看什么看 hat geschrieben:Ich frag mich immer wieder warum es Leute zum Reisen in dieses Land zieht. Mit dem dt. Pass hat man Zugang zu 174 Laendern ohne diesen ganzen Quatsch (teure Visa, Polizeianmeldung auf Schritt und Tritt, und erst der ganze Stress und Aufwand wenn man mit dem Zug fahren will) und 90% davon sind auch noch schoenere und angenehmere Reiseorte.
Dann kennst du nicht den Quatsch, den mittelamerikanische Beamte anstellen, wenn man über Land einreist. Dagegen ist China fast "easy going"! Ich zitiere aus dem Buch "Asphalt und Schotter":
Wie man eine Grenzabfertigung bürokratisch und umständlich durchführt, zeigten mir die
Beamten Mittelamerikas. An der Grenzstation bei El Jobo in El Salvador war
es mit der Paß- und Zollkontrolle alleine nicht getan. Ein Beamter drückte mir
einen Laufzettel in die Hand. Ein kleiner Junge hängte sich an meine Fersen
und führte mich zu den einzelnen Dienststellen. Er erzählte jedem, daß ich mit
dem Fahrrad unterwegs sei und er sich an der Grenze um mich kümmert. Ich
lief sechs verschiedene Stellen an, und von jeder erhielt ich einen Stempel auf
den Laufzettel gedrückt. Ich war bei der Fahrzeugregistratur, bei der
Gesundheitskontrolle, bei der Registratur und bei der Paß- und Zollkontrolle.
Meine letzte Bestätigung bekam ich von einem Soldaten, der mein Gepäck
nach Waffen durchsuchte.
„Bin ich jetzt fertig?“ fragte ich den Soldaten.
„Ja, Sie können weiterfahren.“
Zweihundert Meter nach der Grenzstation fand die letzte Kontrolle statt. An
einem niedergelassenen Schlagbaum, der von einem Soldaten bewacht
wurde, hielt ich an und händigte den Laufzettel aus. Er überprüfte, ob sich in
jedem Feld ein Stempel befand.
„Und wo ist die Einfuhrerlaubnis und das Nummernschild für das Fahrrad?“
„Das ist ein deutsches Fahrrad“, ließ ich den Soldaten wissen. „So etwas
brauche ich nicht. Ich bin auf der Durchreise.“
Ich stieß auf taube Ohren bei dem Soldaten. „Na schön. Wenn es unbedingt
sein muß, werde ich mir die Papiere besorgen. Aber wie gesagt, ich werde
keine brauchen.“
„Ich darf Sie nicht passieren lassen. Sie müssen sich die Erlaubnis beim Zoll holen.“
Ein anderer Soldat ging mit mir zum Zoll zurück. Auf den Weg dorthin
fragte er mehrere Personen, wie das mit Radlern sei. Jeder sagte ihm, eine
Erlaubnis sei nicht erforderlich.
„Radfahrer benötigen weder ein Nummernschild noch eine Erlaubnis, um bei
uns einzureisen. Der bleibt doch nur ein paar Tage in El Salvador.“ Die
Auskunft des Zollbeamten bestätigte dem Soldaten nur das, was ich ihm schon
gesagt hatte. Seine Vorgesetzten hatten ihm wohl den Befehl gegeben, keinen
Grenzgänger durch den Kontrollpunkt zu lassen, der für sein Fahrzeug keine
Zollpapiere vorlegen konnte. Ich kehrte zum Schlagbaum zurück und gab den
Laufzettel ab.
„Wie ich es gesagt habe; ich brauche keine Papiere für mein Fahrrad. Dein
Kamerad kann es dir bestätigen.“
Der Schlagbaum öffnete sich; der Soldat lächelte mich an und winkte mir nach.
Sicher ist China nicht immer einfach im Vergleich zu anderen Ländern zu bereisen. Aber wenn man sich vorher ein wenig auf das Land vorbereitet, was die Einreisemodalitäten und das Reisen im Land betrifft, weiß man, was auf einen zukommen kann und ist dann auch nicht mehr überrascht. Für Chinator ( Tor = Eingang, Zugang oder Tor = Narr, Unerfahrener ?) und seine Begleiter war es natürlich ärgerlich, ihren gebuchten Heimflug nicht antreten zu dürfen und auf einen teueren umbuchen zu müssen. Wobei er uns vielleicht noch mitteilen könnte, warum er den Weiterflug von Beijing nach Zürich nicht am 06.Januar angetreten ist sondern einen Tag später. Und falls an diesem Tag der Flug bereits ausgebucht war, warum er oder einer seiner Begleiter nicht auf die Idee kam, daß sie eventuell ein Visum benötigen könnten.
Bernd
PS: im letzten Jahr bin ich mit Singapore Airlines Frankfurt - Singapore (Aufenthalt 4 Stunden) - Melbourne / Sydney -Singapore - Frankfurt zum Preis von € 1.130,00 geflogen. Das war zwar preislich nicht der günstige Flug dafür aber zeitlich (24 Stunden)!