann er dies, so muss die Uebersetzung von ihm durchgefuehrt werden. In diesem Fall wird auch das Notariat in Peking sich weigern die Uebersetzungen durchzufuehren. Kann der Notar die Uebersetzungen nicht durchfuehren, ist das Notariat in Peking zustaendig.
Dokumente in China 1: Gang zum Notar (2-14 Tage)
Nun ist es an der Zeit fuer eure Freundin mit ihrem Personalausweis dorthin zu gehen, wo ihr Hukou ist. Dort geht sie dann mit ihren Eltern und deren Ausweisen und dem Hukou Buch zum Notar, wo die 3 dann die Hukou Kopie, Ledigkeitsnachweis und Geburtsurkunde beantragen. In unserem Fall kann der Notar in ihrem Heimatort die deutschen Uebersetzungen ausstellen. Also gleich mit Uebersetzung beantragt. Meine Freundin hat dem Notar gut zugeredet und Beziehungen aktiviert, sie koennte die Dokumente mit notarieller Uebersetzung am naechsten Tag abholen. Ansonsten koennen wohl spaeter die Eltern die Dokumente nach der Bearbeitungszeit abholen oder der Notar schickt sie euch selbst. Teilt dem Notar unbedingt mit, dass ihr die Dokumente nachher ueberbeglaubigen und legalisieren lassen wollt. Wurde ein Dokument nicht den Anforderungen entsprechend ausgestellt (z.B. Geburtsurkunde ohne Personalausweisnummern der Eltern) lehnt das Foreign Affairs Office diese spaeter ab und verweigert die Ueberbeglaubigung. Der Notar sollte also einigermassen die aktuell gueltigen Regulierungen befolgen.
Dokumente in China 2: Ueberbeglaubigung und Legalisation (14-21 Tage)
Habt ihr nun die vom Notar ausgestellten Dokumente mit Uebersetzung muesst ihr diese dem Foreign Affairs Office in Peking zur Ueberbeglaubigung und Legalisation geben. Das Foreign Affair Office bringt (gegen Gebuehr) die Dokumente selber zur Deutschen Botschaft zur Legalisation, das ist der unkompliziertere Weg. Die Dokumente koennen entweder durch eine Agentur, z.B. China Travel Service (CTS), oder ueber das Foreign Affairs Office in der Provinzhauptstadt des Hukou Wohnortes in Peking eingereicht werden. Letzteres kostet euch Wochen, also besser ab zu CTS. Bezahlt ein paar € mehr fuer die Expressbearbeitung, dauert dann nur 2 statt 3 Wochen.
Dokumente in Deutschland 1: Das EFZ beim Standesamt (3-21 Tage)
Nun nehmt ihr die legalisierten Dokumente eurer Freundin, die selbst angefertigte Passkopie und euren Reisepass sowie die Gebuehr (in meiner Gemeinde 40€) und geht zum Standesamt. Dort beantragt ihr das Ehefaehigkeitszeugnis und koennt es auch gleich mitnehmen. Das Ehefaehigkeitszeugnis muss persoehnlich beantragt werden.
Tipp: Schickt alle Dokumente per DHL Express zu einem Freund oder Verwandten. Dieser geht aufs Standesamt und laesst sie kontrollieren. Erst wenn ihr das Ok der Standesbeamten habt, dass sie das EFZ basierend auf diesen Dokumenten ausstellen macht ihr euch auf den Weg nach Deutschland und vermeidet so einen unnoetigen, aber teuren, Heimflug. Kostet euch aber 1-2 Wochen Zeit.
Achtung: Das Ehefaehigkeitszeugnis ist nur fuer 6 Monate gueltig, ab Ausstellungsdatum.
Dokumente in China 3: bei der Botschaft (oder dem Konsulat) (1 Tag)
Da ihr nun das beruehmt-beruechtigte EFZ in den Haenden haltet geht es ab zur Botschaft (oder Konsulat), welche euch die ersehnte Konsularbescheinigung (Ledigkeitsnachweis) ausstellt. Ihr koennt sie noch am gleichen Tag mitnehmen. Mitzubringen ist:
- EFZ
- Euer Reisepass
- Passkopie der/des Verlobten
Dokumente in China 4: ein letzter Gang zum Notar (2-14 Tage)
Nun steht der allerletzte Verwaltungsakt vor der eigentlichen Hochzeit an. Ihr geht zu dem Notar den das Standesamt will, dass ihr benutzt und lasst eure Leidgkeitsbescheinigung ins chinesische Uebersetzen. Sobald ihr diese bekommt, koennt ihr mit eurem Reisepass bewaffnet heiraten.
Dokumente in China 5: Eine Bonusrunde zum Anerkennen der Ehe in DE (14-30 Tage)
Habt ihr das lang ersehnte rote Buechlein, dann muesst ihr nochmals zum Notar um dieses in's Deutsche uebersetzen zu lassen. Da ihr nun schon reichlich Uebung habt, sollte das schnell gehen. Die Uebersetzung muss dann wieder ueberbeglaubigt und legalisiert werden. Stand 06.01.2012 ist laut der deutschen Botschaft in Peking das rote Hochzeitsbuechlein die Heiratsurkunde und die notarielle (Gong Zheng Shu) Kopie des Originals mit Uebersetzung kann legalisiert werden. Ihr braucht hier wieder fuer jedes Exemplar das Paar-Passbild mit rotem Hintergrund, welches auch in das rote Buechlein kam. Lasst euch also beim Fotograf mehrere Abzuege geben.
Warum 2 Ledigkeitsnachweise?
Laut Notar im Heimatort meiner Freundin gibt es in China momentan zwei Moeglichkeiten einen Ledigkeitsnachweis auszustellen. Der eine basiert auf dem Eintrag beim Standesamt, dieser bescheinigt aber nur, dass beim Standesamt X keine Ehe registriert ist. Der andere bescheinigt, dass eure Freundin bezeugt, nirgendwo eine Ehe registriert zu haben. Da wir nicht sicher waren welcher benoetigt wird und dann nichts riskieren wollten haben wir einfach beide erstellen lassen, legalisiert und dem deutschen Standesamt gegeben.
Tipps zum Umgang mit der deutschen Botschaft
Seid immer freundlich, auskunftsbereit und bedankt euch artig. So wie ihr das in Deutschland auf dem Standesamt eben auch machen wuerdet. Seid auf keinen Fall uebertrieben freundlich, Formulierungen wie "Hochachtungsvoll" oder "Ersuche Sie hoeflichst" verwendet man erst wenn man die Achtung schon verloren hat bzw. eben nicht mehr hoeflich ersucht. Die MAs der Botschaft haben mit buerorkatischem Schriftverkehr und dessen Nuancen im Ton ihre Erfahrung und so wird das bei denen ankommen. Schreibt also lieber "MfG" und "Koennen sie mir bitte helfen". Ich habe 8 Anfragen an die Botschaft gesendet, wobei ich immer innerhalb eines Werktags eine Antwort hatte. Auch auf Rueckfragen reagierte der entsprechende MA immer sehr schnell, manchmal sogar innerhalb einer Stunde. So wie es in den Wald hineinschreit.