Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidbar?

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lilalisa
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Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidbar?

Beitrag von lilalisa »

Naja, mein Freund scheint nach dem Spaziergang etwas angegriffen worden/genervt/unterdrückt zu sein. Die Ursache war eine sinnlose Diskussion, die sich aber recht schnell in einen „Krieg“ umgewandelt hat – wie jedes Mal halt, haha.

Also wir gehen an Wochenenden gerne spazieren, mal im Park mal durch die Gegend, und außer das Händchen halten ist das Ratschen die Hauptaktivität beim Spaziergang. Wir quatschen gerne und zwar über fast alles, selbstverständlich sind dabei die kulturbedingten Ansichten/Interpretationen/Missverständnisse nicht immer förderlich aber wir haben bisher immer Kurve gekriegt außer wenn das Tabuthema Politik (v.a. Ausländerpolitik Deutschlands, Ostblock, China, Vorurteile und Verallgemeinerungen), was für unsere Beziehung eigentlich nichts an Bedeutung gewinnt, wieder mal unvorsichtig berührt ist…

Ist keine Jammerei (soweit ist die Beziehung Gott sei Dank noch nicht gefährdet, aber solche Situation ist halt unangenehm), möchte einfach wissen ob es bei euch, deutsch-chinesischen Pärchen, aus so ist?
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von Laogai »

lilalisa hat geschrieben:[...] möchte einfach wissen ob es bei euch, deutsch-chinesischen Pärchen, aus so ist?
Nö, wir gehen nicht so oft spazieren :wink:
Oder was war die Frage?
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von egon »

Da wird es immer wieder Themen geben, an welchen ihr euch aufreiben koennt. Wenn dein Freund eher von der Sorte "Nach China kommt erst mal lange Nichts, ausser wieder China" ist, kanns schon schwierig werden.
Auch Themen zur Familie koennen problematisch werden. Wenn Mama oder Papa etwas Husten hat, sofort in eine Spezialklinik nach Peking gerammelt werden muss und Dein Freund natuerlich auch sofort dorthin duesen muss. Solche Sachen werden bei Dir dann auf Unverstaendnis stossen und auch den einen oder anderen Zwist ausloesen. Auch wird er seine Lebensprioritaeten anders setzen. Geld, RMB, Yuan, Kwai, Wohnung, Auto, Mama, Papa, Shopping, Internet, TV dann erst mal lange Nichts. Sachen, die fuer Dich selbstverstaendlich sind und die Du mit der Zeit vermissen wirst, wie Natur (Nicht im Park mit 4382 anderen rumlatschen), in Ruhe irgendwo mal durch ne saubere Stadt bummeln, im Biergarten sitzen..., darauf wird er keinen Wert legen, da er es nicht kennt, somit auch nicht vermisst und Dich eventuell auch nicht verstehen wird.
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von Laogai »

egon hat geschrieben:Wenn dein Freund eher von der Sorte "Nach China kommt erst mal lange Nichts, ausser wieder China" ist, kanns schon schwierig werden.
Äh, ich bin doch gar nicht der Freund von lilalisa :shock:. Das ist ein anderer. Also ein anderer Deutscher.

egon, das war mal wieder ein Schuss ins eigene Knie. Aber immerhin ein Hinweis für lilalisa, dass viele Deutsche eine sehr beschränkte Sichtweise auf China und "die Chinesen" haben :evil: :twisted:
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von egon »

Laogai hat geschrieben:
... dass viele Deutsche eine sehr beschränkte Sichtweise auf China und "die Chinesen" haben :evil: :twisted:
Falsch, 5plus hat sich Muehe gegeben, setzen!

Richtig: Dass viele Deutsche bereits einschlaegige Erfahrungen in dieser Richtungen sammeln konnten.

Jaja ich weiss. Kritik am heiligen Land darf es fuer einige nicht geben. Tschuldigung vielmals.
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von Laogai »

egon hat geschrieben:Tschuldigung vielmals.
Kein Thema! Ist dein Knie, in das du da geschossen hast. Verstanden leider jedoch nichts.
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von egon »

Laogai hat geschrieben:...Verstanden leider jedoch nichts.
Ist ehrlich gesagt auch schwer verstaendlich, wie auch der kleinste Anflug von Kritik am gelobten Land sofort negiert oder zu 100% relativiert wird.
DAS ist wirklich unverstaendlich.
Aber die Unterdrueckung der Meinungsfreiheit ist schliesslich auch typisch (chinesisch), ebenso wie das Vertuschen, Abwiegeln, unter den Teppich kehren von Problemen.
Mann oh Mann. Wenn man mit so ner rosaroten Brille durch die Gegend laeuft, braucht man ja schon fast nen Blindenstock.
Waere dann ein Ratschlag an unsere TE. Sie koennte sich genauso anpassen. Alles toll, alles perfekt finden. Dazu noch rumrotzen und was so noch zum gepflegten Alltagsbenehmen gehoert. Und schon sind "Kulturbedingte Konflikte" beigelegt.
Wobei man an dieser Stelle vielleicht fragen sollte: Was ist mit Kultur gemeint? Die urspruengliche chinesische Kultur war nicht das, was wir heute vorfinden. Nur was daraus wurde, fuehrt zu Konflikten.
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von Shenzhen »

Egon kein Sex am WE wegen dem Kulturunterschied gehabt?
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mario.s
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von mario.s »

Shenzhen hat geschrieben:Egon kein Sex am WE wegen dem Kulturunterschied gehabt?
Die selbe Frage hatte ich mir auch gestellt... :mrgreen: :lol: 8)
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von Luntan »

Früher war alles gut... die paar Bürgerkriege und Hungersnöte etwa zwischen 1800 und 1900 haben die Chinesische Kultur sicher nicht beeinflusst :roll:

Zum Thema Kulturunterschied fällt mir meine Tante ein die einen Sachsen geheiratet hat, aber nie auch nur dorthin auf Besuch gehen wollte. Die Gründung der DDR ist ihr gerade Recht gekommen, da es dann "zu gefährlich" gewesen ist :mrgreen: Die beiden waren übrigens so 45 Jahre glücklich verheiratet.

In jeder Beziehung gibt es so ein paar Punkte die man besser nur kurz anspricht, wenn überhaupt... 8)
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egon
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von egon »

Shenzhen hat geschrieben:Egon kein Sex am WE wegen dem Kulturunterschied gehabt?
Wenn einem dann keine Argumente zum Thema mehr einfallen und man dann unterhalb der Guertellinie seinen Seelenfrieden sucht, scheint man wohl dort selbst die groessten Probleme zu haben. (Was ich selber denk und tuh, das trau ich auch den andern zu.)
Scheint da wohl einiges vom Denkapparat 2 Etagen tiefer abgerutscht zu sein. Aber wenigstens noch versucht, etwas Kreatives beizutragen.
mario.s hat geschrieben:Die selbe Frage hatte ich mir auch gestellt... :mrgreen: :lol: 8)
Ganz traurig wirds dann, wenn man nicht einmal dazu in der Lage ist und man so armseelige Beitraege dazu benutzen muss, um sein tiefes Niveau klar darzustellen. Paar fetzige Smilies angehaengt, machens dann auch nicht besser.

Aber zur Beruhigung: Trotz Kulturunterschied bin ich gluecklich verheiratet und auch nicht gefordert, diesbezueglich auswaerts aktiv zu werden und dann hier im Forum zur Schau zu stellen, wie toll das ist, zumal die eigene schwangere Frau zu Hause sitzt. Irgendwie mag ich mich da an so einschlaegige Beitraege von Leuten erinnern, die das Denken anderen Koerperregionen als dem Kopfinhalt uebertragen haben.
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von mario.s »

@egon:
Ach komm schon, bei so viel Schwarzmalerei und Griesgraemigkeit sind ein paar Smileys nie verkehrt! :)

@lilalisa:
Davon abgesehen finde ich, dass kulturbedingte Konflikte nicht notwendigerweise unvermeidbar sind. Man hat seine unterschiedlichen Standpunkte, man diskutiert diese, waegt ab und dann geht es weiter im Text. Fertig. Zumindest waere das der Idealzustand.

Natuerlich wuerde ich luegen, wenn ich hier behaupten wuerde, dass es zwischen meiner Frau und mir am Anfang nicht auch hitzige Debatten gab. Vielleicht sogar ein paar mehr, weil wir von Kindesbein an unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben, eine unterschiedliche Erziehung genossen und beide auf unsere uns eigene charmante Art und Weise ziemliche Dickkoepfe sein koennen. Wir sind eben zwei unterschiedliche Individuen die sich entschlossen haben, den weiteren Weg zusammen zu gehen. Die Richtung muessen wir nun miteinander abstimmen und nicht jeder borniert in eine andere laufen. Das gehoert zu einer Beziehung einfach dazu. Wichtig ist, was man daraus macht.

Man kann es miteinander klaeren, den Kopf in den Sand stecken und es in sich hinein fressen, sich eine andere Beziehung suchen, Foren nutzen um seine wochenendbedingte Griesgraemigkeit mit anderen zu teilen oder vielleicht ganz andere Wege finden... :)

In diesem Sinne viel Erfolg Euch beiden und
beste Gruesse

Mario
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von WangZeDong »

Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidbar?
Nein, es kommt nur darauf an, wie man sich gegenseitig achtet und respektiert.

Man kann sich verstehen, über Meinungen diskutieren, man kann sich zerfleischen und alles dazwischen.

Herzliche Grüße
Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege. Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut.
Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame ist großzügig, nur der Demütige ist fähig zu herrschen.

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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von Shenzhen »

egon hat geschrieben:
mario.s hat geschrieben:Die selbe Frage hatte ich mir auch gestellt... :mrgreen: :lol: 8)
Ganz traurig wirds dann, wenn man nicht einmal dazu in der Lage ist und man so armseelige Beitraege dazu benutzen muss, um sein tiefes Niveau klar darzustellen. Paar fetzige Smilies angehaengt, machens dann auch nicht besser.
Um ehrlich zu sein war es anders herum - die Frage hat mir Mario "intern" vorher gestellt - ich habe sozusagen den Oppermann gemacht. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Kulturbedingte Konflikte in einer Beziehung, unvermeidba

Beitrag von egon »

Shenzhen hat geschrieben:
egon hat geschrieben:
mario.s hat geschrieben:Die selbe Frage hatte ich mir auch gestellt... :mrgreen: :lol: 8)
Ganz traurig wirds dann, wenn man nicht einmal dazu in der Lage ist und man so armseelige Beitraege dazu benutzen muss, um sein tiefes Niveau klar darzustellen. Paar fetzige Smilies angehaengt, machens dann auch nicht besser.
Um ehrlich zu sein war es anders herum - die Frage hat mir Mario "intern" vorher gestellt - ich habe sie oeffentlich gemacht :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Das heisst, jetzt fangt Ihr beiden damit an, Euch untereinander die Schuld dafuer in die Schuhe zu schieben? "Nein Vati, der hat es angestiftet, ich bin nicht der boese Bube..."
Ist ja schlimmer bei Euch beiden, als vermutet. Die Frage an sich war ja schon nicht sinnvoll, vom Verfehlen des Themas mal ganz abgesehen. Aber dass man fuer so nen Mist noch zusammenlegen muss?

Nee nee nee...
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