„Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

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Mulan
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„Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Mulan »

Hallo, alle miteinander hier im Forum!
Ich bin gerade frisch und neu dazugekommen! Also ein absoluter Neuling, bitte nehmt es mir nicht allzu übel, wenn ich noch Fehler mache... :oops:

Ich bin fasziniert von den vielen anregenden Forenaktivitäten über das Land, die Kultur und die Menschen aus/in China. :shock:
Es ist toll das es auch welche darunter gibt, die beide Seiten – die chinesische, wie auch die deutsche Seite- gut kennen (sei es durch auf die eigene Person bezogen, durch Freundschaften, Erlebnisse, oder aber auch durch feste Partnerschafts-Bindungen...)

Daher hoffe ich, dass ich durch euer aller Hilfe, vielleicht etwas „mehr Licht“ in meine momentane Frage, bringen kann.

Es dreht sich grob beschrieben darum, wie chinesische Männer überhaupt so „ticken?!“

Dazu ein mein persönliches Beispiel:

Im Sommer diesen Jahres war ich „jobmäßig“ auf die Deutsche Bahn angewiesen. Fuhr dann praktisch jeden Morgen von meinem „kleinen“ Heimatstädtchen in die nächste, grössere Stadt um dort umzusteigen.
Wie es so ist, trifft man dann jeden Morgen regelmäßig die gleichen „Verdächtigen“ am Bahnsteig. Mit der Zeit merkt man sich auch die Gesichter, die bei derselben Station ein –bzw. aussteigen, wie du selbst.
Tja, und dabei war dann auch jemand, der auch denselben Weg zur Arbeit ging, wie man selber (zumindest die Hälfte), und der sehr nett aussah...(Es handelte sich um einen asiatischen Mann, soviel war klar. Aber ob er Japaner, Koreaner, Taiwanese, Chinese, etc...war, das war noch nicht auszumachen.)
Erstes Interesse war geweckt.
Daher wurde diese Peron, je länger man mit dem Zug fuhr, unauffällig, aber doch bewusst, beobachtet.
Ich traute mich aber absolut nicht ihn anzusprechen.
Nach gut 2 Wochen passierte dann das unfassbare. Als ich eines morgens in meinen Zug gestiegen war, fragten zwei Personen in gebrochenem deutsch, ob sie sich mir gegenüber ins selbe Abteil setzen dürften. Ich stimmte zu....und was ich niemals für möglich gehalten hätte, traf ein. :o
Der nette „Asiat“, den ich die letzten Tage etwas genauer betrachtet hatte, saß mir mit einem Freund, an diesem Morgen direkt gegenüber. Mir wurde schlagartig warm und kalt....Ein Gespräch begann und man „beschnupperte“ sich zuerst einmal
Von dem Tag an saßen der Chinese und ich jeden morgen gemeinsam im Abteil. Er ist übrigens - gebürtig aus einer Region in der Nähe der Großstadt Hong Kong.
Es entwickelte sich eine gemeinsame freundschaftliche Basis. Nach einiger Zeit fragte er mich das erste mal nach meiner e-mail Adresse und/oder meiner Handy-Nummer.
Da ich bei solchen sehr privaten Dingen, wie Handy-Nummern rausgeben, eher etwas reservierter bin, gab ich ihm erst einmal meine e-mail Adresse.
Nach 2 Wochen, rang ich mir dann endlich ab, ihm doch meine Nummer zu geben.
Von da an war nichts mehr so wie vorher. :mrgreen:
Mein Handy, was ansonsten nur ab und zu für Kurzmitteilungen oder kurze Gespräche gebraucht wurde, sprühte von da an nur so vor SMS.
Es war so ein schönes Gefühl, endlich mal mit jemandem außerhalb der Familie über „Gott und die Welt“ reden zu können. Es gab einem direkt das Gefühl von: Da interessiert sich wirklich jemand für dich!!!
In den nächsten Monaten kamen wir uns immer näher. Im privaten, wie auch in den anderen Bereichen des Lebens. Er wurde mehr und mehr ein fester Bestandteil meines Lebens (Ich nenne es erste richtige Liebe!! Nicht diese Schwärmereien.) Wir hatten soviele Gemeinsamkeiten und auch der Altersunterschied war „akzeptabel“
Wie gesagt, bis hierhin hing mein Himmel voller Geigen. Bis zum Ende meiner „jobmäßigen“ Aufgabe. Von da an konnte wir uns nicht mehr innerhalb der Woche sehen. Aber das tat der Beziehung vorerst keinen Abbruch.
Erst als seine von langer Hand geplante 3-wöchige China-Heimreise anstand, beziehungsweise schon fasst ganz vorbei war, änderte sich die Lage. Hatte er mir vorher schon gesagt, das er mich liebt, schrieb ich ihm am Anfang seiner Reise das erste mal wirklich per SMS, das ich ihn auch liebe (und immer noch liebe) und dies hat er auch in einer komplett in deutsch geschriebenen SMS erwidert. Am Ende der Reise klang das aber gar nicht mehr so nach dem was es zu Anfang zu sein gewesen schien.
Er wurde verschlossener. Er konnte (wollte) mir nicht mal mehr seine genauen Ankunftzeiten für seinen Zug, nennen.
Was mich zuerst verwunderte, da während seines Aufenthalts in China die Neuigkeiten e-mails nur so zwischen Dt.& China und umgekehrt herumflitzten Er hat mir wirklich jeden 2 Tag geschrieben. Egal ob aus einem I-Café oder von Zuhause aus...
Aber nach seinem China Aufenthalt war er total verändert. Das fing schon bei so Kleinigkeiten wie der Umarmung an.
Ergab mir klar zu verstehen, das er dies nicht mehr wollte. Es folgten keine freudigen Küsse mehr, kein Händchen halten, geschweige denn miteinander „kuscheln,“ mehr.
Das machen Freunde nicht!
Kam nur bei meinem häufigen Nachfragen dabei von ihm herum. Er kapselte sich strikt immer mehr von mir ab. Jede Art der Zuneigung von ihm zu mir war verschwunden (er war zwar immer noch genauso lieb, verständnisvoll und aufmerksam wie vor der Heimreise, aber die Zärtlichkeit die vorher da war, war verloren!!).
Ich versuchte die Situation zu verstehen, aber es besserte sich mit der Zeit nicht. Leider! Alles was ich versuchte schlug ins Gegenteil um. Ich war verzweifelt und hatte richtigen Liebeskummer. Aber die schlimmste Nachricht traf mich an meinem Geburtstag. Da machte er mir unmissverständlich klar, das es eigentlich AUS zwischen uns ist. Ich war so verzweifelt, und schrieb ihm immer wieder: “Wieso denn auf einmal dieser Wandel“ und „Was ich denn falsch gemacht hätte,“ und „Ob er mir nicht sagen könnte was ich verändern solle, damit ich ihn doch noch halten könne...“
Aber er schrieb nur (per SMS), das die Zeit vergeht und Gefühle sich verändern, sowie das sein(mein) Herz blind gewesen sind.
In den nächsten Tagen habe ich mich noch nie so schlecht gefühlt. :cry:
Es wurde auch nicht besser als ich meinen Geburtstag mit ihm feierte. Er lud mich zwar superschön ein und eigentlich genoss ich das Wochenende wieder einmal sehr, aber das er sich partout meinen: „Warum?“ Wieso?“ und „Was soll ich verändern bzw. „Was habe ich falsch gemacht“ – Fragen, verweigerte, das trage ich ihm bis heute nach. Für ihn war die Sache mit der Schluss-SMS, gegessen. Aber ich wollte Gründe wissen, doch da blockiert er bis heute. Jetzt ist es sogar schon soweit, das er mich nur noch „höchstens“ einen Tag im Monat sehen will. :cry: :cry:

Ich kann leider nicht in seine Gedanken schauen und ihr auch nicht, ich weiss, aber vielleicht könnt ihr mir trotzdem helfen ob das wohl typische Verhaltensweisen für chinesische Männer sind. Vielleicht hat ja jemand auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht...und es ist am Ende alles Gut geworden (geblieben).

Vielen Dank für eure Meinungen

schreibt

Mulan
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Torte
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Torte »

hm,
ich kann eigentlich nur eine vermutung aufstellen.....und die lautet einfach mal familie. Ich weiß nicht ob er seiner familie in china von dir erzählt hat (also seinen eltern + drumherum), aber vlt. sind deren meinungen ausschlaggebend für sein verhalten.
auf der anderen seite lebt er scheinbar ja schon eine weile in deutschland.....naja, wie gesagt. Ist nur eine vermutung.
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farandor
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von farandor »

Liebe Mulan,
erst mal herzlich Willkommen im Forum.
Ich kann Dir sicher keine pauschale Antwort geben,aber vielleicht ein paar Eindrücke die natürlich nur auf meiner Erfahrung beruhen und nicht unbedingt verallgemeinert werden können.
Also ich habe die Erfahrung gemacht das Asiaten wenn sie über gewisse Themen nicht sprechen wollen dies auch nicht tun.Je mehr Du versuchst in Sie einzudringen umso mehr ziehen sie sich zurück.Das kann soweit gehen das sie den Kontakt ganz abbrechen wenn Du nicht locker lässt.Warum das so ist kann ich Dir nicht erklären.

Ich kann sehr gut verstehen das Du wissen möchtest/musst was denn eigendlich passiert ist um mit der Situation umgehen zu können.Aber ich bezweifle das Du erfolgreich sein wirst wenn Du ihn weiter bedrängst.Das siehst Du ja schon daran das er Dich immer weniger sehen möchte.Wenn Du klammerst erreichst Du nur das Gegenteil.

Vielleicht ziehst Du Dich selbst mal ein wenig zurück und bist für ihn nicht mehr so präsent wie zuvor.Eventuell kommt er dann von sich aus auf Dich zu.

Es klingt schon seltsam das sich das Blatt nach seinem Heimataufenthalt so gedreht hat,aber es kann ja sein(muss nicht)das seine Familie mit eurer Verbindung nicht einverstanden ist,und er deshalb auf Abstand geht/gehen muss.
Er hat ja den Kontakt nicht komplett abgebrochen,von daher gehe ich mal davon aus das er nicht völlig gefühllos Dir gegenüber ist,aber unter Umständen nicht weiss wie er sich verhalten soll.

Das ist natürlich alles nur reine Spekulation,aber vielleicht ist es ja so.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück und Geduld.
Lesen bedeutet seiner Seele den Weg ins Abenteuerland zu öffnen


http://www.forum.chinaseite.de/forum48.html Das Buchprojekt,schaut mal rein!
hifi
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von hifi »

Hallo Mulan,

es tut mir wirklich leid wegen Deiner traurigen Erfahrung mit dem Mann aus China.
Ich bin selbst ein Ex-Chinese, aber in dem Fall kann ich auch nicht in die Gedanken eines anderen hineinversetzen.

Sicher ist jedoch, dass die meisten chinesischen Männer vom Wesen her sehr sehr scheu und schüchtern sind, evt. herrscht bei einigen von uns sogar eine Art Minderwertigkeitskomplex, wegen der Körpergröße, Augengröße oder anderer Widersprüche zu geltenden Schönheitsidealen... Eigentlich ist es schon fast ungewöhnlich, dass er Dich überhaupt zuerst angesprochen hat. Aber es tut in dem Fall nicht so zur Sache, weil Ihr ja bereits eine Zeit lang zusammen wart. Allerdings kann ich mir deswegen vorstellen, dass er irgendeinen Grund hat, von Dir zu trennen, aber dies Dir nicht mitteilen möchte. Normale Weise gibt es bei den Chinesen sehr strikte Trennung zwischen Dinge außerhalb und innerhalb der Familie. Da Ihr zwar zusammen wart, aber jedoch keine Familie seit, will er seine vielleicht sehr private Gründe Dir nicht mitteilen, obwohl es in diesem Fall sogar Dich betrifft. Ich weiß, es ist Dir gegenüber leider sehr unfair. Aber das kann man ihn auch nicht mit Fragenflut erzwingen. Vielleicht musst Du leider hierbei in Dunkel sitzen müssen, aber da seine Veränderung sehr plötzlich und erst nach seiner Heimreise aufgetreten war, bin ich mir doch ziemlich sicher, dass der Grund nicht wirklich bei Dir liegen kann.

Vielleicht hat er in China jemanden getroffen, oder seine Familie ist aus irgendeinem Grund dagegen, oder was auch nicht ganz unwahrscheinlich ist: Er ist bereits verheiratet. Viele oder sogar die meisten verheirateten Männer aus China tragen keine Eheringe. Es gab die Tradition dort nicht. Habt Ihr bereits darüber mal gesprochen? Weißt Du, ob er nicht schon verheiratet ist? Es muss ja nicht sein, dass er dies Dir vorsetzlich verheimlicht, aber wenn man allein in ein fremdes Land ist, dann sucht man auch automatisch nach eine Geborgenheit, obwohl man bereits vergeben ist... Die meisten gebildeten chinesischen Männer sind in der Ehefrage sehr traditionell eingestellt. Es gibt doch sehr starke Trennung zwischen Beziehungen, die man mal hat und Beziehungen, die auf die Heirat hinaus läuft. Für viele gibt es jedoch keinen Sinn für eine Beziehung, die nur auf das Zusammenleben ohne eines Tags zu heiraten gehalten wird. Diese Art von Einstellung ist zwar überhaupt nicht zeitgemäss, aber weiterhin für viele sehr gegenwärtig. Habt Ihr vielleicht auch schonmal darüber gesprochen? Es könnte wirklich viele viele mögliche Gründen geben, aber ich denke nicht, dass Du etwas dafür kannst.

In Deinem Fall kann ich Dir leider keine Antwort geben, warum er sich verändert hat, aber wenn er nicht mehr will, dann bleibt Dir vielleicht nicht mehr viel übrig, als ihn gehen zu lassen. Das ist sicherlich sehr sehr schmerzhaft für Dich, aber Du sollst auf keinen Fall deswegen Dir Vorwurf machen, oder sich minderwertig zu fühlen.

Es bleibt mir nur, Dir mit der Weißheit zu trösten, dass in Deiner Umgebung noch viele andere gute und interessante Männer gibt, die darauf warten entdeckt zu werden. Du werdest über lang oder kurz von ihm weg kommen. Lass Dir aber den Kopft nicht hängen!

Beste Grüße, Fei
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Mulan
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Mulan »

Vielen Dank für die Tipps und kleinen Unterstützungen.
Ihr seid echt nett... :wink:

Ich werde mir alles mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und schauen, was sich umzusetzen ist.
Es wird verdammt schwer für mich, aber ich hoffe 2008 wird besser laufen als die letzten 3 Monaten.

Danke schonmal

schreibt

Mulan
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qingdao
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von qingdao »

Hallo Mulan,

mir hat deine Geschichte auch leid getan! Echt komisch wie er sich so radikal verändern kann.

Wenn Du uns bisschen mehr von ihm verraten kannst, z.B. wie alt er ist, was er so in D macht (Studium? Arbeiten?) bzw. ob er für immer in D bleiben möchte..., kann man die Vermutungen von hifi vielleicht schon mal bisschen eingrenzen :) Wenn er z.B. nur Mitte 20 und zum Studium hier ist glaub ich eher nicht dass er schon verheiratet ist.

Aber irgendwie müsste es an seine Chinareise liegen. Irgendwas ist ihm passiert. Vielleicht hat die Familie ihm welche Verpflichtungen/Aufgaben gegeben, so dass er jetzt nicht mit Dir in einer Beziehung stehen kann? ...
!!Hamburg--^^--=--^^--Qingdao!!
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Attila
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Attila »

Hallo Mulan, erst einmal willkommen im Forum!

Ich spekuliere jetzt einfach mal wild drauf los, vielleicht trifft es ja den Nagel auf den Kopf.
Er ist nach China zu seiner Familie gefahren, einige Mütter haben dort die Sitte ihren Söhnen heiratswillige Kandidatinnen im Voraus auszusuchen. Es kann sein das er in dieser Zeit einen regelrechten Marathon an Treffen durchlaufen musste in denen ihm verschiedene Frauen vorgestellt worden sind. Vielleicht hat er schon da nicht gewagt etwas von Dir zu erzählen, und wenn er etwas erzählt hat kann es durchaus sein das dies auf krasse Ablehnung gestossen ist.

Nun stand er vor der Wahl, sich dem Familienwillen zu beugen oder für Dich zu kämpfen. Dort ist es jedoch etwas ganz anderes sich gegen die Familie zu stellen als hier. Die Familie ist das soziale Netz das ihn beschützt, sich gegen die Familie zu entscheiden ist um vieles schwerwiegender als hier. Kann also durchaus sein das für seine Familie eine Beziehung zu einer Ausländerin unmöglich erscheint.

Vielleicht ist er auch einfach nur skrupellos und hat dort seine zukünftige Frau kennengelernt, In Europa Spass gehabt aber nun muss er 'erwachsen' und Familienvater werden. So hart das auch klingt.

Soviel ich bisher über China gelernt habe, musst Du die Familie wesentlich mehr in die Gleichung einbeziehen. Es heiraten keine Individuuen es schliessen sich Familien zusammen, traditionell gesehen.

Da Deine Situation ziemlich verzweifelt ist und er seinen werten Hintern nicht hochkriegt würde ich mal empfehlen einen Brief an seine Mutter zu schreiben, vielleicht wird sich jemand im Forum finden der ihn für Dich ins Chinesische übersetzt. Schreibe von Deinen Gefühlen aber begründe es auch rational warum Du ihm eine gute Frau sein könntest und wie beide Familien eine Zukunft haben könnten.

Da das ein radikaler Vorschlag ist und ich nun wirklich kein Chinaexperte bin warte erst einmal ab was andere Forenmitglieder von diesem Vorschlag halten. Es wäre ein verzweifelter Versuch aber die Optionen scheinen Dir auszugehen. Das Risiko ist natürlich das er dann sehr wütend auf Dich sein wird das Du hinter seinem Rücken gehandelt hast.

In der Liebe und im Krieg sind aber alle Mittel erlaubt.

Es kann natürlich auch sein das er nur mit Dir gespielt hat.
"Hallo Leute da bin ich wieder! War nur mal ein paar tausend Jährchen weg, was habt ihr denn inzwischen so... ACH DU SCHEISSE!!!" - Gott

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mesheel
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von mesheel »

Auch ich tippe mal auf Familie, die gegen eine Beziehung mit einer Auslaenderin ist. Mein Rat: Tut Dir das nicht an, vergiss den Mann. Wenn er sich in 3 Wochen schon so gegen Dich aufstacheln laesst, dann wird das das naechste Mal oder wenn er mal laenger drueben ist, nicht anders sein.
Erfahrungsgemaess wird das auch nicht viel besser mit der Zeit, Familie ist gegen eine Beziehung und der treue Sohn, muss sich fuegen. Alles andere macht entweder Dich, Ihn und Eure Beziehung kaputt.
Einen Brief an die Mutter schreiben halte ich fuer keine gute Idee. :shock:
Dennis (CDS)
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Dennis (CDS) »

Ich stimme Mesheel zu.

Ja, ich weiß dass es hart ist, aber die Sache hat sich erledigt.

Und du kannst absolut nichts dafür.

Nichts gegen die gut gemeinten und hoffnungserweckenden Ratschläge der anderen Forumsmitglieder, aber leider sieht die Realität in den allermeisten Fällen nun mal anders aus. Da gibt es kein Happy End, da liest sich Mama nicht einfach einen Brief durch und alles ist gut, egal was du bereit bist zu tun: es wird auf Ablehnung stoßen.

Ich habe leider schon genug Menschen daran scheitern gesehen, es ist so schon schlimm genug, lass es nicht noch viel schlimmer werden.
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Haima
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Haima »

Hallo Mulan,

Auch ich tippe auf die Familie.

Wenn diese mit einer Ausländerin nicht einverstanden ist, wird's ganz schwer. So ab 25 wir der Druck der Familie ein Heirat einzugehen immer grösser. Bist du mit 30 noch nicht verheiratet, ist das für die meisten Mütter der Jugendlichen eine mittlere Katastrophe....

Ich hatte Glück. Die Eltern meiner Frau waren immer mit mir "einverstanden", unterstützten uns sogar. Fehlt das, ist es schon schwer.....

Wünsche dir trotzdem alles Gute, vielleicht erfährst du ja mal die Gründe noch. Das wäre sicher schön. Liegt's an der Familie und dein Freund sieht keine vernüftige Möglichkeit, diese umzustimmen, bleibt wohl nichts anderes übrig als das Ganze zu vergessen.

Gruss

Haima
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belrain
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von belrain »

Hallo Mulan

Auch von mir ein Willkommen im Forum. Nun bin ich kein chinesischer Mann, trotzdem würde ich dir gerne einen Rat geben - auch wenn ich mit "Mischbeziehungen" selbst noch wenig Erfahrung habe und am Anfang stehe :wink:

Ich denke auch, dass sein Familie der Grund ist, warum er sich so stark verändert hat. Es gibt in China noch sehr viele Familien für die eine Beziehung (Ehe) nicht auf Liebe sondern auf wesentlich pragmatischeren Pfeilern steht - Geld, Einfluss, Ansehen etc. Nun kenne ich keinen Hintergrund über deine oder seine Familienverhältnisse, aber solche Familien wehren sich häufig dagegen, dass ein Ausländer in die Familie einheiratet - die meisten chinesischen Beziehungen werden immer noch mit dem Ziel eigegangen auch zu heiraten. Sollte ich Recht haben mit meiner Vermutung, kann ich mich nur meinen "Vorschreibern" anschliessen und dir raten es zu vergessen. Andere Mütter haben auch hübsche Söhne :wink: Die Familie wird dich nie akzeptieren und er hat offensichtlich nicht genug Rückrat sich für dich zu entscheiden. Also wäre eure Beziehung zum Scheitern verurteilt.

Wie auch immer du dich entscheidest, ich hoffe du wirst damit glücklich.
Das Leben ist schön

Shanghai - seit 2009
1. April 2012 - Neuer Job (gleiche Firma) und nochmal mindestens 3 Jahre Shanghai
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Mulan
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Mulan »

hifi hat geschrieben:Hallo Mulan,

es tut mir wirklich leid wegen Deiner traurigen Erfahrung mit dem Mann aus China.
Ich bin selbst ein Ex-Chinese, aber in dem Fall kann ich auch nicht in die Gedanken eines anderen hineinversetzen.

Sicher ist jedoch, dass die meisten chinesischen Männer vom Wesen her sehr sehr scheu und schüchtern sind, evt. herrscht bei einigen von uns sogar eine Art Minderwertigkeitskomplex, wegen der Körpergröße, Augengröße oder anderer Widersprüche zu geltenden Schönheitsidealen... Eigentlich ist es schon fast ungewöhnlich, dass er Dich überhaupt zuerst angesprochen hat. Aber es tut in dem Fall nicht so zur Sache, weil Ihr ja bereits eine Zeit lang zusammen wart. Allerdings kann ich mir deswegen vorstellen, dass er irgendeinen Grund hat, von Dir zu trennen, aber dies Dir nicht mitteilen möchte. Normale Weise gibt es bei den Chinesen sehr strikte Trennung zwischen Dinge außerhalb und innerhalb der Familie. Da Ihr zwar zusammen wart, aber jedoch keine Familie seit, will er seine vielleicht sehr private Gründe Dir nicht mitteilen, obwohl es in diesem Fall sogar Dich betrifft. Ich weiß, es ist Dir gegenüber leider sehr unfair. Aber das kann man ihn auch nicht mit Fragenflut erzwingen. Vielleicht musst Du leider hierbei in Dunkel sitzen müssen, aber da seine Veränderung sehr plötzlich und erst nach seiner Heimreise aufgetreten war, bin ich mir doch ziemlich sicher, dass der Grund nicht wirklich bei Dir liegen kann.

Vielleicht hat er in China jemanden getroffen, oder seine Familie ist aus irgendeinem Grund dagegen, oder was auch nicht ganz unwahrscheinlich ist: Er ist bereits verheiratet. Viele oder sogar die meisten verheirateten Männer aus China tragen keine Eheringe. Es gab die Tradition dort nicht. Habt Ihr bereits darüber mal gesprochen? Weißt Du, ob er nicht schon verheiratet ist? Es muss ja nicht sein, dass er dies Dir vorsetzlich verheimlicht, aber wenn man allein in ein fremdes Land ist, dann sucht man auch automatisch nach eine Geborgenheit, obwohl man bereits vergeben ist...

Beste Grüße, Fei

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Jetzt versuche ich mal zuerst auf "Fei´s" Frage bezüglich verheiratet oder nicht einzugehen...(hoffentlich klappt das so wie es soll!!)

Wir haben während einer längeren Bahnfahrt ein wenig über das Thema Zukunft bzw. Partnerschaft, aber auch Heirat gesprochen....ich glaube wir kamen darauf, weil irgendwo im Zug ein Kind anfing zu "weinen" und die Mutter verzweifelt versuchte es zu beruhigen!!

Er hat mich über meinen Standtpunkt bezüglich Kinder gefragt:

Ich antwortete ihm das ich mir zwar grundsätzlich Kinder vorstellen könnte, aber einerseits dies auch vom Partner abhängt, wie er dazu steht, und zweitens ein auch nicht ganz außer Acht zu lassender Grund in der Zukunft, für mich ist, wie die finanziell abgesicherte Lage aussieht...Im Moment jedenfalls würde ich keinem Kind das Leben schenken. Da ich selber momentan wirklich nur einen geringen Geldbetrag zur Verfügung habe (und deswegen auch noch Zuhause wohne...!!! :oops: ).
Er war mit mir einer Meinung, was die Aussage anging, bezüglich Partner und wie der zum Kinderwunsch steht. Bei der finanziellen Seite kam dann wohl eher ein "nicht ganz ernst" gemeintes, ich werde dich unterstützen, wo ich kann. (So interpretierte ich in dem Moment seine Aussage!).
Danach kam ich auf das Thema heiraten. Wie das in China aussieht, ob noch in den traditionellen Farben und "Trachten" oder auch schon eher westlicher .
Darauf er:
Es komme darauf an wo man heiraten wolle. Sei es bei ihm in der Region, wo man noch eher "traditionell" heiratet, aber auch schon "westlicher", oder ob man in den grossen Städten (Hong Kong) heiraten will.
Seine Schwester will sich (meine ich) eher westlich heiraten.
Was vielleicht auch ganz wichtig wäre (ohne seine Privatsphäre angreifen zu wollen), er ist der einzige in seinem gesamten Familien - und Freundeskreis, der noch "Single"
ist und ebenso auch keine Kinder vorzuweisen kann die seinen Namen weitertragen könnten....

Generell kann ich zum Thema heirat schreiben, soviel ich weiss, das er NICHT vergeben oder versprochen ist. Dazu ist er, wie ich finde doch schon etwas zu westlicht geprägt worden...aber dazu vielleicht später mehr.
Ich muss mir jetzt erst einmal die anderen Comments durchlesen.

Vielen Dank an dieser Stelle für die ersten drei. Euer Grundtenor ist der selbe und ich bin echt froh, das "Fei" (als Vertreter der männlichen Seite, denke ich mal das dass so ist...) so konkret werden konnte

Ganz grosses Danke an Sie/dich!! :wink:

P.S.: Zu der Frage: Als er mich das erste mal angesprochen hat, da war er nicht alleine.Als "Unterstützung" hatte er einen Arbeitskollegen dabei, den ich aber später nie wieder gesehen habe...
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von sanctus »

Hallo Mulan.

Da bist du ja leider in ein typisch asiatisches Liebesproblem gestoßen.
Die Anderen haben schon Recht, da kann man nicht mehr viel machen. Jetzt ist es Zeit an dich zu denken.
Ich würde den Kontakt zu ihm völlig abbrechen, wenn du dich mit ihm weiter triffst, macht es die Sache eigentlich nur noch schwieriger, und
das Ganze entwickelt sich zu einem fast unendlichen Drama. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ dass das nicht über Nacht passiert ist schon klar,
aber mit der Zeit wird sich das legen. Versuche die schönen Momente in Erinnerung zu behalten, und versuch dankbar zu sein, ihn kennen gelernt
zu haben und um ein paar Erfahrungen reicher zu sein.

Alles Gute….und Kopf hoch, der Nächste kommt bestimmt!
谁想要大成绩,就要有更大的目标!

„Solange es Leute gibt, die nichts können, nichts wissen und nichts geleistet haben, wird es auch Rassismus geben“ Farin Urlaub
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von devurandom »

Hi Mulan,
auf noch mehr Mitleidbekundung kannst wahrscheinlich verzichten, also sage ich hier nicht noch mal "es tut mir auch Leid", obwohl deine Geschichte mir in der tat Leid tut. ;-)

Also die Vermutungen meiner Vorposter teile ich nicht unbedingt. Es muss auch nicht unbedingt was damit zu tun habe, dass dein jeniger Chinese ist. Eine meiner Ex stammt urspr. aus Lettland, oder besser gesagt ihre Eltern stammen von dort. Nachdem sie fuer 4 Wochen in Lettland war, wollte sie urploetzlich auf einmal nichts mehr von mir wissen. Bis heute habe ich nicht rausgekriegt warum. Heimaturlaube sind einfach grundsaetzlich unheimlich.... :lol:

Meiner Eltern war's jedenfalls nicht so wichtig, was fuer Frauen ich mir suche. Meine Mutter haette sich wohl eher gewuenscht, dass ich ne "bodenstaendige" Chinesin suche. (Zitat: "such Dir nicht zu huebsche Frauen, die sind unzuverlaessig" :shock: ). In meinen Beziehungen, von den sie etwas wussten :oops: , spielte aber immer eine Nichtchinesin die Hauptrolle. Das fand meine Mutter wohl nicht so wahnsinnig toll, hat aber prima damit abgefunden. Als ich mit meiner Verlobten zum ersten mal in China war, hat meine Mutter sie recht schnell ins Herz geschlossen. Zum Heiraten wurde ich bisher auch noch nicht gedraengt. (geh gerade auf 30 zu). Zitat meine Mutter: "kannst ja Zeit lassen, wenn's nicht mal steuerlich Vorteile bringt...." :roll: .

Also wie Du siehst, sind die Familiaeren Hintergruende in China genauso verschieden wie hier. Dass es mit der Beziehung nicht mehr klappt, mag etwas mit seiner Herkunft zu tun haben, kann aber auch einfach daran liegen, dass er, warum auch immer, nichts mehr empfindet. So und so lohnt es in meinen Augen nicht, einem solchen Kerl hinterherzutrauen. Kopf hoch! Ich wuensche Dir Staerke in dieser sicherlich schwierigen Zeit und Alles Gute fuer die Zukunft.

Gruss
/dev/urandom
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Mulan
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Re: „Ticken“ chinesiche Männer alle so wie in meinem Fall?

Beitrag von Mulan »

qingdao hat geschrieben:Hallo Mulan,

mir hat deine Geschichte auch leid getan! Echt komisch wie er sich so radikal verändern kann.

Wenn Du uns bisschen mehr von ihm verraten kannst, z.B. wie alt er ist, was er so in D macht (Studium? Arbeiten?) bzw. ob er für immer in D bleiben möchte..., kann man die Vermutungen von hifi vielleicht schon mal bisschen eingrenzen :) Wenn er z.B. nur Mitte 20 und zum Studium hier ist glaub ich eher nicht dass er schon verheiratet ist.

Aber irgendwie müsste es an seine Chinareise liegen. Irgendwas ist ihm passiert. Vielleicht hat die Familie ihm welche Verpflichtungen/Aufgaben gegeben, so dass er jetzt nicht mit Dir in einer Beziehung stehen kann? ...
--------------------------------------------------------------------------------------------Hier Die Antworten zu „Old China Hands“-Fragen:
Er ist Mitte 30 - ,arbeitet hier als IT - Spezialist (Er ist absolut „vernarrt“ in seine Arbeit!) :roll: und auf die letzte Frage kann ich nur sagen, das er mal eher dahin tendiert hat, zwar auch hier bleiben zu können/wollen, aber doch lieber wieder auf die grosse Insel im pazifischen Ozean die Indonesien vorgelagert ist, zurückkehren will. Oder aber ganz wieder zurück nach China zu gehen.
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