Briefe in die chinesische Vergangenheit

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Re: Briefe in die chinesische Vergangenheit

Beitrag von Laogai »

Linnea hat geschrieben:Alles in allem würde ich sagen: Man kann's schon lesen und stellenweise ist es auch witzig – aber es ist eben kein Buch über China oder einen Chinesen, sondern eine Gesellschaftskritik der 80er Jahre.
Jetzt sind wir schon zwei:
laogai hat geschrieben:Mit China hat das Buch ja nicht soooo arg viel zu tun, es ist eine Gesellschaftskritik und Rosendorfer hätte als Medium ebenso einen Hopi oder Bantu wählen können.
:wink:
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Re: Briefe in die chinesische Vergangenheit

Beitrag von Laogai »

RoyalTramp hat geschrieben:Man will etwas zum Abspannen lesen und nicht zur kulturellen Weiterbildung. Und solange es eindeutig ist, dass das Buch nicht ernstzunehmen ist, sehe ich in den "Fehlern" keine Probleme. Zumal: Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es dem Autor nicht so sehr darum, irgendwelche Vorurteile gegenüber China zu verfestigen sondern, Aspekte unserer modernen Gesellschaft zu kritisieren.
Ohne domasla nahe treten zu wollen (immerhin hat er die "Kurve" noch genommen :wink:):
domasla hat geschrieben:D., bei dem mit diesem Buch alles anfing.
Anfang/Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde ich ständig auf das Buch angesprochen nachdem ich erzählte, dass ich in China war und ich mich für das Land interessiere. Damals haben viele Leute ihr China-Bild über die "Briefe" hergeleitet :(
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Re: Briefe in die chinesische Vergangenheit

Beitrag von Linnea »

RoyalTramp hat geschrieben:Und solange es eindeutig ist, dass das Buch nicht ernstzunehmen ist, sehe ich in den "Fehlern" keine Probleme. Zumal: Wenn ich es richtig verstanden habe, ging es dem Autor nicht so sehr darum, irgendwelche Vorurteile gegenüber China zu verfestigen sondern, Aspekte unserer modernen (80er) Gesellschaft zu kritisieren. Aber kann ich mich jetzt auch vertun, da selbst nicht gelesen.
Ich nehme an, dass der Autor durchaus beabsichtigte, dass man sein Buch ernst nimmt - vielleicht weniger auf China bezogen, als auf die Gesellschaftskritik (noch ein Grund mehr, warum seine Beschreibungen der Frauen und die Affäre Kao-tais mit allen ihren Details bei mir auf wenig Gegenliebe stießen). Darum geht es aber erst nachrangig, zumindest in meinen Augen, sondern vorrangig geht es eben darum, wie ein Buch beim Großteil der Leserschaft ankommt und von ihm verstanden wird. Und ich persönlich schätze, und Laogai hat die Erfahrung ja persönlich gemacht, dass die meisten Leser das Buch eher wegen seines Chinabezugs lesen. Und gerade deswegen...
RoyalTramp hat geschrieben:Ohne das Buch gelesen zu haben (auch wenn es im Regal steht), denke ich, dass man nicht immer an ein Roman mit dem Anspruch herantreten sollte, dass es wissenschaftlich durch und durch recherchiert sein sollte. Man will etwas zum Abspannen lesen und nicht zur kulturellen Weiterbildung.
...kann ich dem nicht zustimmen. Ich habe das Buch auch nicht mit Bleistift und Lupe nach Ungereimtheiten durchsucht, sondern nebenbei im Zug gelesen. Ich habe nur von Fehlern geschrieben, die mir spontan auffielen und es nicht zerlegt und durch und durch erörtert. Der Autor hat sich wissenschaftliche Unterstützung geholt und wohl auch das eine oder andere Buch über China gelesen. Das Problem ist eben, dass solche Bücher das Bild viel zu vieler Leute prägen. Sich dessen als Autor bewusst zu werden sollte nicht zuviel verlangt sein. Der Gute schreibt nunmal keinen persönlichen Reisebericht seiner eigenen Chinareise und von seinem Eindrücken auf dem shanghaier Fernsehturm. Dann wär's mir glatt egal...
RoyalTramp hat geschrieben:P.S.: Wenn man übrigens etwas über China erfahren will, dann führt eh kein Weg an einem chinesischen Schriftsteller vorbei.
Wenn es direkt um chinesische Literatur geht, dann gebe ich dir recht. Aber Bücher über Geschichte, Philosophie, Kunst und dergleichen mehr kann man auch durchaus von nicht chinesischen Autoren lesen - aber ich denke darum ging es dir auch nicht.
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Re: Briefe in die chinesische Vergangenheit

Beitrag von Linnea »

laogai hat geschrieben:In der deutschen Übersetzung aus dem Suhrkamp Verlag. Das Buch ist leider inzwischen vergriffen.
Bei amazon hab ich mir jetzt ein gebrauchtes Exemplar bestellt, bin gespannt wie das Buch so ist :D
RoyalTramp hat geschrieben:wenn auch nicht so offensichtlich, wie z.B. in Qian Zhongshus "Umzingelte Festung", was mein Buchtipp wäre!
Und das habe ich auf meine Liste aufgenommen, danke für den Tipp!
RoyalTramp hat geschrieben:(<- der sich wieder an wohlige Hauptseminare in trauter Dreisamkeit mit dem Dozenten erinnert....)
Anstrengender geht's kaum... wehe es ist mal einer krank... aber es hat auch seine guten Seiten :wink: :mrgreen:
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Re: Briefe in die chinesische Vergangenheit

Beitrag von Laogai »

Linnea hat geschrieben:
laogai hat geschrieben:In der deutschen Übersetzung aus dem Suhrkamp Verlag. Das Buch ist leider inzwischen vergriffen.
Bei amazon hab ich mir jetzt ein gebrauchtes Exemplar bestellt, bin gespannt wie das Buch so ist :D
Schick' mir einfach eine Rechnung wenn dir das Buch nicht gefällt!

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