pimp my country - für alle China-Nörgler

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Shaolin
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Beitrag von Shaolin »

TaugeNix hat geschrieben:
gzs hat geschrieben:Boah, bin ich froh dass ich in München wohn. Das müssen ja Zustände sein im Norden :shock:
Ja, der Süden (Frankfurt ist auch Süden!) hat schon was..

Gruß aus Freiburg in den kaputten Norden,
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SpawnY
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Re: pimp my country - für alle China-Nörgler

Beitrag von SpawnY »

Shaolin hat geschrieben: Baustellen:
In China baut man ein paar Wochen. Gut, das hält dann bloß für 5 Jahre, aber hier baut man 5 Jahre und das hält dann bloß für ein paar Wochen.
Als ob.... :P
Shaolin hat geschrieben: Verkehrsmittel:
Mangels Parkplatzknappheit in der Innenstadt hab ich mir mal Bus und Bahn gegönnt. Großer Fehler, erstens war ich wahrscheinlich der Einzige im Bus mit geregelter Arbeit (es sei denn es ist normal morgens um 08.00h mit ein paar Halben in der Blutbahn angeschäkert im Office aufzuschlagen) und zweitens war von dem ganzen Dreck und Müll auf den Plätzen meine Hose versaut. Warum nicht wie in HK oder SIN: Kein Verzehr von Lebensmitteln oder Getränken in öffentlichen Verkehrsmitteln?
In Berlin darf man jedenfalls nicht mit Lebensmittel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einsteigen... Und auf den Bahnhöfen nicht rauchen...
Außerdem sehe ich ständig diese Saubermachmännchen auf den Bahnsteig, damit auch bloß keine kippe oder Kaugummi irgendwo herum liegt....
谁把饼干全吃完了?
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Cromson
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Beitrag von Cromson »

Als ich von meinem ersten Chinabesuch (1 Monat) nach Dresden zurück kam, gleich ne Menge Schlüsselerlebnisse auf ein Wochenende gezippt:

Freitag:
Vor Party an der Tankstelle gehalten, hinter uns ein Typ (auf was auch immer drauf) "wenn ihr nicht gleich fertig seid, gibts auf die Fresse"... Er ca. 1,70m, ich 1,96m mein Kumpel 1,85m ca. 100 kg... naja ich hab nur den BMW gesehen, der vollgestopft war mit Proleten aller Art. Begrüssung auf sächsisch nenn ich das mal...

Party (immernoch Freitag):
Ca. 8 Prügeleien aus mehr oder weniger wichtigen Gründen, heisst, "eh hast du mich grad angeklotzt?", Schulter raus und wie ein aufgezogener Duracell-Hase versuchen andere Schultern zu erwischen um sich doch endlich hauen zu dürfen. Ist ja der Sinn und das Highlight des Abends...

McDonalds (immernoch Freitag nach der "Party"):
Verfolgungsjagd zweier Mittelklasse-Mobile vor uns, sah lustig aus... bis vorm McDonalds. Dort dann publikumsträchtige Live-Action ala Hau-den-Lukas. Vollbremsung erster Karren, Türen gehen auf 2 Typen rennen weg, Auto dahinter 4 Typen kommen raus rennen hinterher.
Und es gibt..... natürlich auf die Fresse. Eventuell war einer der Meinung er wurde im Strassenverkehr behindert.

Sehr zu erwähnen sind noch die Elbwiesen am Männertag. Mittlerweile bekannt durch das Fernsehen und besonders an den Freitreppen zu meiden.
Denn genau dort vor ca. 3 Jahren haben wir Partys organisiert (illegal), aber alle Menschen (ca. 3000) haben friedlich gefeiert. Meist auch von der grünen Garde geduldet.
Dann wurde es uns von der Stadt gerichtlich verboten und 3mal dürft ihr raten, welches alljährliche Spektakel daraus entstanden ist.
(Wir hatten nur mal eine Erwähnung im Mdr bekommen, die tolle Jugend mit ihren neuen "Freizeittrends" ganze Nachrichtensendungen.)

Ich könnte das jetzt hier stundenlang weiterführen... aber muss ja nicht sein und wer soll das lesen...
Das gab es hier alles auch schon bevor ich das erste Mal in China war, aber es wird einem nun umso bewusster. Und die Toleranz für Äuslander aller Art hält sich hier (Dresden und Umland) sehr in Grenzen, was ich schon oft versucht habe meiner Freundin zu erklären. Und irgendwie auch bisschen Angst habe, wenn Sie denn mal herkommt.

Klar hab ich auch genug Sachen in China gesehen, aber irgendwie hab ich hier das Gefühl, dass die Menschen in D immer mehr gefrustet (unzufrieden) sind und kaum mehr Respekt voreinander haben.
Zumindest was die "heutige Jugend" angeht.

Ich finde Dresden sehr schön, ist auch meine Heimatstadt... aber man ist dort zu Hause wo man sich wohlfühlt und das ist (derzeit) definitiv nicht hier.

München finde ich auch sehr angenehm, hab lange Zeit dort gearbeitet.

Ich glaub, die Leute sollten mal den Horizont erweitern (z.B. die Lage in anderne Ländern sehen) und checken das wir hier weniger meckern sollten, da die Gründe oftmals doch lächerlich sind. Um das zu erreichen, brauch man wahrscheinlich den komischen "Automat des Vergessens" aus Man in Black...

Gewalt ist keine Lösung! :lol:
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no1gizmo
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Beitrag von no1gizmo »

Habe leider nicht alles lesen können (wird nachgeholt), trotzdem möchte ich schnell meine halbe Seite runtertippen (muss eigentlich weg, aber das will ich euch nicht ersparen)

Die Dinge, die mich an Deutschland ankotzen (Achtung, ich habe keine Zeit um durch die Blume zu sprechen):

- Ich war schon in vielen großen Städte, hannover, hamburg, Frankfurt, jetzt berlin. Meine Fresse gibt es hier Assis, und dank bescheuerter Freunde bin ich oft mitten drin under cover. Auch meine kleine Schwester lässt sich von sowas beeinflussen und ich mache ihr keinen Vorwurf, die sind überall. Generation Drogen (Flower Power war ja für`n Softi), butterfly, Playstation, Skateboard, Spraydose, Hauptschulabschluss oder schlechter. So nun kommts dicke, Achtung Tarki hier mein Outing extra für dich auf dem Silbertablett:

Ich gebe Immigranten die Schuld (darunter ist - nur zur Info - kein einziger Chinese, liegt aber wohl an den Einreisebestimmungen), und das nicht einfach nur so, sondern ich habe meine Gründe (das werden Minimum 6 DinA4 Seiten wenn sich hier jemand erdreistet zu fragen "Warum denn bitte das?").

- Das Schulsystem ist ultra schlecht geworden, angefangen vom Abi ja und bis zur Hauptschule. Mein Vater hat nur Hauptschulabschluss, da wurde aber damals echt noch das nötigste beigebracht, aber das was heute da gezeigt wird ist ->minderwertig<-. In den Medien heißt es immer voll "zu wenig Arbeitsplätze", die Unternehmen (medienleise) zurück "Ja aber unser Azubi sollte schon schreiben und die Wurzel aus 9 ziehen können".

- Die Grünen. Ja ich bin voll für Umweltschutz (warum erwähne ich das hier?), aber was die Grünen da immer überall dazwischen labern ist nur Grütze. Umweltschutz kann sich nur jemand leisten, der auch einen hohen Wohlstand hat, dieser ist aber bedingt durch eine gute Wirtschaft. Das scheinen die leute nicht zu begreifen. nun kommt der eine oder andere Schlaumeier daher und sagt "Ja aber das`s ja kein Widerspruch!". Richtig, aber überzogener (wirkungsloser) Umweltschutz, der die Wirtschaft behindert, ist die Klippe herunter zu stoßen.

Ich habe früher als kleiner Junge auch die Grünen wählen wollen! Aber nun wählen die Partei nur noch reiche (denen alles kack egal ist) oder arme, ökofrauen (denen auch alles total egal ist).

- Die wirtschafts- und technelogiefeindliche Gesellschaft. Ich merks ja hier schon. Ich will Wolkenkratzer und Prestigepflege der Deutschen Wirtschaft/Technelogie und es kommen Bu-Rufe. Nun gut, während Moskau, Shanghai, Dubai, los Angeles, usw usw alles erdingliche bauen bleiben wir wo wir sind. Viele hier (auch im Forum) haben sicher nicht begriffen, dass unser noch-wohlstand auf den vergangenen Jahren basiert, wir fressen die Reserven (und den Ruf/das Image) von früher!

Nun wird der teure (nennen wir es - investitionsintensiv) Transpraid doch gebaut, naja, nur leider sagenhafte 20 Jahre zu spät (veraltet und nischt besonderes mehr) und nen paar Kilometer statt eine Prestige Strecke von Hamburg nach Berlin. Wie ihr wollt!

- mangelnder Nationalstolz. Schon sag ich was, kommt ein Deutscher daher, der mir sagt, wir sollten doch lieber im Peace leben (= nichts tun, ausharren, das Leben aussitzen), die armen Ausländer beschützen und die Welt mit passiven Parolen beschützen, anstatt anzupacken, Veränderungen zu verwirklichen, zu wachsen, zu prollen (!, wie die anderen!) und die deutsche Sprache z.B. mal zu verbreiten (nein, ich will keine ausbeutenden Kolonien oder andere menschenverachtende Tätigkeiten).

ach shit, no time, bis später.
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Kathrin P.
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Beitrag von Kathrin P. »

Selket hat geschrieben:Anderer Punkt sind die Jugendlichen (ich bin 23 also auch noch einer aber ich spreche ueber "meine" generation also ist das ok) es gibt einfach zuviele Asis, hip hop aggro und wie sie alle heissen die kiddys haben einfach nurnoch ein rad ab.
Bin auch 23 und kann dir nur zustimmen. Hier in D kann ich es total nachvollziehen, dass es im StudiVZ u.ä. Gruppen mit dem Titel "Wenn mein Kind HipHop hört kommt es ins Heim" etc gibt. Wenn ich mir die Kids so anschaue :shock:

Selket hat geschrieben:In china kann man VIEL offener ueber politik reden(solange sie nicht chinabezogen ist) in deutschland ist man sich einig das Bush boese ist und die steuern zu hoch sind. Darueberhinaus darf keinerlei kritik geuebt werden.
Na, da hast du mich aber noch nicht über Politik etc in D schimpfen und fluchen gehört LOL
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chinavelo
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Beitrag von chinavelo »

Shaolin hat geschrieben:
TaugeNix hat geschrieben:
gzs hat geschrieben:Boah, bin ich froh dass ich in München wohn. Das müssen ja Zustände sein im Norden :shock:
Ja, der Süden (Frankfurt ist auch Süden!) hat schon was..

Gruß aus Freiburg in den kaputten Norden,
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Für mich gehört Rödelheim und alles was nördlich des Mains liegt (Bornheim, Bockenheim, Gallus, Ginnheim u.v.m.) zu Nord-Deutschland und Sachsenhausen, Oberrad, Niederrad sowie Goldstein und Schwanheim zu Süd-Deutschland. Und das ehrwürdige Waldstadion, in dem im Frühjahr 2009 die Eintracht als neuer Deutscher Meister im Fußball gekürt wird (50-jähriges Meisterschaftsjubiläum), liegt in Süd-Deutschland, also dort, wo die Welt noch in Ordnung ist.

Bernd
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Re: pimp my country - für alle China-Nörgler

Beitrag von Kathrin P. »

Mal ein paar Gedanken unten :)
Shaolin hat geschrieben: Bettler/Gammler:
In deren Anzahl steht Hamburg-Mitte mittlerweile Shenzhen-Süd oder Shanghai-Nord in nichts nach, was machen die alle mit ihrer Sozialhilfe – schon am Dritten versoffen?
No comment, weil es irgendwo schon auch mein Gedanke sein könnte. Alleine wenn ich mir gewisse Leute in der Öffentlichkeit und in den Bahnen anschaue...
Shaolin hat geschrieben: Müll und Dreck:
Tolle schöne Luft haben wir hier, das stimmt, aber vielleicht auch mal auf den Boden schauen damit man nicht über die Unmengen von Kippen, Kaugummis, kaputten Glasflaschen, zerdrückten Dosen und zerfetzten Zeitungen stolpert.
Widerlich! Einfach nur widerlich! Ich lauf außen rum, soweit es geht ([Sarkasmus on] Ja, geht echt total gut"![Sarkasmus off] )
Shaolin hat geschrieben: Sachbeschädigung:
Ich hab kaum intakte Telefonzellen, Abfallbehälter oder Werbetafeln gesehen, dazu herrliches Graffiti an nahezu allen erreichbaren Stellen mit überwiegend geistigem Müll wie ‚Fuck dies und das’.
Das mit dem Eigentum anderer und so haben halt viele Halbstarken noch nicht begriffen (ob sie es jemals werden bleibt mal unbeantwortet dahin gestellt).
Shaolin hat geschrieben: Wirtschaft:
Brummt laut BMfW wie Hölle, bloß passen dann die vielen leer stehenden Ladenzeilen nicht so ganz dazu? Und in den Geschäften ist zur Haupteinkaufszeit tote Hose weil alle ihre knappe Kohle beisammen halten, also wer verarscht hier wen?
Will ich lieber nicht drüber nachdenken, aber hast schon recht. Irgendwie klappt es mit den Statistiken und der Realität nicht so ganz. Aber wenn die werten Herren meinen, sich ihre Realität selbst basteln zu müssen... :roll:
Shaolin hat geschrieben: Verkehrsmittel:
Mangels Parkplatzknappheit in der Innenstadt hab ich mir mal Bus und Bahn gegönnt. Großer Fehler, erstens war ich wahrscheinlich der Einzige im Bus mit geregelter Arbeit (es sei denn es ist normal morgens um 08.00h mit ein paar Halben in der Blutbahn angeschäkert im Office aufzuschlagen) und zweitens war von dem ganzen Dreck und Müll auf den Plätzen meine Hose versaut. Warum nicht wie in HK oder SIN: Kein Verzehr von Lebensmitteln oder Getränken in öffentlichen Verkehrsmitteln?
Kann ich von Frankfurt nur zum Teil bestätigen. Wenn man die Promille einiger Fahrgäste zu gewissen Uhrzeiten zusammenrechnet könnte man einige von uns wohl gleichzeitig wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus einweisen.
Aber dreckig finde ich es eigentlich nicht wirklich. Da liegt die DB irgendwie weit voraus, wenn es um den Regionalverkehr geht. Meine Klamotten waren nur einmal eingesifft, und das war in Köln in ner Bahn (oder war es ein Bus?).
Shaolin hat geschrieben: Schulsystem:
Gibt’s in D, klarer Pluspunkt gegenüber C, aber die Frage bleibt warum der Schulstoff an den Schwächsten ausgelegt wird (idR Migrantenkinder, alle 3-5 Jahre älter als ihre Klassenkameraden) anstatt das sich die Schüler in einem Leistungsprinzip am Schulstoff messen lassen müssen? Endet mit Ausschulung nach 10 Jahren und die können mal gerade einigermaßen lesen und schreiben. Im direkten Vergleich von meinen Kurzen gegenüber denen meiner Freunde (selbes Alter) hier war ich erschrocken, die sind im Schulstoff ja mindestens 2 wenn nicht sogar 3 Jahre zurück. Satzaufbau ist auch Weltklasse, fängt immer mit ‚Alter’ an und endet mit ‚geil’.
Da hatte ich wohl Glück. "Auf dem Land" ist es wohl noch besser. Ich hatte keine Probleme mit der Qualität meiner Schulbildung, außer was den Englisch-LK anging. (Kommt davon, wenn man nen so großen Kurs hat, denk ich mal. Aber was ich in Ffm gesehen hab war noch schlechter, also will ich mal nicht zu sehr meckern.)
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Beitrag von Dennis (CDS) »

Ich warte jetzt immer noch auf eine Antwort, vor allem von Shaolin, wie man etwas an den beschriebenen Situationen ändern könnte. Haut doch mal einen raus und zeigt, dass ihr besser seid als die Gesellschaft, in der ihr lebt!
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Bellerophon
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Beitrag von Bellerophon »

Mal ganz am Rande: Es soll ja auch schöne Ecken im Norden geben. Schließlich besteht der nicht allein aus Hamburg. Bremen soll zum Beispiel sehr schön sein. Ich war vor ein paar Wochen auf Borkum. Eine Trauminsel!! Also immer schön den Ball flach halten!

Und zum Thema deutsche Jugend kann ich nur auf Sokrates verweisen der sich schon im 5. Jahrhundert v. Chr. sehr despektierlich über die "Jugend von heute" geäußert haben soll...
Vielleicht sollte man mal genauer hinsehen. Die "guten" und "anständigen" Schüler fallen einem natürlich nicht so stark ins Auge. Die Entwicklung unserer Gesellschaft ist recht typisch für eine Industrienation. Andere Staaten haben ähnliche Probleme. Wir geben blos zu wenig Geld für unser gesamtes Bildungssystem aus.

Ich glaube auch nicht, dass man das Bildungssystem in D mit dem in C vergleichen kann. Bestimmt gibt es in den großen Städten Chinas gute Schulen, die sich mit den Anstalten in D. messen können. Aber die breite Masse der Chinesen auf dem Land oder in den "kleineren" Städten hat immer noch keine fairen Aufstiegschancen (In Deutschland gibt es natürlich auch soziale UNgerechtigkeit, hier hat man als Jugendlicher in einer beschaulichen Vorstadt oder auf dem Land bessere Chancen als in der Großstatt)

Ich würde sagen: Wenn man Hamburg und Shanghai gesehen hat, hat man noch nicht ganz Deutschland und ganz China gesehen. Ich hab bisher nur Hamburg gesehen, aber ich glaube gerne, dass mir Shanghai noch besser gefallen würde. Dass sich die Städte in ihrem Erscheinungsbild nicht mehr großartig voneinander unterscheiden, überrascht mich gar nicht.

Und schon wieder ein Roman fertig!!! :shock:
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Bellerophon
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Beitrag von Bellerophon »

Hoppla!
Ich glaub ich hab die letzt Seite völlig übersehen, als ich meinen Beitrag geschrieben hab!

Jetzt kommen ein paar Lösungsansätze für dich, Dennis. (auch wenn ich nicht der Richtige bin)

Punkt 1: Deutschland lebt von Ideen. In diesem Land gibt es nichts anderes mehr als Köpfe. (außer Steinkohle, aber der Abbau ist hier zu teuer)
Darum muss jetzt intensiv in die Bildung investiert werden! Alle Debatten darüber, welche Schulform die richtige ist, oder wie die Lehrer ausgebildetet werden müssen, usw..., sind vorerst müßig.
Im Verhältnis zu anderen Industriestaaten gibt Deutschland viel zu wenig für die Bildung aus:
siehe:
http://www.bpb.de/publikationen/CSELQR, ... leich.html
http://www.innovations-report.de/html/b ... 33529.html

Sehr viele Probleme im Bildungssystem würden sich dadurch schon lösen. Es gäbe viel kleinere Klassen, gestärkte Lehrer, ausreichende Ganztagsangebote, Krippenplätze, Kindergärten...
Man kann sich natürlich fragen, wo das Geld herkommen soll, aber andererseits kann man nicht bestreiten, dass es sich hierbei um die bestmögliche Investition handelt, oder...

Für andere Probleme fehlt mir jetzt die Luft. Ich begnüge mich damit, darauf zu verweisen, dass die meisten anderen hier genannten Mißstände direkt oder indirekt mit einem unterfinanzierten Bildungssystem zusammenhängen, einschließlich der hohen Arbeitslosigkeit.[/url]
Dennis (CDS)
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Beitrag von Dennis (CDS) »

Bellerophon hat geschrieben:Hoppla!
Ich glaub ich hab die letzt Seite völlig übersehen, als ich meinen Beitrag geschrieben hab!

Jetzt kommen ein paar Lösungsansätze für dich, Dennis. (auch wenn ich nicht der Richtige bin)

Punkt 1: Deutschland lebt von Ideen. In diesem Land gibt es nichts anderes mehr als Köpfe. (außer Steinkohle, aber der Abbau ist hier zu teuer)
Darum muss jetzt intensiv in die Bildung investiert werden! Alle Debatten darüber, welche Schulform die richtige ist, oder wie die Lehrer ausgebildetet werden müssen, usw..., sind vorerst müßig.
Im Verhältnis zu anderen Industriestaaten gibt Deutschland viel zu wenig für die Bildung aus:
siehe:
http://www.bpb.de/publikationen/CSELQR, ... leich.html
http://www.innovations-report.de/html/b ... 33529.html

Sehr viele Probleme im Bildungssystem würden sich dadurch schon lösen. Es gäbe viel kleinere Klassen, gestärkte Lehrer, ausreichende Ganztagsangebote, Krippenplätze, Kindergärten...
Man kann sich natürlich fragen, wo das Geld herkommen soll, aber andererseits kann man nicht bestreiten, dass es sich hierbei um die bestmögliche Investition handelt, oder...

Für andere Probleme fehlt mir jetzt die Luft. Ich begnüge mich damit, darauf zu verweisen, dass die meisten anderen hier genannten Mißstände direkt oder indirekt mit einem unterfinanzierten Bildungssystem zusammenhängen, einschließlich der hohen Arbeitslosigkeit.[/url]
Das hört sich schon mal ganz anders an als das ständige Gemecker von Leuten, die sich teilweise darüber aufregen, dass die Leute zuviel meckern. :roll:

Wärst du denn für die Abschaffung der einzelnen Schulzweige und Einführung eines Systems der High School? Und was hälst du von Schuluniformen? Sollten verbindlich Studiengebühren/Schulgeld erhoben werden, wenn das Geld der öffentlichen Kommunen nicht ausreicht? Sollte die Bildung vielleicht doch besser Sache des Bundes sein, anstatt sich auf die Länder zu zersplittern? Wie kann man den Lehrerberuf wieder attraktiver machen? Bemerkenswert, welche Themenkomplexe mit sowas aufgeworfen werden.
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Beitrag von no1gizmo »

wieder back:

Was habt ihr blos gegen hamburg? Da finde ich Berlin aber brutaler, zumal die Berliner nen ärmliches Völkchen sind und Hamburg die Gutverdiener hat, ich bin nun schon 3 Wochen hier dauerhaft und habe noch keinen einzigen ferrari gesehen, als ich letztens 2 Stunden in Hamburg war kamen mir gleich 4 stk entgegen.

Zum Studieren ist Berlin top, aber arbeiten möchte ich in Hamburg oder Frankfurt am Main.

@Dennis: Man kann nicht zeigen, dass man besser ist, als die gesellschaft, oder? Aber die, die gutverdienen und qualifiziert sind und in der Welt gefragt (Akademiker und gute Facharbeiter), die gehen einfach ins Ausland (Kanada, USA, Neuseeland, Spanien,... ja auch Taiwan), aber der HartzIV Empfänger, schlecht bezahlte Facharbeiter oder die vielen ungelernten Arbeitskräfte, die müssen hier bleiben.

Ist ja auch immer wieder schön, wenn von der Politik kommt "Ach ivo! Die Einwanderung ist ja gar nimmal so schlimm, gibt doch auch viele die auswandern" ist das auf dem ersten Blick logisch, aber wer wander nach Deutschland.... und wer wandert aus? (generelle Tendenz)
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Beitrag von wuseltiger »

Man kann sich natürlich fragen, wo das Geld herkommen soll, aber andererseits kann man nicht bestreiten, dass es sich hierbei um die bestmögliche Investition handelt, oder...

Ich plädiere für eine generelle Abschaffung der Sozialhilfe. Geld gibt es nur gegen Arbeit und dann am besten nur Gutscheine.

Das betrifft natürlich keine Kranke oder Behinderte. Aber ich würde viele öffentliche Aufgaben von solchen Leuten erledigen lassen (das wird uebrigens auch schon gemacht).

Und ich finde das keinesweg unsozial. Viel schlimmer finde ich es, dass diese Menschen gar keine Möglichkeit haben sich sinnvoll in die Gesellschaft einzubringen. Leider koennen sie das nciht, weil ihnen die Qualifikation fehlt. Also muessste man ihnen die Chance (auf Arbeit) geben. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Sozialhilfeempfänger gerne arbeiten würden (nein ich schreib jetzt nicht muhuaaha). Und falls nicht, dann kann man nichts dran aendern. Geld nur für Arbeit...

Organisieren müsste man das natürlich auf kommunaler, städtischer Ebene. Das waere anfangs sicher mit mehrausgaben verbunden. Aber auf dauer rechnet sich das doch.

Also die 1-Euro Job Debatte (im Prinzip). Tolle Sache.

Das bescheuertste Arguemnt ist dann: Ich arbeite nicht für 1 Euro.

Aber das tun die ja auch nicht. Sie bekommen ja auch die Meite, Stütze Kleidergeld usw. Das muesste man auf die Lebensarbeitszeit umrechnen. Da haben dann einige Stundenlöhne (wenn sie noch nie gearbeitet haben) wie Top-Manager ;)
TaugeNix

Beitrag von TaugeNix »

wuseltiger hat geschrieben:
Man kann sich natürlich fragen, wo das Geld herkommen soll, aber andererseits kann man nicht bestreiten, dass es sich hierbei um die bestmögliche Investition handelt, oder...

Ich plädiere für eine generelle Abschaffung der Sozialhilfe. Geld gibt es nur gegen Arbeit und dann am besten nur Gutscheine.

Das betrifft natürlich keine Kranke oder Behinderte. Aber ich würde viele öffentliche Aufgaben von solchen Leuten erledigen lassen (das wird uebrigens auch schon gemacht).

Und ich finde das keinesweg unsozial. Viel schlimmer finde ich es, dass diese Menschen gar keine Möglichkeit haben sich sinnvoll in die Gesellschaft einzubringen. Leider koennen sie das nciht, weil ihnen die Qualifikation fehlt. Also muessste man ihnen die Chance (auf Arbeit) geben. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Sozialhilfeempfänger gerne arbeiten würden (nein ich schreib jetzt nicht muhuaaha). Und falls nicht, dann kann man nichts dran aendern. Geld nur für Arbeit...

Organisieren müsste man das natürlich auf kommunaler, städtischer Ebene. Das waere anfangs sicher mit mehrausgaben verbunden. Aber auf dauer rechnet sich das doch.

Also die 1-Euro Job Debatte (im Prinzip). Tolle Sache.

Das bescheuertste Arguemnt ist dann: Ich arbeite nicht für 1 Euro.

Aber das tun die ja auch nicht. Sie bekommen ja auch die Meite, Stütze Kleidergeld usw. Das muesste man auf die Lebensarbeitszeit umrechnen. Da haben dann einige Stundenlöhne (wenn sie noch nie gearbeitet haben) wie Top-Manager ;)
Sicher, dass 1-Euro-Jobs (ehemals Ulmer Modell) nicht reguläre Arbeit vernichten? Ich habe mich damals persönlich in einer kleinen Runde mit dem "Miterfinder" Wiegard gestritten, er konnte mir keine Antwort geben. Und er war einer der WW!

Nochwas zu den Arbeitslosen: versuche mal einen Arbeitslosen zu vermitteln, der einige Qualifikationen mit sich bringt. Unmöglich, er wird überall als zu teuer abgelehnt. Ebenso ältere Arbeitslose.

Wuseltiger, dein Vorschlag in allen (Un)Ehren, aber das ist sozialpolitisch und arbeitsmarktpolitisch blanker Unsinn.

Gruß,
TaugeNix^bitte kommt mir jetzt nicht mit irgendwelchen Talkshow-Beispielen
wuseltiger
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Beitrag von wuseltiger »

Nun und du hast die Qualifikation hellzusehen und zu sagen, ob jobs vernichtet werden oder nicht?

Selbst wenn es arbeitsmarktpolitisch nicht funktionieren sollte und tatsächlch bestehende jobs vernichten würden, was gibt es daran "sozialpolitisch" auszusetzen? Geld für Arbeit. Das ist doch ein Grundprinzip unserer Gesellschaft. So funtioniert das nunmal, ueberall.

Menschen zur Arbeit zu zwingen würde aus vielerlei Hinsicht sinnvoll sein:

Wenn die Eltern dadurch eine geordnete Tagesstruktur erhalten, waeren sie bessere Vorbilder für ihre Kinder.
Das Stadtbild würde sich deutlich verändern, wenn die Menschen keine Zeit zum rumhängen haetten.
Die Menschen würden zufriedener sein, wenn sie gearbeitet haben und es gaebe weniger Krimnalität.

Ich habe ausdrücklich gesagt, dass diese Menschen für den 1. Arbeitsmarkt nicht tauglich sind. Also schaffen wir einen 2. oder einen 3.

Ich kann nicht berechnen oder gar beweisen, dass mein Vorschlag funktioniert, aber so wie es im Moment läuft, funktioniert es offensichtlich auch nicht...
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