Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
ich spreche nicht von Kinderschändern und Massenmördern, sondern davon, wie man seine Anerkennung bzw. Dankbarkeit zeigt. Und dass es da evtl. kulturelle Unterschiede gibt.
Komm mal runter.
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Natürlich gibt es da kulturelle Unterschiede. Das mit den Kinderschändern und Massenmördern ist übrigens ein "echtes" Beispiel. Als die Sache mit Fritzl war, wurde eine ältere Frau aus Amstetten gefragt ob ihr etwas aufgefallen ist. Ihr Antwort war nein, aber er hat immer so nett gegrüßt. Drückt eigentlich ziemlich gut aus, wie extrem hoch der Stellenwert von solchen "Ritualen" besonders in ländlichen Gebieten (in der Stadt nicht mehr) im deutschsprachigen Raum noch ist.Bernhard hat geschrieben:ich spreche nicht von Kinderschändern und Massenmördern, sondern davon, wie man seine Anerkennung bzw. Dankbarkeit zeigt. Und dass es da evtl. kulturelle Unterschiede gibt.
Komm mal runter.
Wenn man immer schön bitte und danke sagt und immer schön grüßt, wird man schon fast automatisch als "anständiger" Mensch wahrgenommen. Diese kulturelle Eigenheit wurde übrigens auch schon häufiger kritisch von Kabarettisten, Schriftstellern oder Musikern satirisch verarbeitet.
Gerade gefunden:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/amokl ... st-1.39761
http://www.merkur-online.de/lokales/lan ... 21755.html
http://www.abendblatt.de/politik/europa ... nwelt.html
http://www.bild.de/BILD/regional/stuttg ... a-job.html
Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
natürlich können Menschen sich verstellen. Und es ist oberflächlich zu glauben, jemand sei ein guter Mensch nur deswegen, weil er sich an gewisse Konventionen hält. Aber das ist wiederum auch überall so. In anderen Ländern sind es wieder andere Konventionen.
Meine Theorie ist: Umgangsformen spielen doch eine Rolle, und sie haben auch einen gewissen erzieherischen Charakter. Heutzutage sind gewisse Umgangsformen außer Mode gekommen - und gerade im "Unterschicht-Milieu" in den Städten liegt bei den Jugendlichen (und nicht nur bei denen) einiges im Argen, was Sinn für Fairness und Respekt anbelangt. Nicht unbedingt ein Ursächlicher Zusammenhang zur Höflichkeit, aber bedenkenswert ist es doch.
Aber das ist reichlich OT. Ursprünglich wollte ich nur sagen: Ich als Deutscher meine immer, meine Mitmenschen nehmen alle Anstrengungen meinerseits als gegeben hin, wenn ich von ihnen nie ein "Dankeschön" höre. In anderen Kulturkreisen ist es anders, aber es fällt mir eben schwer, mich daran zu gewöhnen.
Außerdem war es bei dem Bruder seiner Verlobten ja so, dass er das Fläschchen quasi "eingesackt" hat.
Meine Theorie ist: Umgangsformen spielen doch eine Rolle, und sie haben auch einen gewissen erzieherischen Charakter. Heutzutage sind gewisse Umgangsformen außer Mode gekommen - und gerade im "Unterschicht-Milieu" in den Städten liegt bei den Jugendlichen (und nicht nur bei denen) einiges im Argen, was Sinn für Fairness und Respekt anbelangt. Nicht unbedingt ein Ursächlicher Zusammenhang zur Höflichkeit, aber bedenkenswert ist es doch.
Aber das ist reichlich OT. Ursprünglich wollte ich nur sagen: Ich als Deutscher meine immer, meine Mitmenschen nehmen alle Anstrengungen meinerseits als gegeben hin, wenn ich von ihnen nie ein "Dankeschön" höre. In anderen Kulturkreisen ist es anders, aber es fällt mir eben schwer, mich daran zu gewöhnen.
Außerdem war es bei dem Bruder seiner Verlobten ja so, dass er das Fläschchen quasi "eingesackt" hat.
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Dann waren die Thank yous, Mercies und ... ja ... Xie Xies alle von Deutschland bzw. Österreich "eingeschleppte Erreger", die mir in den betr. Ländern begegneten?beowulf hat geschrieben:Die fast schon exzessive Verwendung von "Danke" und "Bitte" [ ... ] ist in der Tat eine sehr deutsche bzw. österreichische Eigenheit.
Es hängt m.E. primär von der Person ab, der man gegenüber steht, ob man ein "Danke" zu hören bekommt oder nicht.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Na ja, darum dreht sich ja unsere Diskussion: Ist es in China bei Familienmitgliedern ein Zeichen von Wertschätzung, Danke zu sagen, oder wirkt es eher "aufgesetzt"?ingo_001 hat geschrieben: Es hängt m.E. primär von der Person ab, der man gegenüber steht, ob man ein "Danke" zu hören bekommt oder nicht.
Wobei ich nochmal sagen muss, dass der Bruder ja das Fläschchen für sich behalten hat, bis es fast leer war. Es war nicht nur eine Frage des "Danke".
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Bei unserem letzten China-Besuch wars dies bezgl. wie hier in Deutschland, d.h., es gab beim Überreichen des obligatorischen Hochprozentigem aus Deutschland an meinen Schwager ein (ehrliches) "Danke" - und die Flasche wurde noch am gleichen Abend von allen beim Essen anwesenden männlichen Teilnehmern (incl. mir) geleert.Bernhard hat geschrieben:Wobei ich nochmal sagen muss, dass der Bruder ja das Fläschchen für sich behalten hat, bis es fast leer war. Es war nicht nur eine Frage des "Danke".
* Anmerkung: 46 % Vol. waren für Schwager & Co. keine wirkliche Herrausforderung (und ich dachte beim Kauf in Deutschland noch: Lass die Jungs alkoholtechnich nicht vom Hocker kippen) ...
Beim nächsten Besuch gibts ne Flasche Stroh Rum - 80 % Vol. sollten da schon ... herrausfordernder sein
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香水真麻烦
Hmm, das habe ich anders verstanden:Bernhard hat geschrieben:Wobei ich nochmal sagen muss, dass der Bruder ja das Fläschchen für sich behalten hat, bis es fast leer war.
Patti-Paletti hat geschrieben:[..]Ich hab ihm mein Parfüm zur Benutzung angeboten und dann ist es ruckzuck in seiner Tasche verschwunden. Da es fast alle war, hab ich nichts gesagt aber für den ist alles eine Selbstverständlichkeit.
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Re: 香水真麻烦
laogai hat geschrieben:Hmm, das habe ich anders verstanden:Bernhard hat geschrieben:Wobei ich nochmal sagen muss, dass der Bruder ja das Fläschchen für sich behalten hat, bis es fast leer war.Patti-Paletti hat geschrieben:[..]Ich hab ihm mein Parfüm zur Benutzung angeboten und dann ist es ruckzuck in seiner Tasche verschwunden. Da es fast alle war, hab ich nichts gesagt aber für den ist alles eine Selbstverständlichkeit.
sorry... stimmt. Da hatte ich wohl zu schnell gelesen.
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"Danke" ab wieviel %?
Aha, das Überreichen von "Hochprozentigem" (wieviel % waren es genau?) löst also eine Dankesreaktion bei männlichen Chinesen aus.ingo_001 hat geschrieben:Bei unserem letzten China-Besuch wars dies bezgl. wie hier in Deutschland, d.h., es gab beim Überreichen des obligatorischen Hochprozentigem aus Deutschland an meinen Schwager ein (ehrliches) "Danke" - und die Flasche wurde noch am gleichen Abend von allen beim Essen anwesenden männlichen Teilnehmern (incl. mir) geleert.
Nun zum zweiten Teil des Experiments: Ingo, könntest du bitte bei deinem nächsten Besuch in China Niederprozentiges (z.B. Mon Chéri oder Weinbrandbohnen) für die Damen und Höchstprozentiges (>80%) für die Herren als Gastgeschenke mitschleppen und jeweils die Reaktion der Beschenkten dokumentieren?
Die Ergebnisse fließen dann ins Buchprojekt "Das verstehe ich nicht" ein
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Ich denke schon es hat mit Anstand zu tun. Auch in China bedankt man sich für Geschenke, das hat absolut nichts mit Distanz zu tun. Klar gibt es kulturelle Unterschiede, und man kann nicht erwarten dass Chinesen sich wie Deutsche verhalten. Aber was man kann, ist mit anderen Chinesen vergleichen, und da gibt es durchaus, manchmal ziemlich starke, Unterschiede.sanctus hat geschrieben: Na das hat aber nix mit "verwoehnt" zu tun. Bitte und Danke benutzt man nur in der chin. Aussenkommunikation und hat nix mit fehlenden Anstand zu tun. Im Gegenteil schaffen die staendigen Aeusserungen von Bitte und Danke eher Distanz.
Er findet ja, dass Unhöflichkeit nicht typisch für China, sondern für die "männlichen Nachkommen" ist. Ich kann das von meiner Verwandtschaft her nur bestätigen. Männliche Angehörige haben ausnahmslos weniger Anstand und schlechtere Manieren. Es hat also nichts mit Umfeld oder Bildung zu tun. "Total verwöhnt" trifft leider zu oft auch zu, da hat er schon recht.Patti-Paletti hat geschrieben: Ich konnte auch einige Klischees dort finden, ihr Bruder z.B. ist ein super Beispiel für einen chinesischen Männlichen Nachkommen, total verwöhnt, danke und bitte sind absolute Fremdwörter usw.
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Bei Geschenken schliesse ich mich da natuerlich an. Ich meinte eher auch die Situationen, wo man die Sojasosse gereicht bekommt etc., da ist ein Danke ueberfluessig.punisher2008 hat geschrieben: Ich denke schon es hat mit Anstand zu tun. Auch in China bedankt man sich für Geschenke, das hat absolut nichts mit Distanz zu tun. Klar gibt es kulturelle Unterschiede, und man kann nicht erwarten dass Chinesen sich wie Deutsche verhalten. Aber was man kann, ist mit anderen Chinesen vergleichen, und da gibt es durchaus, manchmal ziemlich starke, Unterschiede.
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Wobei ich diese Tendenz wohl weltweit dem männlichen Geschlecht zusprechen würde... Nur das "ausnahmslos" würde ich in Frage stellen.Männliche Angehörige haben ausnahmslos weniger Anstand und schlechtere Manieren.
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss gestaut und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Biber nicht essen kann!
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Re: "Danke" ab wieviel %?
ingo_001 hat geschrieben:Bei unserem letzten China-Besuch wars dies bezgl. wie hier in Deutschland, d.h., es gab beim Überreichen des obligatorischen Hochprozentigem aus Deutschland an meinen Schwager ein (ehrliches) "Danke" - und die Flasche wurde noch am gleichen Abend von allen beim Essen anwesenden männlichen Teilnehmern (incl. mir) geleert.
Unter dem ersten Teil folgte noch:laogai hat geschrieben:Aha, das Überreichen von "Hochprozentigem" (wieviel % waren es genau?) löst also eine Dankesreaktion bei männlichen Chinesen aus.
ingo_001 hat geschrieben:* Anmerkung: 46 % Vol. waren für Schwager & Co. keine wirkliche Herrausforderung (und ich dachte beim Kauf in Deutschland noch: Lass die Jungs alkoholtechnich nicht vom Hocker kippen) ...
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Wenn, dann aber nur mit Bildern, denn die sagen mehr als 1000 Wortelaogai hat geschrieben:Nun zum zweiten Teil des Experiments: Ingo, könntest du bitte bei deinem nächsten Besuch in China Niederprozentiges (z.B. Mon Chéri oder Weinbrandbohnen) für die Damen und Höchstprozentiges (>80%) für die Herren als Gastgeschenke mitschleppen und jeweils die Reaktion der Beschenkten dokumentieren?
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.
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Re: "Danke" ab wieviel %?
Viel interessanter finde ich die Reaktion bzw. den Gesichtsausdruck, wenn man Chinesen Lakritzschnecken probieren lässtingo_001 hat geschrieben:Wenn, dann aber nur mit Bildern, denn die sagen mehr als 1000 Wortelaogai hat geschrieben:Nun zum zweiten Teil des Experiments: Ingo, könntest du bitte bei deinem nächsten Besuch in China Niederprozentiges (z.B. Mon Chéri oder Weinbrandbohnen) für die Damen und Höchstprozentiges (>80%) für die Herren als Gastgeschenke mitschleppen und jeweils die Reaktion der Beschenkten dokumentieren?
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Re: Und wieder Kulturunterschieds-Probleme
Ich meinte das speziell auf meine chinesische Verwandtschaft bezogen. Da trifft das allemal zu. Das stelle ich sowohl bei der älteren Generation als auch bei den ganzen Kindern fest. Wie es in anderen Familien ist weiß ich nicht.Aremonus hat geschrieben:Wobei ich diese Tendenz wohl weltweit dem männlichen Geschlecht zusprechen würde... Nur das "ausnahmslos" würde ich in Frage stellen.Männliche Angehörige haben ausnahmslos weniger Anstand und schlechtere Manieren.
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