Visum - Besuch aus China für 3 Monate in D

[tomorrow]

Hallo,

meine Schwägerin (Schwester meiner Frau) möchte uns mit ihrem Ehemann und der Tochter in Deutschland besuchen. Besuchszeit 05-07/2014. Sie würden bei uns wohnen und die Tochter möchte in dieser Zeit für 3 Monate als Gastschüler eine deutsche Schule besuchen.
Die Familie ist in China gut situiert - Job und Geld ist vorhanden.

Nun stellt sich die Frage:
was ist das passende Visum für diesen Besuch bei uns über 3 Monate Dauer?
Besuch der Familie - Visum scheint sehr aufwändig zu sein....viele Dokumente sind erforderlich.
Besuch als Tourist in Deutschland - einfacher? Vor-/Nacheile?

Welchen Unterschied haben diese beiden Arten den Visums? Welche Vor-/Nachteile sind enthalten?

Was sollten wir beantragen/ tun, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten?

Für hilfreiche Infos dazu bedanke ich mich bereits im Voraus.

[tigerprawn]

Vielleicht auch erstmal mit der Schule reden. Wenn sie mit einem 3 Monatsvisum hier wäre heisst das ja nicht, dass sie die Schule aufnimmt. Wenn die (vielleicht privat-)Schule ihr ok gibt, würde ich genau dafür auch das Visum beantragen. Wie gut ist ihr deutsch und wie alt ist sie eigentlich?

[Laogai]

Besuch der Familie - Visum scheint sehr aufwändig zu sein....viele Dokumente sind erforderlich.

Was ist daran aufwändig? Verpflichtungserklärung von eurer Seite, Flugtickets und eine Auslandskrankenversicherung. Mehr wird nicht benötigt.

[Sachse28]

Nachweis der Rückkehrbereitschaft?

[tomorrow]

In der Tat nur das:
Was ist daran aufwändig? Verpflichtungserklärung von eurer Seite, Flugtickets und eine Auslandskrankenversicherung.

Mehr wird nicht benötigt???

Meine Schwägerin schreibt mir etwas von Nachweis der familiären Beziehung und Heiratsbescheinigung unserer Heirat. Bestätigung deutscher Behörden bzw. der CN Botschaft dazu.

Wenn es nur die Verpflichtungserklärung wäre - kein Problem.
Macht es Sinn die Ausländerbehörde dazu aufzusuchen?

Fakt ist:
Schwägerin denkt daran in Beijing ein Büro zu beauftragen, die solche Visa problemfrei gegen Gebühr erledigen.

[Laogai]

Schwägerin denkt daran in Beijing ein Büro zu beauftragen, die solche Visa problemfrei gegen Gebühr erledigen.

Davon sollte sie Abstand nehmen, das schafft ihr auch so ohne großen (finanziellen) Aufwand!

[mjs]

Schwägerin denkt daran in Beijing ein Büro zu beauftragen, die solche Visa problemfrei gegen Gebühr erledigen.

Davon sollte sie Abstand nehmen, das schafft ihr auch so ohne großen (finanziellen) Aufwand!

Korrekt. Die meisten Reisebüros und Visa-Agenturen schaffen es, auch jeden noch so gut vorbereiteten Antrag schön zu verhunzen. Gefakte Flugreservierungen z.B., weil das ja noch schöner wäre, wenn man dem zahlenden Kunden auch noch einen Flug ordentlich reservieren soll. Wo käme man denn da hin ... vor allem wenn man die Gebühren schon kassiert hat?

Sorry, wenn ein Reisebüro schon behauptet, es kann ein Visum beschaffen, ist der Drops schon gelutscht. Visa verteilt die Botschaft, nicht das Reisebüro. Billigste Aufschneiderei - und deine Schwägerin hat schon angebissen?

Aber auch von anderem Blödsinn sollte man vielleicht die Finger lassen:

Meine Schwägerin schreibt mir etwas von Nachweis der familiären Beziehung und Heiratsbescheinigung unserer Heirat. Bestätigung deutscher Behörden bzw. der CN Botschaft dazu.

z.B.: "Meine Schwägerin hat mal jemanden husten hören, der im Internet geschrieben hat, dass sich wer erkältet hat und jetzt alle Chinesen, die nach Deutschland fliegen, gegen Gelbsucht versichert werden müssen."

Was man tatsächlich braucht kann man hingegen auf der Webseite der Botschaft oder aber (finde ich besser gestaltet) deren Dienstleistungszentrum TLScontact lesen. Das sind dann übrigens (im Gegensatz zu eurem Reisebüro und uns Forenmitgliedern hier) die Leute, die am Ende die Visa vergeben (also an der Botschaft jetzt, nicht bei TLScontact) und entsprechend auch genau wissen, was sie wollen. Schön, dass du hier auch uns fragst, aber: Wir verteilen keine Visa hier. Entsprechend wenig kannst du auch auf alles geben, was wir hier schreiben (z.B. ich) und statt dessen mal bei der Botschaft nachfragen, was Sache ist (visa@peki.diplo.de).

Was tatsächlich stimmt: Beim Antrag auf einen Besuch von Verwandten muss ein Beleg der Verwandtschaft zum Einlader beigelegt werden. Und da ihr gleich mal mit der Maximalforderung von 90 Tage einsteigt kann ich euch nur raten, das dann auch ordentlich zu machen. Das kann man nun mehr oder weniger schlau anstellen:

a) Man kann z.B. die Schwester deiner Frau von der Grossmutter deines Onkels des Ex-Schwagers deiner Tante dritten Grades einladen lassen und dann kannst du zusehen, wie du diese Verwandtschaftskette belegts. Das ist dann schön umständlich und dämlich angestellt.

b) Du kannst natürlich deine Schwägerin auch selbst einladen. Ist nur eine Kopie mehr als was im nächsten Absatz kommt und an sich nicht schlecht. Aber es zeigt doch, dass dir noch nicht vollständig klar ist was am obigen Beispiel nicht so ganz schlau war.

c) Du kannst nämlich deine Frau auch selbst Ihre Schwester einladen lassen. Dann ist nur die Verwandtschaft zwischen den beiden zu belegen, was die mit dem Hukou hinzubekommen sein sollte. Das muss man dann zwar noch in China vom Notar beglaubigen lassen und dem Chinesischen Außenministerium überbeglaubigen, aber das war es dann schon für diesen Punkt. Wenn du magst kannst du ja zum Spass noch zusätzlich die Kopie eurer deutschen Heiratsurkunde beilegen (siehe vorheriger Absatz), weils wenig Arbeit ist und sicher nicht schadet. Aber der wesentliche Teil ist der Beleg der Verwandtschaft deiner Ehefrau zu ihrer Schwester.

Drunter geht es eben nicht - es sei denn, du schießt dir gerne selbst ins Knie:

Besuch als Tourist in Deutschland - einfacher? Vor-/Nacheile?

d) Ja genau. Mal beantragen "Ladida, wir sind lustige Touristen auf Wanderschaft, wollen mal drei Monate in Deutschland abhängen. Hihihi."

• - Darauf kommt dann von der Botschaft ein "Vielen Dank, verarschen können wir uns selbst."
  - Darauf hin dann deine Verwandten: "Wie abgelehnt?"
  - Darauf dann du: "Ich glaube es hackt! Die sind alle gut betucht!"
  - Darauf die Botschaft: "Vielen Dank. Auf Verarsche gibt es immer Ablehnung. Und wer sind Sie überhaupt?"
  - Darauf du wieder: "Der Schwager!"
  - Darauf die Botschaft: "Hatten wir uns schon gedacht."
  - Darauf dann du vielleicht nochmal: "Aber die haben doch Geld! Frechheit!"
  - Darauf die Botschaft: "Uns wirklich Schnurz bei Verarsche."

Darauf dann nach mehr oder weniger Umstand (je nachdem wie schnell ihr drauf kommt, dass die Botschaft jeden ablehnen kann, der Blödsinn erzählt) ein neuer Antrag von deinen Verwandten, diesmal mit weniger Quatsch wie "Hihi - mal 3 Monate in Deutschland Rundreise" und mehr mit Unterlagen, die tatsächlich was mit dem eigentlichen Reisezweck zu tun haben.

Ob Ihr da als Reisezweck nun den Verwandtenbesuch angebt und entsprechend Unterlagen einreicht oder aber das mit dem Schulbesuch als Hauptzweck wählt und dazu was einreicht ist ja euch überlassen (Ich würde es über den Familienbesuch machen, kann ich aber auch falsch mit liegen). Aber "Ladidia - Humperdido - Wir sind Toursiten - Hahaha - 3 Monate! - Tralalala!" ... mal im Ernst: Wer hat denn das vorgeschlagen?

Dieses komische Reisebüro, an das sich deine Schwägerin gewandt hat? Macht Sinn - denen kann ja auch egal sein, ob sie ein Visum bekommt oder nicht. Minimaler Aufwand und Gebühr von deiner Schwägerin kassiert. Und dann noch ein zweites mal beim zweiten Antrag - hihihi!

Was sollten wir beantragen/ tun, um den Aufwand so gering wie möglich zu halten?

Am besten was, wo sich deine Schwägerin keine Ablehnung mit einhandelt. Ablehnung kostet nämlich a ) Geld und (manchmal schlimmer) b ) Zeit.

Ich würde vorschlagen: Mal im Internet schlau machen, was für ein Visum zum Familienbesuch einzureichen ist (notfalls bei der Botschaft fragen, wo es steht) und wenn was nicht klar ist ... nochmal bei der Botschaft nachfragen. Gute Frage wäre sicher "In unserer Situation, wäre es da besser Unterlagen für den Verwandtenbesuch einzureichen oder eher für diesen Schulbesuch?" Adresse: siehe oben.

Für Gerüchte kannst du dich natürlich gerne weiter an uns wenden, dafür ist das Internet schließlich da. Ist aber leider umsonst. Richtig teuer geht es denke ich nur über das Reisebüro deiner Schwägerin

Viel Glück

[mazzel]

...und statt dessen mal bei der Botschaft nachfragen, was Sache ist (visa@peki.diplo.de).

Zu dem ziemlich kompletten Beitrag von mjs möchte ich nur noch folgendes hinzufügen:
Ich habe versucht, telefonisch Uaskunft bei der Botschaft zu bekommen. D wird einem jedoch nur die obige E-Mail Adresse genannt. Dort kann man aber sein Anliegen schildern und bekommt zimlich prompt eine kompetente Antwort!
Also:

statt dessen mal bei der Botschaft nachfragen, was Sache ist (visa@peki.diplo.de)

[tomorrow]

Hi super, prima,

die Antworten passen auch zu meiner Meinung. Stand nun - ich denke wir werden das ganze in Richtung Familienbesuch lenken. Die einzige Stelle wo es aufwändig wird ist eben die Bestätigung der Verwandtschaftsbeziehung mittels Hukou. Eben der Gang zu den Ämtern. Den kenne ich allerdings von damals - ging aber auch alles. Übrigens habe ich keine Heiratsurkunde in Deutschland, da wir damals den Entschluss gefasst hatten in China zu heiraten. Dies machte uns die Sache mit dem Visum seinerzeit bedeutend einfacher. Ging auch flott.

Zunächst mal vielen Dank für die ausführlichen und aufmerksamen Beiträge.

[mjs]

Übrigens habe ich keine Heiratsurkunde in Deutschland, da wir damals den Entschluss gefasst hatten in China zu heiraten.

Aber musste damals nicht auch eure Heiratsurkunde irgendwann legalisiert werden oder so was, als deine Frau dann mit dir nach Deutschland zog? Oder wurde nicht irgendwas ins deutsche Familienbuch eingetragen?

Falls es echt nur die chinesische Heiratsurkunde gibt: Ich würde da mal die Botschaft anfragen, wie weit davon eine Kopie hilft. Das ganze sollen ja 90 Tage werden für drei Personen, mit Schulbesuch usw. usf. also doch recht viel auf einmal. Da kann man ja mal eine Kopie mehr beilegen - wenn(!) es denn hilft.

[ingo_001]

Übrigens habe ich keine Heiratsurkunde in Deutschland, da wir damals den Entschluss gefasst hatten in China zu heiraten.

Aber musste damals nicht auch eure Heiratsurkunde irgendwann legalisiert werden oder so was, als deine Frau dann mit dir nach Deutschland zog? Oder wurde nicht irgendwas ins deutsche Familienbuch eingetragen?

Falls es echt nur die chinesische Heiratsurkunde gibt: Ich würde da mal die Botschaft anfragen, wie weit davon eine Kopie hilft. Das ganze sollen ja 90 Tage werden für drei Personen, mit Schulbesuch usw. usf. also doch recht viel auf einmal. Da kann man ja mal eine Kopie mehr beilegen - wenn(!) es denn hilft.

Eintragung ins Familienbuch ist (wenigstens seit 2006) nicht mehr nötig - kann aber auf eigenen Wunsch erfolgen.

Die chin. Hochzeitsurkunde (rotes Hochzeitsbuch) muss hier bei einem vor Gericht zugelassenen Dolmetscher übersetzt werden.
Damit dann zum Standesamt - die hatten sich ne Kopie gezogen ... et voila: It works (jedenfalls wars 2006 in Berlin so).

[mehmet]

Hallo meine liebe Freunde,

ich bin ein bisschen zu spät aber ich glaube ein bisschen Helfe ist nützlich. Hier haben sie einen sehr Interessanten Artikel den wir es geschrieben haben hier ist der Link http://www.studieren-in-deutschland.org ... nehmigung/ (in Mandarin http://www.studying-in-germany.cn/%E7%A ... %E6%B1%82/). Wir hoffen das er Euch gefällt.

Fuer mehr Infos habe ich zwei weitere Links gefunden:

- http://www.germany-visa.org/student-visa/
- http://www.mawista.com/krankenversicher ... he-gaeste/ (in Mandarin http://www.mawista.com/zh-hans/krankenv ... sta-visum/).

Gruss

[Squire]

@ingo: unsere chinesische Hochzeitsurkunde (Notar in China) wurde in China übersetzt, beglaubigt und legalisiert. Sie musste in Deutschland nicht nochmal übersetzt oder beglaubigt werden.
Das Standesamt hat sich die komplette Übersetzung der Urkunde und des roten Buches kopiert und meinen Familienstand entsprechend abgeändert

[tomorrow]

@ingo: unsere chinesische Hochzeitsurkunde (Notar in China) wurde in China übersetzt, beglaubigt und legalisiert. Sie musste in Deutschland nicht nochmal übersetzt oder beglaubigt werden.
Das Standesamt hat sich die komplette Übersetzung der Urkunde und des roten Buches kopiert und meinen Familienstand entsprechend abgeändert

Genau das hatten wir hier in D auch Ende 2009. Dann wurden auf der Gemeinde genau diese Unterlagen verlegt (verschlampt). Somit sind wir derzeit nur in Besitz dieser Pässe aus China. Würde bedeuten, ich benötige diese Übersetzung und beglaubigung/Überbeglaubigung aus China wieder.
Worst Case - ich weiss das!

Letztendlich muss nun die Botschaft entscheiden, was gewünscht ist und was in der Tat geht.