Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Alles zum Thema Visum für China und Deutschland: Antrag, benötigte Unterlagen, Bürokratie, Erfahrungsberichte und sonstiger nerviger Kleinkram zu dem Thema.
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MrZhongGuoRen
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Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von MrZhongGuoRen »

Hallo zusammen!

Vor Jahren war ich hier schon aktiv, aber da Benutzernamen vergessen, ein neuer Account ... mein Plan klingt vielleicht etwas nach Kamikaze, deshalb will ich mich so sehr es geht vorher informieren.

Möchte demnächst ein Besuchervisum beantragen, da ich Freunde in China habe die mich einladen würden, und bei denen ich auch nächtigen kann. Soweit so gut.

Gerne würde ich im April in China sein und mich vor Ort um Arbeit bemühen. Ich weiss, dass es am Besten wäre schon innerhalb Deutschlands eine Arbeitszusage zu bekommen und dann mit dem Z-Visum dorthin zu gehen - aber habe meine Arbeit in Deutschland bereits gekündigt (bis Ende kommenden Monats) und anstatt dann hier bei Freunden/Familie abzuhängen und online nach Jobs zu schauen, wäre ich lieber bereits in China und chinesische Luft atmen ( :)) und mich dort um Arbeit bemühen, direkt vor Ort zu den Interviews gehen, usw.

Da mein Chinesisch einigermaßen gut ist, wenn auch noch nicht ganz fließend, würde ich mich direkt bei chin. Firmen bewerben.

Nun ist es soweit ich weiß so, dass man ein Z-Visum/Arbeitsvisum im Heimatland oder in Hong Kong beantragen kann, und da ich sowieso nach Südchina möchte, wäre das kein Problem.

Meine Sorge ist nun, ob mein Plan technisch wirklich so aufgehen kann: Gehe mit dem Besuchervisum nach China, suche Arbeit, finde im Idealfall einen Arbeitgeber, und gehe dann nach Hong Kong, um mir, nachdem der zukünftige Arbeitgeber sich um die Formalitäten gekümmert hat, ein Arbeitsvisum ausstellen zu lassen. Wäre das überhaupt möglich, solange ich noch das gültige L-Visum habe, ein Arbeitsvisum zu bekommen, auf dass ersteres quasi umgewandelt oder überschrieben wird?

Das wäre im Moment meine größte Frage/Sorge. Hat hier jemand Erfahrung damit oder kennt sich mit chinesischen Visa-Anträgen besonders aus? Wäre für Ratschläge/Tipps echt dankbar! Kommentare zur Durchführbarkeit meines Plans allgemein sind auch willkommen. :o
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ingo_001
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von ingo_001 »

Game over :mrgreen:
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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sonero
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von sonero »

Moin,

Die mittlerweile harten Bedingungen für ein Z-Visum sind Dir bekannt?
Und wenn Deine Info, daß Du das in HK bekommst einige Jahre alt ist, kannst Du das vermutlich vergessen.
Zu 99% wird das nix.

Gruß,
Norbert
rundherum
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von rundherum »

Ich finde jetzt die Bedingungen für Arbeitsvisa in China nicht sehr hart für junge Leute (die ja auch oft einen Uni-Abschluss haben), aber zu erst musst Du eine Arbeit finden. Und China ist derzeit in einer Phase steigender Arbeitslosigkeit und abnehmender wirtschaftlicher Dynamik. Selbst viele Chinesen die im Ausland studiert haben und heimkehren haben Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden. Ihr Durchschnittsgehalt fiel in den letzten 3 Jahren gem. offiziellen Zahlen von 10000 auf 6000 Yuan pro Monat.
Die chinesische Regierung sagt zwar, dass dies daran liege, dass Chinesische Universitäten jetzt so viel besser wurden, aber so viel hat sich innert 3 Jahren nicht verändert...

Warum sollte also eine chinesische Firma Dich anstellen? Welchen Markt befüllst Du? Bist Du beispielsweise ein IT oder KI-Experte? Oder zumindest ein qualifizierter, erfahrener Lehrer?
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MrZhongGuoRen
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von MrZhongGuoRen »

sonero hat geschrieben:Die mittlerweile harten Bedingungen für ein Z-Visum sind Dir bekannt?
Nein, war es mir nicht. Und ja, ich habe gegoogled um rauszufinden ob deine Behauptung stimmt, leider nichts zu gefunden. Hast du eine Quelle hierfür?
sonero hat geschrieben:Und wenn Deine Info, daß Du das in HK bekommst einige Jahre alt ist, kannst Du das vermutlich vergessen.
Auf mehreren Seiten habe ich gelesen, das man das Z-Visum für China in Hong Kong beziehen kann. Waren wohl alle veraltet. Würdest du eine aktuelle Quelle sharen? Das wäre durchaus wichtig, falls es wirklich stimmt, dass man in HK kein Z-Visum beantragen kann.
rundherum hat geschrieben:Ihr Durchschnittsgehalt fiel in den letzten 3 Jahren gem. offiziellen Zahlen von 10000 auf 6000 Yuan pro Monat.
Das mag stimmen, aber zumindest bei der Art von Jobs nach denen ich mich umgeschaut habe, werden auf den chinesischen Jobportalen die Gehälter in der Regel höher angegeben. Wobei das natürlich von mehreren Faktoren abhängt, wie etwa vom Beruf, aber auch der Stadt - in Kunming verdient man in der Regel weniger als in Beijing, aber dafür ist der Unterschied was Mietpreise angeht auch riesig.
rundherum hat geschrieben:Warum sollte also eine chinesische Firma Dich anstellen? Welchen Markt befüllst Du? Bist Du beispielsweise ein IT oder KI-Experte? Oder zumindest ein qualifizierter, erfahrener Lehrer?
Das sind wichtige Fragen und ich weiß das sie auch gut gemeint sind, aber ehrlich gesagt ist meine Sorge nicht ob ich überhaupt Arbeit finde, sondern a) wie schnell es geht b) ob das Gehalt stimmt c) ob ich die Formalitäten in Hong Kong erledigen kann - oder doch nicht besser von Deutschland aus mich bewerbe und dann halt über Skype/Weixin das Video-Interview führen soll.

Aber um deine Frage zu beantworten - spreche mehrere Sprachen fließend,, hatte einige Jahre eine eigene (kleine) Firma, also Erfahrung mit Import/Export, Marketing, etc., habe einen Master, und so weiter. Als IT-Experte wäre es definitiv leichter, aber denke in/um Shenzhen herum dürfte ich mit meinen Erfahrungen + Sprachen fündig werden - habe auf den Jobportalen auch einiges gefunden was ich machen könnte. Werde mich natürlich jetzt schon bewerben, aber falls ich bis Mitte/Ende März nichts finden sollte ist eben die Frage, hier bleiben und weiterschauen, oder rüberfliegen.

Vielleicht bin ich auch zu optimistisch und werde auf die Nase fallen - das nehme ich in Kauf. Frage mich eher, ob das technisch überhaupt so möglich ist. Mit Besuchervisum hin, und dann während das noch gültig ist nach Hong Kong und ein Z-Visum beantragen?

Und noch eine Befürchtung ist, ob ich dann alle wichtigen Unterlagen mit mir vor Ort habe. Soweit ich weiß gibt es keine einheitliche Regelungen bezüglich dessen was der Arbeitgeber braucht - was wenn ich dort bin und etwas brauche was ich nicht mit mir habe... 完蛋了!Es wäre wohl weiser erst dorthin zu gehen wenn ich in Deutschland bereits eine Zusage bekommen habe - die Sache ist, möchte einfach lieber früher als später bereits in China sein. :wink:
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von ingo_001 »

Ich sagte doch schon:
ich hat geschrieben:Game over :mrgreen:
Burki :mrgreen:

Dein Outing (punni gegenüber) vor ein paar Tagen, dann die zwei "zufälligen" Neuanmeldungen ...
Die Art und Weise, wie Du formulierst - Du kannst eben nicht aus Deiner Haut raus.

Den Faden werde ich nicht weiter kommentieren :lol:
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von rundherum »

Auf mehreren Seiten habe ich gelesen, das man das Z-Visum für China in Hong Kong beziehen kann. Waren wohl alle veraltet. Würdest du eine aktuelle Quelle sharen? Das wäre durchaus wichtig, falls es wirklich stimmt, dass man in HK kein Z-Visum beantragen kann.
Nur weil man in China das Recht auf etwas hat, bedeutet das nicht, dass man es auch bekommt. China ist kein Rechtsstaat mit Gewaltenteilung, die Gesellschaft funktioniert ganz anders. Deswegen würde ich mich nicht auf Quellen verlassen. Du kannst Dein Recht kaum durchsetzen. Auf der anderen Seite kann das Recht auch flexibler ausgelegt werden. So wurde mir auch mal gewährt, mein L-Visum im PSB in ein Z-Visum umzuwandeln.
Meine Erfahrung zur Visa-Vergabe in Hong Kong: Es ist möglich, aber einfach viel mühsamer als in Europa. Die Agentur CTS ist sehr unprofessionell und gab mir sogar mal falsche Informationen und darauf behaarten, dass ich den Antrag falsch ausfüllte. Und ihn danach erneut schreiben musste. Von Hand.
Das Verbindungsbüro (heißt das so auf Deutsch?) ist chronisch überlastet, sodass man meist sehr lange anstehen muss. Zudem sind sie extrem penibel bei allen Dokumenten und man muss oft etwas nachbessern oder nachreichen und dann wieder unnötig lange anstehen. In Europa ist es viel angenehmer.
Ich für meinen Teil versuche, meine Visumsangelegenheiten in Europa oder in Festlandchina selber zu regeln. Das Verbindungsbüro meide ich bestimmt. Finanziell sparst Du auch nichts, wenn Du in Hong Kong auf das Visum warten musst. Der Flug ist wohl billiger als das Hotel in Hong Kong.
oder doch nicht besser von Deutschland aus mich bewerbe und dann halt über Skype/Weixin das Video-Interview führen soll.
Das wäre meines Erachtens definitiv die VIEL bessere Strategie. Du würdest Deine Risiken minimieren und wahrscheinlich sogar die Kosten senken.
Aber klar, wir verstehen hier sehr gut, dass man lieber in China als in Deutschland wartet - ging mir auf jeden Fall auch so :wink:

Warum die beiden Dinge nicht trennen? Nach China, dort einen Job suchen und das Visum dann in Deutschland beantragen? Eventuell kannst Du zu erst versuchen, im lokalen PSB das L- in ein Z-Visum umzuwandeln. Sie können ja nicht mehr als NEIN sagen und Dich an die Kollegen in Deutschland verweisen.
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von MrZhongGuoRen »

rundherum hat geschrieben:Nur weil man in China das Recht auf etwas hat, bedeutet das nicht, dass man es auch bekommt. China ist kein Rechtsstaat mit Gewaltenteilung, die Gesellschaft funktioniert ganz anders. Deswegen würde ich mich nicht auf Quellen verlassen. Du kannst Dein Recht kaum durchsetzen. Auf der anderen Seite kann das Recht auch flexibler ausgelegt werden.
Verstehe, da magst du echt recht haben und das sollte ich nicht unterschätzen. Man kann auf sein Recht nicht beharren, aber dafür sind die Regeln manchmal fließender. :-)
rundherum hat geschrieben:So wurde mir auch mal gewährt, mein L-Visum im PSB in ein Z-Visum umzuwandeln.
Cool, hat das bei dir also geklappt! Aber wie du schon sagtest, man sollte drüben von nichts ausgehen.
rundherum hat geschrieben:Meine Erfahrung zur Visa-Vergabe in Hong Kong: Es ist möglich, aber einfach viel mühsamer als in Europa. Die Agentur CTS ist sehr unprofessionell und gab mir sogar mal falsche Informationen und darauf behaarten, dass ich den Antrag falsch ausfüllte. Und ihn danach erneut schreiben musste. Von Hand.
Das Verbindungsbüro (heißt das so auf Deutsch?) ist chronisch überlastet, sodass man meist sehr lange anstehen muss. Zudem sind sie extrem penibel bei allen Dokumenten und man muss oft etwas nachbessern oder nachreichen und dann wieder unnötig lange anstehen. In Europa ist es viel angenehmer.
Danke für die first-hand experience... solche praktischen Erfahrungen wollte ich ja hören, wobei das ja wirklich 麻煩 klingt. Tendiere das nun doch vielleicht eher hierzulande zu machen ...
rundherum hat geschrieben:Ich für meinen Teil versuche, meine Visumsangelegenheiten in Europa oder in Festlandchina selber zu regeln. Das Verbindungsbüro meide ich bestimmt. Finanziell sparst Du auch nichts, wenn Du in Hong Kong auf das Visum warten musst. Der Flug ist wohl billiger als das Hotel in Hong Kong.
In Festlandchina hat man auch Spielraum was das Visum angeht? Oder meintest du damit, wenn du quasi von Deutschland aus die Vorarbeit geleistet hast, die restlichen Formalitäten dann im Festland erledigst?
rundherum hat geschrieben:Das wäre meines Erachtens definitiv die VIEL bessere Strategie. Du würdest Deine Risiken minimieren und wahrscheinlich sogar die Kosten senken.
Das sehe ich mittlerweile auch ein. :-)
rundherum hat geschrieben:Warum die beiden Dinge nicht trennen? Nach China, dort einen Job suchen und das Visum dann in Deutschland beantragen? Eventuell kannst Du zu erst versuchen, im lokalen PSB das L- in ein Z-Visum umzuwandeln. Sie können ja nicht mehr als NEIN sagen und Dich an die Kollegen in Deutschland verweisen.
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber stimmt, ich muss für das Besuchervisum ohnehin ein Rückflugticket buchen ... entweder es klappt in Hong Kong, und wenn nicht, nehme ich den Rückflug wahr, und erledige die Sachen hier. Wahrscheinlich die beste Option, wenn ich so schnell wie möglich in China sein will, aber du hast schon recht, es ist günstiger/stressfreier wenn ich alles bereits in Deutschland erledige. Danke auf jeden Fall für die Tipps!
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Re: Von L-Visum zum Arbeitsvisum

Beitrag von Phytagoras »

Es kann sowieso dauern bis du das Z-Visum bekommst.

Bei mir waren es fast 2 Monate, die ich warten musste. HK wäre da weitaus teurer gewesen als für 500€ Hin und Zurück nach China.

Dennoch gab es Probleme und ich glaube, die werden einfach gemacht, weil einige Leute gerne Probleme machen wollten. Zuerst wollten Sie mein Staatsexamen nicht anerkennen, weil angeblich das "Papier zu dünn sei und es wohl Fake sei." Notariell beglaubigt, dann ging es. Das von meinem Kollegen wurde ohne Murren (und auf dünnerem Papier gedruckt, Bachelor aus Österreich) anerkannt.
Die Agentur CTS ist sehr unprofessionell und gab mir sogar mal falsche Informationen und darauf behaarten, dass ich den Antrag falsch ausfüllte. Und ihn danach erneut schreiben musste. Von Hand.
Hab mit CTS selbst auch Probleme gehabt, aber weiß nicht, ob es nicht auch an der chinesischen Botschaft in HK gelegen hat. Bevor ich vor dem Z-Visum zurück nach Deutschland fliegen sollte, musste ich noch 2 Monate in China bleiben (weil mein Rückflug schon gebucht war). Also musste ich nach HK und auf Anfrage vor dem Flug wäre es ja kein Problem noch ein neues Visum für China zu holen. Extra telefoniert. Stand dann bei denen und dann funktionierte es doch nicht mehr. "Can't do another Tourist visa." "But you told me no problem." Lol no kthxbye". Ein "Port-Visa" ging aber... Und dann 1 Monat später noch einmal nen Visa run in Urumqi für noch einen Monat...
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