(Wie) spricht man ihn an?

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punisher2008
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von punisher2008 »

JeKa hat geschrieben: Mir scheint, als liest du meine Beiträge irgendwie gar nicht richtig -mir werden von dir einige Dinge "vorgehalten" die du wohl mächtig falsch interpretierst, was glaube ich nicht der Fall wäre, würden meine Beiträge aufmerksam gelesen, denn da stehen im Grunde alle Antworten zu deinen "Vorhaltungen" mir gegenüber drin.
Ist ja schon gut. Ich habe dir gar nichts vorgeworfen, hatte nur den Eindruck, dass du die Chinesen und chinesische Kultur etwas "verklärt" siehst. Aber das ist ja nicht so schlimm. :wink:
Ich gebe zu, ich habe nicht jedes einzelne Wort in diesem Thread aufmerksam durchgelesen. Ich bezog mich ja auch nur auf die eine Äußerung von dir, nämlich dass man sich als Deutscher in Deutschland an die chinesische Kultur anpassen sollte. Das kam mir eben etwas seltsam vor. Nur darum ging es.
Und für mich ist es gerade auch total unverständlich, wo genau nun dein Problem liegt, dass man dies so "aufbauschen" müsste, es ist doch alles in Ordnung. Oder?
Es wurde doch nichts aufgebauscht. Ich wunderte mich nur etwas über einige deiner Bemerkungen, siehe oben. Ist aber inzwischen einigermaßen klar geworden, was du ausdrücken wolltest. :mrgreen:
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punisher2008
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von punisher2008 »

OlafSt hat geschrieben:Wir dagegen sind so derart weichgespült und auf political correctness gedrillt, das wir uns lieber [/i] den Ausländern[/i] im eigenen Land anpassen und so unsere eigene Kultur langsam aber sicher verschwinden wird, wenn das so weiter geht. Bloß nicht auffallen, bloß nicht den Anschein erwecken, man sei Ausländerfeindlich.
Ja, das war eigentlich auch teilweise der Hintergedanke bei meiner Argumentation. Die Deutschen übertreiben es echt teilweise mit multikulti und krampfhafter "Ausländerfreundlichkeit".
Ich mache auch JeKa keinen Vorwurf. Sie war offensichtlich nie in China, weiß also nicht wie es hier aussieht als Ausländer. Ich habe absolut nichts gegen Freundlichkeit gegen Ausländer und Harmonie, aber dann bitte in beide Richtungen. Es sollte keine Einbahnstraße sein. Wenn in D jeder Ausländer gleich ein "Mitbürger" ist und die gleichen Rechte wie Deutsche hat, wir dagegen in China niemals die Möglichkeit haben uns zu integrieren, immer nur 洋鬼子 oder 鬼佬 sind, immer erst als Ausländer statt als Mensch gesehen werden etc., reduziert sich ehrlich gesagt auch bei mir etwas die "Gastfreundschaft" in D gegenüber Chinesen, und meine Freude wenn ich welche sehe, hält sich mittlerweile eher in Grenzen, anders als früher. Ich war auch mal so "idealistisch" und politically correct wie JeKa. Aber ich muß sagen, nach vielen Jahren in China hat sich bei mir allmählich Ernüchterung eingestellt.
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JeKa
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von JeKa »

Mir kam es etwas als "Vorhaltung" vor, ich würde dies und jenes genau SO sehen und SO darüber denken usw. aber gut, dann ist das ja jetzt hoffentlich geklärt :) Also momentan hab ich mir noch gar kein Bild von der chinesischen Kultur gemacht, wie denn auch, hab ja noch niemanden dieser Kultur kennen gelernt :wink: Und dass die "typischen" Klischees meist ziemlich weit am Ziel vorbei gehen, hab ich mir gegenüber auch schon gemerkt, von daher brauche ich es ja anderen gegenüber dann nicht genauso machen. Aber ich freu mich, hier im Forum zumindest in theoretischer Form bisschen mehr über diese Kultur erfahren zu können. Sind ja viele Leute hier, die sich ziemlich gut auskennen :D
Die Deutschen übertreiben es echt teilweise mit multikulti und krampfhafter "Ausländerfreundlichkeit".
Also ich hab das immer eher genau gegenteilig erlebt. Im "eigenen" Land sowieso, besonders die "ältere" Generation scheint mir oftmals der Ansicht zu sein, "wer hier leben will, hat sich gefälligst anzupassen, basta" Naja, ich denke, die früheren Generationen waren auch einfach etwas anders. Aber ich hab auch schon deutsche in anderen Ländern erlebt, die erwarteten, dass sich die einheimischen doch gefälligst an die deutschen anzupassen hätten, schließlich ist man ja Gast in dem Land und will entsprechend "königlich" behandelt werden. :roll: Übertrieben bzgl der Anpassung finde ich es dann, wenn man es vielleicht gut meint, aber hauptsächlich die gängigen Klischees auspackt und meint, sich an Hand dessen bestens über die Kultur auszukennen. Dann finde ichs schon übertrieben, einerseits peinlich/lächerlich, andererseits kann es auch schnell beleidigend wirken, wenn es so rüber kommt, als würde man sich über diese Kultur lustig machen, wenn man alle gängigen Klischees auspackt.
aber dann bitte in beide Richtungen.
Sehe ich doch ganz genauso, war nie von was anderem die Rede :P (naja, nur sehe ich es vielleicht weniger als Erwartung im Sinne von "der hat sich anzupassen" sondern etwas lockerer, im Sinne von "es wäre schön, wenn er versuchen würde, sich anzupassen") Manche asiatischen Mitbürger haben über die deutsche Kultur vielleicht ebenso entsprechende Klischees, wie manche deutsche über die asiatische Kultur. Von daher hilft es wohl am Besten, dem neuen Mitbürger einfach etwas entgegen zu kommen, an der Hand zu nehmen und die jeweilige Kultur näher zu bringen. Das erleichtert den Einstieg & beseitigt gleichzeitig so manche Klischees :D
immer erst als Ausländer statt als Mensch gesehen werden etc., reduziert sich ehrlich gesagt auch bei mir etwas die "Gastfreundschaft" in D gegenüber Chinesen, und meine Freude wenn ich welche sehe, hält sich mittlerweile eher in Grenzen, anders als früher. Ich war auch mal so "idealistisch" und politically correct wie JeKa. Aber ich muß sagen, nach vielen Jahren in China hat sich bei mir allmählich Ernüchterung eingestellt.
Warum? Bleib auf deinem Weg, ist doch schnurz was andere machen. Vor allem wenn man sich mit diesem "politically correct" eigentlich viel eher identifizieren würde. Den Weg zu gehen "pöh, wenn die das nicht machen, warum soll ich dann" ist zwar verständlich, aber wie ich finde etwas kontraproduktiv. Dann wird ja im Grunde bei anderen genau das kritisiert, was man selbst nicht (mehr) anders macht? Noch eine Frage zum Schluss: Wie soll etwas voran gehen, wenn beide Seiten sagen: "Nö, wenn die nicht machen, dann machen wir auch nicht"? Schlussendlich muss einer von beiden nachgeben und über seinen Schatten springen... :)
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JeKa
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von JeKa »

Ach übrigens, da ich ja seinen Namen noch nichtmal kenne,
was triffts denn eher, mòlù oder wèixiáng? (als "unbekannter") :)
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von Laogai »

JeKa hat geschrieben:Ach übrigens, da ich ja seinen Namen noch nichtmal kenne,
was triffts denn eher, mòlù oder wèixiáng? (als "unbekannter") :)
小伙子 :wink:
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von rainer14 »

aber warte bitte damit nicht, bis er zum 老家伙 geworden ist.

Viel Glück, von einen neugierigen Rainer, der endlich Mal von positiven Ergebnissen hören möchte.
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Linnea
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von Linnea »

laogai hat geschrieben:
JeKa hat geschrieben:Ach übrigens, da ich ja seinen Namen noch nichtmal kenne,
was triffts denn eher, mòlù oder wèixiáng? (als "unbekannter") :)
小伙子 :wink:
帅哥 :wink: :mrgreen:

Keines von beiden. Was für ein Wörterbuch benutzt du denn? :shock:
陌路 mòlù ist ziemlich literarisch
未详 wèixiáng bedeutet: unklar, etwas, das noch nicht verstanden wurde

陌生 mòshēng fremd, oder 陌生人 mòshēngrén Fremder trifft es in deinem Fall wohl besser.
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JeKa
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von JeKa »

Was für ein Wörterbuch benutzt du denn?
Das da: http://www.chinaboard.de/chinesisch_deutsch.php :mrgreen:

Danke euch für die Wortvorschläge :D
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Linnea
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von Linnea »

Kauf dir eines aus Papier, oder versuch es mit nciku oder MDBG. HanDeDict ist ein Mitmachwörterbuch, und leider alles andere als frei von problematischen und teilweise auch falschen Einträgen und noch dazu ohne weitere Erklärungen zu den Wörtern.
memi2006
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von memi2006 »

Hallo Jeka,

bin der gleichen Meinung wie ManausChina. Bloß nicht zu direkt und leidenschaftlich rangehen. Chinesen mögen es nicht. Damit schreckst du ihn eh ab. Du solltest ihn signalisieren mit Lächeln, mit großer Interesse Chinesische Wörte ausprobieren, und von ihm korrigieren (auswendig lernen, nächstmal wiederholen), und von ihm zeigen lassen, wie man Stäbchen hält (da kommt die Berührung auch:). Er wird sich freuen, dass du Interesse an seine Sprache, seine Kultur hast. Gehe hin wenn wenig los ist, damit er mehr Zeit für dich hat. Wenn die Zeit kommt, kannst du eine Sprachetandem vorschlagen, aber nicht zu früh. Auf keinen Fall seine Eltern merken lassen, dann kannst du das ganze vergessen. Also keine Mail an die Familie, keine Telefonnr.austauschen,etc.

soviel erstmal, wünsche dir viel Glück!
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JeKa
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von JeKa »

von ihm zeigen lassen, wie man Stäbchen hält
Das kann ich eigentlich ziemlich gut & das dürfte er bei jedem Essen auch gesehen haben :P
Auf keinen Fall seine Eltern merken lassen, dann kannst du das ganze vergessen.
Warum denn? Is wichtig zu wissen, danke! *Bitte um Aufklärung* :)
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von forsky »

"Auf keinen Fall seine Eltern merken lassen, dann kannst du das ganze vergessen.
Warum denn? Is wichtig zu wissen, danke! *Bitte um Aufklärung* :)"

Weil gewöhnlich in einer normalen, gesunden Familie die Eltern aussuchen, mit welchem Partner sich ihr Bübchen befassen soll.
memi2006
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von memi2006 »

"Auf keinen Fall seine Eltern merken lassen, dann kannst du das ganze vergessen.
Warum denn? Is wichtig zu wissen, danke! *Bitte um Aufklärung* :)"

weil 1. die traditionelle Chinesische Eltern sich gerne in den Bezeihungssachen von den Kindern einmischen (von Rat geben bis verbieten);
2. die traditionelle Chinesische Eltern sich eine Chinesische Schwiegertochter/sohn wünschen;
3. wenn du sagst, ihr seit davon noch weit weit entfernt, aber die Eltern nehmen jede Beziehung von dem Sohn ernst, und betrachten jedes Mädchen als potenzielle Schwiegertochter;
4. wenn die Eltern es merken, und den Sohn vorwarnen, er wird Ruecksicht auf die Eltern nehmen und zurueckziehen wollen.

Das kann ich eigentlich ziemlich gut & das dürfte er bei jedem Essen auch gesehen haben :P

dann frage ihn doch bei Gelegenheit woher er kommt, wie lange er schon in D. ist, wie seine Heimat aussieht, ist es ganz anders als hier?....blabla, da sind so viele Sachen, die du fragen kannst, und ihm zeigen kannst, dass du Interesse an sein Land, seine Kultur hast (aber nicht an ihn persönlich zuerst), dass du verständnisvoll bist, Mitgefühl hast 善解人意 ist eine sehr wichtige Eigenschaft, die einer Chinesen an eine Frau schätzt (Deutscher bestimmt auch:).
Er hat bestimmt niemandem oder nicht die Gelegenheit, jemandem von seinem Gefühl zu erzählen. aber nicht zuviel auf einmal, nicht zu aufdringlich, Schritt für Schritt, jedes mal eine small talk. Wenn du ihn mit deinen Fragen aufgewühlt hast, wird er abends drüber nachdenken, und automatisch an dich denken...
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JeKa
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von JeKa »

Wie ist es denn dann (mal rein platonisch) langfristig überhaupt möglich, eine Beziehung zu führen? Irgendwann, je nachdem wie sich das Ganze entwickelt, werden es seine Eltern doch mehr oder minder zwangsläufig mitbekommen, gerade wenn er als Chinese angeblich ein enges Verhältnis zu seiner Familie haben würde. Da ist es doch im Grunde unmöglich es auf ewig zu verheimlichen? :(

Neutrale und allgemeine Fragen hab ich genügend, besonders wenn ich mich ja sowieso für das Land, die Kultur und die Sprache interessiere. Da werden mir die Fragen erstmal sicher nicht ausgehen und er würde mir da sicher auch vieles erzählen können, ohne dass wir vorschnell zu einer persönlichen Ebene kommen. Aber ja, Schritt für Schritt ist wichtig, das finde ich auch, sonst wirds zu aufdringlich und "unheimlich" was dann wohl automatisch erstmal "Rückzug" bedeuten würde. Von daher, das obligatorische Feingeüfhl. :)
memi2006
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Re: (Wie) spricht man ihn an?

Beitrag von memi2006 »

Die Erfahrung habe ich bei meiner Freundin gemacht. die Familie hat auch ein Restaurant.Sie ist praktisch hier aufgewachsen, spricht fliessend Deutsch. die Eltern sind schon seit 20 Jahren in D. aber die Tochter soll einen Chinesen heiraten! Die sind so gegen ihren deutschen Freund, dass sie mehrmals mit ihm Schluss machen wollte. Die Mutter hat bei mir geweint wegen des Verhaltens von ihm, meiner Meinung nach liegt es wirklich an den Kulturunterschied. Selbst nachdem was alles passiert ist (sie war ganz schwer krank), dass er immer noch zu ihr hält, haben sich die Meinung von den Eltern nicht viel geändert, sondern nur ein wenig nachgegeben.

Und sie ist noch eine Chinesische Frau, umgekehrt wäre es noch komplizierter.

Von daher überlege es dir gut:). Es kann auch sein, dass seine Familie anders ist. Das hilft nur beobachten.
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